Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Agroschim

mit Nero in Disneyland.
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... was bedeuten eigentlich die anderen Begriffe (Avatar, Quintessenze etc. ausserhalb von Mage?
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Arete läst sich meines Wissens mit „Kunstfertigkeit“ sowie "Tugenhaftigkeit" übersetzen oder der befähigung zum "tugendhaften Handeln"
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Avatar stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie "Herabkunft".

Damit ist die körperliche Manifestation eines Gottes gemeint.
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Areté ist ein Begriff aus der griechischen Philosophie. Die Übersetzung ist da schwierig. Meistens wird Tugend gewählt, das triffts aber nicht immer so ganz richtig. Die Areté eines Hunde ist z.B. dass er bellen kann.
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Quintessenz stammt aus der griechischen Philosophie und meint das fünfte Element, Äther.
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Areté ist ein Begriff aus der griechischen Philosophie. Die Übersetzung ist da schwierig. Meistens wird Tugend gewählt, das triffts aber nicht immer so ganz richtig. Die Areté eines Hunde ist z.B. dass er bellen kann.

Wenn ich belle, bin ich dann ein Hund? ;)

Na ja ... grob zumindest stimmt es, was du da schreibst. :)
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Areté ist ein Begriff aus der griechischen Philosophie. Die Übersetzung ist da schwierig. Meistens wird Tugend gewählt, das triffts aber nicht immer so ganz richtig. Die Areté eines Hunde ist z.B. dass er bellen kann.

Das ist so nicht korrekt. Es stimmt das der Begriff aus dem Altriechischen kommt und dort vor allem in der Philosophie zu finden ist. Auch stimmt, dass die Übersetzung äußerst schwierig ist ("Tugend" ist die Standardübersetzung des prüden 19. Jahrhunderts und wäre besser nie bis zu unserer Zeit vorgedrungen).
Derzeit findet man häufig umständliche Neologismen wie "Bestheit" oder "Bestform" für das Wort, da es kein konkretes Gegenstück zu "Arete" im Deutschen gibt und dies die Etymologie des griechischen Wortes nachahmt (übrigens ist das letzte "e" von Arete offen (also wie unser "ä"), lang und betont).
Am besten lässt sich das Wort vielleicht erklären, wenn man ein berühmtes Beispiel verwendet, dass sich - wenn ich mich recht erinnere - schon bei Platon findet. Arete ist demzufolge nicht nur ein Prädikat, das man auf Menschen anwenden kann, sondern auf alle Gegenstände: So ist die Arete eines Messers seine Schärfe.
Der Grundgedanke der sich hier zeigt, ist, dass sich alle Gegenstände teleologisch beschreiben lassen, d.h. in diesem Fall auf einen eigentümlichen Zweck hin beschreiben lassen . Das Messer ist da, UM ZU schneiden. Seine Arete, seine Bestheit liegt also darin, dass es scharf ist.
Um jetzt auf Dein Beispiel vom Hund zurückzukommen: Beim Hund könnte man sagen, dass seine Arete Aufmerksamkeit ist. Der Hund ist, da UM das Haus ZU bewachen.

Hier könnte man einwenden, dass wir Menschen Aufmerksamkeit als Zweck von Wachhunden zwar ansehen, aber sie im Gegensatz von Messern oder anderen Artefakten wie Autos, Maschinen, Kleidung nicht von Menschhand hergestellt sind und daher keinen eigentümlichen Zweck haben (wie alle Gegenstände der Naturordnung), dass es also rein menschliche Projektion ist, den Begriff auf Hunde anzuwenden und es noch kritischer wäre, ihn auf Menschen anzuwenden, da diese Selbstzweck seien.

Das kann man einwenden. Und dann hat man auch einen wichtigen Unterschied zwischen dem Denken der alten Griechen und uns Modernen verstanden.

Noch eine kleine Anmerkung: Aristoteles sieht beispielsweise als eigentümliche Leistung des Menschen dessen gesellschaftliche Natur und dessen Denk- und Kommunikations-Fähigkeit an. Wenn Magus den Begriff der Arete für den mystischen Fortschritt benutzt, sagt dies, dass diesen zu Verfolgen der Zweck eines Menschen sei - etwas das hervorragend zum Erleuchtungskrieg und dem Selbstbild der Magi des Spiels passt.
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

Um jetzt auf Dein Beispiel vom Hund zurückzukommen: Beim Hund könnte man sagen, dass seine Arete Aufmerksamkeit ist. Der Hund ist, da UM das Haus ZU bewachen.

Mein ich doch. Dann bellt er halt. ;)
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...

übrigens ist das letzte "e" von Arete offen (also wie unser "ä"), lang und betont

In etwa so: http://stayka.homelinux.net/wod/kram/wod-misc.html

Am besten lässt sich das Wort vielleicht erklären, wenn man ein berühmtes Beispiel verwendet, dass sich - wenn ich mich recht erinnere - schon bei Platon findet.

Es findet sich auch schon bei den Sophisten. Um nicht zuweit ausholen zu müssen: Je besser dein Arete, desto besser deine Überzeugungskraft. Den Sophisten sagt man im Allgemeinen einen Relativismus nach und da sie zufällig auch Rhetorikunterricht gaben, auch die Eigenheit gerne mal ein schwaches Argumnt in ein starkes zu verwandeln. Ich denke das passt hier am besten.
 
AW: Warum Arete? Und wenn wir schon dabei sind...



Hm, ich habe schon öfter mit zeitgenössischen Griechen darüber gestritten, dass ihre Aussprache nicht die gleiche ist, wie die der alten. Die von Dir verlinkte, ist dafür symptomatisch: Er spricht das Etha am Ende wie ein kurzes deutsches "i" aus, es müsste aber wie ein langes deutsches "ä" ausgesprochen werden. Die Betonung ist dagegen gold richtig.

Es findet sich auch schon bei den Sophisten. Um nicht zuweit ausholen zu müssen: Je besser dein Arete, desto besser deine Überzeugungskraft. Den Sophisten sagt man im Allgemeinen einen Relativismus nach und da sie zufällig auch Rhetorikunterricht gaben, auch die Eigenheit gerne mal ein schwaches Argumnt in ein starkes zu verwandeln. Ich denke das passt hier am besten.

Was findet sich schon bei den Sophisten? Das Messerbeispiel oder das von Teleologie und Alleinstellungsmerkmalen geprägte Arete-Verständnis?
Ersteres würde mich sehr wundern und schon auf Grund von akademischem Interesse würde mich genauer interessieren, welcher der Sophisten dafür verantwortlich war (oder hat vielleicht Platon nur in einem seiner Dialoge das Messerbeispiel einem Sophisten in den Mund gelegt?).
 
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