Cyberpunk 2020 Vom Aussterben bedroht - Ansichten eines Cyberpunk 2020 GMs

yennico

John B!ender
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aber ich wär jetzt vorallem daran interessiert zu erfahren wie es so lief? klar, der spieler des doc is some pain in the arse(!), aber wie war die runde für dich. wie war die stimmung, was hat dir gefallen und was hätte anders laufen sollen und können. und falls das schreibbar ist - wie findest du deine gruppe?
Cyberpunk zu leiten ist in meiner Runde eine Sache mit (viel) Schatten und gelegentlich etwas Licht. Das soll nicht heißen, dass ich meine Cyberpunkrunde nicht gerne leite.

Die Gruppengründung:
Mein damalige Gruppe mit meinem Lieblings-RPGsystem (Earthdawn) ist auf zwei Spieler zusammengeschrumpft. Trotz Bemühungen konnten keine Ersatz gefunden werden. Da so kein regelmäßiger Spieltermin gegeben war, beschlossen wir das System zu wechseln und haben uns für Cyberpunk 2020 entschieden. Trotz das ich über Cyberpunk zum Rollenspiel gekommen bin, war diese Runde bei mir persönlich etwas negativ vorbelastet. Ich konnte nicht mein Lieblingssystem leiten und sollte/wollte nun SciFi leiten, wobei mein Geist noch ganz auf Fantasy eingestellt war. Ich traf mich mit noch drei potenziellen Spielern, so dass die Runde eigentlich mit fünf Spielern starten sollte. Meine beiden Stammspieler stiegen vor der Charaktererschaffung aus, da einer einen neuen Job mit mehr Stress, Verantwortung und längeren Arbeitszeiten bekommen hat und der andere ist Vater geworden. Statt fünf Spieler waren es nur noch drei. Es wurden dann Charaktere erstellt. Ich lies alle drei Attributspunkte auswürfeln und nahm dann den Durchschnitt. Zwei der Spieler würfelten so gut, dass der Durchschnitt bei 70 Punkten lag. Normalerweise spiele ich mit 65, aber das macht nicht wirklich etwas aus.
Spieler 1 (S1) baute sich besagten Fixer. In seiner Mail schrieb er damals dass er CP Deep Space gerne spielt und auch noch CP Leiter ist, so dass ich vielleicht gewisse Probleme fürchtete. S2 war der Freund von S1. S1 war aber als Spieler pflegeleicht, er war richtig cool, hatte Style und wegen ihm habe ich dann wieder Spaß bekommen Cyberpunk zu leiten. Bei meinen ersten Blick auf den Charakter von S2 bekam ich innerlich fast das Kotzen. Der Fixer war der sozial Char und Avalanche, der Solo, war auf den ersten Blick so etwas wie ein PG Charakter.
Int 4, Att 4, Body Cool, Ref je 10, dazu 6 in SMG, Heavy Weapons, Weaponsmith, Dodge&Escape, Wrestling und Stealth. Als Nachteile hat er Sterile (4 Points) Estranged und Uncouth gewählt. Als Cyberware: Suberdermal Torso Armor, Subdermal Skull Armor, 2 Cyberlegs. Ich schrieb ihm ich würde den PC so nicht zulassen. Sterile 4 wäre für seinen PC (INT und ATT 4) kein Nachteil sondern wegen immune to seductions ein Vorteil. Sterile für 2 Punkte würde ich ihm zulassen. Mit Estranged und Uncouth hätte er auf jeden seinen EMP-Skill-Würfe -4. Ich fragte ihn ob er das wirklich wolle. Heavy Weapons und Weaponsmith lies ich ihn nur mit reduzierten Werten zu, denn er war von seiner Hintergrundsgeschichte nicht in der Army oder ähnlichen und verdiente damit nicht sein Geld. Er lies sich auf alle Änderungen ohne Probleme ein.

Für den Fixer und den Doc (S3) habe ich für jede seiner Figuren aus der Hintergrund eine Story geschrieben. Das machte Spaß. Die Gang des Docs kann man hier oder bei Karsten online lesen. Als ich S1 die Story seiner Hintergrundscharaktere übergab (das waren mehrere Seiten) war er kurz sprachlos und sagte, so viel Mühe hätte sich noch kein GM gemacht.

Der Kontakt zu S3 brach abrupt ab. Nach der Charaktererschaffung meldete er sich nur ein mal noch kurz um sich für den nächsten Termin abzumelden, aber danach nie wieder. Schade eigentlich.

Für den Start der Campaign habe ich ein SR Abenteuer genommen und modifiziert. Normalerweise mag ich keine vorgefertigten Abenteuer, aber ich hatte damals nicht so viele Ideen für Cyberpunk. In den Hintergrundsgeschichte des Fixers hatte ich einige Adventure Hooks versteckt, aber ob die Spieler darauf eingingen, weis ich natürlich nicht vorher.

Der Spieler von S1 lebte Cyberpunk richtig. Er war ein totaler, liebenswerter Cyberpunkfreak. Er wusste auch extrem viel, war lange selber Leiter, aber er Respektierte meine Autorität als GM.
Avalanches Spieler ist ein ruhiger Typ, der aber die richtigen Ideen hat. Leider ist er durch seinen PC (Int 4) etwas eingeschränkt.

Die Stimmung in der Runde war gut und es hat uns allen auch Spaß gemacht. Was mir weniger gefallen hat, ist die Tatsache, dass sie mich als GM mit wenigen bis fast keinen Aktionen überrascht haben. Für mich ist es eine sehr gute Runde, wenn die Gruppe mich mit irgendwelchen Aktionen überrascht.
Leider haben sich die PCs nicht mit dem Hintergrund ihrer Schutzbefohlenen befasst, so dass ihnen einiges an Story entgangen ist. Ich schreibe es hier nicht, da ich es vielleicht in einem späteren Abenteuer noch verwenden will.

Legendär war natürlich Avalanches Rettungsaktion vor der Bank, wo er mit dem Sprung über das Taxi und dem Stoß ihrer Schutzbefohlenen das Leben rettete. Ebenso die Reaktion des Fixers auf den Anruf seiner Freundin, in deren Beisein Mafiosi sitzen: Einfach auflegen.

Im Zwischenabenteuer sagte mir der Spieler des Fixers dann, dass er wegen des Berufs wegzieht. Also wieder neue Spieler suchen. Ich traf mich wieder mit drei potenziellen Spielern, die alle zusagten.
Spieler 4 baute sich einen Rennfahrer und Mechaniker. Spieler 5 baute sich einen Fixer für Cyberwareteile ohne eigene Cyberwareeinbauten. Spieler 6 entschied sich dann doch, dass er lieber Fantasy spielen wollte als Cyberpunk.
Spieler 5 hat Schichtdienst, was bei einer wöchentlich spielenden Gruppe schlecht ist. Zwei Mal speilte er mit, dann verließ er die Gruppe, da sein Schichtdienst sich zu oft änderte.
 
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einiges kommt mir bekannt vor. vorallem scheint es schwer zu sein cyberpunk auf einer ebene zu halten die ein stetiges spielen ermöglicht. kenne ich gerade auch von meinen CP anfängen. damals auch vorallem als GM.

keine ahnung warum ich darauf "hängen bleibe", ich denke manchmal das es viel von der interpretaion von "cyberpunk" abhängt. einige scheinen bei CP an kurze actionreiche plots mit haufenweise "jerk off" ausrüstung und cyberware zu denken. aber ich finde cyberpunk eignet sich ziemlich gut für das eintauchen in einigermassen realitätsnahe charaktere (für RPG) und deren überleben in einer kaputten und hoffnungslosen welt. in der man sich "perspektive" - wenn überhaubt - selbst verschaffen muss, aber in einem gewissen rahmen auch verschaffen kann.
aber das geht über in die alte klage von den konsumierenden spieler_innen.
 
AW: Vom Aussterben bedroht - Ansichten eines Cyberpunk 2020 GMs

Ich komm immer wieder zu CP2020 zurück, weil
– die Welt als Schnittstelle zwischen JETZT und SCI-FI Plots und Abenteuer aus beiden Sphären ermöglicht
– mich immer wieder ein neuer Cyberpunk-Film/-Comic/-Videogame dazu triggert wieder CP zu zocken
– das Regelsystem einfach rockt und es ziemlich das einzige System ist das ich im Schlaf vor mich her murmeln kann
– das Generieren der Chars so viel Fun macht
– ich von CSI über Söldner über Mad Max über GITS über Cypher über ... alles zocken kann worauf ich grad Bock habe
– die Vorbereitung von Abenteuern aufgrund der easy Regeln TROTZ enormer Handlungsfreiheit schnell und easy von der Hand geht
– ich es LIEBE Nebeneffekt per Netrunner TCG zu generieren (eine Idee aus dem Brainware Blowout)
– es ein schnelles und tödliches Kampfsystem hat
– die Welt am Arsch ist ohne Hoffnung auf Rettung
– Gandalf nicht kommen wird um alle zu retten
– es keine Elfen gibt
– man sich zwar einen Powerchar aufstellen kann, die Macher aber extra dafür ein Quellenbuch geschrieben haben wie man sie umlegt (einfach eine geile Idee *lol*)

Cyberpunk rockt. Isso.
 
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Cyberpunk ist tot. Und das ist gut so. Die Kombination aus einem Hintergrund der selbst bei seiner Entstehung schon zwischen Lachhaft (D als wichtige Industrie/Militärnation) und bescheuert (Japan als Big Player) schwankte, ein Regelsystem mit massiven Lücken und Problemen und dazu in den letzten 10 Jahren ein Herausgeber der wenig bis Schrott (CP 3) produziert.

In der grauen Vorzeit des Rollenspiels war CP mal benutzbar aber heute ist es einfach nur noch Schrott der in der nächsten MVA entsorgt wird.
 
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(...) Hintergrund der selbst bei seiner Entstehung schon zwischen Lachhaft (D als wichtige Industrie/Militärnation) und bescheuert (Japan als Big Player) (...)

Ist das so?

Es gab mWn Anfang der 90er genug auch ernsthafte Beobachter, die ein geeintes Deutschland als zukünftige Großmacht in Europa gesehen haben und gegen ein solches "Viertes Reich" polemisiert haben. Wenn man die Vorbehalte Thatchers oder Mitterrands gegen die Wiedervereinigung betrachtet, gingen da solche Vorstellungen bis in Regierungskreise. Und daß Deutschland keine wichtige Industrienation sein soll, ist ja wohl lachhaft. Wofür hältst Du den drittgrößten Automobil- und größten Werkzeugmaschinenproduzenten der Welt denn sonst? Deutschland als militärische Großmacht ist natürlich aus unserer Sicht Unsinn, kann sich aber für einen oberflächlichen Blick von außen durchaus aus der Stellung der Bundeswehr als größte europäische NATO-Armee während des Kalten Krieges ergeben. Für ein Rollenspiel-Setting mMn immer noch ausreichend als Begründung.
Und Japan als Wirtschaftsgroßmacht war eine reale Sorge der USA in den 80ern. Warum zB hat Michael Crichton Nippon Connection/Rising Sun geschrieben? Ich habe nicht nur die Verfilmung Wiege der Sonne gesehen, sondern auch die Buchvorlage gelesen und da sagt er ziemlich eindeutig in seinem Nachwort, daß er Japans Wirtschaftspraktiken als Gefahr für Amerika sieht.

Aus der Rückschau sieht man, warum es anders gekommen ist. Aber aus dem Blickwinkel der damaligen Zeit stellt sich das mMn nicht so eindeutig dar.
 
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Anfang der 90er war für viele bereits klar das Japan auf einer riesen Blase saß die bald platzen musste. Vieleicht nicht einem Autor aber Volkswirtschaftler haben nicht gefragt ob sondern wann.

Und was Thatchers Paranoia anging da ging es mehr um Bevölkerungszahlen und EU-Abstimmungen. Die Rostige Tussie hatte Angst ein wiedervereinigtes D könne den Stöpsel ziehen und die Sonderrechte von GB den Abfluss runterspülen.

Und die Witzfiguren in Grün aka BW: Die einzige Chance die dt. "Soldaten" in einem Ernstfall gehabt hätten währe gewesen das der Angreifer sich totlacht.
 
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Anfang der 90er war für viele bereits klar das Japan auf einer riesen Blase saß die bald platzen musste. Vieleicht nicht einem Autor aber Volkswirtschaftler haben nicht gefragt ob sondern wann.
Vielleicht war es dem Autor auch klar, das weis ich nicht, aber CP 2020 sollte im Rollenspielmarkt Nummer 1: den USA verkauft werden. Beim Cyberpunk Genre ist es wichtig, dass Amerika kaputt ist d.h aber auch dass in der Welt jemand anderes das Machtvakuum ausfüllen muss, denn man wollte sicherlich nicht alles in die Hände von Konzernen legen. Japan und Westeuropa sind für das Zielpublikum: rollenspielende Amerikaner besser erklärbar bzw. eher verkaufsfördernd als z.B. ein erstarktes Erzfeind Russland oder ein damaliges erstarktes Schwellenland oder der nicht vorherzusehende "Aufstieg" Chinas.
Arasaka mit seiner Welteroberungsplänen ist ein schönes Klischee, was man durch die Amis im WWII besiegten Japanern unterstellen kann.
 
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IMO geht es bei einem coolen Setting nicht darum, realitätsnah zu sein. Ich spiele z.B. auch gerne Star Wars, obwohl da Raumschiffe im Weltraum Geräusche machen und enge Kurven fliegen, man im All Laserstrahlen sehen kann und Laserschwerter existieren.

AAS
 
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ein Regelsystem mit massiven Lücken
Nenn mir eine oder zwei, bitte. Was die anderen Behauptungen angeht... Nenn mir ein SciFi Spiel, in dem eine exakte Zukunft vorhergesagt wird deren Bild sich in den nächsten 20 Jahren nicht ändert und dessen Prognosen in 30 jahren dann eintreffen... und Deutschland ist eine von der Wichtigen Kräften in Europa, politisch wie Volkswirtschaftlich. Was das militär angeht, bestellt man immer wieder Deutsche Technologie. Das wir uns die besten Entwicklungen unserer eigenen Forschung nicht leisten können (beispielsweise Leo II mit allen extras) bedeutet nicht, das wir da Rückständig wären, oder?

Und an sonsten... was AAS sagt. Es gibt sogar Leute, die spielen gerne Shadowrun und das hat kaputtere Regeln und ist noch viel weiter weg und auf seine ganz eigene Weise sogar in der 4. Edition rückständig. trotzdem verkauft es sich und macht Spaß...
 
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Aus dem Kopf heraus da der CP-Schrott schon aus dem Haus ist:

+ Die Behandlung bzw. Nicht-Behandlung von Stunschaden
+ Die gesamte Panzerungsproblematik inklusive Skinweave
+ Kampf gegen Fahrzeuge
+ Die Drogenregeln

uvm.
 
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Die Panzerungsproblematik ist mit den Regeln für Panzerungslagen / REF-Abzügen und dadurch das pro Treffer bei Softer Panzerung egal wie dick sie ist immer 1 Punkt durchkommt und der Möglichkeit auf ungepanzerte Stellen zu zielen ganz gut im Griff, finde ich... Welches Spiel macht es deiner Meinung nach Besser und warum? (ich schau es mir gern mal an).

Was stimmt mit den Fahrzeugen und dem Stunschaden nicht?

Massive Regellücken ... sowas haben für mich Spiele in denen ich mit irgend welchen Tricks, Zusatzregeln, min/max unbesiegbar sonstwassig werde. Das habe ich bisher eigentlich mehr bei anderen SciFi / Fantasy Spielen erlebt.
 
AW: Vom Aussterben bedroht - Ansichten eines Cyberpunk 2020 GMs

Die Panzerungsproblematik ist mit den Regeln für Panzerungslagen / REF-Abzügen und dadurch das pro Treffer bei Softer Panzerung egal wie dick sie ist immer 1 Punkt durchkommt und der Möglichkeit auf ungepanzerte Stellen zu zielen ganz gut im Griff, finde ich... Welches Spiel macht es deiner Meinung nach Besser und warum? (ich schau es mir gern mal an).

Was stimmt mit den Fahrzeugen und dem Stunschaden nicht?

Massive Regellücken ... sowas haben für mich Spiele in denen ich mit irgend welchen Tricks, Zusatzregeln, min/max unbesiegbar sonstwassig werde. Das habe ich bisher eigentlich mehr bei anderen SciFi / Fantasy Spielen erlebt.

Die Layer-Regel gilt nicht für Skinweave, Skinweave lässt auch keine offenen Stellen. Damit ist man Panzertechnisch schon mal recht weit (Was machte ne schwere Pistole noch, 4W6 => 12Pt im Mittel?)

Was am Stunschaden nicht stimmt: Ganz einfach, es GIBT keinen (CP 2013 und CP3 ja aber nicht in CP2020) Totschlagen ist kein Problem, KO schlagen ist nicht

Und wer in CP rumspielt, speziell mit den Chromebooks und/oder Eurosource kriegt ziemlich unbesiegbare Chars hin.

War halt IMHO ein sehr schlechtes System. Ist mir aber in letzter Konsequenz auch egal da inzwischen entsorgt (Genau wie SR, GURPS und der meiste Restliche Schrott)
 
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Ja und, Darky, wie heißt jetzt das System, dass Cyberpunk besser umsetzt? Vielleicht Corporation?
 
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Panzerung
Skinweave zählt nur was Abzüge angeht nicht als schicht, es wird aber nicht einfach addiert: Man vergleicht die untere Lage und die obere Lage und schaut, welchen Bonus das kleinere auf das größere gibt bei 0-4 (Panzerung gleich dick) gibt es den maximalen Bonus von +5. Also SP18 mantel + SP16 Skinweave -> SP23 nicht SP34!
Skinweave hat Schwachstellen: Augen, Mund, Nase, Handflächen, Genitalbereich, Fußflächen, Ohren, ... und (das ist eine Hausregel) wir nutzen die "mindestens 1 Schaden" Regel nicht nur, wenn der Schaden von der Körperbauresistenz auf 0 gedrückt wird.

4w6+1 machen im Schnitt 15 Punkte, aber auch ein Gegner mit Skinweave und langem Mantel = SP23 wird von einer 1w6+1 MP Weichgeklopft, 10 Treffer -> 10 Punkte (Hausregel). Und nicht zu letzt gibt es panzerbrechende Munition an jedem Truckstop... damit bekommt man dann die Panzerung halbiert oder gar gedrittelt. Dann ist selbst für den 10000eb Cybertoaster ein ordentlicher Revolver (3w6+1 oder so) oder irgend ein Gewehr (7.62 nato macht 6w6+2 also gegen unser Beispiel oben pro Treffer 1 Schaden bzw. panzerbrechend 6 Punkte pro Treffer und das wenn man eine voll gepanzerte Stelle trifft) eine ernste Gefahr.

Vielleicht ist das ganze nicht optimal aber es fallen mir so auf Anhieb keine Spiele ein bei denen das viel besser wäre.

Betäubungsschäden
Es gibt in Cyberpunk 2020 Angst, Schock, Bewußtlosigkeit, zusammengefaßt in KO-Checks. Wenn du also sagst, das es sowas nicht gibt empfehle ich Lektüre: Grundbuch. KO-Cheks würfelt man, wenn man Schaden erhält. Je höher der Schaden, desto schlimmer werden die Abzüge. Spezielle Betäubungswaffen sind daran zu erkennen, das sie einen erschwerten KO-Check hervorrufen. Du würfelst also unter deinem Körperbau und der normale Billigtaser erschwert den Wurf schon um -2 pro Treffer... und das ganz ohne Extraschaden.

Broken
Was mir als einiges Wehwehchen auffallen würde - und auch das führt nciht zu unbesiegbaren Charakteren - ist die Schadens/Kampfsportregelung. Da macht ein Körperbau 11 Kampfsportler mit Karate +6 schon mal 1w6+10 Schaden...

Ich persönlich empfinde fuzion als eines der wenigen einigermaßen Spielbaren Systeme. Das von BluePlanet ist auch ganz gut gelungen, aber das habe ich noch nicht so viel gespielt wie CP.
 
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Und beim Nahkampf gibt es keinen KO-Schaden, nur direkt Damage. Aber wie gesagt, ist alles IIRC das Buch ist längst hops.

@TW:

Gar keins. Oder jedes. Ist mir egal. CP2020/Interlock fand ich auf jeden Fall als System schlecht, als Hintergrund bestenfalls Tralala (besser als SR aber das ist dank FanPros Einfluss auf SR nicht schwer) und die Timeline/die wichtigen NPCs irgendwo zwischen "geht so" (Blackhand) und "Oh mein Gott, erschiess mich jemand" (Bartmoss)
 
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Und beim Nahkampf gibt es keinen KO-Schaden, nur direkt Damage. Aber wie gesagt, ist alles IIRC das Buch ist längst hops
Jetzt erzähl doch nicht so einen Mist, natürlich muß man gegen Nahkampfschaden auch KO checks ablegen, es gibt Stun Waffen (wie Elektoschlagstöcke) Haltegriffe, Würgegriffe als Nahkampfmaneuver und man kann mit einem -6 Malus jeden Schlag, Tritt, Würgegriff usw. so ausführen das der Gegner nur 1 Punkt Schaden nimmt aber bewußtlos werden kann (KO check mit einem Abzug gleich der halben Kampfsportstufe, mit nem üblichen Wert von 4 also das gleiche -2 wie ein Tasertreffer)... Was will man mehr?

Ich irre mich ja auch manchmal, aber... ich geh es dann nachschaun, anstatt weiter wild drauf zu beharren...

Und: Was war mit den Fahrzeugen?

EDIT:
Auch wenn du mich nicht gefragt hast...
Ja und, Darky, wie heißt jetzt das System, dass Cyberpunk besser umsetzt? Vielleicht Corporation?
Trauma2222 und URPG: Transfer *sfg*
 
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Wenn du das so sagst. Ich hab es anders im Kopf und hab vor einiger Zeit jemand Gefunden gefunden der den CP-Schrott gekauft hat, werd also nicht nachschauen.

Für mich wird CP immer eines der "bescheidenen Systeme" mit "Schrotthintergrund" bleiben das nur mit (zu) viel Arbeit spielbar gemacht werden konnte. Nen Rollenspiel halt
 
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Im Grundbuch 2. Edition EN bzw. Errata deutsch (KO-check, bet. Waffen, bet- Nahkampfwaffen, Panzerungslagen, Panzerbrechende Munition, Hebel, Würgegriff, Haltetechnik) und im Pacific Rim (gezielter Angriff zum k.o. schlagen) findest du alle diese Regeln, inklusive Chiropraktieranwendung von Kampfsport zum entspannen... die einzige Hausregel hier (und eine von wenigen die wir insgesamt hatten) war das "mindestens 1 Punkt schaden Pro Treffer", im Original ist das "mindestens 1 Punkt Schaden pro Treffer der vom Körperbau modifikator auf 0 gesenkt wird".

Aber es muß ja nicht jedermanns Sache sein, vor allem wenn einem der Hintergrund nicht gefällt (und das ist halt Geschmackssache). Wollte nur die "harten fakten" klarstellen.
 
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Für mich wird CP immer eines der "bescheidenen Systeme" mit "Schrotthintergrund" bleiben das nur mit (zu) viel Arbeit spielbar gemacht werden konnte. Nen Rollenspiel halt

So. Jetzt reichts. Jetzt hab ich dich nicht mehr lieb.
 
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