Vergewaltigung im Rollenspiel

AW: Vergewaltigung im Rollenspiel

Ich denke der Gruppenkonsens finde sich irgendwann von alleine wenn man mehrere Jahre zusammen spielt. Aber selbst dann weiss man nicht was die einzelnen vielleicht erlebt haben. Aber man bekommt als Einfühlsamer Mensch mit, was man machen darf und was nicht.

Das man das Thema nicht anschneidet wenn ein Opfer in der Runde ist, sollte allen klar sein. Der Psychische Druck wäre zu groß. Das man sowas nicht in allen Details ausspielt, auch.
 
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Hoffi schrieb:
Aber man bekommt als Einfühlsamer Mensch mit, was man machen darf und was nicht.

Manchmal aber vielleicht auch erst zu spät.

Das man das Thema nicht anschneidet wenn ein Opfer in der Runde ist, sollte allen klar sein.

Mir kommt da der Bericht eines Freundes in den Sinn, von einer Spielrunde mit einem Opfer sexuellen Missbrauchs, in der Vergewaltigung im Spiel auftauchte und dies von besagter Person als durchaus positive Spielerfahrung an-/aufgenommen wurde.

mfG
rmn
 
AW: Vergewaltigung im Rollenspiel

Das mag sein, bug. Aber weiss man das vorher? Ich würde nie wenn ich wüsste das es so ein Opfer in der Runde gibt, das Thema ansprechen ohne mit Ihr/Ihm darüber geredet zu haben. Und selbst das reden würde ich nur machen wenn ich den Spieler schon gut kenne.
 
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Hoffi schrieb:
Aber weiss man das vorher?

Nein. Aber am Ende weiss man gar nichts vorher - wenn ich einmal die Diskussion so weit zusammenfassen darf. ;)

Und weiter in der Zusammenfassung: So oder so landet man bei der Konsensfindung - auf welche Art und Weise diese nun auch genau vonstatten gehen mag.

mfG
rmn
 
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Hm, ich möchte nur etwas recht allgemeines zu dem Thema sagen. Wenn es im Spiel zu extremen Situationen kommt (Vergewaltigung, Mord, ...), dann sollten die entsprechenden Personen (egal ob SL oder Spieler) immer die Reaktionen der anderen Anwesenden im Auge behalten. Auch bei einer Gruppe, die man ach so lange kennt. Auch beste Freunde haben ihre Geheimnisse. Wenn deutlich zu erkennen ist, das sich jemand stark unwohl bei der Sache fühlt, dann sollte sich die beschreibende Person überlegen, die Szene zur Not auf Kosten des Spiels zu beenden oder irgendwie zu entschärfen. Leider ist es nicht immer zu erkennen, ob man nun gerade Salz in irgendeine Wunde reibt, oder ob es sich eher um "persönlichen Ekel" handelt. Im Zweifelsfall sollte man wohl nachfragen, ob das zu weit geht. Die Frage lässt sich unbegründet mit ja oder nein beantworten. Die Antwort sollte bedingungslos akzeptiert werden.

Ob Vergewaltigungen im Rollenspiel etwas zu suchen haben oder nicht, sollte immer innerhalb der jeweiligen Gruppe geklärt werden. Wenn damit keiner ein Problem hat und sich jeder bewusst ist, was für ein schwerwiegendes Verbrechen das ist, dann soll die Gruppe machen was sie will. Wenn einzelne Spieler dies jedoch verharmlosen und für schlechte Jokes missbrauchen oder sich dabei aufgeilen, dann sollten sich verantwortungsvolle Mitspieler mit denen mal sachlich auseinandersetzen. Wenn die ganze Gruppe das Thema nicht ernst nimmt, dann kann leider eh niemand was dagegen tun weil es wohl in den seltensten Fällen überhaupt jemand mitbekommt.

Vergewaltigungen sind bei uns im Spiel bislang noch nicht vorgekommen. Wohl aber sehr vereinzelt andere Situationen wo der SL nachgefragt hat, ob die Beschreibung noch in Ordnung geht oder wo auch schon ein Spieler von sich aus gesagt hat, das es ihm zu hart wird. Alle Einwände werden bei uns sofort berücksichtigt und ensprechende Szenen in Zukunft vermieden. Es sollen schließlich alle ihren Spaß am Spiel haben und nicht nach der Session mit Albträumen zu Bett gehen.
 
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Raben-AAS schrieb:
Kann sie in diesem Fall nicht. Sorry. Auch wenn exakte Zahlen eben unbekannt sind (daher: "Dunkelziffer") ist in bezug auf sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung bekannt, dass es bei diesen Verbrechen eben gerade TYPISCH ist, dass es KEINE Anzeige gibt.

Ich bin mir da nicht so sicher. Ich denke, daß sich im Zuge der Emanzipierung und mit steigendem Selbstbewußtsein der Frauen die Dunkelziffer gesunken ist.

Als persönliche Erfahrung habe ich sowohl im Rollenspiel als auch im SM Bereich MEHRFACH Mädchen oder Frauen und auch 2 Jungs kennen gelernt, die persönliche Erfahrungen in dieser Hinsicht hatten, ohne ansonsten als "Opfer-Typ" rüberzukommen oder die Sache je zur Anzeige gebracht zu haben (in aller Regel deshalbv, weil der Übergriff im Kindes- oder frühen Jugendalter geschah).

Ich selber kenne gerade mal eine Person, die angibt, vergewaltigt worden zu sein.
Aber ich bin auch kein Maßstab, ebensowenig wie Du einer bist.

Im Grundsatz hast du Recht, aber du simplifizierst: Ein Opfer sexuelen Missbrauchs hat in aller Regel ENORME Probleme damit, sich selbst als Opfer sexuellen Missbrauchs zu "outen" oder die Sache zuzugeben (weil sie zuzugeben bedeuten würde, dass sie sie auch annimmt).

Da stimm ich Dir zu. Allerdings hab ich auch geschrieben, daß man sich bei mir nicht outen muß und die Klappe muß man auch nicht aufreißen.

Wenn du die Frage an die Gruppe als taffe Ja/Nein-Frage rüberbringst und mit der Sensibilität von Dieter Bohlen bei Deutschland sucht den Superstar die Frage so formulierst, dass "ja wohl keiner was dagegen haben wird", dann kann es SEHR GUT sein, dass ein unerkanntes Opfer den "Weg des geringsten Widerstandes" geht und einfach den Mund hält. Gelöst und geklärt ist damit gar nix, und wenn mann dann nnoch sagt "nna, dann ist das Opfer selbst dran Schuld", dann, pardon, ist man ein Arschloch.

Zum einen formuliere ich Fragen nicht so, denn das ist keine Frage, was Du da genannt hast.
Ich mach es eher so: "Hat jemand etwas dagegen, wenn wir Vergewaltigungen und Folter auch behandeln?"
Und wenn die Dame dann nicht den Mund ist sie nicht Opfer. Sie ist mal vergewaltigt worden.
Das ist schlimm und da kann man auch wirklich nichts dran beschönigen.
Aber wenn sie nicht zu einem Therapeuten geht oder sich Freunden oder Verwandten öffnet, dann ist das ihr Problem und nicht meins.
Wenn sie mir und anderen den Spielspaß aufgrund dieses Problems, was sie mit niemanden teilt, verdirbt, dann werde ich zum Opfer, denn ich betreibe Rollenspiel als Hobby und weil es mir Spaß macht. Wenn mir ein Spieler den Spaß kaputt macht und noch nicht mal sagt, wieso, weshalb und warum, so daß man eine Lösung finden kann, dann ist der Rest der Runde das Opfer.

Damit hast du zweifellos Recht, und man muss es auch nicht übertreiben mit dem Vorsichtig-Sein. Aber: Mit ner kurz abgehakten Abfrage ist es eben auch nicht getan, gerade dann nicht, wenn die Runde in ihrer Dynamik sofort in Richtung "Ach Quatsch, sind wir Sissies? Ist voll okääääy" abgeht. Das Gefühl des Opfers, alleine unter "Normalos" und damit in einer (ausgrenzbaren) Minderheit zu sein leistet nun wirklich nichts dafür, dass das Opfer sich irgendwann "normalisiert", d.h. "heilt".

Dann paßt die Person nicht in die Runde. Wenn ich eine Macho-Action-Runde habe, so wie Du sie beschreibst, dann gehört da kein stilles Mäuschen rein.
Und wieso sollte ich oder der Rest der Runde etwas dafür tun, daß diese Rollenspielerin geheilt wird, wenn wir nicht mal wissen, daß sie ein Problem hat?
Es gibt professionelle Therapeuten, es gibt Freunde und Verwandte.
Warum soll dann gerade eine Rollenspielrunde als Therapie herhalten?

@Hoffi
Wenn der Gruppenkonsens sich erst nach Jahren findet, dann gäbe es wohl keine Rollenspielgruppen, oder?
Extrembeispiel: Wenn die eine Hälfte der Spieler ihre SCs fröhlich durch die Gegend ziehen läßt, mordet, raubt, vergewaltigt und plündert und die Details noch blutig beschreibt, dann wird die andere Hälfte der Spieler wohl kaum lange bei der Runde bleiben.
Ich denke aber, daß der Gruppenkonsens im Laufe der Jahre sich immer wieder verändert, je nach zugekommenen Spielern, Aussteigern und auch dem Reifen der Spieler selber (Menschen verändern sich).
 
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Spirit_Soldier schrieb:
Hm, ich möchte nur etwas recht allgemeines zu dem Thema sagen. Wenn es im Spiel zu extremen Situationen kommt (Vergewaltigung, Mord, ...), dann sollten die entsprechenden Personen (egal ob SL oder Spieler) immer die Reaktionen der anderen Anwesenden im Auge behalten.

Letztendlich bedeutet das auch nicht anderes als dass man generell Rücksicht auf seine Mitspieler nehmen sollte, oder?
Denn "extreme Situationen" scheinen - so mein Eindruck - im Rollenspiel eher an der Tagesordnung (mithin eigentlich gar nicht mehr "extrem"?) zu sein.

Wenn einzelne Spieler dies jedoch verharmlosen und für schlechte Jokes missbrauchen oder sich dabei aufgeilen, dann sollten sich verantwortungsvolle Mitspieler mit denen mal sachlich auseinandersetzen.

Und wenn man über den Witz mit den drei kleinen Mädchen im Sandkasten lachen kann, dann sollte man vermutlich ohne über Los zu gehen direkt ins Gefängnis? Am besten eskortiert von seinen ganz besonders verantwortungsvollen Bekannten vom Spieltisch, ja? ;)

mfG
rmn
 
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Ludovico schrieb:
Wie oft hat man solche Personen in der Runde?
Ich kenne alleine aus meinem näheren (!) Bekanntenkreis 6 Frauen, die entweder als Kinder mißbraucht oder vergewaltigt worden sind. Die Hälfte von denen sind auch Rollenspielerinnen, und es handelt sich dabei um keine verkrachten Existenzen, und es würde ihnen ad hoc auch niemand ansehen, was ihnen passiert ist. Und auch in meiner Beratungstätigkeit habe ich mindestens von einem Fünftel der ratsuchenden Frauen erfahren, daß sie Opfer von Vergewaltigungen/anderweitigem sexuellen Mißbrauch geworden sind. Ich denke, du unterschätzt die Quote der Betroffenen gewaltig.

Bb, Stayka
 
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Ludovico schrieb:
Das hat auch nichts damit zu tun, daß sie sich schämt oder einen psychischen Knacks aufgrund der traumatischen Erfahrung hat, denn es handelt sich um eine simple Ja-/Nein-Frage. Keine Erklärung vonnöten!
Das hat sehr wohl damit zu tun, da zuweilen solche Traumata sehr weit verdrängt werden und es zuweilen der Betroffenen Person gar nicht mehr direkt bewußt ist. Es bedarf in solchen Fällen nur eines Triggers, und dann kann es dir passieren, daß du in deiner Runde jemanden mit einem pathologischen Nervenzusammenbruch hast. Du machst es dir mE ganz schön leicht, da die Verantwortlichkeit von dir zu schieben.

Bb, Stayka

PS: Sorry für den Doppelpost, ich bin den Thread durchgegangen und hatte unvermittelt den Impuls zu antworten. Im Zweifelsfall bitte zusammenfügen.
 
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Ludovico schrieb:
Ich bin mir da nicht so sicher. Ich denke, daß sich im Zuge der Emanzipierung und mit steigendem Selbstbewußtsein der Frauen die Dunkelziffer gesunken ist.

Das mag von der Tendenz her sein - aber über kindlichen Missbrauch nicht reden zu können oder auch bei einer Vergewaltigung im Jugendlichen-/Erwachsenenalter Kontaktstörungen zu entwickeln oder die Sache in der Seele zu vergraben ist keine Frage der Emanzipation. WIRKLICH nicht.

Glaub es mir einfach, oder mach dich zum Thema richtig schlau, kommt aufs Gleiche raus (ich hab mich wirklich damit beschäftigt, war 2x mit einem Vergewaltigungsopfer zusammen).

Ludovico schrieb:
Aber ich bin auch kein Maßstab, ebensowenig wie Du einer bist.

Nein, aber im Gegensatz zu dir generiere ich meine Ansicht in diesem Fall nicht aus meiner persönlichen Ansicht, sondern aus Recherche zu dem Thema.

Ludovico schrieb:
Es gibt professionelle Therapeuten, es gibt Freunde und Verwandte. Warum soll dann gerade eine Rollenspielrunde als Therapie herhalten?

Weil man auch als Rollenspieler Mensch ist und versuchen kann, nett zu einer seelisch verletzten Person zu sein? Nur so'n Vorschlag...


AAS
 
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Ich muss einfach mal einwerfen, das man mit allen möglichen Sachen bei Leuten Wunden und Traumata aufreißen kann.


Außerdem sollte man einen Unterschied zwischen 'Vergewaltigung' und 'pornografisch dargestellter Vergewaltigung' machen, da sich beides sehr stark unterscheiden kann, besonders in der Wirkung!


H
 
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blut_und_glas schrieb:
Letztendlich bedeutet das auch nicht anderes als dass man generell Rücksicht auf seine Mitspieler nehmen sollte, oder? Denn "extreme Situationen" scheinen - so mein Eindruck - im Rollenspiel eher an der Tagesordnung (mithin eigentlich gar nicht mehr "extrem"?) zu sein.
Das stimmt. Aber trotz aller Rücksicht kann es bei am Spieltisch bislang noch nicht dagewesenen Situationen oder bei "unbekannten" Spielern irgendwo zu weit gehen. Bei Leuten, wo man weiss wie weit man gehen kann, ist das ja kein Thema.

blut_und_glas schrieb:
Und wenn man über den Witz mit den drei kleinen Mädchen im Sandkasten lachen kann, dann sollte man vermutlich ohne über Los zu gehen direkt ins Gefängnis? Am besten eskortiert von seinen ganz besonders verantwortungsvollen Bekannten vom Spieltisch, ja? ;)
Nein, ich habe nie von Knast geredet. ;) Ich meinte lediglich, wenn irgendwelche Beschreibungen oder Witze eines Einzelnen der Mehrheit am Tisch zuwider sind oder jemand sabbernd eine Vergewaltigung beschreibt und dabei Hosentaschenbillard spielt. Wäre das kein Grund, den dann mal darauf anzusprechen?
 
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Raben-AAS schrieb:
Nein, aber im Gegensatz zu dir generiere ich meine Ansicht in diesem Fall nicht aus meiner persönlichen Ansicht, sondern aus Recherche zu dem Thema.

Inwiefern mache ich das?

Weil man auch als Rollenspieler Mensch ist und versuchen kann, nett zu einer seelisch verletzten Person zu sein? Nur so'n Vorschlag...

Ein schlechter Vorschlag! Eine nichtgeschulte Person, soll eine Therapie an einer traumatisierten Person vornehmen?

Aber mal ein Beispiel, was so abwegig auch nicht ist.

Nehmen wir mal an, ihr spielt in einer Runde. In dieser Runde sitzt ein Spieler, den ihr nicht sonderlich gut kennt. Er spielt normal mit. Allerdings wenn es um das Thema kämpfen und töten geht, tickt er ständig aus. Er trennt wieder IT noch OT in Bezug zu dem Thema und versucht die Charaktere mit allen möglichen Mitteln abzuhalten.
Vielleicht bricht er sogar in Weinkrämpfe aus.
Sie sagt allerdings nicht, weswegen sie so reagiert.

Was würdet ihr mit so einer Person machen?
 
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Spirit_Soldier schrieb:
Aber trotz aller Rücksicht kann es bei am Spieltisch bislang noch nicht dagewesenen Situationen oder bei "unbekannten" Spielern irgendwo zu weit gehen.

Natürlich - aber gerade da ist besagte Rücksicht dann ja gefragt. :)

Ich meinte lediglich, wenn irgendwelche Beschreibungen oder Witze eines Einzelnen der Mehrheit am Tisch zuwider sind oder jemand sabbernd eine Vergewaltigung beschreibt und dabei Hosentaschenbillard spielt. Wäre das kein Grund, den dann mal darauf anzusprechen?

Was genau soll der Grund sein?
Dass dieser hypothetische Spieler den Gedanken an eine Vergewaltigung erregend findet, oder dass er sich auf meiner Couch einen runter holt?
Du siehst den Unterschied?

mfG
rmn
 
AW: Vergewaltigung im Rollenspiel

blut_und_glas schrieb:
Was genau soll der Grund sein?
Dass dieser hypothetische Spieler den Gedanken an eine Vergewaltigung erregend findet, oder dass er sich auf meiner Couch einen runter holt?
Du siehst den Unterschied?
Ich meinte damit, das man ihn dann darauf hinweist, das solche geäußerten Phantasien, Witze, ... am Tisch nicht erwünscht sind. Nicht, den Spieler am Spieltisch gleich zu therapieren. Was genau im Kopf eines Spielers vorgeht, sofern er dies nicht eindeutig zur Schau stellt, kann man natürlich nicht sagen. Auch kann man ihn nicht dran hindern, daran zu denken. Wenn ein Spieler an sowas denkt, dann bekommt man das für gewöhnlich nicht wirklich mit. Wenn er aber diese Gedanken irgendwie äußert und Anstoß damit erregt, dann kann man ihn auffordern, diese Gedanken für sich zu behalten oder was weiss ich für Konsequenzen daraus ziehen. Das bleibt jedem selbst überlassen.
 
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Eine bekannte hat mir mal erzählt das sie auf einem Con eingeladen zur einer Runde Werwolf the Apocalyps (eigendlich egal den die scheisse die da gelaufen ist hat nix mit einem bestimmten regelwerk zu tun) eingeladen wurde ...

Wie sich raustellte eine Reine Damenrunde bis auf den Master.
Die Spielerrinnen alle so zwischen 16-18 der Master ein wie sie es nannte Ekliger alter Sack.

Am anfang der Runde wurden die charaktere allesamt in eine Dunkle strasse verschlept und da böse vergewaltigt, wobei der Kerl wohl auch auf spetziel auf Details geachtet hat. Die drei Mädels waren ziemlich angewiedert aber der Kerl meinte der sowas gehöre zum Spiel... Danach sind se wech von der Veranstaltung.

Mal erlich wer ich dabei gewesen hätte ich den Typ persönlich von dem Con geschmissen !

Im Livereollenspiel ist zumindest bei den Orgas mit dennen ich regelmässig zusammenspiele Sexuelle gewalt (Auch Simuliert) streng verboten und führt zum Converweis.
 
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Ludovico schrieb:
Inwiefern mache ich das?

Insofern als das du meiner (in diesem Falle fundierten) Behauptung, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt, die (in diesem Falle unfundierte) Behauptung entgegenstellst, die Dunkelziffer könne ja auch gering sein, und dann sagst, dass weder deine nnoch meine Meinung hierzu repräsentativ sei.

Ludovico schrieb:
Ein schlechter Vorschlag! Eine nichtgeschulte Person, soll eine Therapie an einer traumatisierten Person vornehmen?

Erstens haben die Menschen es bis 1920 auch hinbekommen, seelische Wunden zu behandeln, ohne dafür staatlich qualifizierte Therapeuten zu sein.

Zweitens sage ich ja nicht, dass die Rollenspielgruppe die Therapie ersetzen soll, ABER sie kann z.B. etwas dazu tun, dass die Sache überhaupt therapiert wird (z.B. durch "Erste Hilfe" nach triggern eines Auslösers, und dann der Empfehlung, sich an eine betreffende Hilfegruppe zu wenden (nein, nicht jeder Therapeut ist unbedingt geeignnet, Vergewaltigungsopfer zu behandeln. Auch wenn das kein Therapeut zugeben würde).

Ludovico schrieb:
Was würdet ihr mit so einer Person machen?

Als SL würde ich ein Unter-Vier-Augen-Gespräch führen, bei dem ich versuche, herauszubekommen, was los ist. Unabhängig davon, ob mir dies gelingt, weise ich darauf hin, dass Rollenspiel eigentlich Fun bringen soll, und ob die betr. Person nicht meint, ggf. die falsche Freizeitbeschäftigung zu haben, wenn sie ständig heult. Kann ja irgendwo nicht der Sinn sein. In jedem Fall mache ich Mut, sich mit diesem Problem, dass es da ganz offenbar gibt, zu beschäftigen, plaudere aus dem Nähkästchen was meine persönnlichen Erfahrungen angeht und schildere besonders jene Fälle, wo eine Therapie bzw. der Kontakt zu einer Hilfegruppe Erfolg gebracht haben. Sperrt sich die Person weiterhin und ist null-kooperativ, teile ich mit dass ich sie nicht weiter mitspielen lassen kann, wenn sie derartig heftige Reaktionen zeigt und sich darüber hinaus nicht helfen lassen will.

So in etwa.


AAS
 
AW: Vergewaltigung im Rollenspiel

Raben-AAS schrieb:
Insofern als das du meiner (in diesem Falle fundierten) Behauptung, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt, die (in diesem Falle unfundierte) Behauptung entgegenstellst, die Dunkelziffer könne ja auch gering sein, und dann sagst, dass weder deine nnoch meine Meinung hierzu repräsentativ sei.

Damit lieg ich doch richtig, oder?

Erstens haben die Menschen es bis 1920 auch hinbekommen, seelische Wunden zu behandeln, ohne dafür staatlich qualifizierte Therapeuten zu sein.

Oh ja! Elektroschocks, Lobotomie... Das war damals eher noch Try and Error. Desweiteren hab ich schon öfters gehört, daß man solche Sachen wie die Behandlung eines Traumas den Profis überläßt.

Zweitens sage ich ja nicht, dass die Rollenspielgruppe die Therapie ersetzen soll, ABER sie kann z.B. etwas dazu tun, dass die Sache überhaupt therapiert wird (z.B. durch "Erste Hilfe" nach triggern eines Auslösers, und dann der Empfehlung, sich an eine betreffende Hilfegruppe zu wenden (nein, nicht jeder Therapeut ist unbedingt geeignnet, Vergewaltigungsopfer zu behandeln. Auch wenn das kein Therapeut zugeben würde).

Man kann nicht therapieren oder auch nur helfen, daß etwas therapiert wird, wenn sich die Person nicht helfen lassen will. Eine Person, die verschweigt, was sie durchgemacht hat, sei es aus Scham oder aus Verdrängung, werde ich kaum mit Rollenspiel helfen können.
Ganz im Gegenteil denke ich sogar, daß Rollenspiel hier schädlich sein könnte, weil es alte Wunden aufreißen kann, die besser geschlossen blieben wären.
Das kann nicht nur durch die Beschreibung einer Vergewaltigungsszene geschehen, sondern grundsätzlich durch Szenen, in denen die Person an die Vergewaltigung erinnert werden könnte (wie Szenen, in denen die SCs gefangen und hilflos sind, Szenen mit körperlicher Gewalt...).

Als SL würde ich ein Unter-Vier-Augen-Gespräch führen, bei dem ich versuche, herauszubekommen, was los ist. Unabhängig davon, ob mir dies gelingt, weise ich darauf hin, dass Rollenspiel eigentlich Fun bringen soll, und ob die betr. Person nicht meint, ggf. die falsche Freizeitbeschäftigung zu haben, wenn sie ständig heult. Kann ja irgendwo nicht der Sinn sein. In jedem Fall mache ich Mut, sich mit diesem Problem, dass es da ganz offenbar gibt, zu beschäftigen, plaudere aus dem Nähkästchen was meine persönnlichen Erfahrungen angeht und schildere besonders jene Fälle, wo eine Therapie bzw. der Kontakt zu einer Hilfegruppe Erfolg gebracht haben. Sperrt sich die Person weiterhin und ist null-kooperativ, teile ich mit dass ich sie nicht weiter mitspielen lassen kann, wenn sie derartig heftige Reaktionen zeigt und sich darüber hinaus nicht helfen lassen will.

Kurz und bündig: Therapie oder Rausschmiss
Würde ich ähnlich handhaben (wobei ich sie eher bitten würde, wiederzukommen, wenn die Therapie vorbei ist), denn Rollenspiel ist, wie Du es so schön schreibst, um Fun zu haben.

Rollenspiel, so wie wir es betreiben, sind keine Therapie.
Rollenspielrunden sind auch keine Selbsthilfegruppen.

Meiner Ansicht haben traumatisierte Personen, so wie sämtlichen Personen, die geistig einen größeren Knacks aufweisen, in einer Rollenspielrunde nichts verloren, denn die Gefahr, daß der Knacks größer wird, ist gegeben und die Gefahr, daß die Person den anderen Spielern den Spaß verdirbt, auch.
 
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