AW: Vampire suchen Caern
Eben das passiert in meiner Runde gerade. 10 Vampire + 15 Ghule werden das Lager der Garou suchen und dann angreifen, natürlich mit mittelschweren Waffen und Silbermunition. Was könnte passieren? Haben die Vampire Chancen auf einen Überraschungsangriff? Oder wie werden die Garou sie erwarten? Wie stark ist so ein Werwolfrudel?
Ein Caern hat einen sogenannten Bawn, quasi sein Außenbereich. Ein Vampir mit verdammt viel Auspex könnte es eventuell bemerken, wenn er den Bawn durchschreitet. In besagtem Bawn sind jedoch auch schon die ersten Wachen. Je nach Caernstärke und Art können das beschworene Geister sein, die in die physische Welt kibitzen (sehen) und/oder Garoupatroullien. An dem Punkt kommt es darauf an, wie groß der Bawn ist: Bei einigen Caerns, z.B. im Ural oder Canada ist es vom äußersten Punkt des Bawns bis zum Herzen des Caerns etwa 2 Tagesreisen weit, bei Glasswalkercaerns, die meist in Hochhäusern liegen, nur ein paar Stockwerke (andererseits werden gerade Glasswalker verstärkt auf dem Schwarzmarkt und an sonstigen Orten nach Leuten Ausschau halten, die sich mit schweren Waffen und Silbermuni eindecken).
Bei einer derartigen Angriffsstärke wird das Rudel, das sie entdeckt (die Vamps werden definitiv nicht unbemerkt vordringen) wahrscheinlich erstmal nen Läufer zum Caern schicken und dann per Guerilla-kriegsführung die Vamps aufzuhalten versuchen.
Dann kommt es auf die restliche Zeit an: Ein Caern, der ein, zwei Stunden hat, ist von Vampiren nicht mehr einzunehmen, da man in der Zwischenzeit einiges an Geistern beschwören kann (beliebt sind Feuer-, Sonnen- und Schmerzensgeister). Wenn man minimales Wissen über Vampire und ihre Unfähigkeit, das Umbra zu betreten, hat, werden sogar die Mondbrücken geöffnet bleiben, es werden also in kürzester Zeit Entsatztruppen von anderen Caerns ankommen.
Was wäre denn eine realistische Verteidigung? Ich meine, Tremere können ihr Gildehaus auch mit allem möglichen ausstatten, aber in der Realität hält sich das doch auf das verfügbare begrenzt.
Denkfehler. Ein Tremeregildenhaus ist ein Stützpunkt. Ein Caern ist ein heiliger Ort, für dessen Verteidigung 95% der Garounation zu sterben bereit wären. Ein Caern ist so stark befestigt, wie es nur irgend geht.
Die beiden Gangrel kunden das Gebiet aus, der Assamit ist per Funk mit ihnen verbunden, hat seine Dragunov im Anschlag. Ihm folgen 3 Brujah mit Sturmschrotflinten, dazu Ghule, ebenfalls bewaffnet... Quietus vom Assamit liegt über der Szene, die Gangrel kundschaften mit den Augen der Tiere aus. Wenn es zum Angriff kommt stehen drei Tremere und deren zwei Gargylen fürs Grobe bereit. Die Gargylen greifen aus der Luft an, gedeckt von Thaumaturgie und Verdunklung, und unterstützt von einem Polizeihubschrauber, den zwei Ghule fliegen...
Lass es mich so ausdrücken: Vergiss es.
Das Gewehr ist solange gut, wie kein Garou was von dem Angriff merkt, danach dürfte der komplette Caern in Crinos sein und Kopfschüsse nach drei, vier Runden abschütteln. Wenn die Gangrel den Fehler machen, selbst in Tiergestalt zu gehen, anstatt nur Tiere zu besetzen, werden sie bald bemerken, dass Werwölfe anhand des Geruchs lebendes Tier von totem Tier unterscheiden können (btw, wie bedienen sie ihre Funkgeräte?). Nächstes Problem wären wahrscheinlich 1-2 Rudel, die aus dem Umbra direkt in die Brujahgruppe und zwischen die Tremere wechseln würden. Der Worst Case wären hier sogar Gaben, die aus dem Umbra Schaden im tellurischen verursachen können oder ein Rang-5-Glasswalker-ahroun, der mittels einer Gabe direkt nach dem Wechseln nochmal 3-4 Aktionen hat Die Gargylen sind nervig, da kaum zu fassen, können aber ohne SHS kaum bleibenden Schaden anrichten, zumal selbst der durch eine einfache Rang-1-gabe geheilt werden kann. Und was den Heli (oder Hubi?) angeht: Jam Technology, Rang-1.
Wenn einige der Vamps Silberwaffen dabeihaben, könnte es in der Tat einige Tote bei den Garou geben, der Caern wird aber definitiv nicht fallen.