News Unzulänglichkeiten-Ein RPC Bericht

Unzulänglichkeiten


Ein RPC Bericht von Caninus


Falls ihr einen Bericht mit den tollen Neuigkeiten oder ähnlichem erwarten solltet, verweise ich euch einfach mal auf die zahlreichen anderen Blogs, die zum Teil sehr informative Berichte geschrieben haben, an die ich gar nicht dran komme mit Infos, da ich relativ viel Zeit am A!-Stand verbracht habe. Was also soll der Bericht hier? Vielleicht einfach mal etwas abseits der Neuerungen schildern und mehr auf das allgemeine eingehen, dass ich ja immerhin seid Beginn der RPC jedes Jahr begutachten konnte.

Die RPC hat nun zum sechsten Mal statt gefunden. Zum vierten Mal in Köln, davor zwei Jahre in Münster. Seid einiger Zeit ist neben dem eigentlichen Initiator der RPC auch die Kölnmesse selbst Mitveranstalter. Und das leider zum schlechten. Denn wie auch schon auf einigen Blogs zu lesen gab es mehr als eine Unzulänglichkeit bei der Messe selbst.

Diese war in diesem Jahr in einer noch größeren Halle untergebracht. Vorher waren es zwei Hallen. Eine für die Computerspiele, eine für die anderen Sachen wie Rollenspiele, fantastische Brettspiele, LARP-Stände, eigene Fanstände, etc. Dieses Mal eine Halle.

Und jeder, der schon einmal auf einer Messe gewesen ist, auf der Computerspielefirmen ihre Produkte vorstellen, weiß, dass es alles andere als leise ist. Ja.. also eigentlich ist es sogar verdammt LAUT. Und genau das hatten wir dieses Mal auch. Die Besucher wurden nachdem sie die treppe zur Halle erklommen haben mit dem Lärm des Computerspielebereichs erschlagen. Denn der war zuerst dran (vermutlich zahlen die besser, oder so). Danach kamen an größeren Ständen dann Pegasus Spiele auf dem auch wir unseren Stand hatten und neben uns der Kombistand von Prometheus Games und Uhrwerk.

Skar hatte ja hier schon vor einiger Zeit geäußert, dass es sogenannte "Rollwände" geben sollte, die den Lärm von den Bereichen fern halten soll, der sich vielleicht auch mit seinem Gegenüber etwas länger unterhalten möchte. Wie bei einer Spielerunde. ABER obwohl eben jene Wände noch während des Aufbaus unten waren, wurden sie am ersten Tag nach oben gezogen und blieben auch dort. Die Besucher mussten sich also anbrüllen, wenn sie irgendwas wollten.

Weiterhin hatte man einen Teil der RPG Tisch zwar sinnvoll weit weg von den blöden Computerspielebrüllwürfeln gesetzt, aber leider irgendwie nicht bedacht, dass auf der anderen Seite der Wand, durch die eine Tür ging, die die ganze Zeit offen stand, ebenso eine Bühne war. Nur eben die von draußen. So dass sich auch die armen Spielleiter, die dort hin verteilt wurden, ganz kräftig an ihren Stimmbändern zerren mussten, um sich überhaupt Gehör zu verschaffen.

Aber damit nicht genug. Mehr als einmal kamen verirrte Besucher zu uns an den Stand und fragten, ob wir nicht wüssten wo es Stand xy gab. Schlicht und ergreifend, weil der Hallenplan einfach nur widersinnig war und der Aufbau der Stände sogar noch merkwürdiger. Einer hat sogar nach mehrmaligem suchen weder Q-Workshops, noch Chessex gefunden.

Und apropo größere Halle. Warum haben sie es in eine größere Halle verlegt, wenn doch dann mehr als ein Viertel dieser Halle einfach leer steht und zwischen den Ständen durchaus ein Haufen Platz war. Zudem mehr Platz für den Mittelaltermarkt draußen ist ja auch nett, aber leider waren auch dort maximal soviele Stände wie beim letzten mal - nur einfach weiter auseinander. Irgendwer merkte Sonntag noch an, dass es vielleicht Sicherheitstechnische Gründe hatte. Wer weiß das schon.

Gefühlt waren auch praktisch kaum Besucher vor Ort. Die Gänge waren immer relativ leer und es gab kein Gedränge oder ähnliches. Möglicherweise liegt es an den unverschämt hohen Eintritts und Parkgebührpreisen.

Sollte sich da aber in einem Jahr nicht erheblich etwas verändern sehe nicht nur ich schwarz für die RPC.

Aber was hat es neues für Aktion Abenteuer dort gegeben?

Wir haben ein paar neue Leute kennen gelernt, unter anderem unser Kooperationspartnerteam von Teilzeithelde.de. Außerdem haben wir für euch viel Material zum rezensieren mitgenommen von den neu erschienenen Produkten und werden das jetzt im Laufe der kommenden Wochen für euch bearbeiten. Darunter fallen die neuen Traveller Bücher Abenteuer 1: Asteroidenrausch und Alien-Buch 3: Darrianer von 13Mann, Dunwich (Cthulhu) und Machtspiele (Shadowrun) von Pegasus, aber auch natürlich Rippers von Prometheus Games, Paranoia von Manticore Verlag und neue Werke zu Myranor vom Uhrwerk Verlag und vieles, vieles mehr.

Außerdem hab ich am Sonntag einem Presse-Beta-Test von Schicksalpfade beiwohnen dürfen und werde euch natürlich einen exklusiven Bericht dazu schreiben.Den Artikel im Blog lesen
 
@ La Cipolla:
Ich glaube DAS ist ein Punkt, warum es mir (und vermutlich anderen) eigentlich zu teuer wäre (wenn ich als SL nicht umsonst rein käme)...
Der Mittelaltermarkt, die LARPer, die Jugger, der Computerkram, etc. pp. interessieren mich kein bisschen! Ich für meinen Teil fahre nur wegen den P&P RPGs bzw. den dazu gehörigen Ausstellern dahin.

Wenn man selbst nur einen kleinen Teil des Angebots nutzt, für den Rest aber (theoretisch) mitzahlen soll/muß kommt man halt schnell an die persönliche Schmerzgrenze.

Dennoch... Die RPC scheint nach wie vor auf einem guten Weg zu sein (und jedem wird man es eh nie recht machen können)! Wenn jetzt noch ein wenig an den Details (z.B. der Lautstärke :p) gefeilt wird...

MfG
Uisge
 
Wie präsentiert man denn ein Rollenspielbuch?
Indem man nicht das Buch präsentiert. GamesWork-Shop präsentiert einen neuen Kodex (ein neues Spiel) doch auch nicht auf einem Tapeziertisch, sondern da werden Schlachten (z.B. um Helms Klamm, wie auf der damaligen SPIEL) aufgebaut. Man sollte also visuelle Effekte schaffen (und damit meine ich nicht völlig abgedreht gekleidete Standbetreuer), die die Aufmerksamkeit eines Messebesucher überhaupt erst einmal einfangen.

Und da erzielen überdimensionale Werbeposter, animierte Trailer, die mittels Beamer auf größeren Leinwänden übertragen werden, lebensgroße Figuren usw. einen größeren Erfolg als ein buntes Buch auf einer weißen (Papier)Decke.
 
Das ist sehr gut verständlich. Vielleicht wäre es auch eine Idee, den Mittelaltermarkt als Extrakarte (bzw. als Add-on) zu machen. Dafür müssten die Veranstalter hier aber erst einmal kommentieren, ob der Mittelaltermarkt wirklich so ein Preisfaktor ist. Und selbst dann kann es gut sein, dass sich der Markt nicht mehr lohnt, wenn nicht alle Besucher hingehen.
Also wahrscheinlich ne Kackidee. :D
 
Ähm... aber die Leute von den Mittelalterständen zahlen doch vermutlich auch wie jeder andere Stand Gebühren fürs Aufstellen. Warum sollten die denn dann die Messe was kosten?
 
@Mittelaltermarkt: Andere sind womöglich noch teurer ..... Ja.

Niedertracht spricht da schon einen sehr guten Verbesserungsvorschlag an. Oder überhaupt: Das buch ist unwichtig. Oder gab es solche RPG Vorstellungen auf der RPC?

Apo schrieb:
@Boyscout: Einfache Sache: Geh nicht hin. Und wenn Du unbedingt willst und es so einfach ist, mach doch einfach ne Konkurrenzveranstaltung in Münster oder Essen :D
Das sind ja gleich zwei Totschlagargumente auf einmal :p
- Friss oder Stirb
- Mach's besser

Apo schrieb:
hat wohl verlangt dafür als Teilhaber und Mitveranstalter ins Boot zu kommen. Sprich - die RPC geht da nimmer weg...
Das stimmt wohl. Imho ein Fehler. Man wird sehen. Im Endeffekt bestimmen es ja die kritiklosen Schafe, die sich noch bedanken, dass sie Kunde sein dürfen.
Der "gute" Weg wird zwar häufig bemüht, aber ich habe wirklich keine Änderung seit meinem letzten Besuch 2009 erlebt.
 
Friß oder Stirb mag für dich ein Totschlargument sein, aber wir stimmen halt nicht darin überein was den Sinn angeht Dinge zu diskutieren die sich mit absoluter Sicherheit nicht ändern werden - sowie die von dir hier angesprochenen Punkte. Wir haben nicht die gleiche Meinung dazu und werden nie die gleiche Meinung haben, weitere Diskussion ist Zeitverschwendung.
 
Apo schrieb:
aber wir stimmen halt nicht darin überein was den Sinn angeht Dinge zu diskutieren die sich mit absoluter Sicherheit nicht ändern werden
Das ist richtig. Dennoch ist mir fehlender Wille zur Verbesserung zuwider, denn darin unterscheidet sich unsere Meinung. Jeder andere Anbieter, der konkurrenzfähig bleiben will, versucht immer das beste Angebot, das möglich ist, anzubieten und ruht sich nicht aus.
 
Der "gute" Weg wird zwar häufig bemüht, aber ich habe wirklich keine Änderung seit meinem letzten Besuch 2009 erlebt.

Äh... wie auch. Wenn du nicht da warst, kannst du nichts erlebt haben. Wenn du nicht da warst, hast du auch keine Grundlage Kritik zu üben.

Die RPC sieht sich nun mal als Messe für alle Fantasy Spieler. Egal ob PC, P&P, LARP. Genau das macht die Messe aus, und genau das zieht die meisten der Gäste an.
 
Und genau diese Mischung macht es auch so schwierig alle zufriedenzustellen. Die getrennten Hallen früher waren gut um die Lautstärke der PC Bereiche von den anderen abzutrennen. Gleichzeitig waren sie aber auch negativ im Bezug auf die Vermischung der verschiedenen Besuchergruppen.
Ein Teufelskreis! :D
 
Ich denke, wenn sich organisatorische (Höchstlautstärkevorgaben für die Computerspieleaussteller) und technische (Auslagerung der Workshopräume und Spielflächen, sowie Trennwände, eventuell mit Schallschluck-Vorrichtungen versehen) finden lassen, dann sollte es mit nur einer Halle auch gehen können.

Aber ein wichtiger VORZUG der RPC waren nun einmal beim Zwei-Hallen-Konzept die RUHIGEN Spielflächen, in denen man auch mal eine RICHTIGE Runde, nicht nur ein schnell rübergewürgtes Demospielchen, spielen konnte.
 
Ich möchte nicht in der Haut der RPC-Veranstalter stecken, da das, was die da versuchen, ein bisschen der Quadratur des Kreises ähnelt.

Sie versuchen disparate Communities (und deren kommerzielle Anbieter), die sich inhaltlich-thematisch latent überschneiden, auf einer Veranstaltung zu bündeln. Das ist eine SUPER-Idee, aber mir scheint es so, als hätte man bei der Kölnmesse noch gar nicht begriffen, was das eigentlich für eine Herausforderung ist.

Die einzige Veranstaltung weltweit, die so etwas erfolgreich geschafft hat, ist der Gen Con, der dafür aber auch zig Jahre Zeit hatte und bei dem sich der Themenmix organisch ergeben hat. Und der Gen Con hat einen Vorteil, den die Kölnmesse vermissen lässt: die Veranstalter, die federführenden Organisatoren, waren mit der behandelten Materie vertraut und wussten, was für Angebote sie den Besuchern machen müssen. Da ist die RPC auch nach x Jahren immer noch meilenweit entfernt.

Die Kölnmesse hingegen hat ein anderes Interesse. Deren Geschäftsmodell ist, eine leere Halle (mit Anbindung an ein öffentliches Nahverkehrsnetz) zu vermieten. Mehr nicht. Für das Angebot sorgen die Austeller, teilweise allein durch ihre Präsenz, das ist bei der Leipziger Buchmesse, der CeBIT, der SPIEL und auch auf der Innotrans so. Mehr erwarten die Besucher dort auch nicht.
Der Veranstaltungstyp, mit dem die RPC sich messen muss, ist aber so etwas wie der Comic Salon Erlangen, der Gen Con, die Connichi. Eine Veranstaltung mit einem Programm, auf der die Besucher mehr tun als von Stand zu Stand zu schlendern und zwischendurch mittelalterlich verbrämte Bratkartoffeln zu essen. Damit ist man nämlich in 3 Stunden durch.

Ein weiteres Problem ist, dass all diese Communities ihre eigenen erfolgreichen Veranstaltungen haben, und damit auch Standards (was Programm und Organisationsqualität angeht) etabliert haben. Wer soll zur RPC fahren, wenn es RatCon, NordCon und SPIEL gibt? Wer soll zur RPC fahren, wenn es LARP-Feldlager und Mittelaltermärkte gibt? Wer soll zur RPC fahren, wenn es GamesCom und CeBIT gibt? Wer soll zur RPC fahren, wenn es Connichi und AnimagiC gibt?
Die RPC müsste die inhaltliche Qualität all dieser Veranstaltungen gleichzeitig erreichen, wenn sie all diese Personengruppen locken will, weil, wie Uisge angemerkt hat, die anderen Bereiche sie nicht wirklich interessieren; also müssen ihre Kerninteresse schon so dargeboten werden, wie sie jeweils erwarten und kennen.
Wenn ein Anime-Fan, der durch das Anime-Programm zur RPC gelockt wird, dann im LARP-Bereich wildert und mit LARPern über die Unterschiede zum Cosplay diskutiert, und beide Seiten dadurch Anregungen erhalten, ist das ein Bonus (und für mich das eigentlich Spannende an so einem medienübergreifenden Event), aber nicht der Zweck, wegen dem die Leute kommen würden.

Dummerweise behindern sich die Interessen der einzelnen Gruppen gegenseitig. Die Computerspieler wollen/erwarten laute Beschallung, die Pen&Paper-Spieler ruhige, abgeteilte Spieltische, die Buchleser ruhige Vorleseräume, die Animefans schalldichte Filmräume, usw. usf.

Ich befürchte, dass die Kölnmesse mittelfristig bemerken wird, dass sie ihr Luftschloss nicht bauen können, und dann werden sie die für sie relevanten Teile der RPC als Anhängsel der GamesCom angliedern.
(Dabei müsste sie lediglich den Gen Con besuchen und konsequent nachbauen. Aber das ist dann wahrscheinlich zwei Hausnummern zu groß für die Kölnmesse, weil es eben weit über das Vermieten einer leeren Halle hinausgeht.)

Leider war Panini, nicht mehr vor Ort. (...)
Dafuer Animexx [auch weit weg vom restlichen Fandom] und Anime Virtual (?) mit Anime DVDs.
Just aus Neugier, was genau haben Anime DVDs nun mit Rollenspiel zu tun, Hmmm?

Das Fortbleiben von Panini (und anderen Ausstellern, die früher noch dabei waren, wie etwa Ankama) empfinde ich auch als echten Qualitätsverlust. Animexx war glaube ich zum ersten Mal da. AV Visionen (ehemals Anime Virtual) ist aber seit der ersten RPC als Aussteller dabei gewesen.
Und in der Vergangenheit hat sich das auch gelohnt. Wir haben moderat verkauft und fantasy- bzw. rollenspielaffine Animes als Inspirationen angeboten (wie es Buchverlage mit ihren Fantasy-Tausendologien auch tun). Ich sage "in der Vergangenheit", weil die Resonanz auf unsere Präsenz noch nie so schlecht war wie in diesem Jahr.

Ganz davon ab: Ich bin nicht wirklich sciher, ob Anime Vitual & Co. wirklich als Messestände unbedingt den großen Verkaufsdrang bekommen werden. Aber zumindest interesssant ist es zu erfaren, was es in dem Bereich gibt. (Bin durch dei letzte RPC in Münster z.B. auf "Black Lagoon" aufmerksam geworden.)

Das war unser Ansatz gewesen. Wir haben nie viel verkauft auf der RPC. Wir haben Kataloge verteilt und wenigstens einen Teil der Standpräsenz durch Verkäufe refinanziert, aber in diesem Jahr haben wir nicht einmal die Hotelkosten reinbekommen - von der Fracht des Standes, der Ware und der Personalkosten ganz zu schweigen.
Da muss ich hausintern viel Überzeugungsarbeit leisten, wenn wir im nächsten Mal noch einmal kommen sollen!

Manche der übrigen Kritikpunkte kann ich nur bestätigen, insbesondere die Gastronomiesituation. Es gab nicht einen normalen Messebistro/kiosk mit Standards wie belegten Brötchen, Kaffee, Schokoriegel. Kaffee gab es bei einem Anbieter im Außenbereich, und der hatte grobe Tonkrüge als einzige Becher - klobige Dinger, die sehr schnell sehr heiß wurden und es unmöglich machten, mehrere auf einmal zu tragen, ohne den Inhalt auf halbem Wege zu verschütten (hier hat sich das Design eindeutig nicht nach dem Nutzen gerichtet...).
Die WC-Situation war auch unterirdisch. Beim Auf- und Abbau das zentrale WC zu schließen und von den Leuten, die alle unter Zeitdruck ihre Stände hinzimmern, zu verlangen, dass sie außerhalb der Halle auf die Suche nach dem einzigen offenen Örtchen gehen, ist ... gedankenlos. An diesem Punkt sehe ich aber Lernpotezial. Die Leipziger Buchmesse hatte diesen Fehler auch einmal begangen. Eine einfache Beschwerde, und seitdem sind immer alle Toiletten offen.
 
Und zwei Stunden Runden sind es also nicht wert, dass man sie dorthin platziert, wo es leiser ist, ja?
Wenn die Support-Runden gemeint sind, so waren diese auf ausdrücklichen Support-Wunsch an genau dieser Stelle. Da kann man der RPC nun wirklich nichts anlasten.

Gerade Pegasus wurde genau an die Tür platziert, bei der direkt draußen die Bühne stand, so dass nicht nur ständig kalte Luft rein zog, sondern man sich auch noch brüllend unterhalten musste beim Rollenspielen.
Hmmm, brüllend habe ich dort niemanden erlebt, ehrlich gesagt, und ich habe dort Samstag auch gesessen und hatte mehrere Gespräche, bei denen die Lautstärke kein Problem darstellte. Die Kälte hingegen war in der Tat heftig, muss man aber schon dem Wetter in die Schuhe schieben, vor allem wenn man sich das Wetter in der Wochen vor der RPC anschaute, war das so nicht zu erwarten. Shit war aber sicherlich, dass man die Türen nicht schließen konnte, da diese von außen nicht zu öffnen waren.
 
Ehrlich gesagt bezweifele ich verdammt stark deine erste Aussage. Woher nimmst du diese Information?
 
Ich möchte nicht in der Haut der RPC-Veranstalter stecken, da das, was die da versuchen, ein bisschen der Quadratur des Kreises ähnelt.

Sie versuchen disparate Communities (und deren kommerzielle Anbieter), die sich inhaltlich-thematisch latent überschneiden, auf einer Veranstaltung zu bündeln. Das ist eine SUPER-Idee, aber mir scheint es so, als hätte man bei der Kölnmesse noch gar nicht begriffen, was das eigentlich für eine Herausforderung ist.
So sieht es aus. - Vor allem sieht es immer MEHR danach aus, je "professioneller" sich Kölnmesse an der RPC zu schaffen macht.

Es ist weder ein Tanz-und-Sexpartnerfindungsevent, wie ihn ja der Organisator Kuschel historischerweise eher gewohnt ist, noch ist es eine zweite Gamescom.

Thematisch mögen vielleicht Computer/Konsolen/Brett/Karten/Tabletop/Pen&Paper- und LARP-Spieler ähnliche Genres interessieren. Fantasy, Science-Fiction, Piraten, Steampunk, usw.

Aber die BEDÜRFNISSE der jeweiligen Interessensgruppen und letztlich die BEREITSCHAFT sich mit den anderen Interessensbereichen zu befassen sind doch eher gering.

Wenn ich mir als Kampfkunstaktiver und Pen&Paperrollenspieler die LARP-Ausrüster und LARPer anschaue, dann sind das für mich "Kuriositäten", die aber wirklich KEINE MEINER Interessen treffen, die ich aber als nettes "Kolorit" gerne zum Ansehen, als "Ambiente-Möbel" auf der RPC schätze.
Wenn ich mir die Computerspiel-Angebote anschaue, dann ist das auch auf früheren RPCs NIE etwas gewesen, bei dem ich auch nur bei einem Stand - trotz der Messebabes - verweilt hätte. Das ist NICHT MEINE Art der Spiele.
Auch Brett- und Kartenspiele müssen schon etwas wirklich so Besonderes sein, daß ich im Vorfeld bereits neugierig wurde, daß ich mich zu einem der entsprechenden Anbieter begebe. - Das gilt auch für Tabletop-Wargames, wobei hier der "Ausstellungsfaktor", also das Anschauen der toll bemalten und gestalteten Szenerien für mich schönes "Kolorit" ist, das ich nicht missen möchte.
Bücher (und Comics) kaufen oder gar in Lesungen meine Zeit eher passiv zuzubringen, dafür fahre ich gewiss NICHT auf die RPC.

Für mich ist die RPC etwas, wo ich AKTIV sein möchte!

Und AKTIV heißt für mich als Pen&Paper-Rollenspieler selbst spielen, Spielrunden leiten, mich über neue Spiele, Neuerscheinungen und Pläne der Verlage im direkten Gespräch am Stand zu informieren, viele alte Bekannte und ein paar neue Gesichter zu treffen, mir Produkte im Pen&Paper-Umfeld (Rollenspiele, Würfel, sonstiges Zubehör) zuzulegen usw.

Damit verbringen ich jeden der beiden Tage vollständig. Eventuell mal mit einem Workshop-Besuch, aber das nur ungern, weil das so "passiv" ist.

Warum finde ich seit meiner ersten RPC 2009 diese Veranstaltung gut?

Weil ich von Ulm aus Köln ohne Umsteigen mit der Bahn direkt erreichen kann und die RPC auch noch bequem in Bahnhofsnähe ist, so daß Erreichbarkeit und Komfort einer Hotelübernachtung für diese Veranstaltung sprechen. (Im Gegensatz zu anderen, meist weiter im Norden liegenden Cons, die noch schlechter, viel TEURER erreichbar sind und wo man irgendwohin in die "Pampa" fahren muß, um zum Veranstaltungsort zu gelangen. - Ich bin halt ein "Süd-Staatler" und der Norden ist weit weg von hier aus gesehen.)

Weil ich hier erstmals Leute aus Foren und Verlagen persönlich getroffen habe, deren Wirkungskreis im Norden liegt. Auch hier wieder: Von den in der deutschen Rollenspiellandschaft Aktiven gibt es gefühlt mehr im Norden als im Süden. Der Süden ist in dieser Hinsicht so "provinziell" und so karg mit Vertretern und noch karger mit zentralen Veranstaltungen wie größeren Cons bestückt. Gäbe es etwas dem NordCon oder anderen Cons vergleichbares im Süden, wäre eine Fahrt zur RPC für mich vermutlich weniger attraktiv.

Somit ist die RPC für mich DIE (einzige!) Gelegenheit mit anderen Pen&Paper-Hobbytreibenden gerade aus nördlichen Gefilden zusammenzutreffen. Sie stellt den nördlichsten Rand meiner Reisebereitschaft in Hobbysachen dar. Daher war es für mich auch SEHR von Vorteil, daß sie in Köln stattfindet, denn nach Münster - also mal ehrlich: In Münster möchte ich nicht einmal tot überm Zaun hängen!

Ich finde den Veranstaltungsort von Erreichbarkeit aus dem Bundesgebiet her durchaus günstig gelegen.

Ich finde auch - rein persönliche Perspektive das alles! - das Einschließen von für mich eher nur Rand- oder Nicht-Interessensgebieten wie LARPer, Computerspieler usw. eine gute Idee, damit sich diese an sich doch schon auch von der Mentalität her SEHR VERSCHIEDENEN Richtungen mal ein wenig sehen und vielleicht - eine Chance, kein Muß - auch mal was anderes ausprobieren könnten.

So gesehen ist es tatsächlich schwierig für die Veranstalter der RPC diese deutlich unterschiedlichen Interessen gleichermaßen gut genug zu bedienen, daß jeder seine Erwartungen erfüllt bekommt.

Ein Problem, das ich dabei sehe: Die unterschiedliche "Kaufkraft" unterschiedlicher Sparten. - Computerspieleanbieter schwimmen verglichen mit Pen&Paper-Rollenspielanbietern in Geld. Damit haben sie auch gegenüber den Messeveranstaltern mehr Gewicht, das zu bekommen, was sie wollen.

Das WIRD zu Problemen führen (nicht nur, aber gerade aktuell prominent mit der Lautstärke).

Auch LARPer und Mittelalterdarsteller und Tabletop-Spieler haben ihre Bedürfnisse, bei denen sie eben auch entsprechende Unterstützung der Veranstalter benötigen.

Hier scheint es, so mein Eindruck, gerade bei den "Professionellen" der Kölnmesse so überhaupt KEIN GESPÜR für diese unterschiedlichen Szenen an Aktiven und Anbietern zu geben. - Mit den Computerspieleanbietern kommen sie noch klar, aber sonst?

Da wäre es wünschenswert, wenn hier mehr auf die Interessen und Bedürfnisse der "ärmeren Hobbies" wie Pen&Paper-Rollenspiele usw. eingegangen würde.

Dies mein - natürlich! - völlig subjektiver Eindruck.
 
Ehrlich gesagt bezweifele ich verdammt stark deine erste Aussage. Woher nimmst du diese Information?
Welche? Diese?
"Wenn die Support-Runden gemeint sind, so waren diese auf ausdrücklichen Support-Wunsch an genau dieser Stelle. Da kann man der RPC nun wirklich nichts anlasten."
 
Zurück
Oben Unten