Und ich bleibe dabei, dass der Gegensatz, den Du zwischen Darsteller und Method Actor postulierst, zumindest im Rollenspiel so nicht existiert [...], sondern eine Frage des Immersionsgrades ist.
Ja. Seh ich genauso. Ist eine Frage des Immersionsgrades. Ja.
Identifikation führt zur Immersion. Einen entscheidenden Unterschied sehe ich hingegen darin, ob man die Handlung von "innen" oder von "außen" betrachtet.
Ja, ist ne Frage der Identifikation.
Aber ich kann auch einen Massenmörder darstellen ohne mich mit ihm zu identifizieren.
Ich kann sagen "Ich spiel ein Arschloch" und ihn dann einfach so arschlochhaftig darstellen wie ich eben kann."
Oder ich sage "Ich spiele einen Menschen, der von seinem Umfeld als Arschloch betrachtet wird und versuche mich in sein Innenleben hineinzuversetzen und spiele ihn nach dem was ich "in seiner Haut" fühle.
Bei ersterem trainiere ich höchstens meine Schauspielskills - eher noch die Beschreibungsskills.
Bei letzterem gewinne ich Verständnis und Einsicht wie soziale Zusammenhänge funktionieren. Ich gewinne Verständnis dafür, wie sehr Innen- und Außenwahrnehmung differenzieren können.
Ich gewinne Verständnis dafür wie man sich als X fühlt - und X kann für alles stehen, was die Gruppe und ich so umsetzen können, dass ich mich hineinversetzen kann.
Dieser Erkenntnisgewinn aus der Immersion ist das was ich im Thread von Jace unter "Empathie" beschrieben habe.
Darstellung impliziert nicht Immersion. Es impliziert keine Empathie, keine Identifikation mit dem SC.
Darstellung bedeutet erstmal nur ganz neutral, dass ich versuche den SC lebendig wirken zu lassen - und vielleicht noch erweitert, dass ich durch ihn mit der Welt interagiere. Eine emotionale Einfühlung oder auch nur Auseinandersetzung mit dem SC und/oder der Welt, muss dabei überhaupt nicht vorhanden sein. Ich kann auch einfach emotional cool bleiben und gelassen mit den schönsten und eindringlichsten Worten beschreiben, wie mein SC heulend zusammenbricht - das ist dann eine richtig gute Darstellung.
Sowas ist es aber absolut nicht, was mich reizt.