Ich gehe hinsichtlich der Verwendung von Begriffen wie Clique von der Nutzung in den Medien aus, wo Clique im Deutschen in der Regel eine Anwendung für Personenkreise jüngeren Alters erfährt (Eine Interpretation die auch laut
Wikipedia nicht ungeläufig ist). Man spricht dahingehend schließlich nicht von Lobbyisten Clique, der Clique der Wirtschaftsweisen, den Cliquen im Bundestag oder anderen ernstzunehmenden Seilschaften/Klüngeln.
Die Beschreibung von Klüngel als Gruppen von Personen die sich gegenseitig Vorteile verschaffen trifft hingegen sehr genau was Coteries in VtM machen.
Was für Personen die außerhalb der Gruppen stehen tatsächlich eher nicht gut ist.
In Bezug auf die Wortbedeutung von Klüngel als "alte (unbrauchbare) Sachen", also
Duden hat nichts dazu und so als Person aus der Eifel sagt es mir auch als Dialekt-Begriff nichts in dem Kontext (Da taucht es eher im Rahmen vom Karneval auf).
Nö, stimmt, für Lobbyisten und besonders jene, die im Bundestag sitzen, verwendet man hier den Begriff "Clique" auch eher
äußerst selten, da verwendet man recht oft entweder "Bande", aber häufiger auch einen ganz anderen: beginnt mit "A" und endet mit "och" (Singular) oder "öcher" (Plural).
In dem von Supergerm verlinkten Wikipedia-Artikel steht u.a.: "
Im Kölschen ist die Bedeutung von „Klüngel“ vielschichtiger als das, was davon in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch übernommen wurde.[...]
Im deutschen Sprachgebrauch wird dagegen lediglich das Unter-der-Hand-Handeln, die geheimen Absprachen, und ggf. die illegitime Vorteilsnahme und -Gewährung mit dem Klüngel assoziiert."
Bei Wikipedia läuft das unter dem Begriff "Kölner Klüngel", und Feder & Schwert ist ein Kölner Verlag. Dass man da einen gewohnten Begriff aus der eigenen Region verwendet, liegt dann zwar nahe, und dass Vampire aus Köln und Umgebung ihre
Clique (Sippschaft, Zirkel, Koterie)
Klüngel nennen, wäre dahingehend verständlich.
Dass man das in anderen Teilen Deutschlands ganz anders assoziiert, hatte man wohl nicht bedacht. Wäre mal interessant zu erfahren, wie z.B. die Hessen, Niedersachsen oder Bayern eine "
Gruppe von Personen, die sich gegenseitig Vorteile verschaffen" bezeichnen.
Okay, bei den Bayern wäre das wahrscheinlich:
CSU.
Hier in Ostwestfalen wird das "
Unter-der-Hand-Handeln" mindestens seit den 1980ern gemeinhin als "kungeln"/"Kungelei" bezeichnet (die
Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf war in den '90ern quasi der regionale Brennpunkt (oder sollte man sagen "Hochburg"?) der "Kungelei" in Ostwestfalen.
)
Klüngel,
Klüngelei,
klüngeln habe ich in diesem Zusammenhang hier noch nie gehört, genausowenig, wie "Klüngel" als Bezeichnung für eine bestimmte Personengruppe, und ich bin Jahrgang '67.
Bei uns in der Region wird
Klüngel für "alte, unbrauchbare, Sachen" ("wertloser Klüngel") verwendet, mit
klüngeln (Tätigkeitsverb) "irgendetwas langsamer als nötig tun" ("Hör jetzt endlich auf
zu klüngeln und komm!" hab' ich in meiner Kindheit des Öfteren vernommen
).
Und wenn einem wegen fahrlässiger Unachtsamkeit eine Sache abhanden kommt, dann hat er etwas "
verklüngelt".
Wenn du bei Bing mal "Klüngel Bedeutung" in die Suchmaske eingibst, erscheint so eine Übersetzung von
Oxford Dictionaries · Cortana ·
Bing Übersetzer:
Klüngel
[Klüngel]
SUBST abwert.
- eine Gruppe von Personen, die sich gegenseitig fördern (und andere unterdrücken)
- alte, unbrauchbare Sachen
"In meiner Kommode hat sich viel Klüngel angesammelt."
Den Begriff "Klüngel" assoziiere ich gewohnheitsgemäß daher immer rein automatisch mit letzterem.