Töten im Rollenspiel?

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AW: Töten im Rollenspiel?

Also ist die Kernfrage mittlerweile nicht mehr 'Töten im Rollenspiel', sondern 'Wenn darf ich im Rollenspiel töten?

Ach ja, kennt irgendjemand das Theaterstück, wo die Vegetarier anfangen erst die Fleischesser und dann die Zahnärtze in KZs zu stecken?
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Ich lad Dich gern mal zum essen ein, falls Du es eine Mahlzeit lang ohne Filetsteak aushalten kannst. Wirst es nicht bereuen.

Bedaure, aber eine Mahlzeit ohne das geringste Stück totes Tier wäre in meinen Augen ebenso Zeitverschwendung wie ein Rollenspielabend ohne Konflikt.

Beides ist möglich, aber definitiv nicht mein Stil und beim besten Willen nicht das, worauf ich Lust habe.


Also ist die Kernfrage mittlerweile nicht mehr 'Töten im Rollenspiel', sondern 'Wenn darf ich im Rollenspiel töten?

Jeden, solange ich als Charakter bereit bin die Konsequenzen zu tragen.

-Silver, carnivor.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Sycorax schrieb:
In zweihundert Jahren wird man diesen "Speziesismus" ebenso verurteilenm wie wir heute den Rassismus.

*schüttelt den Kopf* Dies ist die Meinung einiger verbohrter Tierschützer. Verborht deswegen weil sie sich schon trauen, entgegen der Vernuft die sie eigentlich besitzen sollten, soziale Konzepte aus ihrem historischen Kontext heraus zu reißen und wahllos auf die Gesamtheit des Lebens zu übertragen, in meinen Augen und nach meinem Wissenstand nach grober Unfug. Versucht ruhig mich zu korrigieren.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Templer aus Tempelhof schrieb:
Orks sind Orks!

[…]

Und dass ich Orks als gesichtslose Statisten wesentlich eher töte als Menschen ... was ist daran auszusetzen? Denk doch mal nach. Wofür setzen sich Menschen mehr ein oder was steht politisch eher im Mittelpunkt, das Robbenschlachten in der Arktis oder der Irakkonflikt? Ist doch wohl klar, dass Menschen den Menschen eher im Blickfeld haben als andere Lebewesen.

[…]

Orks sind böse, räuberisch, finster. Elfen sind gut, weise, klug und schön. So ist das nun mal! Das macht alles einfacher.


Also Leute, nur für’s Protokoll: Orks sind toll!
bild-4.jpg


Orks sind z.B. gegen Castor!


Außerdem sind Elfen gar nicht gut, weise, etc. sondern gemein und durchtrieben! :D Beweis: Das „brave little orc girl“.
blood_of_vengeance.jpg


:D

Und wenn schon unser BVerfG urteilt, dass Zombies "schutzwürdig" seinen, dann doch auch locker die Orks!

:D :D
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Man müsste zuerst die Moralvorstellungen der Leute im "richtigen Leben" klären, bevor man diese auf eine andere Ebene - die des Rollenspiels - heben und fruchtbar diskutieren kann.

Guter Ansatz. Genau deswegen argumentiere ich so, da ich meine Einstellung zur Gewalt mittlerweile im Rollenspiel stark reflektiere.

...und wurde von dir (geschickt) "getarnt".
Da wurde nichts getarnt. Das war lediglich eine Hervorhebung im Sinne einer Wertung der für mich wichtigen hervorgehobenen Aspekte.

Un ich dachte Orks sind fiktive Figuren innerhalb der Spielwelt. Genau wie Menschen. Was für mich nach ziemlich enger Artverwandschaft klingt.
Niemals. Das wäre total langweilig, wenn du meinst man könnte beliebig austauschen. Dann könnte ich ja statt Gegnerbeschreibungen Zahlen verwenden. Ich will mir aber eine Vorstellung machen. Stell dir mal folgende Situation vor: Drei 5en rennen auf dich zu, einer davon hat eine 788 dabei. Dein befreundeter 9er auf der Mauer gibt dir Deckung. Was solln das? Ich unterscheide verbal und geistig schon, wenn mir mein SL sagt, ob da drei Orks oder drei Menschen entgegenrennen, zumal mich Menschen wahrscheinlicher verstehen werden, wenn ich ihnen entgegen rufe: Ergebt Euch!

Worüber habt ihr euch denn dann so in die Haare bekommen?
Darüber, dass er mir gegenüber beleidigend wurde. Sowas gefällt mir nicht, dir etwa?:D

(Tip (ohne pfehler):
Tippfehler kommt bei mir von Tippen und nicht von einen Tipp (neue dt. Rechtschreibung) abgeben.:D

warum ich plötzlich anfangen sollte hier in der so hoch gelobten kompromisslos "realistischen" Darstellung des Todes herumzumanipulieren
Weil es auch im realen Leben Zustände gibt, in denen der Tod eines Menschen zumindest von staatlicher bzw. gesellschaftlicher Seite gebilligt wird.

Außerdem muss man ja nicht alles glauben, was in dem ollen Schinken steht.
Man evtl. nicht. Für mich gilt das schon und wenn man sich die Welt anschaut, auch für die Mehrheit der Menschheit (das mit der Krone der Schöpfung, nicht den Glauben an die Bibel allgemein).

Es gibt durchaus Leute, die gegen finale Rettungsschüsse sind
Ja, es gibt immer wieder verwirrte Menschen, die lieber wollen würden, dass der Geiselnehmer den Bus sprengt, anstatt den Geiselnehmer erschießen zu lassen! Der finale Rettungsschuss ist aber ein wirklich schwieriges Thema und gehört in den Unterricht über Staats- und Verfassungsrecht, nicht in dieses Forum.

Heute glaubt jeder Mensch, besser und mehr wert zu sein, als Tiere, so dass es nicht ganz so wild ist, wenn eines getötet wird. In zweihundert Jahren wird man diesen "Speziesismus" ebenso verurteilenm wie wir heute den Rassismus.
Schade bloß, dass ich dann nicht mehr am Leben sein werde, um dir dann das Gegenteil beweisen zu können. Denn das wird nicht passieren. Weil der Mensch nun mal gerne andere Tiere isst. Genauso könntest du behaupten, dass sich in zweihundert Jahren alle Raubtiere nur noch von Pflanzen ernähren werden. Vielleicht wird aber die Tierquälerei abnehmen.

Aber der Schlüsselbegriff ist nicht "Ork". Der Schlüsselbegriff ist "gesichtsloser Statist".
Für dich vielleicht.:D Tausend Menschen, tausend Meinungen!

Der Shub kanns nicht lesen, also erspar ich mir jeglichen Kommentar. Wenn er glaubt, dass Menschen und Orks dasselbe seien, will ich ihn nicht weiter stören. Wahrscheinlich hält er sich für einen SR und fährt gerade mit Ledermantel bekleidet zu einem seiner nächtlichen Runs - die eigenen Brüder mit nem Packen Bananen im Affenkäfig besuchen, hehe. Und meckert nicht rum, er will sich ja nicht mit mir normal unterhalten, also verdient er nichts anderes als solchen Kommentar.

De facto wird im realen Leben (tm) niemandem Schaden zugefügt, warum zum Henker sollte ich also die Moralkeule auspacken? Mit der Mentalität kann ich mich gleich in die Gummizelle einsperren lassen und bis ans Ende meiner Tage lauwarmen Tofu knabbern.
Das sag doch mal den Leuten von der BPJS oder den Leuten von Frontal 21, wenn gerade mal wieder ein Robert Steinhäuser ausgeflippt ist und die Rollenspielwerke a la Sla oder Kult bei ihm finden. Sieh dir doch mal die Vorwürfe gegenüber Computerspielern an, ist nicht weit weg von der virtuellen Brutalität eines RPG. Schließlich gab es auch da schon Filme drüber, von wegen Realitätsverlust bei Rollenspielern, übermäßige Gewaltdarstellung, Sektiererei pp.

Jeden, solange ich als Charakter bereit bin die Konsequenzen zu tragen.
:Sgenauso: Nie konsequenzenlos und immer an der Realität orientiert (für mich geltend!)
 
AW: Töten im Rollenspiel?

@Prisma
Na toll. Räum den blöden Viechern doch noch mehr Rechte ein:D:D. Und wer weiß schon, wie Orks aussahen :zyklop:, bevor es den Castor gab, lol.
 
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Shub-Schumann schrieb:
Orks, Elfen, Trolle, Zwerge, Vampire Werwölfe, Pixies und der ganze Rest sind prinzipiell Menschen. Sie sind Menschen, bei denen einigen potentielle menschliche Eigenschaften hervorgehoben und andere runtergeregelt wurden. Trotzdem verhalten sie sich voll im Rahmen dessen, was menschlich vorstellbar ist. Ob man einen Ork umbringt oder einen Menschen, ist im Rollenspiel also dasselbe - und beide können als Statisten auftreten (in dem Fall sind sie Gerd der Goon oder Arnold der Aufwärmork) oder auch als voll ausgearbeitete Personen.

Diese Ansicht halte ich für sehr problematisch, denn aufgrund dessen kann man es auch so deuten, daß man Orks, Elfen, etc. im RPG nicht diskriminieren darf, denn so manche Runde scheint mit Rassismus oder Speziezismus ihre Probleme zu haben.
Es gibt keine Orks, Elfen und all das andere Kroppzeug.
Man darf es töten, vergewaltigen, verstümmeln, foltern, niedermetzeln,...
Es tut niemanden weh, denn was nicht gibt, kann auch nicht leiden.

Und was den Speziezismus angeht, gegen den Tierrechtler gerne zu Felde ziehen, so muß man sich die Philosophie nur mal anschauen. Sie besitzt kaum Parallelen zum Rassismus und ist außerdem wesentlich löchriger.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Templer aus Tempelhof schrieb:
@Prisma
Na toll. Räum den blöden Viechern doch noch mehr Rechte ein:D:D. Und wer weiß schon, wie Orks aussahen :zyklop:, bevor es den Castor gab, lol.

:D

Vielleicht waren die Orks ja nicht grün?? :rolleyes:

Mehr Rechte für Orks! Es darf nicht länger skandalös sein, wenn Orks ihre eigene Kultur entwickeln!

:D
 
AW: Töten im Rollenspiel?

@BuG
Ja, das stimmt.
Aber ist es nicht einfacher diese Position auf Phantasiewesen zu übertragen als auf Menschen, mit denen man sich ja, weil es sie gibt, leichter identifizieren kann?
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Bug, toll gemacht. Hättest du nicht mit so einer einfachen Antwort schon am Anfang des Threads kommen können. Dann hätten wir alle viel Streit und Schreibereien vermieden. Oder man hätte einfach 42 sagen können.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Ludovico schrieb:
Diese Ansicht halte ich für sehr problematisch, denn aufgrund dessen kann man es auch so deuten, daß man Orks, Elfen, etc. im RPG nicht diskriminieren darf, denn so manche Runde scheint mit Rassismus oder Speziezismus ihre Probleme zu haben.
Und? Dass viele Leute Probleme mit der Darstellung von Rassismus haben, ändert nichts an der Tatsache, dass ein Ork (im tolkienschen Sinn - andere Welten benutzen den Begriff für andere Menschvarianten) nichts weiter ist als ein grobschlächtiger, obrigkeitshöriger Schlägertyp ohne Hirn; der klassische SA-Scherge, wenn du so willst. Am Verhalten von Orks ist nichts unmenschliches, an ihrer Art zu denken ist nichts unmenschliches. Im übrigen ist es diese Menschlichkeit, die das Konzept "Ork" (ebenso wie "Elf" etc. pp.) so leicht verständlich und damit erfolgreich macht.
Ludovico schrieb:
Es gibt keine Orks, Elfen und all das andere Kroppzeug.
Man darf es töten, vergewaltigen, verstümmeln, foltern, niedermetzeln,...
Es tut niemanden weh, denn was nicht gibt, kann auch nicht leiden.
Sie sehen mehr oder minder aus wie Menschen, sie agieren menschlich, sie denken menschlich und sie treten in ihren jeweiligen Welten auf wie Menschen (stellen z.B. eine militärische Gefahr dar). Und du willst mir ernsthaft erzählen, sie sollen keine Menschen darstellen/symbolisieren?

Nochmal, dass man das Konzept nicht sehen will, um sich nicht als "Ork-Rassist" sehen zu müssen, ist eine (blöde) Stilblüte des 21. Jahrhunderts und ändert nichts an der Richtigkeit des Konzepts.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Templer aus Tempelhof schrieb:
Hättest du nicht mit so einer einfachen Antwort schon am Anfang des Threads kommen können.

Eigentlich habe ich diese Argumentationslinie schon recht früh zu verfolgen gesucht... :nixwissen

mfG
fps
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Shub-Schumann schrieb:
Und? Dass viele Leute Probleme mit der Darstellung von Rassismus haben, ändert nichts an der Tatsache, dass ein Ork (im tolkienschen Sinn - andere Welten benutzen den Begriff für andere Menschvarianten) nichts weiter ist als ein grobschlächtiger, obrigkeitshöriger Schlägertyp ohne Hirn; der klassische SA-Scherge, wenn du so willst. Am Verhalten von Orks ist nichts unmenschliches, an ihrer Art zu denken ist nichts unmenschliches. Im übrigen ist es diese Menschlichkeit, die das Konzept "Ork" (ebenso wie "Elf" etc. pp.) so leicht verständlich und damit erfolgreich macht.

Was am Verhalten und Denken von Orks aus unserer heutigen Sicht so unmenschlich ist, ist die Tatsache, daß sie im tolkienschen Sinne Eigenschaften vereinen, nach denen sie einfach als Menschen nicht glaubwürdig wären. Sie vereinen soviel Haß, Zorn, Liebe zu Gewalt,...
Wenn Du es so willst, besitzen sie menschliche Eigenschaften, aber nur negative und diese in komprimierter Form. Von daher kann man sie nicht als Menschen bezeichnen.
Weil diese Dinge im Grunde genommen menschlich sind, können wir uns in die Orks hineinversetzen, aber sie sind dennoch keine Menschen.

Bei Elfen und Zwergen halte ich es sogar noch für problematischer, weil da die Langlebigkeit dazukommt und ein ganz anderes Verständnis von Zeit.

Sie sehen mehr oder minder aus wie Menschen, sie agieren menschlich, sie denken menschlich und sie treten in ihren jeweiligen Welten auf wie Menschen (stellen z.B. eine militärische Gefahr dar). Und du willst mir ernsthaft erzählen, sie sollen keine Menschen darstellen/symbolisieren?

Nein! Ich will Dir gar nichts erzählen. Aber ich hab es gerade geschrieben, warum ich so denke.

Nochmal, dass man das Konzept nicht sehen will, um sich nicht als "Ork-Rassist" sehen zu müssen, ist eine (blöde) Stilblüte des 21. Jahrhunderts und ändert nichts an der Richtigkeit des Konzepts.

Also darf man Orks nicht vergewaltigen, ermorden, verstümmeln, foltern,... weil sie Menschen sind?
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Ludovico schrieb:
Wenn Du es so willst, besitzen sie menschliche Eigenschaften, aber nur negative und diese in komprimierter Form. Von daher kann man sie nicht als Menschen bezeichnen.
Weil diese Dinge im Grunde genommen menschlich sind, können wir uns in die Orks hineinversetzen, aber sie sind dennoch keine Menschen.
Auch wenn ich so etwas ungerne tue: Um nicht "Holocaust" sagen zu müssen, sage ich "Ruanda", und um einem allfälligen "Einzelfall" als Antwort zuvorzukommen, schiebe ich ein "Kambodscha und die Roten Khmer" hinterher ...
Ich bleibe dabei: Orks sind Bilder für Menschen und ihre Taten sind Bilder für menschliche Taten.

Ludovico schrieb:
Bei Elfen und Zwergen halte ich es sogar noch für problematischer, weil da die Langlebigkeit dazukommt und ein ganz anderes Verständnis von Zeit.
Ein klassisches "Was wäre wenn?" Spielchen - in diesem Fall: "Was wäre wenn ein Mensch unsterblich wäre?" Und da das die eigentiche Frage hinter diesen Fantasyrassen ist, antworten Elfen und Zwerge auch wieder nur auf Fragen nach Menschen.

Ludovico schrieb:
Also darf man Orks nicht vergewaltigen, ermorden, verstümmeln, foltern,... weil sie Menschen sind?
Das ist nicht die Frage. Abgesehen davon sind Vergewaltigung, Folter, Mord (nicht Tötung) und Verstümmelung (absichtlich, nicht als Kampfergebnis) egal an wem ohnehin weder Heldentaten noch die Taten guter Menschen, aber Menschen tun so etwas. Wenn du also Helden spielen willst, darfst du das auch mit Orks nicht machen, spielst du dagegen dumme Schweine: Viel Spaß.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Shub-Schumann schrieb:
Auch wenn ich so etwas ungerne tue: Um nicht "Holocaust" sagen zu müssen, sage ich "Ruanda", und um einem allfälligen "Einzelfall" als Antwort zuvorzukommen, schiebe ich ein "Kambodscha und die Roten Khmer" hinterher ...
Ich bleibe dabei: Orks sind Bilder für Menschen und ihre Taten sind Bilder für menschliche Taten.

Du kannst gerne dabei bleiben. Das ist Dein gutes Recht, was Dir auch niemand streitig macht.
Mich überzeugen die Beispiele nicht, denn in Deinen Beispielen wurden die grausamen Taten nicht der Grausamkeit wegen oder aus Spaß begangen, sondern es steckte immer eine Agenda dahinter, ein höheres Ziel.

Ein klassisches "Was wäre wenn?" Spielchen - in diesem Fall: "Was wäre wenn ein Mensch unsterblich wäre?" Und da das die eigentiche Frage hinter diesen Fantasyrassen ist, antworten Elfen und Zwerge auch wieder nur auf Fragen nach Menschen.

Ich gehe auf die Frage nicht ein, weil ich sie für nicht passend halte. Menschen sind nämlich nicht unsterblich und somit ergibt sich eine Antwort auf die Frage.
Desweiteren ist es bei Elfen und Zwergen nicht nur die Langlebigkeit wie ich bereits andeutete, sondern auch die Eigenschaften, welche im Ursprung ja menschlich sind (es dürfte für einen Autoren ein Ding der Unmöglichkeit sein, seinen fiktiven Geschöpfen Eigenschaften zuzuweisen, die bereits im Ursprung unmenschlich sind), aber so extrem vertreten werden, daß die Eigenschaft des Menschlichen verloren geht.

Das ist nicht die Frage. Abgesehen davon sind Vergewaltigung, Folter, Mord (nicht Tötung) und Verstümmelung (absichtlich, nicht als Kampfergebnis) egal an wem ohnehin weder Heldentaten noch die Taten guter Menschen, aber Menschen tun so etwas. Wenn du also Helden spielen willst, darfst du das auch mit Orks nicht machen, spielst du dagegen dumme Schweine: Viel Spaß.

Man muß keine dummen Schweine spielen, wenn man solche Dinge im RPG tun möchte. Es ist eher settingabhängig.
Aber wie sieht es mit der Frage aus, ob es rechtens ist, einen Orkstamm zu vernichten, inkl. Frauen und Kinder?
Salvatores Helden, die ziemlich gut sind, hätten damit zum Beispiel keine Probleme.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Ludovico schrieb:
Mich überzeugen die Beispiele nicht, denn in Deinen Beispielen wurden die grausamen Taten nicht der Grausamkeit wegen oder aus Spaß begangen, sondern es steckte immer eine Agenda dahinter, ein höheres Ziel.
Entschuldige vielmals, aber "die sind eine böse Rasse/der Feind und außerdem weniger wert als Kakerlaken" (Holocaust und Ruanda) und "In der neueren, besseren Welt ist kein Platz für sie, also legen wir sie um" (Kambodscha) ist als Agenda ungefähr genauso zugkräftig und sinnvoll wie ein orkisches "Wir wollen ihr Weideland" oder ein "Glatthäute sind der Feind und weinger Wert als Kakerlaken - außerdem stinken sie" ...
das ist nicht menschlich, das ist allzumenschlich.
Und was die Grausmkeit und den Spaß betrifft: Ein entfesselter Mob wie in Ruanda kann problemlos in grausamste Tötungsorgien verfallen und dabei vergnügen empfinden; dasselbe gilt für das, was in vielen KZs passiert ist. Das ist agendaunabhängig menschlich.

Ludovico schrieb:
Desweiteren ist es bei Elfen und Zwergen nicht nur die Langlebigkeit wie ich bereits andeutete, sondern auch die Eigenschaften, welche im Ursprung ja menschlich sind (es dürfte für einen Autoren ein Ding der Unmöglichkeit sein, seinen fiktiven Geschöpfen Eigenschaften zuzuweisen, die bereits im Ursprung unmenschlich sind), ...
Stopp, nicht weiterreden, das ist es: Wir sind Menschen. Was wir an Intelligenten Fantasy-Wesen erfinden, ist der Idee nach menschlich und auf uns bezogen, damit wir es nachvollziehen können; diese Wesen sind also prinzipiell menschlichm, weil wir sie nicht anders denken können. Und da es sich um Geschichten von Menschen für Menschen handelt, ist es nichteinmal sinnvoll, sie anders zu denken.

Ludovico schrieb:
Aber wie sieht es mit der Frage aus, ob es rechtens ist, einen Orkstamm zu vernichten, inkl. Frauen und Kinder?
So etwas baut man in ein Spiel entweder deswegen ein, weil man auf die Problematik ideologisierter Feindschaften hinweisen will, die Grausamkeit des Krieges theamtisieren oder so etwas, oder, weil man schon immer mal ein Dorf abfackeln und alle Bewohner abschlachten wollte ...
Ludovico schrieb:
Salvatores Helden, die ziemlich gut sind, hätten damit zum Beispiel keine Probleme.
Ich halte Salvatores Protagonisten für so schlecht gezeichnet, dass ich keinen Gedanken an sie verschwenden möchte. Wenn ich über große Dramen der Filmgeschichte nachdenke, blende ich "Gute Zeiten - schlechte Zeiten" schließlich auch aus.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Shub-Schumann schrieb:
Entschuldige vielmals, aber "die sind eine böse Rasse/der Feind und außerdem weniger wert als Kakerlaken" (Holocaust und Ruanda) und "In der neueren, besseren Welt ist kein Platz für sie, also legen wir sie um" (Kambodscha) ist als Agenda ungefähr genauso zugkräftig und sinnvoll wie ein orkisches "Wir wollen ihr Weideland" oder ein "Glatthäute sind der Feind und weinger Wert als Kakerlaken - außerdem stinken sie" ...
das ist nicht menschlich, das ist allzumenschlich.
Und was die Grausmkeit und den Spaß betrifft: Ein entfesselter Mob wie in Ruanda kann problemlos in grausamste Tötungsorgien verfallen und dabei vergnügen empfinden; dasselbe gilt für das, was in vielen KZs passiert ist. Das ist agendaunabhängig menschlich.

Ausgezeichneter Punkt!
Eine Entschuldigung ist übrigens nicht notwendig.
Ich denke übrigens, daß wir tatsächlich einen gemeinsamen Nenner haben, wobei wir uns in einem Punkt allerdings unterscheiden:
Stopp, nicht weiterreden, das ist es: Wir sind Menschen. Was wir an Intelligenten Fantasy-Wesen erfinden, ist der Idee nach menschlich und auf uns bezogen, damit wir es nachvollziehen können; diese Wesen sind also prinzipiell menschlichm, weil wir sie nicht anders denken können. Und da es sich um Geschichten von Menschen für Menschen handelt, ist es nichteinmal sinnvoll, sie anders zu denken.

Du siehst diese Wesen als Menschen. Ich sehe sie als zu überzeichnet, zu extrem, um als Menschen zu gelten.
Ich denke, man kann unseren Konflikt sehr gut mit einer Szene aus Firefly vergleichen, bei der Shepherd die Ansicht äußerte, daß Reaver auch bloß Menschen seien, wohingegen Jayne der Ansicht war, daß sie keine Menschen seien.

So etwas baut man in ein Spiel entweder deswegen ein, weil man auf die Problematik ideologisierter Feindschaften hinweisen will, die Grausamkeit des Krieges theamtisieren oder so etwas, oder, weil man schon immer mal ein Dorf abfackeln und alle Bewohner abschlachten wollte ...

Ja, aber die Frage ist doch, wieso solche Dinge auch gerne gute Charaktere machen. Wieso gibt es damit im RPG kaum Probleme?

Ich halte Salvatores Protagonisten für so schlecht gezeichnet, dass ich keinen Gedanken an sie verschwenden möchte. Wenn ich über große Dramen der Filmgeschichte nachdenke, blende ich "Gute Zeiten - schlechte Zeiten" schließlich auch aus.

Ein passender Vergleich! Seit ich Cadderly durch habe, mach ich auch um alle Salvatore-Bücher einen großen Bogen.

Ich denke unser Disput hier ist gelöst.
 
AW: Töten im Rollenspiel?

Ludovico schrieb:
Du siehst diese Wesen als Menschen. Ich sehe sie als zu überzeichnet, zu extrem, um als Menschen zu gelten.
Ich würde sagen: Im Kern, der Idee nach sind sie menschlich.
 
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