Jau, dass mmit den Rassen-Attributs-Boni inde ich auch so richtig schäbig, aber das hatte ich schon mal irgendwo geschrieben, glaube ich. Wenn es wenigstens "nur" eine einmalige SE auf ein Attribut wäre, wär es ja schon gut, aber nöööö....
Was die Zeiteinteilung betrifft, die ist mir eigentlich recht Wurst und dabei studiere ich Geschichte.
Letztlich ist es eine Fantasywelt mit eigener Entwicklung, in der etliche Klischees verwurstet werden und dabei geht es vom Eskimo, über den versklavten Dschungelbongo (wahlweise auch frei), dem Ritter in Vollharnisch, dem Elfen hin bis zum halbzivilisierten Barbaren und für Freunde des Extremen auch bis zu völlig unzivilisierten Barbaren. Hey, in Aventurien gibt es sogar noch Affenmenschen!!! Und Reste von intelligenten Hochkulturen, die vor Jahrtausenden ihre Blütezeit erlebt hatten. Interessant dabei finde ich nur, dass unter den Menschen die größte Variabilität vorherrscht hinsichtlich ihrer rassischen Einteilbarkeit.
Aber da war noch ein Absatz aus Shubs Post, zu dem ich noch was sagen wollte:
Shub-Schumann schrieb:
Dann kommt als drittes hinzu, dass Thorwaler gar keine "echten" Wikinger sind, sondern schlichtweg Hooligans. Thorwaler haben vor nichts Respekt, sie schnoddern rum wo sie können, und was ihnen nicht passt, wird kaputt gemacht. Dabei wird ihnen von begeisterten Fanboys ein Erfolg nach dem anderen auf die Fahnen geschrieben. Thorwaler akzeptieren keine Authoritäten, weswegen sie bei den kleinen so beliebt sind, innerweltlich müssten sie genau deswegen aber ein Randphänomen sein. Oh, und dann sind sie noch die Amis, ähh, die Weltpolizei. Wer böse ist, kriegt im Namen der Freiheit "auf Maul". Thorwaler sind der feuchte Traum eines pubertierenden Möchtegernmetallers, aber ganz sicher keine Bereicherung Aventuriens.
*g* Stelle mir gerade bemalte Stadionhooligans beim Immanspiel vor. Hähä!
Ne, aber mal im Ernst. Was Du da ansprichst, ist tatsächlich das Klischee des Thorwalers in den Händen eines pubertierenden Jungrollenspielers und keineswegs so eng per definitionem vorgegeben. Was stimmt ist, dass sie jovialer als andere Menschenkulturen sind, aber nicht unbedingt respektlos. Gut, in den Augen eines Horasiers/Mittelreichers/Al´Anfaners ist es tatsächlich vermutlich schon eher respektlos, wenn sie nicht behandelt werden, wie sie es gewohnt sind, aber auch nur, weil sie anhand ihrer eigenen hohen Verhaltensmaßstäben das Gebaren der Thorwaler messen. Wir als unbeteiligte Beobachter stellen dabei jedoch leicht fest, dass sich viele Thorwaler weniger um Höflichkeits-Floskeln aller Art (oder zur Verabschiedung etc.) scheren, als vielmehr impulsiv ihrer Freude und auch ihrem Zorn Ausdruck verleihen, was durchaus dem swafnisgefälligen Naturell entspricht. Dass hierbei wiederum unter den Thorwalern Abstufungen zu machen sind, ist wohl jedem klar, denke ich.
Das heißt jedoch nicht automatisch, dass ein Thorwaler-(N)SC bei der kleinsten Provokation seine Klischee-Axt zückt und halb Aventurien niederzuknüppeln versucht. Dass das jedoch in einschlägigen Kreisen - genauer gesagt in jenen, die Shub mit dem "feuchten Traum" ansprach - genauso gehandhabt wird ist bedauerlich, aber nicht ein Stereotypus des Thorwalers an sich.
Ich stelle mir Thorwaler eigentlich immer eher so vor, wie sie in einigen DSA-Romanen auch dargestellt werden. Halt oft als lebefrohe und ehrliche, aber auch überaus treue und hartgesottene Kerle, die aufbrausend wie ein Orkan oder melancholisch und kindhaft sein können. Das muss nicht zwangsläufig ein Indiz mangelnder Intelligenz sein, denke ich.
Ich kann auch nicht unbedingt sagen, das sie vollkommen respektlos sind. Der Angriff auf das Boronkloster fand zum Beispiel nicht in Jurgas Auftrag statt und wurde von ihr auch scharf verurteilt. Die Herferd(?) nach Glorania wurde unter anderem ja zur Sühne dieser Tat, die Jurga nicht mal begangen hat, angestrebt, um zu zeigen, dass "die Thorwaler" auf der göttergefälligen Seite sind. Aber es stimmt schon, dass gerade Thorwaler gern als jene gespielt werden, die einerseits vor nichts und niemandem Angst haben und andererseits jedem ins Gesicht spucken dürfet, "weil das Thorwaler eben mal so machen", was ich für ausgemachten unsinn halte. Man erkennt an ihrem Verhalten den Hetmännern gegenüber zum Beispiel, dass sie niemals so weit buckeln, dass sie sich nicht trauen, ihm/ihr offen ins Gesicht zu sagen, dass jener Kritiker nicht mit der Meinung des/der Hetmanns/-frau konform geht, doch gehorchen sie dennoch, wenn sie überstimmt werden z. Bsp.
Weiterhin darf man nicht vergessen, das sie mE zu den tolerantesten Völkern gehören. Oder wieviele Städte sind bekannt, in denen Orks (und zwar NICHT als Besatzungsmacht) geduldet werden? Ich kenne da nur Thorwal. Und ich halte es gerade bei den Thorwaler für am wahrscheinlichsten, dass Ausgestoßene anderer Kulturen bei ihnen noch Akzeptanz finden können, solange die Wesenheit bzw. ihr Verhalten/Aussehen etc. Grund für abergläubische Furcht bietet. Ein potthässlicher Albinokerl würde bei den Thorwalern sicherlich eher akzeptiert werden als im übrigen Aventurien. Gerade die Schule der Hellsicht zeigt diese Lebensart am besten, finde ich, denn ihre freigeistigen Diskussionen seien doch für andere Breitengrade schon zu ketzerisch und hier könne man auf interessierte Zuhörer stoßen, wo man woanders dafür eher auf einen feuerbeheizten Holzstapel gelangt statt aufs Podium.
Was man im übrigen auch öfters lesen kann, ist jene fatalistische Schicksalsergebenheit, die vielen Thorwalern im Angesicht des Todes zu eigen zu sein scheint (sind ja auch nachweislich laut der Attributsboni tapfere Kerle
), denn nicht selten liest man von einem Trupp, einer Otta Thorwaler, der/die bis zum Letzten eine Brücke verteidigen (Roman "Der rote Fluss") oder einen Engpass, damit die anderen gefährten entkommen können ("Phileassonsaga") etc., doch ich wette, dass dieser Aspekt so gut wie nie im Rollenspiel vorkommt, denn gerade die weiter oben angesprochene Zielgruppe des Klischee-Thorwalers scheint doch eher, wie so viele Spieler, am eigenen Char. zu hängen, weswegen man von solch heldenmütigen Selbstaufopferungsaktionen eher selten hört. Von sauf- und rauflustigen Doppelblattaxtschwingern dafür umso öfter!
Ist jemandem eigentlich schon mal aufgefallen, dass das handelsübliceh Breitschwert weiter verbreitet ist als das normale Kriegsbeil? Und dabei heißt es beim Breitschwert sogar schon, dass es fast nur noch in Thorwal geschmiedet würde! Und die Barbarenschlachtaxt komme bei jenen seltener, sondern eher bei Trollzackern vor und interessanterweise macht auch Thorwal da keine Ausnahme, dass der normale Speer noch weiter verbreitet ist als das Breitschwert, doch wieviele SC-Thorwaler sind schon mal mit einem Speer herumgerannt?
Worauf ich hinaus will ist, dass es mindestens zwei Ansichtsseiten von Thorwalern gibt. Und zwar jene, wie sie gern und oft gespielt werden und jene, wie sie gedacht sind und auch mit Thorwalern lässt sich interessantes und niveauvolles Rollenspiel zuwege bringen, aber es kommt halt viel zu oft vor, dass irgendein Möchtegernbarbar als Primat erster Klasse herumrennt und ordentlich saufend, moschend und autoritätshassend aventurische Gestade vom Scheinbösem zu befreien gedenkt. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass alle so sind bzw. so sein müssen.