Rollenspieltheorie [Theorie] Zugreihenfolge (und: warum Englisch für die Definition von Spiel besser ist)

Man könnte ja statt der Reihenfolge die Anzahl der Züge pro Person begrenzen. Sie müssten dann einfach "Energie" kosten.

Praktischer wäre doch mal eine Auflistung der Vor- und Nachteile von begrenzten Zügen.
Ich weiß nicht. Mir scheint die feste Zugreihenfolge für wettbewerbsorientierte Spiele mit klarer Gewinnsituation und Züge mit vollem Spielmaterialbezug gemacht zu sein.
Daher brauche ich keine Vor-/Nachteile dafür fürs Rollenspiel zu formulieren.
 
Ein "Vorteil" oder eine Eigenschaft von Zügen ist m.E., wenn es ein Ungleichgewicht in der Einflussnahme der Mitspieler untereinander gibt, dann kann man das damit beheben. Ob man das WILL ist natürlich ein anderes Thema.
(und wenn jetzt jemand schreibt: "Ich mag aber lieber zugucken" oder "Das muss die Runde halt unter sich klären", dann bin ich raus aus der "Theoriediskussion").
 
Wenn man die Praemisse von Spielleitern akzeptiert, setzt dies dann nicht auch vorraus das es zumindest eine lose Zugreihenfolge zwischen den Mitspielern in der Aufteilung Spielleiter sowie Spieler auf Grund der Hirachie gibt?
 
Ein Schritt zurück und allgemeiner geblieben:
Rollenspiel, aus dem Englischen von:
Roleplayinggame

Das Wort besteht aus 3 Teilwörtern

Role: Deutsch: Rolle. Soziologisch sind an eine Rolle bestimmte (fremd- und eigenbestimmte) Erwartungen gestellt. Diese zu brechen zieht Sanktionen nach sich
Play: Deutsch Entsprechung: Rumspielen.
Game: Deutsche Entsprechung: Spiel. Spiele haben stets ein Regelwerk. Bestimmte Koventionen, an die sich alle Spieler halten.


Und jetzt zusammengsetzt:
Rollenspiel: Das spielerische Darstellen einer Rolle

RPG: Das spielerische Darstellen einerRolle nach bestimmten Regeln, an die sich verdammt nochmal gehalten wird!
(Wenn nicht ist es nur ein RP... Feste Hausregeln wären dann ein neues Spiel)

Als Regeln kann alles gelten, was zuvor festgelegt und bekannt ist, von "Unsere SL denkt sich die Regeln aus und sagt sie uns nicht, aber wir wissen das und finden, es ist ein cooles Spannungselement" über FIASCO bis hin zu Regelwerken wie TWERPS

Die Spielleitung, Die Zugreihenfolge usw. sind häufig auftretende Indikatoren für ein RPG, aber keine Definitionskriterium.
Bsp.:
In vielen LARPGS gibt es keine Zugreihenfolge
Einige PnP kommen ohne Spielleiter aus
Einige PnP kommen ohne Würfel aus
Einige PnP HABEN ein Spielziel
Usw.
 
@teylen: Wenn man den Begriff ausreichend (=nicht mehr anwendbar) aufweicht, dann schon. Dann gibt es außer in Monologen überall eine Zugreihenfolge, wo Menschen zusammenkommen.
ich bezog mich auf diesen Spielzug:

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Spielzug
Ein Spielzug ist diejenige Aktion, die bei rundenbasierten Spielen von einem der Spieler während der ihm zustehenden Aktivitätsperiode (entsprechend den Spielregeln) ausgeführt wird. Dies kann verbal oder physisch geschehen.

wobei ich mit Regeln in diesem Fall schriftliche Regeln meine.Wichtig ist also die Aktivitätsperiode oder wie oben einfacher ausgedrückt: Wie lange darf ich was machen?
Und das ist traditionell in RPGs nicht festgehalten. In vielen Brettspielen ist das auch nicht festgehalten, wird aber durch die Dauer, die die Handlung dauert, impliziert (einen Mensch-Ärgere-dich-nicht-Zug kann man nicht beliebig weit hinauszögern),
 
quote="BoyScout, post: 1667421, member: 7042"]@Teylen: Wenn man den Begriff ausreichend (=nicht mehr anwendbar) aufweicht, dann schon. Dann gibt es außer in Monologen überall eine Zugreihenfolge, wo Menschen zusammenkommen.[/quote]
Mein Ziel war nicht den Begriff aufzuweichen.
Wenn du die Definition auf Wikipedia betrachtest wird dir auffallen das Wikipedia für die Definition eines Spielzug von rundenbasierten Spielen spricht. Da Rollenspielen abseits von Kämpfen die Rundenbasierung fehlt habe ich eine andere Betrachtung gewählt.

Man kann beobachten das der Mitspieler in der Funktion des Spielleiter hierarchisch über den Mitspielern in der Funktion des Spielers steht. Betracht man den Vorgang des Rollenspiel als Prozess, so stelle ich die These auf das über die Funktion des Spielleiter - in der Funktion als dominanter Prozess - eine Rundenbasierung vorgenommen werden.
Das heißt jegliche Handlungen der Spieler werden vom Spielleiter zu einer Runde zusammengefasst. Innerhalb der Runde priorisiert der Spielleiter weiterhin die Handlungen der Spieler und schafft somit eine Zugabfolge die man anschließend imho als Spielzug betrachten kann.

Spielleiterlose Rollenspiele benötigen natürlich eine andere Behandlung der Züge / Handlungen.

RPG: Das spielerische Darstellen einerRolle nach bestimmten Regeln, an die sich verdammt nochmal gehalten wird!
Wo ließt du aus dem Begriff "Spielerisches Darstellung einer Rolle unter Verwendung von Regeln" den weiten Halbsatz?
Wenn man den zweiten Halbsatz so stehen lässt müßte es dann nicht, unter deiner Leseweise nicht RG sein?
Schließlich würde das spielerische daran, das 'rumspielen wie du es nennst, durch die strenge Orientierung an Regeln wegfallen
 
Wo ließt du aus dem Begriff "Spielerisches Darstellung einer Rolle unter Verwendung von Regeln" den weiten Halbsatz?
Wenn man den zweiten Halbsatz so stehen lässt müßte es dann nicht, unter deiner Leseweise nicht RG sein?
Schließlich würde das spielerische daran, das 'rumspielen wie du es nennst, durch die strenge Orientierung an Regeln wegfallen

Das sehe ich anders, denn an vielen Stellen innerhalb eines Rollenspiels ist das persönliche interpretieren und schauspielerische darstellen der Figur gefragt.

Bsp.: In einem Rollenspiel ist geregelt, wann du eine Diskusion gewinnst (z.B. durch einen Wurf, an dieser Stelle ist es klar ein Game). Anschließend wird die Szene erzählerisch dargestellt. Eben 'geplayed', wie ich denglisch ausdrücke

Es ist in dem Fall sowohl Play, als auch Game.

Würde man den Wurf ignorieren (z.B. der Verlierer nicht die geregelte Reaktion spielen), würde man nur noch ein Play spielen, kein Game. Dann muss man nämlich gar nicht mehr würfeln (als Entscheidung).
 
Teylen schrieb:
Wenn du die Definition auf Wikipedia betrachtest wird dir auffallen das Wikipedia für die Definition eines Spielzug von rundenbasierten Spielen spricht.
Ja, duh, wenn jeder Spieler einen Zug hat, dann kann man immer Runden zählen. Mensch-Ärgere-dich-nicht hat nebenbei keine Runden, wenn wir uns an die Regeln erinnern, dennoch kann man sie zählen.

Züge sind diejenige Aktionen bei rundenbasierten Spielen, die...

ist vielleicht etwas mißverständlich, wenn man nicht weiß, dass es zusammengehört. Umgekehrt gilt es aber halt nicht, es gibt auch rundenbasierte Spiele ohne Züge (Boxen z.B.). Wenn ich Züge habe, dann habe ich auch Runden. Du kannst im RPG nicht sagen "der SL macht einen Zug, dannn noch einen, dann noch einen, dann noch einen...", was er ja KÖNNTE. Dann macht er im Endeffekt einen Monolog und keinen Zug!
Und ich gehe mal vorsichtig einen kleinen Schritt weiter denn, in der Definition ist nicht enthalten, dass Züge nicht automatisch = fair heissen muss. Was völlig richtig ist. Ein Spieler kann ja 10min bekommen und der nächste nur eine 1 Min. Aber enden muss es, sonst ist es kein Zug. Das ist auch der Grund, warum ich schrieb:

BS schrieb:
wenn es ein Ungleichgewicht in der Einflussnahme der Mitspieler untereinander gibt, dann KANN man das damit behebe
Hervorhebung durch mich. Kann heisst ja nicht muss. Aber ohne Züge kann man es eben nur per (meist unzuverlässigen) Absprachen.
 
Wenn man der Genese des Rollenspiels aus den Wargames glauben schenken darf, dann setzt der Begriff role-playing game vielleicht einfach den Schwerpunkt darauf einzelne Charaktere zu spielen und nicht nur "Mehrere (charakterlose) Einheiten und nur im Krieg".
 
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