Serie The Man in the High Castle

Kolonialismus, Rassismus, Illusion und Realitaet (schliesslich hat man keine Mittel das in den USA zu faken....) und Schicksal ist schon drin.
Aber sicher nicht in der gleichen Tiefe wie in einem Buch moeglich.

Was aber im Gegensatz zu den fruehen 60-ern damals anders ist, ist die, zumindest vom Rechtsstaat Amerika, anerkannte Gleichberechtigung der Schwarzen.
Die USA als zutiefst rassistisches Land das 100 Jahre nach der Sklavenbefreiung die schwarzen immer noch wie Buerger 2-ter und 3-ter Klasse behandelt, das ist, juristisch, eine Sache der Vergangenheit.

Was ist noch anders?
Kein Sputnik und Yuriy Gagarin Schock mehr.
Keine Grossmacht die mit Atomarer Ausloeschung drohen kann.
Keine kommunistische Bedrohung mehr.
Keine USA als dominierende Weltwirtschaft mehr
USA jahrzehntelang am Rande einer Rezession
Die wirtschaftliche Eliminierung der Mittelschicht in den USA
Eine tiefe Spaltung der USA ueber politische Themen hinweg

All das MUSS man beruecksichtigen wenn man das Buch im vegleich zur Serie nimmt.
Die Praemissen sind anderes, also wird das Ergebnis anders ausfallen, weil auch das Publikum anders ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Dir hier nicht ganz folgen. Die Serie spielt, genau wie das Buch, in einem alternativen Jahr 1962. Was das heutige Publikum an Einstellungen mitbringt, hat auf die internen Prämissen der Erzählung an sich gar keinen Einfluss. Du kannst das Buch schließlich auch heute noch lesen.

Die Serie setzt offenbar ganz einfach völlig andere Schwerpunkte. Nazi-Deutschland und von ihm beherrschte Gebiete kommen im Buch z.B. fast nur indirekt vor. Japan hat eine zwiespältige Rolle - einziges Hindernis für die Weltherrschaft der Nazis, herablassend-wohlwollende Kolonialmacht, kulturell aneignend und dominant zugleich. Wie erwähnt, spielt der Glaube der Charaktere an die "reale" Realität keine große Rolle (in der Tat ist die Realität von "Grasshopper" nicht identisch mit der unseren.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt auf jeden Fall logischer und "in sich geschlossener" als das was ich bisher gesehen habe, danke dafür.
 
Ja, aber heute hat es einen anderen Kontext.

Ich kann das Buch in den geschichlichen Kontext stellen, okay, dann kann ich das im Kontext von 1962 zu sehen versuchen.
Oder ich lese das mit heutigem Kontext. Dann ändert sich die Wahrnehmung, weil der Kontext anders ist.

Zum verfilmen OHNE den Geist zu verfälschen eignen sich die Bücher und Geschichten von Philip K. Dick eh nicht sonderlich.
Zumindest sind die dann nicht massentauglich.

Sieht man z.B. an Blade Runner. Total Recall.
Es überrascht also nicht das Serie und Buch divergieren.
Würde ich weder Buch noch Serie vorwerfen.
 
Ich habe versucht die Serie zu schauen und zu mögen allerdings nach drei Folgen aufgegeben.
Weniger weil die Serie schlecht war sondern weil sie so durchschnittlich war das ich es selbst mit hinreichend Langeweile nicht ansehen wollte.

Das liegt einerseits an der meines Erachtens vollkommen überzogenen, einseitigen und tumben Darstellung nach der die Nazis absolut offensichtlich komplett und vollkommen böse sind kombiniert mit einer Gesellschaft die das durch Verfall unterstreicht. Das heißt ich habe da weniger das Gefühl ein alternatives '62 zu sehen sondern mehr ein nahezu post-apokalyptisches '62. Es stört mich auch das die bösen dort so richtig tumb böse sind. Böse Menschen die böses tun weil sie halt böse sind. Die Perfidität des Bösen, Aspekte wie das die ausführende Besatzung von Ausschwitz offenbar Ausflüge machte wo sie "normal" Spaß hatten, lachten und sowas gibt es nicht. Wäre vermutlich auch zu anspruchsvoll. Da tapeziert man lieber nochmal ein halbes Dutzend Hakenkreuze über den Schirm damit der geneigte Zuschauer und die Charaktere nicht vergessen wie böse die Nazis sind.

Das es dann damit kombiniert wird das die Japaner nur semi-böse sind und eine doppelte Portion "Oh nein, die Nazis wollen die umbringen" und "Oh, die sind aber voll cool religiös" erhalten ist schon irgendwo ein bisschen eklig. Lachen oder sich jenseits "Oh, die dürfen auch Religion haben" irgendwie normal Verhalten tun die Japaner dann aber auch nicht. Nicht das man auf einmal noch die fiesen Menschen mag die Pearl Harbour versenkt haben.

Dafür spielt das Ding mit den Grasshoppern Bände so gut wie keine Rolle. Schade.
Auch wenn es noch plumper wirkt als die Holocaustenthüllung in Vaterland.
Das Buch wurde mir dahingehend richtig cool beschreiben. Da war das die maximalste Enttäuschung.

Da hilft auch nicht das mir das Szenario an sich irgendwie unwahrscheinlich erscheint. Die Nazis haben fast die gesamte USA wegen einer Bombe überrannt? oO;
Nun oder ist das ein Kommentar wie froh Japan sein darf das Amerika nach Hiroshima und Nagasaki nicht so gehandelt hat?

Insofern, meh.
Wenn man Kritik an Homeland Security sehen will ist man imho mit der Serie Colony (neugestartet? besser bedient. Nicht subtil, unterhält aber besser.
 
Ich kenn das Buch nicht, und hab nun die ersten beiden Folgen gesehen. Ist gut in szene gesetzt und wird weiter geschaut.
 
Auch bei den Nazis hast du Familienväter und normal lebende Leute, die Darstellung der Japaner find ich persönlich auch nicht gerade nennenswert netter gezeigt (zumal diese in den von mir bisher gesehenen Folgen sehr deutlich keine Amerikaner im Bereich ihrer Sicherheitskräfte usw. haben, was bei den Nazis anders aussieht).
Generell kann man in den Staaten leben - außer man gehört zu einer verfolgten Gruppe, oder ist mit dem Widerstand assoziiert. Ansonsten kann man da durchaus klarkommen, so wie es dargestellt ist.
Klar, die Staaten belauern sich, der Frieden ist brüchig, gerade ohne das nukleare Schreckensgleichgewicht soweit ich mitgekriegt habe.

Finds bisher ehrlich gesagt spannend erzählt.
 
Das liegt einerseits an der meines Erachtens vollkommen überzogenen, einseitigen und tumben Darstellung nach der die Nazis absolut offensichtlich komplett und vollkommen böse sind kombiniert mit einer Gesellschaft die das durch Verfall unterstreicht.

Hmm. Weiss nicht. New York sieht doch noch wie New York aus. Mit Einschienenubahn und Ueberschallduesenjets.
Das Niemandsland sieht kaputt aus, ja.

Das es dann damit kombiniert wird das die Japaner nur semi-böse sind und eine doppelte Portion "Oh nein, die Nazis wollen die umbringen" und "Oh, die sind aber voll cool religiös" erhalten ist schon irgendwo ein bisschen eklig. Lachen oder sich jenseits "Oh, die dürfen auch Religion haben" irgendwie normal Verhalten tun die Japaner dann aber auch nicht. Nicht das man auf einmal noch die fiesen Menschen mag die Pearl Harbour versenkt haben.

Die Rassengesetze gelten auch da und die Geschichte schreibt immer noch der Sieger.

Da hilft auch nicht das mir das Szenario an sich irgendwie unwahrscheinlich erscheint. Die Nazis haben fast die gesamte USA wegen einer Bombe überrannt? oO;

Nachdem Washington ausgeloescht wurde und die Nazitruppen es schon gelandet waren hat das den Widerstandswillen der Amerikaner gebrochen.
Ohne Kriegseintritt gegen Hitler kein Manhattan Projekt und keine Ami Atombombe.

Nun oder ist das ein Kommentar wie froh Japan sein darf das Amerika nach Hiroshima und Nagasaki nicht so gehandelt hat?

Insofern, meh.
Wenn man Kritik an Homeland Security sehen will ist man imho mit der Serie Colony (neugestartet? besser bedient. Nicht subtil, unterhält aber besser.

Als primaeren Fokus sehe ich immer noch die personlichen Widerstaende und Faehrnisse die den Protagonisten widerfahren. Das koennte in allen moeglichen Settings passieren.
 
Ich bin ja bis Epi7 gekommen bevor ich aufgegeben habe weils irgendwie so zach erzählt war.
Wird im Buch eigentlich erklärt wie die neutrale Zone zsutande gekommen ist? Warum sich weder Nazideutschland noch imperiales Japan diese unter den Nagel reisst? Oder wollen beide Imperien eine Pufferzone?

Insgesamt werden die Japaner ja wsentlich freundlicher dargestellt als die Nazis. Ich glaube das liegt daran das Nazideutschland etwas mythisches hat, das ganz weit weg zu sein scheint was Deutschland heute ist. Deshalb kann man die mythologisch zu den Armeen der Finsternis machen ohen das es jemanden stören dürfte. Japan ist aber immer noch Japan nur das sie ihre Kolonialansprüche aufgegeben haben und zumindest nach außen hin sehr pazifistisch sind. Daher kann man die nicht als das absolut böse darstellen, zumal sie eh immer noch ziemlich böse dargestellt wurden. Durch die mystifizierte Kolonialoptik geht das auch grad noch so durch.
 
Ich find bisher, dass sich die Darstellung beider Gruppen, sowohl Nazis als auch Japaner, nicht sonderlich in ihrer Klischeehaftigkeit unterscheiden.

Ich find nur, die Japaner haben ihren Teil besser unter Kontrolle.
 
Naja die Japaner scheinen halt nicht ganz so böse zu sein.
Die Nazis haben alle Juden und Schwarze ausgerottet auf ihrer Seite. Auf der japanischen Seite gibts Schwarze und Juden werden scheinbar auch nur dann getötet wenn sie sich daraus einen Vorteil versprechen. Es scheint zumidnest so das es scih unter den Japanern besser leben lässt solange man ruhig und still ist, egal was man selber ist.

Außerdem gibts unter den Japanern sympatische Charaktere, wzB. den Handelsminister oder den Prinzen der unbedingt Frieden will. Während es unter den Nazis irgendwie sowas nicht zu geben scheint.
EDIT: Doch gibt es, nämlich seltsamerweise Hitler der scheinbar keinen Krieg mehr will aber jeder hat Angst das er stirbt weil ein paar seiner potentiellen Nachfolger wohl sofort einen Krieg mit Japan anfangen würden.
 
Ich bin ja bis Epi7 gekommen bevor ich aufgegeben habe weils irgendwie so zach erzählt war.
Wird im Buch eigentlich erklärt wie die neutrale Zone zsutande gekommen ist? Warum sich weder Nazideutschland noch imperiales Japan diese unter den Nagel reisst? Oder wollen beide Imperien eine Pufferzone?
Im Buch gibt es keine "neutrale Zone", sondern die "Rocky Mountain States" in der gleichen geographischen Lage.

Insgesamt werden die Japaner ja wsentlich freundlicher dargestellt als die Nazis. Ich glaube das liegt daran das Nazideutschland etwas mythisches hat,
Keine Ahnung, wie das genau in der Serie aussieht, aber im Buch liegt es an Dicks Recherchen. Japan ist kolonialistisch. Deutschland ist genozidal. Das ist beides übel, aber es gibt da eine Abstufung. Ich habe allerdings gelesen, dass die im Buch angesprochenen Dinge - deutsche Kolonialisierung Afrikas und Genozid an großen Teilen der dortigen Bevölkerung, Vernichtung des Großteils der slawischen Völker Europas und Versklavung bzw. Vertreibung der Überlebenden - in der Verfilmung zumindest nicht explizit zur Sprache kommen.

That being said: Es gibt im Buch auch semi-sympathische deutsche Charaktere. Es gelingt sogar das Kunststück, die schreckliche alternative Nachkriegswelt als eine Umgebung erscheinen zu lassen, in der es immer noch Spielräume für gutes oder weniger gutes Handeln gibt.
 
Und was sind diese States und warum nimmt die keiner ein? Zu viele Guerilliakämpfer in den Bergen?
Darüber wird nichts spezifisches gesagt, aber man kann annehmen, dass sie einen neutralen (aber mehr zu den PSA neigenden) Pufferstaat darstellen. Sie haben auch ein eigenes Militär.
Es wird außerdem am Rande noch "der Süden" als weitere politische Entität erwähnt, der wiederum eher den den von Deutschland dominierten Rest-USA zuneigt, aber es wird nichts darüber gesagt, welches Gebiet dieser "Süden" genau umfasst.
 
Außerdem besetzen beide, nach einen Angriffskrieg, die USA, das "Land of the Free and the Brave", das geht ja mal gar nicht. Die sind per Default BÖSE!

Episode 4 z.B.: Kein Amerikaner darf jetzt Waffen oder Munition besitzen. Ganz klar ein Kontrollinstrument damit die Regierung die Bürger gängeln kann.
Oder die Ausweiskontrolle beim Zutritt zu der Veranstaltung, auch Personalausweise sind ein Unterdrückungsinstrument. (Da sind USA und UK eins)

Vergeßt nicht das ist eine US Serie für Amerikaner. Das wir die auch sehen, ist jetzt nicht der Primärmarkt. Das wir das so oder so einschätzen, das ist eher Zufall als Absicht der Produzenten.

Genauso gut kann man den Amis "Goodbye Lenin" zeigen und die verstehen was anderes als wir in D (mal davon abgesehen das jemand der in der DDR aufwuchs das auch schon anders wahrnimmt als ein Wessi)
 
Hmm. Weiss nicht. New York sieht doch noch wie New York aus. Mit Einschienenubahn und Ueberschallduesenjets.
Das Niemandsland sieht kaputt aus, ja.
Ich finde das auch New York relativ kaputt und im Vergleich zum normalen New York in den 60ern zurück geblieben dargestellt wird.
Man hat fast nur Einstellungen bei Nacht, die ganze Stadt ist dreckig und sowas wie Kinos scheint es nicht zu geben bzw. sind diese verfallen.
Die hellste Szene war iirc das Essen bei dem Nazi Schergen mit dem kantigen Gesicht und die Schießerei.

Die Nazis sind zwar technologisch überlegen, dennoch wirkt meines Erachtens nicht nur die Gegend zwischen den Rockys sondern auch New York sehr verfallen.

Das es dann damit kombiniert wird das die Japaner nur semi-böse sind und eine doppelte Portion "Oh nein, die Nazis wollen die umbringen" und "Oh, die sind aber voll cool religiös" erhalten ist schon irgendwo ein bisschen eklig. Lachen oder sich jenseits "Oh, die dürfen auch Religion haben" irgendwie normal Verhalten tun die Japaner dann aber auch nicht. Nicht das man auf einmal noch die fiesen Menschen mag die Pearl Harbour versenkt haben.
Die Rassengesetze gelten auch da und die Geschichte schreibt immer noch der Sieger.
Einerseits bleibt damit die Herausforderung das die Nazis als vollkommen böse gezeichnet werden das es mitunter schon sehr bizarr wirkt.
Andererseits wird zwar herausgestellt das die Japaner durchaus auch bösartig sind, deswegen semi-bösartig, allerdings ist die komplette Darstellung, Erzählweise und Betrachtung der japanischen Seite anders.

Man sieht die Nazis fast ausschließlich in Uniform und / oder böse Dinge tun. Sie bedrohen Japan massiv mit dem Krieg, der SS-Scherge verhält sich selbst beim Frühstück für ein bürokratisches Monster. Sie verfolgen aktiv Leute. Abgesehen von dem einem Japaner-Kollaborateuer ist der noch sympathischste Nazi Hitler selbst. Selbst in kleineren Aspekten wie den Umgang mit der Religion. Der Einrichtung des Gebäude wo sich die japanischen Monarchen treffen sollte. Da scheint absolut nichts normal und das Leben in der besetzten Zone die absolute Hölle.

Die Japaner sieht man das erste mal beim Kampftraining. Wo selbst eine Frau mit machen darf. Die japanische Zone sieht man auch mal am Tag und beim einkaufen wirkt es normal. Ja sie bringen die Familie von Frank um, allerdings nicht weil sie die Rassengesetze gut finden, die können denen den Rücken runter rutschten, sondern weil es als Druck Mittel passt. Sie sind einmal Shinto Religiös (das Monarchen Paar) und sie haben dann noch die andere Religion. Sie gucken sogar das Räume hell und Feng Shui freundlich eingerichtet werden. Nun und als wäre das noch nicht genug wird behauptet das sie irgendwie technologisch zurück gefallen sind und gesagt das die Japaner (jetzt) pazifistisch seien und Angst haben von den bösen Nazis überfallen zu werden. Zurecht!

Ich mein, schön und gut, kann man sagen das die Japaner die Geschichte geschrieben haben als Sieger.
Nur wieso haben die Deutschen die Geschichte als Sieger so geschrieben das ihre Geschichte sie als Superböse präsentiert.

Nachdem Washington ausgeloescht wurde und die Nazitruppen es schon gelandet waren hat das den Widerstandswillen der Amerikaner gebrochen.
Ohne Kriegseintritt gegen Hitler kein Manhattan Projekt und keine Ami Atombombe.
Die Serie hält sich bis zur dritten Episode sehr stark damit zurück wie der Krieg genau verlaufen ist. Selbst die (Wasserstoff?)Bombe auf DC wurde nur so in einem halben Nuscheln erwähnt.
Naja und da passt es für mich hinten und vorne nicht. Deutschland hat nach meinem Verständnis nicht nur und nicht hauptsächlich den Krieg wegen den Amis verloren. Da gab es auch andere Probleme. Dazu kommt das selbst mit Washington am Boden Amerika verdammt, freaking groß ist. Zumal dann nicht erklärt wie Japan das geschafft haben will, gerade da Japan doch eher mit China beschäftigt sein dürfte. Das heißt es passt für mich da vorne und hinten nicht.

Als primaeren Fokus sehe ich immer noch die personlichen Widerstaende und Faehrnisse die den Protagonisten widerfahren. Das koennte in allen moeglichen Settings passieren.
Mein Problem, weshalb ich dann letztlich auch abbrach, war das mir die Protagonisten komplett fremd waren.
Die wirkten nicht wie Leute die sich mit Widerständen befassen sondern wie charakterlose Kegel - wo ich nicht für ein weitergehendes Interesse hatte - die sich von der völlig willkürlichen Geschichte komplett belanglos hin und her schubsen lassen. Ohne das sie da irgendeinen Handlungsraum hatten. Es wirkte auf mich so als wenn man einer handvoll unmotivierter Spieler beim gerailroadet werden zuguckt.

Zumal die Serie dann ausgerechnet den noch halbwegs spannenden Teil (Videos und der intrigante japanische Opi) irgendwie eher ignorierte / im Hintergrund laufen ließ.

Ich sag ja nichtmal das das Buch schlecht und unspannend ist. Die Prämisse des Buchs klingt sogar recht cool. Nur das die Serie mich echt nicht packte...
Wobei ich mich dann auch gleich bis zum Ende gespoilert hab und es so klingt als würden meine favorisierten Themen noch weiter in den Hintergrund kommen nur um kurz vor schluß sehr kurz und knapp hervorgezerrt und verhapst zu werden,..
 
Die USA scheinen auf dem Level vor dem 2-ten Weltkrieg verharrt zu sein, ja.
Das der Osten nicht so gut wegkommt liegt aber sicher auch daran das so gut wie keine Normalos auf der Ostseite gezeigt werden. Hier ist der Fokus eindeutig auf den Nazis und dem Verfolgungsapparat. Die an der Ostküste gezeigten Antagonisten sind fast alle Amerikaner.
Wenn man davon ausgeht das viele Produkte aus dem Osten ins Großdeutsche Reich gekarrt werden muß man sich über eine weniger euphorische Entwicklung in New York nicht wundern.
Die End-40-er, die 50-er gab es so nicht. Bzw. wenn, dann im Großdeutschen Reich.

Was klar ist das die Amerikaner, auf beiden Seiten, ziemlich demoralisiert sind. So wie die Deutschen bei Stunde Null. Nur halt ohne Marshall Plan und ohne Währungsreform.
Was den Westen angeht, man muss davon ausgehen das amerikanische Juden die als solche erkannt werden liquidiert werden. Nur der Ermessungsspielraum des Offiziers ist es zu verdanken das Frank Frink mit dem Leben davonkommt und seine jüdische Herkunft verschwiegen wird. De jure wäre er ein Todeskandidat. Was mich bei den Japanern erschreckt hat, war der Exekutionsraum. Besonders der Kontrast zu der oberflächlich höflichen Behandlung.

Das dürfte bei einem Amerikaner eher den Eindruck der Hinterhältigkeit erweckt haben. Während das ggf. ein Asiate mit "Wenn schon grausam, dann muss man sich nicht auch noch die Blöße der Unhöflichkeit geben." sehen könnte.
Das Bild das gezeichnet wird hat andere Farben, die Quintessenz ist aber ziemlich ähnlich.

Wenn man davon ausgeht das die Deutschen die Briten schlagen und damit Burma, Australien, Neuseeland, ein Großteil Afrikas und Indien wegfallen, bzw. ein Teil davon ein gefundenes Fressen (Indochina & Indien) für Japan sind, werden Ressourcen für China frei. Gehen wir davon aus das Pearl Harbor nicht passiert oder die Flugzeugträger auch versenkt werden, dann ist Amerika ab einem gewissen Punkt nur auf den Kontinent beschränkt.
Wenn dann, relativ zeitgleich, Ost- und Westküste der USA von kriegserfahrenen Armeen angegriffen werden, ist, auch wegen der Größe, eine erfolgreiche Abwehr einer Landung unwahrscheinlich. Der Atlantikwall hat nicht funktioniert. Wieso sollte das mit Atlantik und Pazifik gleichzeitig funktioneren?

Das Dilemma Japans im 2.-ten Weltkrieg (Marine oder Armee hochrüsten?) wird hier gelöst (wie auch immer, jedenfalls ist Yamamotos Grab wohl in den Pazifischen Staaten).

Ohne die Konvois aus Kanada und den USA schon VOR dem Kriegseintritt der USA wäre Großbritannien ausgehungert und mit eigeschränkter Verteidigung gewesen.

Aber ob die Serie für Dich funktioniert, oder nicht, das ist halt Dein Geschmack.
 
Season 1, Episode 6 geschaut.
Ui, ui. Da kann sich Kylo Ren aber eine Scheibe von abschneiden, von Mr. Smith.
 
Den find ich in seiner charakterlichen Zeichnung sowieso recht spannend.
Der kommt nämlich nicht einfach nur böse oder so rüber.
Ne, man merkt wie der sozialisiert ist, was er als richtig oder nötig erachtet, und stellt fest dass er einem schon komplett entgegengesetzt ist.
Und trotzdem ist er in diesem Rahmen ein guter Familienvater, und gewährt auch als Freund Chancen. Wirkt trotz allem wie ein gar nicht so schlechter Kerl. Aber...

Gefällt mir ganz gut, hat mich auch an die Berichte erinnert von den Kindern von SS Leuten, und wie unterschiedlich die ihre Väter erlebt haben, und wie verschieden sie mit dem Wissen um deren Taten umgehen, im Erwachsenenalter.
 
Immer nur böse, ist doch langweilig, und unrealistisch.
Die Serie zeigt halt die Monster in uns allen.
Bei Mr. Smith fragt man sich halt wieviel von seinen nach außen dezent gezeigten Gefühlen von ihm dazu benutzt werden andere zu manipulieren und auf die Probe zu stellen.
Ganz klar überlebt man in einem totalitären System in gehobener Position nur mit einer gehörigen Portion Paranoia, Mißtrauen in andere, ehrlich aussehenden aufgesetzen Höflichkeiten, guten Beziehungen und Kaltblütigkeit gepaart mit eiserner Selbstkontrolle.
Egal ob unter Hitler, Stalin, Kim.

Man sollte die Serie aber auch in OV anschauen. Da kommt Mr. Smith's rauchige Stimme besser als das der Synchronsprecher macht. Ist irgendwie cooler. Bei den anderen Schauspielern finde ich das nicht so anders vom Stimmbild.
 
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