Um die Frage zu beantworten musste ich selber erstmal kurz überlegen, wie ich einen guten Spielleiter definiere, und bin für mich zum Schluss gekommen, das ein Spielleiter - unabhängig vom Spielstil gut ist, solange er den bevorzugten Spielstil laut absprache der Gruppe erfüllt, die Gruppe also harmonieren lässt. Ein schlechter Spielleiter, der schlechte Abenteuer leitet, unterstüzt einen Spielstil den die Gruppe nicht präferiert. In dem Sinne fände ich den Term "passend" und "unpassend" auch eigtl. angenehmer.
Als kurzes Beisspiel - Ein herausragender D&D Spielleiter, mit Regelkenntnis bis zum Mond und einem Händchen für angemessene Herausforderungen, der in einer Runde aus Regelfetischisten Dungeoncrawling betreibt, wird voraussichtlich als guter Spielleiter wahrgenommen werden, und sich selbst, aufgrund der perfektheit des Abends gelobt werden
Ein DSA Spielleiter, mit einerm Musikbibliothek bis zum Mond, tollen Schauspielerischen Fähigkeiten, stimmgewalt, flexibilität, der die Regeln biegt, für die Atmoshäre, wird in einer Runde die besonderen Wert auf stimmungsvolles Rollenspiel legt, wird ebenfalls voraussichtlich als gut wahrgenommen werden, und sich selbst auch so sehen.
Tauscht man jetzt die beiden Gruppen aus, werden wohl beide Spielleiter eher als schlecht wahrgenommen werden, der Abend wird subjektiv als schlechter wahrgenommen werden. Tauscht man die Systeme aus, aber die Gruppen spielen in ihrer bevorzugten Konstellation weiter, wird es zwar an einigen Stellen knirschen, aber lange nicht so schlimm wie bei einem unpassenden Spielleiter.
Ich für meinen Teil würde lieber DSA bei einem Spielleiterspielen den ich gut kenne (was ich auch hin und wieder tue, weil er nur DSA leitet, aber das wirklich gut, auch wenn DSA mit Abstand das System ist das ich am meißten verabscheue)
Ich würde aber auf keinen Fall Shadowrun oder Pathfinder spielen, bei diversen Spielleitern, einfach weil ich weiß das die total Scheiße sind (bez. unpassend mit mir) und das obwohl Shadowrun und Pathfinder meine absoluten Lieblingssysteme sind.
Ergo: Der Spielleiter ist wichtiger als das System
Eine Ausnahme bilden natürlich Spielleiterlose-Systeme, mit dennen kenne ich mich jedoch nicht aus.