A
Arlecchino
Guest
Die Entwicklungen um Jaime und Cersei habe ich noch nicht ganz mitbekommen, weil ich noch nicht bis zum Ende der erschienenen Bücher gelesen habe. Ich habe aber ohnehin von davor gesprochen. Und da hat er ihr mit Sicherheit nicht die Treue gehalten, weil sich keine andere Gelegenheit geboten hätte, sondern aus Liebe. So aufrichtiger und obsessiver Liebe, dass er dafür bereit war, Dinge zu tun, die vermutlich normalerweise nicht so wirklich seinem Verhaltenskodex entsprachen. Für Halloween Jack ist das Loyalität, für mich ist das eine Form von Ehre, die andere Männer im Buch nicht auch nur im Ansatz aufbringen konnten. Und es ist auch Jaimes Hauptargument gegen das herrschende System von Ehre und Kodex und gegen Männer wie Ned. Was am Ende wirklich passiert ist spielt da noch nicht mal eine große Rolle. Ich schrieb vermeintlich, weil ich auch nicht wirklich davon ausging, dass Ned Cat betrogen hat, aber wie gesagt, spielt keine Rolle.
Siehst du: subjektive Einschätzung von Ehre. Ich würde das ähnlich sehen, der Mann hat außerhalb des herrschenden Systems eine Ehre, die nach subjektiven, vielleicht etwas moderneren Standards in gewisser Weise greift. In anderer wieder nicht (Kind + Fenster). Allerdings
In jedem Fall ist er absolut unfähig. Destruktiv ist er für das Reich, weil er es zu Grunde richtet und nicht auf die Reihe bekommt, zu herrschen. Und auch wenn er beeinflussbar und manipulierbar ist, letztlich handelt er tyrannisch, wenn es um Dinge geht, die seiner persönlichen Paranoia und seinen Rachegelüsten dienen. Wäre er nicht draufgegangen könnte ich mir gut vorstellen, dass sein Hass und Zorn über das, was ihm vermeintlich genommen wurde, ihn auch irgendwann in den Wahnsinn getrieben hatte. Ich kann verstehen, warum man bereuen kann, ihm gedient zu haben, mal von der allgemeinen Rebellion abgesehen.
Dass das Schicksal ihm einen Arschtritt verpasst und somit als Vehikel für die Verwandlung seiner Einstellung gedient hat spielt keine Rolle. Als es geschehen ist bewertet er seine Rolle in der Welt und seine Vorstellung von Ehre neu. Barristan und Jaime sind beides gute Vehikel um zu transportieren, dass die althergebrachte Vorstellung von Ehrhaftigkeit nicht in jeder Lebenslage funktioniert - und vielleicht generell langsam überholt ist. Überall brechen die Menschen mit alten Schwüren, die gesamte Welt ist in Veränderung, weil das alte System nicht mehr greift, weil es Wahnsinn und Hass gebiert, weil es Menschen dazu zwingt in ihrem Dienst Dinge zu tun, die nicht mit ihrer persönlichen Moral und Ehre vereinbar sind. Darauf wollte ich hinaus.
Aber ist auch nicht so wichtig. Wenn meine Sicht auf die Ereignisse in der Geschichte verzerrt ist, auch okay. Shit happens. Ich hab wirklich keine Lust mehr, darüber zu diskutieren. Also belassen wirs dabei.
Jaime ist als Charakter durchaus zu Ehre fähig, scheitert aber häufig an der Realität und den verschiedenen gegenteiligen "Schwüren" die er geleistet hat. Seine - subjektiv - "ehrenhafteste Tat" war das Töten von König Aerys, und dafür hasst man ihn.
Siehst du: subjektive Einschätzung von Ehre. Ich würde das ähnlich sehen, der Mann hat außerhalb des herrschenden Systems eine Ehre, die nach subjektiven, vielleicht etwas moderneren Standards in gewisser Weise greift. In anderer wieder nicht (Kind + Fenster). Allerdings
verhindert er auch, dass Brienne vergewaltigt wird. Er erkennt ihre Stärke und ihr Kampfgeschick an, er zeigt Dankbarkeit nach ihrer Reise und für ihren Schutz. Insgesamt ist er nach der ganzen Handgeschichte völlig verändert, vermutlich bricht er auch deswegen mit Cersei, weil sie paranoid wird. Das macht ihn in diesem Sinne aber nicht unehrenhaft, weil er meiner Wahrnehmung nach so lange an der Liebe festgehalten hat, wie es ging.
Und Robert als "destruktiver Tyrannenkönig"? Ich weiß nicht... Robert's Problem ist doch eher das er sich von allen bequatschen lässt - Tyrann ist an dem überhaupt nichts...
Die Versuche, die Targaryen bis zum letzten Kind auszurotten sind ein Indiz dafür.
In jedem Fall ist er absolut unfähig. Destruktiv ist er für das Reich, weil er es zu Grunde richtet und nicht auf die Reihe bekommt, zu herrschen. Und auch wenn er beeinflussbar und manipulierbar ist, letztlich handelt er tyrannisch, wenn es um Dinge geht, die seiner persönlichen Paranoia und seinen Rachegelüsten dienen. Wäre er nicht draufgegangen könnte ich mir gut vorstellen, dass sein Hass und Zorn über das, was ihm vermeintlich genommen wurde, ihn auch irgendwann in den Wahnsinn getrieben hatte. Ich kann verstehen, warum man bereuen kann, ihm gedient zu haben, mal von der allgemeinen Rebellion abgesehen.
Barristan hingegen geht nicht weil er seine Form der Ehre neu bewertet, sondern weil man ihm zum Dank für seine Dienste herauswirft. Hätte Joffrey das nicht getan, wäre er wohl auch wacker bei ihm geblieben.
Dass das Schicksal ihm einen Arschtritt verpasst und somit als Vehikel für die Verwandlung seiner Einstellung gedient hat spielt keine Rolle. Als es geschehen ist bewertet er seine Rolle in der Welt und seine Vorstellung von Ehre neu. Barristan und Jaime sind beides gute Vehikel um zu transportieren, dass die althergebrachte Vorstellung von Ehrhaftigkeit nicht in jeder Lebenslage funktioniert - und vielleicht generell langsam überholt ist. Überall brechen die Menschen mit alten Schwüren, die gesamte Welt ist in Veränderung, weil das alte System nicht mehr greift, weil es Wahnsinn und Hass gebiert, weil es Menschen dazu zwingt in ihrem Dienst Dinge zu tun, die nicht mit ihrer persönlichen Moral und Ehre vereinbar sind. Darauf wollte ich hinaus.
Aber ist auch nicht so wichtig. Wenn meine Sicht auf die Ereignisse in der Geschichte verzerrt ist, auch okay. Shit happens. Ich hab wirklich keine Lust mehr, darüber zu diskutieren. Also belassen wirs dabei.