Wer braucht in einem Star Wars Movie eine Karrikatur aus einem Monty Python Sketch. Oder ein Äquivalent im Herrn der Ringe?

Ich finds immer lustig, wie ernst Nerds ihr Star Wars nehmen und völlig übersehen, dass es vor Jar Jar Binks wandelnde Teddybären, wandelnde Teppiche mit gutturaler aber seltsamerweise doch komplexer Lassy-Kommunikation, fiepenede Roboter mit Lassy-Kommunikation, grüne Goblins mit Sprachfehler, motorisch vollkommen unfähige Schweinewachmänner und so ziemlich jedes silly alien gab, das man sich vorstellen konnte - und doch war der Unterwassersprachfehlkünstlertollpatsch vööööllig unpassend für diese ernste und tief dramatische Serie, die ausschließlich den hohen Anspruch der Heldenreise erfüllt hat, damals, als die ursprüngliche Trilogie noch ausschließlich was für richtig erwachsene Erwachsene war, weswegen sich die am lautesten meckernde Generation auch immer so gerne daran zurück erinnert, das Ganze als Kind im Kino geguckt und toll gefunden zu haben.

Ich gehe jede Wette ein, hätte Lucas im neuen Star Wars zum ersten Mal einen Wookie, einen Ewok oder whateverthatyodaalienis-Ding eingeführt, hätten sich die Leute mit der gleichen gerechten und völlig überzogenen Hysterie darauf gestürzt, wie auf diesen völlig unwichtigen Nebencharakter, der im Grunde nur einer von vielen comic reliefs in einer schon immer kurzweiligen space opera is, die sich Gott sei Dank nicht halb so ernst und wichtig nimmt wie ihre Fanbase.
 
Dann schon lieber mit Absicht Spaceballs schauen.
Da weiss ich das ich Slapstick zu sehen kriege.

Mein Hauptkritikpunkt ist das Jar Jar Binks etwas zu dick aufgetragen ist.
Der laesst das von:
Seltsam aber in sich konsistent
zu:
Unabsichtlicher(!) Jackie Chan
umkippen

In Episode IV kabbeln sich Han und Chewie sowie R2D2 und C3PO, das, und die sich staendig komisch verhaltenden Aliens reicht aus.
Man kann die aber als so wie sie sind akzeptieren.

Mit den, wohl auf Merchandise und ein juengeres Publikum, gemuenzten Ewoks war schon viel Kritik zu hoeren.

Jar Jar Binks teilt wohl das Schicksal von Wesley Crusher als meistgehasste Figur eines Settings. Ich finde den ersteren einfach unpassend und "A tad too much."

Gluecklicherweise sind Geschmaecker ja verschieden und ich freu mich dann halt gedanklich auf die Binks-freien Szenen.

Uebrigends eine Portion Extra Super Duper JINXED, mit der Einschraenkung: fuer Feinde fataler als fuer Freunde hat der gutste. Eine der wenigen guten Umsetzungen dieser Eigenschaft. In den Clone Wars noch heftiger als in den Episoden....

Koennte auch sein der ist ein verkappter Jedi-Meister und keiner merkt es, noch nicht mal er selbst.

Auf Rollenspielebene ein absolut dankbares Sujet.
 
Binks war mir immer weitestgehend egal. Anakin als Kind und Teenager empfand ich hingegen immer als recht anstrengend. Da ist man eigentlich froh, wenn er endlich Darth Vader wird. Kann natürlich im Sinne des Erfinders gewesen sein, allerdings wäre es doch sinnvoller gewesen, dass einem der Kerl so richtig ans Herz wächst, um dem Zuschauer seinen Verrat dann als möglichst tragisch und dramatisch zu präsentieren. Hat nicht so richtig geklappt, ich konnte mit dem eigentlich nur in Episode III was anfangen. Naja.
 
Schön, dass du mal wieder gekonnt überliest, was andere schreiben, Kowalski. Lass dich in deinem Trolling nicht stören.

Binks war mir immer weitestgehend egal. Anakin als Kind und Teenager empfand ich hingegen immer als recht anstrengend. Da ist man eigentlich froh, wenn er endlich Darth Vader wird. Kann natürlich im Sinne des Erfinders gewesen sein, allerdings wäre es doch sinnvoller gewesen, dass einem der Kerl so richtig ans Herz wächst, um dem Zuschauer seinen Verrat dann als möglichst tragisch und dramatisch zu präsentieren. Hat nicht so richtig geklappt. Naja.

Konnte den Hass für Anakin auch selten nachvollziehen. Was macht ihn so nervig? Seine Begeisterungsfähigkeit? Ich könnts nachvollziehen, wenn der die ganze Zeit durch seine Dummheit dafür sorgen würde, dass irgendwas Schlimmes passiert. Er is halt n Kind - etwas laut, ja. Aber hört eigentlich auf das, was man ihm sagt, sorgt sich um seine Mutter und rockt beim Sci-fi Ben Hur Rennen.

Mich nervt der ältere Anakin viel mehr. Und die teilweise unterirdischen Dialoge zwischen ihm und Amidala / Padme in den beiden Folgeteilen.
 
Konnte den Hass für Anakin auch selten nachvollziehen. Was macht ihn so nervig?

Vielleicht, dass er sich in seinem zarten Alter todesverachtend in halsbrecherische Abenteuer stürzt, während er sich eigentlich die Windel vollmachen sollte?
Ist aber nur so ein Gedanke, der neben den anderen Kritikpunkten schnell untergehen kann.

Die missglückte Romanze in Episode 2 ist auch son Negativhighlight, ja.

Übrigens debke ich, dass der kindliche Anakin neben Ewoks und Jarjar eine weitere Identifikationsfigur für das (wirklich)junge Publikum sein sollte - und auch war. Come on! Der Traum eines jeden kleinen Jungen - bei den Erwachsenen mitspielen und auch noch gewinnen.
 
Kinderhelden sind jetzt aber keine Erfindung von George Lucas. Link müsste sich auch ständig in die Hosen machen, anstatt Prinzessin Zelda zu retten. Er tuts aber nicht und haut lieber dem ausgewachsenen Ganondorf dick in die Fresse. Und die halbe Welt feiert.

Und ich hab mit Identifikationsfiguren für Kinder überhaupt kein Problem. Erst recht nicht in einer fantasy space opera in der es inhärent um Vaterfiguren und die Reise junger Helden geht.
 
Link ist eigentlich doch um die 16 bis 20?
Das heißt imo idR. definitiv älter als Anakin in Episode I. (Mit der Ausnahme einiger weniger Teile)
 
Inwiefern macht es Sinn, von einem festen Alter zu sprechen, wenn man "mit der Ausnahme weniger Teile" dranhängt? Link ist mal Kind, mal Teenager und mal junger Erwachsener.

Wäre ja auch nicht im Ansatz das einzige Beispiel.
 
In meiner kompletten Jugend und allen Zelda-Spielen die ich spielte (*) war er ein Teenager / junger Erwachsener.
(*) NES, GB, SNES und später noch Windwaker. Plus Zeichentrick-Serie.

Das er ein Kind sein sein soll ist mir ähnlich fremd wie ein kindlicher Darth Vader.
Wobei er in einem der Spiele wohl munter Zeitreist, quasi nicht immer Kind ist.
 
Na ja, man kanns auch sehr genau nehmen. Gerade in Windwaker isser ziemlich kindlich, in Ocarina of Time und Majora's Maks muss er sich teilweise auf die Zehenspitzen stellen, um Türknöpfe zu erreichen.

Und egal wie man das Alter in diesem einen Beispiel jetzt auch einstuft, es war wie gesagt nur Eines von Vielen. Kinderhelden sind in der Popkultur nichts Neues oder Ungewöhnliches, deswegen ist "der is zu jung, eigentlich müsste der noch in die Windeln scheißen und dürfte gar nicht so badass sein!" für mich kein wirkliches Argument. Kann ja Jeder sehen wie er will.
 
Ich kann Kinderhelden selten viel abgewinnen. Das sind meistens keine Kinder mit kindlichen Stärken und Schwächen, sondern Erwachsene, die bloß aussehen wie Kinder. Und bei denen die Macher gerne noch künstlich irgendein infantiles Benehmen dazudichten. Im Grunde also infantile Erwachsene mit Kinderkörpern. Anakin ist so einer. Alles, was an Kindern verletztlich und charmant ist, haben sie da durch erwachsene Kaltschnäuzigkeit ersetzt. Und bloß so gekünsteltes Kindsein übrig gelassen, bei dem ich kein echtes Kind sehe, sondern deutlich Erwachsene, die dem jungen Schauspieler selbst da noch gesagt haben, wie er sich zu benehmen hat.

Und ja, Teenage-Anakin geht mir auch noch mehr auf'n Eimer.
 
Mag ja auch daran liegen das die schauspielerischen Faehigkeiten der meisten Hauptakteure bei Star Wars Movies eher mau sind.
Und das hat sich seit Episode IV nicht geaendert.

Damit geht einiges an Moeglichkeiten verloren Botschaften anders als ueber Sprache zu transportieren.
 
Mit den Kind-Anakin hatte ich weniger Probleme obwohl ich ihn schon ziemlich übertrieben fand. Schlimmer war die schlechte Erzählweise um den jungen Anakin Skywalker. Wie schon Halloween Jack meinte hätter der am Anfang total sympathsich sein müssen, er hätte mir als Zuschauer ans Herz wachsen müssen und dann hätte man ihn glaubwürdig Stück für Stück vernichten müssen damits so richtig schön dramatisch wird wenn er sich der dunklen Seite ergibt (mir würden gleich tausend Dinge einfallen wie man das richtig dramatisch und mitreissend hätte machen können). Leider war die erzählweise so schlecht das alles einfach nur aufgesetzt war, schlechte Dialoge taten ihr übriges.

Mich stören Charaktere wie Jar Jar Binks überhaupt nicht, die sind für mich total Star Wars, konnte nicht ganz nachvollziehen was die Leute da für ein Problem hatten. Auch nicht mit den anderen abstrusen Gestalten.

Also wenn Epi VII bis IX bessere Regie, bessere Dialoge und eine klein bisschen dramatischer erzählte Story hat dann janns nur besser werden als Epi I bis III.
 
Schade das Harrison Ford schon etwas in die Jahre gekommen ist ... ansonsten könnte er ja ab Episode VII theoretisch wieder mitspielen ;) ;) ;)
 
Na ja, man kanns auch sehr genau nehmen. Gerade in Windwaker isser ziemlich kindlich, in Ocarina of Time und Majora's Maks muss er sich teilweise auf die Zehenspitzen stellen, um Türknöpfe zu erreichen.
Hab Twilight Princess mit Windwaker verwechselt.
Das heißt ich habe die zwei Spiele für den NES, das eine für den SNES und das erste GB Spiel gespielt. Dann kamen die Auftritte in Captain N und teile der neuen Serie. Danach habe ich einige Konsolen Generationen übersprungen [meine Patentante hatte aufgehört Konsolen zu kaufen und die Cellshading Optik mit Link als Kind war ein Schock] und erst Jahre später mir den GameCube mit Twilight Princess nachgekauft.
Weshalb mir der Kinder-Link deutlich fremd ist.

Es mag auch durchaus andere Kinderhelden (also bevor sie Jugendliche sind) in der Popkultur geben.
Nur fällt mir spontan keiner ein den ich derzeit noch interessant / gut geschrieben finden würde. Vielleicht Harry Potter etwas.
Wobei die Herausforderung bei Star Wars nicht nur ist das es ein Kinderheld war, sondern das man da quasi noch einen Erwachsenen geschrumpft hat / seine Vorgeschichte erzählt. Hat bei mir schon bei "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" nicht funktioniert.
 
Schade das Harrison Ford schon etwas in die Jahre gekommen ist ... ansonsten könnte er ja ab Episode VII theoretisch wieder mitspielen ;) ;) ;)

Je anchdem wann Episode VII angesetzt ist, kann man theoretisch alle alten Schauspieler als Nebenfiguren auftreten lassen. Müsste dann aber mindestens 30 Jahre nach Episode VI spielen damits glaubhaft ist.
 
Es mag auch durchaus andere Kinderhelden (also bevor sie Jugendliche sind) in der Popkultur geben.
Nur fällt mir spontan keiner ein den ich derzeit noch interessant / gut geschrieben finden würde.

Ja, das ist schade.

Wobei die Herausforderung bei Star Wars nicht nur ist das es ein Kinderheld war, sondern das man da quasi noch einen Erwachsenen geschrumpft hat / seine Vorgeschichte erzählt. Hat bei mir schon bei "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" nicht funktioniert.

Yup, Erwartungshaltungen scheinen generell bei der ganzen Star Wars Geschichte das Hauptproblem gewesen zu sein. Und Nostalgie.
 
Yup, Erwartungshaltungen scheinen generell bei der ganzen Star Wars Geschichte das Hauptproblem gewesen zu sein. Und Nostalgie.

Das ist das Problem mit einem Prequel, vor allem bei einem dessen Geschichte man schon kennt und weiß wie sie ausgeht.
Mit dem Sequels wirds leichter, ich hab keine großen Erwartungen außer das es Star Wars wird weil ja keiner weiß wie die Geschichte weiter geht.

Aber auch ganz ohne Erwartungshaltungen sind Epi I bis III, vor allem III, schlecht erzählt.
 
Das sind halt wieder so dogmatische Aussagen, die vermeintlich objektive Bewertungskriterien mutmaßen lassen.

Die Erwartungshaltung hat in meinen Augen eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Prequels sind daher immer schwierig, ja, richtig. Allerdings fand ich den Ansatz, die unmittelbare Vorgeschichte darstellen zu wollen nicht verkehrt. Vor allem der Übergang von Anakin zu Vader schien mir auch zu abrupt, dafür hätts aber vielleicht locker noch mindestens einen Film mehr gebraucht oder weniger Fokus auf die Nebenschauplätze. War halt nicht.

Ich denke, wenn die Erwartungshaltungen, nostalgischen Verklärungen des Originals und vor allem die Dominanz der angenommenen Deutungshoheit innerhalb der Fanbase nicht so ausgeprägt gewesen wären, hätte man auch vernünftiger und weniger hysterisch auf die neuere Trilogie reagiert. Das sind keine Meisterwerke, waren aber auch nicht die alten Filme zu jeder Zeit. Man kann eben auch nicht immer die Filme als Summe ihrer Teile bewerten, zumindest nicht, wenn man sich vor dem Fallstrick bewahren will, zu vorschnell zu urteilen. Es wurde irgendwann zu einem Dogmatismus innerhalb der Nerdwelt, der teilweise spürbar unreflektiert wiederholt wird. Kann man machen, es führt aber auch dazu, dass neuen Produktionen schon im Vorfeld keine Chance gegeben wird, was ein bisschen fragwürdig ist. Im Grunde sollte jede Gelegenheit, das Universum neu aufleben zu lassen und zu erleben gute Möglichkeiten bieten. Wäre eben nicht so, als würden dadurch die nostalgischen Klassiker in irgendeiner Weise schlechter.


Ich kann Kinderhelden selten viel abgewinnen. Das sind meistens keine Kinder mit kindlichen Stärken und Schwächen, sondern Erwachsene, die bloß aussehen wie Kinder. Und bei denen die Macher gerne noch künstlich irgendein infantiles Benehmen dazudichten. Im Grunde also infantile Erwachsene mit Kinderkörpern. Anakin ist so einer. Alles, was an Kindern verletztlich und charmant ist, haben sie da durch erwachsene Kaltschnäuzigkeit ersetzt. Und bloß so gekünsteltes Kindsein übrig gelassen, bei dem ich kein echtes Kind sehe, sondern deutlich Erwachsene, die dem jungen Schauspieler selbst da noch gesagt haben, wie er sich zu benehmen hat.

Kann ich nachvollziehen, ich seh das nur viel seltener bei Kinderhelden, als du, denke ich. Anakin war für mich eigentlich auch recht natürlich, halt so natürlich wie so ein Messias-Baby-Gedöhns eben sein kann.
 

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