Unsinn. Aber gerade, wie Kardohan es auch beschreibt, helfen übernatürliche Elemente oder übersteigerte/verzerrte Darstellung, hier die nötige Distanz zu wahren. Wer diese Distanz hingegen ausdrücklich nicht will, der hat vermutlich ein Problem.
Ich finde auch das Schindlers Liste oder das Tagebuch der Anne Frank verboten werden sollten.
Wenn die selbe Geschichte auf dem Mars spielen würde und Spider Man drin vorkäme - dann wärs voll luschtich!!!!11!!!
Aber sich ernsthaft mit unangenehmen Themen auseinanderzusetzen, die Konfrontation damit als Ausgangspunkt für eigene Gedankenbildung nutzt und schließlich dem Erkentnisprozess einen Reiz abgewinnen kann...
PERVERSE SCHWEINE!!!
Das nächste Mal, wenn ich eine Gedenkstätte für irgendwas sehe, stell ich nen Antrag das Ding durch ne Statue vom Hulk zu ersetzen.
An echte erschreckende Dinge will schließlich keiner erinnert werden - und wenn doch ist er pervers. [triefender Zynismus aus]
Nein, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es Spaß macht 1:1 Kriegserlebnisse zu simulieren.
Nein, ich finde das mit Bier und Bretzel auch nicht sehr unterhaltsam.
Aber nach all den hirnlosen Fantasy-Schlachten in denen wir alle schon unzählige Orks dahingeschnetzelt haben, kann ich durchaus nachvollziehen, worin der Reiz an einem solchen Setting wie hier beschrieben steht:
Man begibt sich ein Stück weit in eine Situation, die man so nicht nachvollziehen kann. In eine Situation, die anders ist als man kennt. In eine Situation, die echte Menschen wirklich so (ähnlich) erlebt haben (könnten).
Und wenn man am Ende aufhört und sagt
"Krieg ist so grausam und scheiße. Ich bin so verdammt froh, dass es nicht echt ist."
sehe ich da nichts krankes dabei. Auch nicht, wenn man dennoch sagt:
"Lass uns aber weiter spielen. Das war so packend und ergreifend - ich will meinem Soldaten zumindest die Möglichkeit geben, da lebend rauskommen. Oder auch dabei sein, wenn es zu Ende geht. Ich möchte das Ende seiner Geschichte kennen - auch wenn es schrecklich ist."
@Zero:
Du sagst man bräuchte Fantasy für den Abstand. Ich verstehe das. Aber vielleicht können andere den Abstand anders aufbauen. Oder vielleicht ziehen sie auch einen Reiz daraus, ihr eigenes Ingame-Unwohlsein zu beobachten und daraus Erkenntnisse über sich zu ziehen.
Oder wie ich schon mehrmals (in anderen Threads) gesagt habe:
Rollenspiel muss meiner Meinung nach nicht unbedingt Spaß machen um ergreifend zu sein und mein Leben zu bereichern.
Meine beeindruckendsten Spielsitzungen waren 1:1-Abende, wo mein Gegenüber und ich am Ende Tränen in den Augen hatten.
Mal vor Lachen - aber eben auch mal, weils einfach tragisch war.
So lang auch nur eine einzige Tragödie noch gelesen oder angeschaut wird ist dieser "NIEMAND WILL SOWAS. Das macht keinen Spaß - und wer sich freiwillig was antut was keinen Spaß macht - oder doch Spaß dran hat ist KRAAAAAANK!!!!!" einfach nur Bullshit.
...Romeo und Julia? Das magst du? Kranke Sau - wahrscheinlich jubelst du immer wenn die sterben, oder?