AW: Seriöse Berichterstattung in den Öffentlich Rechtlichen Sendern
Das ist Kreisargumentation.
Ja, "Killerspiele" bezeichnen Spiele, in denen das "Töten" von Gegnern auf blutige oder (quasi-)realistische Art und Weise fester Bestandteil des Spiels ist. Gerade weil so viel über diese Spiele geredet wird, entsteht der Eindruck, diese Spiele würden einen Hauptteil des Spielangebots und damit einen Hauptreiz des Hobbies darstellen.
Ein Blick in die Verkaufscharts zeigt, dass dem nicht so ist. Ich sprach nicht davon welche Inhalte in "Killerspielen" etabliert sind, sondern ob diese Spiele (bzw. deren Inhalte) für das Hobby repräsentativ sind. Das ist die inhaltliche Verschiebung, die unter der Hand von den Verbotsbefürwortern ausgeführt wird und gegen die sich Spieler mit aller Kraft wehren. Videospiele haben in der Schmuddelecke nichts zu suchen.
Killerspiele stellen einen wichtigen, etablierten Teil des Angebotes dar, wenn auch nicht den Haupteil. Für eine bestimmte, zahlenmäßig nicht unerhebliche Klientel oder Zielgruppe, die abzugrenzen nicht ganz unproblematisch ist, stellen sie sicher den Hauptteil ihres Hobbys dar.
Der Unterstellung einer generellen inhaltlichen Verschiebung vermag ich nicht zu folgen, da ein Abgrenzung zu anderen Genres insofern regelmäßig betrieben wird, als man explizit auf die Tötungs-Inhalte von Killerspielen abstellt. Im gleichen Atemzug zu erwähnen, dass es auch solche, jene und andere Spiele gibt, wäre sich ein zu hoher, sinnloser Anspruch an die Medien.
Mag sein, dass einige Mütterchen nicht ausreichend differenzieren können oder wollen, aber allein dadurch, dass im Lehr-Betrieb zunehmend Aufbau-(und nicht Tötungs-)Simulationen eingebunden werden sowie durch Werbung in den Medien ist gesamtgesellschaftlich betrachtet der Differenzierungsgrad (gerade bei den relevanten Entscheidungsträgern - nicht also unbeding Oma Erna us dem Hinterhaus - ausreichend, um nicht jedes Video-Spiel in der Schmuddelecke zu sehen.
Allerdings argumentiert es sich aus der Opfer-Rolle sympathischer ...
@Nepharite
Irgendwie hab ich den Eindruck, dass dir ein paar wichtige Details zu den deutschen Versionen von Computerspielen fehlen. Auf dem deutschen Markt gibt es praktisch nur entschärfte Versionen, in denen entweder überhaupt kein Blut fließt (Counterstrike) , getroffene Gegner sich "hinsetzen" (Halflife) oder menschliche Gegner durch Roboter ersetzt wurden (Söldner, Command & Conquer). In Sonderfällen wie Return to Castle Wolfenstein werden dann noch bestimmte Symbole ersetzt. Die Herstellerfirmen versuchen natürlich für ihre Spiele eine möglichst günstige USK Einstufung zu bekommen und bearbeiten den Inhalt entsprechendbevor die Spiele zur Prüfung eingereicht werden. Die US oder Original Versionen kann man sich zwar auch zulegen, jedoch sind die meistens ab 18 weil von der USK nicht geprüft oder aufgrund des höheren Gewaltfaktors höher eingestuft.
Deswegen hatte ich ja auch dieses
kleine Zeichen gesetzt. Ich wollte damit ausdrücken, dass es IMO auf die Details nicht ankommt bzw. man die Details nicht überbewerten sollte.
Die wenigsten ernstzunehmenden Diskussionteilnehmer die ich zu dem Thema erlebt haben leugnen den möglichen Einfluss den die Spiele auf Kinder haben könnten.
Sind sie ernst zu nehmen,
weil sie den Zusammenhang leugnen? Was lässt dich glauben, die Meinung es einen sei fundierter als die des anderen? Ich nehme den Ernst, der gewichtige, empirisch untermauerte Argumente vorbringen kann.
Wie hier IMO herausgestellt wurde, gibt es empirische Hinweise sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung (schädlich - unschädlich). Ich maße mir nicht an, die Ernsthaftigkeit beider Vertreter nur deshalb in Frage zu stellen, weil sie eine mir nicht genehme Position vertreten. Welches ist also der Maßstab, der dich Position ergreifen lässt? Deine persönliche Freude am Spiel, marktwirtschaftliches Denken, ... etc.
Die Gesetzgebung und die Arbeit der USK und BPjS sind aber in deren und in meinen Augen mehr als ausreichend. Wenn natürlich die Eltern zu bequem oder zu dumm sind zu überprüfen welche Altersfreigabe die Spiele ihrer Kinder haben, oder wenn die Verkäufer im Elektronikmarkt zu faul oder zu blöd sind das Alter der Käufer zu überprüfen, dann ist das weder die Schuld der Prüfstellen noch die der Herstellerfirmen. Ganz ähnliche Regelungen gibt es zum Alkohol, wo sie als vollkommen ausreichend angesehen werden, obwohl es wohl deutlich mehr Tote gibt die auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind als auf "Killerspiele".
Der grundsätzliche Unterschied ist, dass du dir Alk nicht aus dem Netz runterladen kannst? D.h. faktisch ist eine Kontrolle kaum möglich, es sein denn, die Eltern sind in der Lage und bereit ihre Kinder total zu überwachen. Dieses ist sicher realitätsfern und wäre m.E. auch nicht wünschenswert.
Zudem will mir nicht einleuchten, dass ein Killerspiel nur deshalb "unschädlicher" wird, weil der Konsument eine willkürlich gesetzte 18-Jahre-Grenze überschritten hat.
Was das Herstellungsverbot angeht solltest du dich auch noch mal schlau machen. Bestimmte Politiker in Deutschland fordern nämlich ein solches Herstellungs- und Verbreitungsverbot für "Killerspiele" und wollen teilweise sogar den Besitz unter Strafe stellen. Das wird natürlich keinen Einfluss auf die Herstellung solcher Spiele bei ausländischen Firmen haben, aber die Produktion in Deutschland und der Import der US Versionen wären dann unter Strafe gestellt. Hast du Lust dich an der holländischen Grenze auf illegale Killerspiele durchsuchen zu lassen? Sehr interessant war da auch der Vorschlag unserer Familienministerin, der vorsah solche Spiele höher einzustufen oder gar zu indizieren/verbieten in denen Gewalt bzw. das Töten von Gegnern belohnt wurde. Na, klingelt da was bei dir? Erfahrungspunkte für gewonnene Kämpfe? Rollenspiele nur noch ab 18 oder auf dem Index?
Ich könnte damit leben, wenn empirische Studien die Schädlichkeit konkret nachwiesen.