Oh, Gott!
Da guckt man abends noch mal harmlos nach dem neuesten Stand und sieht seitenlange Posts! :eeek:
Fleißig, fleißig!
Shub-Shubmann schrieb:
Wenn ein Hesindegeweihter auf eine "Kampfmission" geht, braucht er Schutz. Normalerweise sogar besseren, als ihn Tempelwächter bieten können - das ist normalerweise die Stelle, an der die Helden ins Spiel kommen.
Nick-Nack schrieb:
Ähm, die Hesindekirche soll sich auf Söldner verlassen?!? Interessant...
Wie jetzt? Eure Helden sind ausnahmslos Söldner? Arbeitet Ihr nie für die gerechte Sache oder aus Ehrgefühl oder um Schwache zu unterstützen, sondern nur für Geld? Das ist ja nicht gerade generell praktikabel, wenn ich an Abenteuer und Kampagnen wie die Phileasson-Saga, Simyala-Trilogie, Borbaradkampagne, Vergessene Volk, Schatten über Travias Haus, Jahr des Greifen usw. denke. Ich meine, man kann die Liste beliebig lang weiterführen und weißt Du, was diese Abenteuer miteinander gemein haben? Sie beinhalten keinen materiellen Lohn für die Helden. Es handelt sich bei keinem um bezahlte Auftragsarbeiten.
Und abgesehen davon sind angeheuerte Söldner nicht per se böse, sondern ein überaus probates Mittel, um die Unterhaltung und Ausbildung eines recht kostspieligen Kämpferordens zu vermeiden. Es gibt genügend Schlagetots, als dass nun auch Hesindegeweihte zum... Anderthalbhänder... greifen müssen.
Überdies hatten alle angegebenen Kulte Aspektüberschneidungen aufzuweisen, nur dass der Schwerpunkt ander gelegt wurde. Beispielsweise liegt jener bei Rondra eher im Duell und bei Kor in der Schlacht. Den Kampfaspekt an sich habe ich bei den Geboten der Hesindekirche bisher irgendwie überlesen.
Wo einige übrigens die Draconiter so gern als kämpferischen Hesindeorden ins Feld führen:
Es heißt im G&D, dass jene Ordensangehörige im Namen Hesindes bisweilen zu den Waffen greifen und dann wird es spannend, denn in der nachfolgenden Klammer auf Seite 50/51 im AG steht:
"(wenn sie sich auch meist auf die kompetente Begleitung von Tempelgardisten verlassen)".
Die Eiserne Schlange wurde, wie es weiterhin erläutert wird, in der Dritten Dämonenschlacht fast vollständig aufgerieben und einige Überlebende agieren noch inkognito in den Schwarzen Landen.
Wenn wir uns nun mal die vielgerühmten kämpferischen Fähigkeiten der Draconiter ansehen, stellen sie fest, dass sie sage und schreibe +2 auf Dolche und +1 (in Worten: EINS) auf Stäbe erhalten. Krasse Kämpfer!
Beim profanen Zweig kann man als Profession einen Draconiter wählen, der auf die Werte eines Gardisten aufbaut, wobei ich mir nicht sicher bin, ob damit dann nicht ein Draconiter-Tempelgardist gemeint ist. Unabhängig davon hätten wir dann jedoch einen Draconiter, der einigermaßen kämpfen kann, jedoch NICHT geweiht ist. Wieder kein hesindegeweihter Klopper!
Und wo die Eiserne Schlange nunmehr vollständig vernichtet wurde und man als Spieler nicht mal die Möglichkeit hat, einen Charakter jener Facon zu spielen, frage ich mich, welche Möglichkeiten ich habe, einen kämpferischen Hesindegeweihten zu spielen. Man könnte jene +1 auf Stäbe bei den Draconitern natürlich weiter ausbauen, doch auch dann wäre der Geweihte ein noch eher harmlos wirkender Stabfechter und kein Kämpfer mit Anderthalbhänder. Sieht man sich allein den Sonderbonus eines Kampfstabs an, erkennt man seinen Vorteil im defensiven Kampf sehr leicht, wobei es doch eher schwierig ist, jemanden damit schnell zu töten, was mit einem Anderthalbhänder prinzipiell angedacht ist.
Kann es also sein, dass die Eiserne Schlange aus der Liste der Generierungsmuster herausgenommen und Draconiter weit weniger kämpferisch als in diesem Thread geschildert werden, weil ein kämpfender Gelehrter ein unstimmiges Absurdum darstellt?
Wie gesagt: wenn Dein/e Hesindegeweihte/r "lediglich" eine leichte Waffe zur Verteidigung wie zum Beispiel einen Kampfstab mitführte, wäre der Widerspruch weit lascher ausgefallen, sieht man von der Tatsache ab, dass jene/r Geweihte/r auch noch zaubern kann.
Deine Ansicht zur Rondrakirche und ihrem Schutz der Gläubigen sehe ich so nicht ganz ein. Es gibt weitaus mehr Möglichkeiten, Rondra zu verehren, als die Gläubigen zu schützen. Wenn man sich die Praxis des Schutzes der Gläubigen ansieht, dann erkennt man schnell, dass sich die Verteidigung der Gläubigen gar nicht mal so leicht mit den rondrianischen Prinzipien wie dem Vorzug des Duells vor der Schlacht und dem Verzicht von Fernkampfwaffen vereinbaren lässt und wenn Du im AG die Geschichten von "Rowin Udenbrands Erinnerungen" aufmerksam gelesen hast, wirst Du feststellen, dass jener Geweihte die Nutzung von Fernkampfwaffen dem einfachen Volk gestattete, weil es sonst sein Leben für die Prinzipien Rondras hätte aufgeben müssen, da jene Landleute aus sicherem Schutz per Fernkampf nur eine Chance zur Verteidigung hatten und im Nahkampf aufgeschmissen gewesen wären. Selbst die schon etwas laschere Haltung der Salutaristen bezüglich Fernkampfgebrauchs und Schlachtfeldtaktiken zeigt die hierarchische Vormachtstellung der Verteidigung der Gläubigen VOR einigen rondrianischen Prinzipien bis zu einem gewissen Grade.
(Von hinten zustechende und mit Kukris gefüllte Mengbilare könnte man Rondrianern wohl nur schwerlich als dringend notwendig verkaufen.
)
Was Nandus betrifft:
Nichtsdestotrotz besitzt Nandus noch eher Aspekte von Hesinde als von Phex. Das erkennt man sowohl an den Aufgaben der Geweihten (Volksbildung) als auch OT an den Werten, die weit stärker auf Wissensgebiete bezogen sind als auf Heimlichkeit oder Handel. Selbst der Marktschreiber ist noch eher Gelehrter als Händler (geschweige denn Betrüger oder Dieb
).
Und der Nanduriat von der Nachrichtenagentur Nanduria, dem man am ehesten noch eine starke Neigung zu Phex nachsagen kann, IST ein ein Angehöriger eines PHEXischen Laienordens und nicht dem Nanduskult verbunden. So gesehen gehört Nandus doch schon sehr stark zum hesindianischen Lager als zum phexischen.
Und was Borbarad betrifft:
Er wird in der Box mit der Überschrift "Alveraniare, Heilige, Erwählte" erwähnt und man darf nicht vergessen, dass es Fakt ist, dass er ein Alveraniar ist. Im Gegensatz dazu muss ein Heiliger erst geheiligt werden und ob das nun von der Gottheit persönlich oder von einem hohen Geweihten geschieht ist dabei irrelevant. Jedenfalls muss man sich die Heiligsprechung verdienen, während Borbarad per se ein Alveraniar ist und dieser Aspekt somit auch nicht wegdiskutiert werden kann. Das heißt noch lange nicht, dass er aktiv verehrt ist und wir dürfen nicht vergessen, dass ein hochrangiger Nandusgeweihter das Anathema gegen Borbarad leitete UND dass die Einstellung der Nanduskirche wie folgt lautet:
"Weisheit ist, den letzten Schritt nicht zu gehen."
Also eindeutiger kann eine negative Haltung der Nanduskirche gegenüber Borbarad wohl kaum dargestellt werden. Er kommt mE noch schlechter weg als Kor bei Rondra, Levthan bei Rahja und Xeledon bei Hesinde.