Schaden bei Luftfahrzeugen

aikar

Gott
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16. Juli 2011
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Ich hätte ein paar Fragen zu beschädigten Luftfahrzeugen (GER) und hoffe jemand hier kann mir helfen.

Auf Seite 174 findet sich unter "Luftfahrzeuge mit Totalschaden" folgendes: "Verwende, falls ein Luftfahrzeug außer Kontrolle gerät..."
Gilt der folgende Absatz jetzt für Totalschaden oder für jeden Kontrollverlust?

Bei Aufprall wird das Luftfahrzeug "zerstört". Was bedeutet das für die Insaßen? Normalen Kollisionsschaden oder etwas anderes?

Bei den erweiterten Regeln gibt es die Möglichkeit einer Bruchlandung mit einer Luftfahrtsprobe -4. Werden hier noch zusätzlich die Wundmodifikatioren angerechnet?

Danke im Voraus :)
 
Auf Seite 174 findet sich unter "Luftfahrzeuge mit Totalschaden" folgendes: "Verwende, falls ein Luftfahrzeug außer Kontrolle gerät..."
Gilt der folgende Absatz jetzt für Totalschaden oder für jeden Kontrollverlust?
Steht doch EXPLIZIT im Text, daß es NUR für den Kontrollverlust BEI TOTALSCHADEN verwendet wird. - In diesem Falle wird eben NICHT die normale Regel für den Kontrollverlust angewandt, sondern die Regel für den Kontrollverlust bei Totalschaden.

Ich finde den betreffenden Abschnitt wirklich NICHT mißverständlich formuliert.

Bei Aufprall wird das Luftfahrzeug "zerstört". Was bedeutet das für die Insaßen? Normalen Kollisionsschaden oder etwas anderes?
Normalen Kollisionsschaden in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit (Gurte, Airbags usw. könnten helfen, auch der Absturz auf etwas "Weichem").

Bei den erweiterten Regeln gibt es die Möglichkeit einer Bruchlandung mit einer Luftfahrtsprobe -4. Werden hier noch zusätzlich die Wundmodifikatioren angerechnet?
Ja. Und zwar die Wund-Abzüge des Piloten, die Beschädigungs-Abzüge des Luftfahrzeugs, dann die -4 für die Bruchlandung und ggf. noch den Modifikator für die Manövrierfähigkeit (so in dem betreffenden Setting verwendet).
 
Danke vielmals :)
So eindeutig finde ich den Abschnitt wie gesagt nicht, deswegen ja die Frage, danke für die Klärung.
 
Der eigentlich trickreiche Punkt ist übrigens die Geschwindigkeit, mit der ein Totalschaden-Luftfahrzeug auf dem Boden auftrifft.

Bei einem Heißluftballon, der einfach abbrennt, kann man für die Besatzung den normalen Fallschaden nehmen (der recht bald den Maximalwert erreicht haben dürfte - 10W6+10 bei 30 Metern Höhe.

Zum Vergleich: Eine Messerschmitt Bf 109 brettert mit vollem Karacho gegen eine Felswand. Geschwindigkeit 140" macht 28 W6 Kollisionsschaden. - Eine Cessna Skyhawk brettert mit vollem Karacho gegen eine Felswand. Geschwindigkeit 48" macht 9,6 also 10 W6 Kollisionsschaden (schon weniger als der Sturz aus 30m Höhe). - Ein Profi-Radrennfahrer (hat das Talent Flink für +2 Bewegungsweite und W10 Sprintwürfel) fährt mit vollem Karacho gegen eine Betonmauer. Geschwindigkeit = 8+10+2 = 20". Macht 4W6 Kollisionschaden. (Das reicht bei Extras für schwerste Verletzungen und selbst ein Wildcard mag solch eine Kollision nicht.) - Ein "ziviler" Radfahrer mit Bewegung 6 und Sprintwürfel W6 fährt mit vollem Karacho gegen eine Betonmauer. Geschwindigkeit 6+6+2=14". Macht 3W6 Kollisionsschaden. Tja, da hilft der Fahrradhelm auch nicht mehr viel. Das ist so viel Schaden wie von einer Handgranate! Drum: Immer die Fahrtüchtigkeit des Fahrrades UND des Radfahrers sicherstellen.
 
Zerschellen von Flugzeugen auf Felswänden mit 28w6 Damage (oder auch 100W6 Damage) sind für einen Typen mit entsprechend hohem Vigor und/oder hard to kill eigentlich nicht wirklich das große Problem. :)
 
Stimmt. Der bekommt seine 3 Wunden, hat KEINE Abzüge auf den Konstitutionswurf (Hard To Kill), und mit Konstitution W8 ist er nur mit 2% sofort tot, mit 16% ist er am Verbluten, könnte sich nächste Runde aber wieder fangen, und mit 82% ist er einfach nur Außer Gefecht, hat diesen "Selbstmordversuch" aber überlebt. Bei Konstitution W12 ist der sofortige Tod nur mit 1% fällig, Verbluten mit 11% und mit 88% überlebt der Charakter das "einfach so". - Ein Extrem-Charakter mit W12+2 Konstitution (durch Legendary Rank Edges) ist nur in 1% aller Fälle sofort tot - und das geht noch nicht einmal von Bennie-Einsatz aus.

Das sind dann die SW-Äquivalente von "Hitpoints-Monstern", wie man sie in D&D und dergleichen kennt, die solche Unmengen an HP haben, daß sie krassesten Schaden "einfach so" wegstecken.

Nach der ALTEN Incapacitation-Regelung aus der SW-Revised Ed. bzw. 1st Ed. und SW-GER S. 161 war man hingegen bei 4 oder mehr Wunden IN JEDEM FALLE tödlich verwundet. Der Charakter muß am Anfang jeder Runde eine Konstitutionsprobe schaffen, ansonten stirbt er. Und egal wie hoch diese Konstitutionsprobe ausfällt: er kann sich NICHT SELBST STABILISIEREN! - Wenn also kein Helfer in der Nähe ist, der ihn BALD mit einem Heilen-Wurf behandelt, dann muß er halt jede Kampfrunde würfeln - und irgendwann ist dann halt doch mal der normale Fehlschlag oder der kritische Fehlschlag dran.

Erst mit der SW:EX (auch in SW-GE) kamen die "Stehaufmännchen"-Incapacitation-Regeln auf (als Gegengewicht zur Schadenserhöhung durch die Way of the Brave-Regelung).



Wer in Hard To Kill investiert hat und Konstitution W8 und besser drauf hat und noch ein oder zwei Bennies übrig hat, der ist eigentlich BESSER dran, als wenn er ohne Bennies auf Harder To Kill vertrauen würde. Harder To Kill braucht man dann eh kaum noch, weil man - im Gegensatz zur Revised oder 1st Ed. - nicht mehr völlig "unrettbar" verloren gehen kann.

Das liegt aber allein am Hard To Kill Edge, welches einem den Incapacitation-Wurf OHNE Abzüge durch die drei Wunden erlaubt. - OHNE Hard To Kill sieht das Ganze schon deutlich tödlicher aus - trotz hoher Konstitution. - Konstitution W12 OHNE Hard To Kill bedeutet 1% sofortiger Tod, aber immerhin satte 41% Verbluten. Nur zu 58% überlebt solch ein "ausgemaxter" Charakter OHNE das Edge eine derartige Schadensmenge.

Zum Vergleich: Ein Normalo, W6 Konstitution, Wildcard, ohne Hard To Kill Edge, ist in 3% der Fälle sofort tot, in 66% der Fälle am Verbluten (was bedeutet, daß er in ein oder zwei Runden wahrscheinlich verblutet sein wird) und nur in 31% der Fälle "nur" mit den Folgen schwerer Verletzungen versehen, aber immerhin überlebend.

Jetzt kann man sich fragen, ob bei einem derart krassen Fall - wie mit einem Kampfjet in eine Bergwand zu brettern - wirklich ein nicht besonders herausragender Charakter in 31% der Fälle überleben können soll. - Falls nicht: Alte Incapacitation-Regel verwenden.
 
Situativ sollte man noch Dinge wie Schwere Panzerung (erhöht den Kollisionsschaden), Schaden an Ausrüstung und sekundäre Schadensquellen (mit evtl eigenen Schadenswürfen), wie Explosion des Treibstoffs, Waffen etc, in Betracht ziehen. Wenn man etwa mit seinem Raumschiff auf einem Asteroiden zerschellt, könnte etwa auch der Raumanzug des Piloten in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, denn bei 28W6 Kollisionsschaden macht der Feuerball durch den Treibstoff mit vielleicht 2W10 oder 3W10 in einem LBT den Kohl auch nicht mehr fett.
 
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