Zornhau
Freßt NAPALM!
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Wie geht das mit diesem Punkt zu sammen?-Unlogisch strukturierte, mittelmäßig bis schlecht geschriebene Textwurst - vielleicht kann das unkritische DSA Jünger begeistern die seit Jahrzehnten nichts besseres gewohnt sind, mich lockt sowas Unprofessionelles nicht hinterm Ofen hervor
Haben unterschiedliche Autoren an den Texten gearbeitet?Der einzige Lichtblick ist das Zentrum des Buches in dem Beispielcharaktere angegeben sind, schöne, eindrucksvolle Farbgrafiken und gut lesbarer Begleittext.
War der Autor der Texte bei den Beispielcharakteren sprachlich begabter als der Autor der restlichen Texte des Buches? Oder sollte das doch derselbe gewesen sein?
Was paßt an der Struktur, am Aufbau, an der Organisation des Grundregelwerks denn konkret nicht?
Schon. Aber auch schlechtere - wie das Originalsystem von Space 1889 zum Beispiel.-das Ubiquity System? Naja...da gibts bessere Regelsysteme
Je nach Schwerpunktsetzung bieten sich natürlich andere Systeme an. - Wenn man das klassische Space 1889 anschaut, dann hat man hier ein Rollenspiel, das - ähnlich wie Traveller - aus einer Art "militärischen Wurzel" zu entspringen scheint. Die Wargaming-Nähe, ja die Wargaming-Ausrichtung und Schwerpunktsetzung des alten Space 1889 war schon ein markanter Punkt, der es eben von Nicht-Wargaming Steampunk/Steampulp-Settings wie Castle Falkenstein abgehoben hat.
Zudem ist Space 1889 eigentlich ein recht nüchternes Setting. Stellt man die leicht "verkehrte" Wissenschaft und die "alternative" Historie nicht in Frage, so spinnt sich das Setting aber von diesen leicht geänderten Parametern sehr in sich logisch, folgerichtig und ohne "dramaturgisch begründete Abkürzungen" weiter.
Eigentlich hat man beim Spielen des alten Space 1889 (und von Space 1889: Red Sands) eher das Gefühl ein "etwas anderes" Hard-Sci-Fi-Rollenspiel mit militärischem Schwerpunkt in einer Zeit beständiger Kriege zu spielen. Eine Art Not-so-weird-Wars-1889-in-Space.
Laut Uhrwerks über die letzten Jahre auf Messe-Panels, Ankündiguungen und individuellen Gesprächen verbreiteten Informationen zur deutschen Ausgabe sollte diese tatsächlich einen ANDEREN SCHWERPUNKT bekommen. Weg von militärisch-kriegerischen, hin zu eher individuelle Charakter-Verwicklungen betonenden Geschichten. Damit einher geht natürlich auch, daß man all den (Space 1889 Fans liebgewonnenen) taktischen Herausforderungsaspekt über Bord gekippt hat. Keine Luftschlachten mehr, kein Sturmangriff der leichten Brigade, keine dünne Rote Line auf dem Mars mehr.
Ob das eine gute Idee ist, das müssen eigentlich Abenteuerideen, NEUE ABENTEUER zeigen. Denn die alten Abenteuer sind oft wirklich "kein Kind von (militärischer) Traurigkeit), sondern da geht es physisch schon ordentlich ans Eingemachte!
Hier liegt der Ball bei Uhrwerk. Uhrwerk muß zeigen, wie ERNST sie es mit einer neuen Schwerpunktsetzung meinen und diesen neuen Schwerpunkt auch VORSTELLEN und mit Abenteuerbänden unterstützen.
Bei einer Umarbeitung der alten - aktuell als PDF-Ausgaben enorm günstigen - Space 1889-Bände auf Ubiquity könnte es so manche Probleme geben, da die alten Abenteuer eben mehr Taktik, Ressourcenmanagement und eher "hardish-Steam-Sci-Fi"-Ausrichtung zu bieten haben. Ubiquity, zumindest so, wie ich es aus Hollow Earth Expedition kenne, bietet das nicht - sondern eher das Gegenteil davon. (Interessanterweise ist die Umarbeitung alter Space-1889-Szenarien auf SW Space 1889: Red Sands wirklich sehr einfach möglich. Und auch das dort enthaltene Himmelsschiff- bzw. Ätherschiff-Konstruktionssystem taugt richtig was! Da macht auch das Basteln bzw. ständige Verbessern am Ätherschiff der Spielercharaktere durch deren Erfinder richtig Spaß und bewirkt spürbar etwas.)
Ein solch umfangreiches Setting wie Space 1889 kann durchaus einen ganz anderen Brennpunkt vertragen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen rein diplomatische Verhandlungen, Intrigen und Verwicklungen zu thematisieren, ohne daß bei diesen auch nur der Hauch eines Action-Elements vorkäme. Echte Polit-Thriller, Geheimdienst-Aktionen, die mal wirklich GEHEIM und trickreich sind, statt nur Entschuldigungen für Ballereien. Und die SCs sind eben alle mehr oder weniger direkt in diplomatischen Diensten, in Vertrauenspositionen (oder gar Doppel- oder Mehrfach-Agenten!). - Nur ist das weder die Domäne von Ubiquity noch von Savage Worlds, sondern eher von Reign oder HeroQuest 2.0 als Regelwerk.
Nun, prinzipiell mag ich gut gemachte schwarz-weiße Optik lieber als die heutzutage oft viel zu gedankenlos und geschmacklich "unsicher" angewandten Farbkleckse auf jeder Seite. Derartige Farbigkeit finde ich schon bei der Tageszeitung überflüssig, aber solche "Bilderbücher" sind nicht meine Vorstellung von Rollenspielbüchern als ARBEITSmaterialien zur Spielevorbereitung. - Da muß die Optik einfach den Anwendungsfällen der Benutzer dienen. Und das tut sie gerade bei den optisch überladenen, aktuellen Bilderbüchern oft nicht.-95% S/W Buch - muß in der heutigen Zeit der Vollfärbigkeit nicht mehr sein.
Aber.
Das kurze Preview-Heft zu Space 1889, welches vor Jahren (zwei? drei?) herauskam, war auch nur beim Titelbild und den Charakter-Archetypen VOLLFARBIG (auf eine geschmackvolle Weise), der Rest war in einer Art "Sepia"-Ton gehalten - also schwarz-weiß. Das empfand ich aber nicht als störend.
Vor allem nicht, wenn man das mal mit den oft allzu mißratenen "Farbillustrationen" der alten Space 1889 Bücher vergleicht! - Da kann Uhrwerks optische Gestaltung schon - zumindest aus dem Preview-Heft zu schließen - als Fortschritt bezeichnet werden.
Siehe die alten Space 1889 Bände. Da sind leider VIELE Graphiken qualitativ "bedenklich".-nur wenige Grafiken und die sind meist unter jeder Sau
Also das hätte ich für die alten Space 1889 Bände auf jeden Fall unterschrieben.-Grausliches Layout - wie von einem Anfänger.
Ich kenne nur das Layout der deutschen Preview und das sieht mir ansprechend aus. - Falls es aber mit der Textorganisation insgesamt hapert, dann kann es auch der Layouter nicht mehr "retten".
Wie sieht es denn mit Rechtschreib- und Inhalts-Fehlern aus? Gibt es da etwas bei der deutschen Ausgabe zu bemerken?