Verlage/Händler RPGs und Werbung

AW: RPGs und Werbung

Ich bin da wie Grasi eher skeptisch. Ich sehe nicht, für welches Unternehmen sich Werbung in Rollenspielen lohnen würde (oder auch nur interessant wäre). Sicher kann man über persönliche Beziehungen eventuell 'was machen, aber es gibt für die meisten Produkte bei gleichem Aufwand wesentlich attraktivere Partner.
Klar stehen die nicht an jeder Ecke rum und es gehört eine sehr gute Idee und harte Kontaktarbeit dazu.

Aber Chancen seh ich da schon. Entweder man aktiviert beim anzusprechenden Unternehmensinhaber einen ideellen Gegenwert. Oder man versucht die Sache besser zu verkaufen als sie ist und spricht mit Abteilungsleitern, die nicht ihr eigenes Geld für diese Sache ausgeben.
 
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Ist halt die Fraghe, ob man Product Placement als ein Zeichen größerer oder kleinerer Qualität ansieht. Für mich ist es doch meistens letzteres...

Beim letzten James Bond z.B. mußte man doch an sehr vielen Stellen lächeln...
 
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Ich bin da wie Grasi eher skeptisch. Ich sehe nicht, für welches Unternehmen sich Werbung in Rollenspielen lohnen würde (oder auch nur interessant wäre). Sicher kann man über persönliche Beziehungen eventuell 'was machen, aber es gibt für die meisten Produkte bei gleichem Aufwand wesentlich attraktivere Partner.

Warum Geld verlangen? Es ist für den Schreiber kein Aufwand den Namen der Realen Firma einzusetzen (i.e gibt es bei mir McD o.ä statt des generica). Es ist also mehr eine Frage der Erlaubniss (wg. Markenrecht)

Und was sollte etwa ein Zeitungsverlag gross dagegen haben wenn der Schurke jetzt wirklich die TAZ und der Held die FAZ liest statt des "generischen Fax-Sheets"? Ist in den USA ggf. etwas komplexer aber diverse "jetztzeit" Serien wie JAG haben/hatten auch CNN im Background laufen(1)

Und diverse Marken tauchen ja durchaus auf (BMW, Messerschmidt-Kawasaki(2), Aldi, Zeiss, Microsoft, Boing-Bell(3) etc.)

Die Frage ist mehr, was es bringen soll, sowohl für das Rollenspiel als auch für die werbende Firma. Rollenspieler fallen ja doch oft in die Zielgruppen Schüler/Student oder alter Zyniker. Erstere kriege ich besser wenn ich die Werbung unter JLos Arsch einblende und letztere sind gegen Werbung immun.

Interessanter währe anders herum d.h. wenn man etwas über Rollenspiel in die Realwelt-Produkte reinbekommen würde. Und da ist oft das Problem das die Orte die ordentlich berichten eine zu kleine Zielgruppe haben (Regionalpresse, Spartenkanal(4)) und die mit der grossen Zielgruppe sind mehr an Sensation und Soundbyte interessiert.

(1) War schwer zu erkennen zwischen dem markanten Gesicht des Helden und den markanten Attributen der Heldin
(2) Die bauen IRL wirklich Helis zusammen, etwa die BK117
(3) IIRC wirklich inzwischen ein Konzern
(4) Sehen ggf. viele Leute. Aber Leute die Spartenkanäle schauen haben oft auch diverse Interessen von Taubenzüchter bis Bohrinselbesetzer
 
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Jetzt mal konkret:

Nehmen wir an Zombi e.V (aka die GFR) möchte mal Werbung für das Rollenspiel machen. Nach Beschaffung eines MMG(1) durch den Vorstand wurden die RV's ebenfalls von der Idee überzeugt und es stehen nun 9.75 Mitglieder pro RV (alle über 18, viele über 30) zum Einsatz bereit. Unter der Annahme der anhaltenden Motivation, sichergestellt durch den Motivationsexperten Igor(2), was kann unsere RV tun?

  • Werbung für den nächsten regionalen Con in
    • Spieleläden (NICHT Rollenspiel-Läden)
    • An Schulen und Unis/FH's
    • Jugendheimen
    • Ggf. im örtlichen Stadtanzeiger
  • Sicherstellen das der Con dann auch genug Anfänger-Runden bietet
  • Versuchen einen fertigen Artikel in die örtliche Presse zu kriegen (Sommerloch nutzen)
  • Werbung für das regelmässige RV-Treffen in
    • Örtlicher Presse (unter Veranstaltungen, NICHT als Anzeige)
    • Obig genannte Institutionen
  • Dafür sorgen das es dann auch Einsteigerrunden gibt
  • An Unis/FH's die FACHBEREICHE und nicht den ASTA ansprechen. FB's machen die Arbeit und sind der Anlaufpunkt

Was er nicht machen sollte:

  • Den Reporter einladen und ohne weitere Kontrolle den Bericht freigegen
  • Teilnahme an Projekttagen/Wochen in Schulen


(1)Mitglieder Motivations Gerät, alternativ elektrisch (aka Cattleprod) oder mechanisch (aka Bullwhip) erhältlich
(2) Igor hat sein Diplom als Motivationsexperte von einer renommierten Schule in der Moskauer Lubjanka
 
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Welcher Konzern will schon Werbung in einem Rollenspiel machen, dass sich - wenn's hoch kommt - 1000 mal verkauft? Da wäre höchsten Werbung aus der Szene drin.

Das ist so nicht richtig. Der TKP (Tausend-Kontakt-Preis) bildet ja nicht ab, wie teuer eine Maßnahme insgesamt ist, sondern wieviel man für den Kontakt zu 1.000 Leuten bezahlt. Und wenn es insgesamt nur 1.000 Leute sind, jo mei, dann ist das mal ne echt billige Maßnahme, die man aus der Portokasse zahlt. Und sei es als "soziale Initiative" oder "ZG-Unterstützung"

Wenn der TKP für Werbung im RPG in Ordnung ist (im Vergleich zu anderen Medien mit einem ähnlich intensiven Impact (hohe Beschäftigungsdauer, dauerhafter Verbleib beim Leser, mögliche Multiplikatoren durch Zeigen der Bilder/Rumgehen lassen des Buches in der Spielrunde) kann das für ein Unternehmen durchaus interessant sein.

NATÜRLICH nicht als Hauptmaßnahme! Aber als eine Maßnahme unter endlos vielen kleinen Maßnahmen, mit denen man "Omnipräsenz" erreichen will.

Coca-Cola beispielsweise hat zuweilen Hauswände oder Mauern von Sprayern nur deshalb mit ihrem Logo beschriften lassen, damit die Marke bei einem Fernsehbericht oder einem etwaigen Kameraschwenk über die Stadt IMMER zufällig im Bild ist, ob dafür bezahlt oder nicht.

Allerdings stimmt es, dass in einem Nischenbereich wie RPG eine derartige Kooperation nur über persönlichen Kontakt zustande kommen kann. UM DEN kann sich aber durchaus jmd. vom Verlag bemühen (man glaubt gar nicht, welche schlafenden Connections man alles hat, auch ohne Xing und Co.).


Nachtrag: Was VIELMEHR der Haken ist, ist die Zielgruppe der Rollenspieler AN SICH. Diese mögen im Durchschnitt besser gebildet sein, besser verdienen tun sie aber oft nicht (um nicht zu sagen: Viele verdienen gar nix). Nimmt man da dann noch unsere Szenetypische Mäkel- und Motzgrundhaltung dazu, wird jede werbliche Initiative, die vom Konzern eigentlich als Unterstützung eines Hobbykreises gemeint ist, für den man die Marke dann ggf. "lieb hat", lieber verrissen und der Verlag, der "sowas zulässt" als "Geldmacher" beschimpft und boykottiert - jedenfalls dann, wenn er für das Produkt das gleiche verlangt, statt es kostenlos zu vertreiben und Käufern noch 5 kg Gratisprobven des Werbeproduktes und eine Armbanduhr oder so zu schenken.

In diesem Sinne: Ich ziehe den Gedanken zurück.
 
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Das ist genau die Sache, die Raben-AAS beschreibt: vorhandene Connections nutzen. Wenn man einfach mal mit offenen Auge schaut, wen man persönlich alles so kennt, dann ist plötzlich einiges möglich...
 
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