Niedertracht
Staatsgewalt
- Registriert
- 23. Februar 2005
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Ich kenne keinen Menschen der gerne verliert, sei beim Rollenspiel, sonstigen Spielen oder in realen Leben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du gerne einen Prozess verlierst, ich nicht. Dies halte ich auch für vollkommen normal. Die Frage ist nur, wie geht man damit um?
Daher sollte ein Umdenken bei Rollenspielern stattfinden, daß ein Scheitern an einer Aufgabe/Herausforderung nicht "Verlieren" (im klassischen Sinn) heißt, sondern vielmehr die Möglichkeit auf neue Abenteuer bietet.
Man darf diesen Rollenspielern diese Mentalität aber auch nicht zu sehr zu verübeln, denn sie wurden auf genau diese Sichtweise konditioniert. Ich kenne (fast) keine offiziellen Abenteuer, die für den Fall eines Scheiterns Alternativen präsentieren. "Schaffe das Ziel des Abenteuers und du wirst belohnt. Wenn du es nicht schaffst, hast du Pech gehabt.".
Damit tun sich allerdings auch nicht wenige Spielleiter schwer. Dort herrscht eine Mentalität vor, daß man sich ja die Arbeit gemacht habe und wenn einige Aspekte (Orte/NSCs/etc.) nicht mehr von Relevanz sind, hat man Zeit verschwendet. Auch hier sollte ein Umdenken stattfinden, daß eben jene Ausarbeitungen (mit wenigen Anpassungen) in späteren Abenteuern immer noch eine Rolle spielen können.
Rollenspieler sind in ihrer Denke einfach zu festgefahren. Es wird immer beteuert, daß es nicht ums Gewinnen/Verlieren geht, aber in der Praxis sieht dies ganz anders aus.
Und das ist der Knackpunkt.