Rollenspiel im Rollenspiel

Supergerm

Spambothenker
Teammitglied
#StandWithUkraine
Registriert
2. Juni 2008
Beiträge
17.818
Bei "Rollenspiel im Rollenspiel" geht es darum, daß die Spielercharaktere in einer Spielwelt, in der es Rollenspiele gibt, ein solches betreiben.

Die Spieler spielen also den Charakter ihres jeweiligen Charakters. Der Spielleiter spielt dann den NSC-Spielleiter.

Meines Erachtens könnte es u. a. folgende Fragen und Probleme geben:

-Die Spieler spielen den Charakter des Charakters so wie sie ihn selbst spielen würden und nicht so, wie es ihr Charakter tun würde. Dann braucht man keine Shadowrunner, die D&D spielen spielen, sondern kann gleich eine D&D-Runde aufmachen.

-Sollen bestimmte Eigenschaften, Fertigkeiten oder Vorteile der Spielercharaktere (z. B. Glücksspiel, Glück) den Charaktercharakteren helfen?

-Was mache ich, wenn ein Spieler sagt, daß sein Charakter ein Spielverderber sei und deswegen den Charaktercharakter so spielt?

-Es könnte, je nach System, zu eher albernen Situationen führen (in einer Twilight:2013-Kampagne hätte bestimmt niemand Bock auf Deadlands: Hölle auf Erden).

Haltet ihr das für umsetzbar? Falls ja, glaubt ihr, daß das Spaß machen würde? Oder hat jemand das schon mal ausprobiert?
 
marshall-himym-wait-what-no-surprised.gif
 
Also wir haben zwar Chars, die als Hobby RPG betreiben, aber wir haben es nie in irgendeiner Form ausgespielt, weil unsere Chars eigentlich genug Abenteuer selbst erleben wollen.
Da liegt für mich der Fokus der Runde drauf - wenn ich was anderes spielen wollte mit anderem Char, dann würde ich es tun; von daher sehe ich da nicht den Bedarf, unsere Chars das ausspielen zu lassen.

Außerdem findet mein aktueller Char so was "nerdy, uncool, sowas haben Kids auf der Highschool gespielt, die ich dann verprügelt habe!", wobei das nix zu heißen hat, breitschlagen lässt sie sich ja schon zum Hobby; allerdings scheitert es bei meinem Char schon an der mangelnden Zeit durch mehrere Jobs, da kann sie nicht mit den Kumpels so viel zocken. ;)
 
Ich kann mir eigentlich keine nicht-alberne Situation vorstellen, zu der das führen könnte.

Denn wenn die Charaktere "gutes Rollenspiel" (in der (slightly creepy) Lesart, dass sie sich völlig in ihren Charakter immersieren und nichts von ihren eigenen Persönlichkeiten übrig bleibt) betreiben, ist die Zwischenebene ausgeschaltet. Dann kann man es auch lassen. Wenn die Runner also völlig überzeugende Mittelerde-Charaktere spielen, dann braucht man den Runner-Zwischenschritt nicht, weil er ohnehin nicht zu Tragen kommt.
Überhaupt relevant ist die Zwischenebene nur dann, wenn man sie auch sieht.
Wenn die Charaktere also als Charaktere erkennbar bleiben. Beispielsweise wenn der Runner Elrond ständig mit "Mr. Johnson" anspricht und sich genau anguckt, welche Waffen er einlädt, um den Überführungsauftrag nach Mount Doom erfolgreich abschließen zu können.
Und das ist ja schon in sich... leichter albern zu spielen als ernst.

Und dazu kommt dann noch die enorme immersive und darstellerische Herausforderung, ständig zwei Reflexionsebenen des Charakterspiels im Kopf zu haben.

WAS man aber wahrscheinlich dadurch endlich mal empirisch beweisen können dürfte, ist meine These, dass alle Leute sowieso immer das selbe spielen. Egal wie doll sie sich und ihrer Umwelt das Gegenteil einreden wollen.
Meine Prognose dahingehend ist nämlich, dass die beiden Reflexionsebenen im Spiel irgendwann ineinanderfallen und niemand es bemerkt, weil der Runner doch nur ein Elfenbogenschütze mit Komposit- statt Eibenholzbogen ist.
 
Ansatzweise wurde das Konzept ja schon in dem Space Gothic-Abenteuer "Strangeworld" umgesetzt, allerdings handelt es sich dort ja um ein teilweise holographisches Liverollenspiel.
 
Das wäre für ein Abenteuer mal eine interessante Idee. Gibt's nicht auch eine Folge von Supernatural auf einem Larp?

Shadowrun Extraktion auf einem Fantasy Larp - wobei dann das "Spielen" natürlich nur Maske wäre.
 
Ein Larp-Abenteuer ließe sich jedenfalls ohne zweites Regelwerk spielen (wobei es bei Strangeworld sogar eigene Charakterblätter für die Larp-Charaktere gibt).
 
Es gibt auch eine Folge Supernatural auf dem Set eines Mysterie Film. ^^
Ebenso wie es in Supernatural Supernatural in Buchform mit entsprechenden Fandom gibt.

Ansonsten wäre es vielleicht nicht unbedingt mein Ding, allerdings könnte ich mir vorstellen das man das Rollenspiel der Charaktere als im Grunde ein Mini-Spiel im Rollenspiel aufzieht.
Das heißt das wenn man z.B. etwas mit der Apocalypse World Engine spielt und die Charaktere dort D&D oder V:tM - vielleicht sogar 'Um ihr Leben!' wie bei YuGiOH! und Co - dann sollten sie weiterhin d6 Würfeln und Moves machen. Anstelle dessen das man das D&D oder V:tM GRW rauspackt.
Der Ansatz wiederum das Charaktere das eigentliche Spiel im Spiel spielen (Vampire die V:tM spielen) wiederum wäre dann gänzlich eher nichts für mich. ^^;
 
Saint schrieb:
Das wäre für ein Abenteuer mal eine interessante Idee. Gibt's nicht auch eine Folge von Supernatural auf einem Larp?

Teylen schrieb:
Es gibt auch eine Folge Supernatural auf dem Set eines Mysterie Film. ^^
Ebenso wie es in Supernatural Supernatural in Buchform mit entsprechenden Fandom gibt.
Siehste, ich versteh gar nicht, wie Supernatural unter Nerds so einen schlechten Ruf haben kann.

Der Ansatz wiederum das Charaktere das eigentliche Spiel im Spiel spielen (Vampire die V:tM spielen) wiederum wäre dann gänzlich eher nichts für mich.
Ja daran hab ich auch gedacht. Das fänd ich wieder fast witzig. Vampire, die herauszufinden versuchen, wie viel dieser Mark Rein.Hagen von der Maskerade eigentlich wirklich weiß.
 
Ich würde das so ähnlich umsetzen, wie wenn in Filmen/Serien fiktive Filme/Serien gezeigt werden:
Eine Ebene schlechter.

d.h. Wenn ein Schauspieler in einem Film einen Schauspieler darstellt, spielt er ihn im Privatleben überzeugend, aber wenn eine Szene gezeigt wird, wo der im "Film im Film" zu sehen ist, spielt er dort bewusst etwas schlechter, damit durch den Unterschied klar wird, dass es eben noch weniger real ist.

Umgesetzt auf "Rollenspiel im Rollenspiel" fände ich es somit ziemlich seltsam in einer maximal immersiven Runde zu spielen, wie die Chraktere eine maximal immersive Runde bespielen... in Echtzeit. Das wäre einfach ziemlich schräg und wenn es nicht einen wirklich guten Twist hat (wie z.B. "die Charaktere werden schließlich in die Rollenspielwelt gesaugt") auch nicht sonderlich nutzenbringend.
Was aber mMn schon klappen kann, wäre z.B. in einer immersiven Runde die Charaktere Ingame mal auszugsweise platt und humorvoll einen Klischee-Dungeon bespielen zu lassen.

Auch umgekehrt könnte es vielleicht klappen:
Während auf der echten Meta-Ebene gelacht und gescherzt wird, spielt man eine Gruppe von klischee-beladenen Stimmungsspielern und würfelt fröhlich aus, wer von denen die größte Labertasche oder der schlimmste Emo ist.

Irgendwo muss aber mMn klarer Bruch sein, sonst wird es nicht interessanter und komplexer, sondern einfach nur komplizierter.
 
Und Spieler, die sich gerne beschweren, daß ihr neuer Charakter zu schwach ist, dürfen nach einer gelungenen Verführen-Probe gegenüber dem NSC-Spielleiter die Attribute nochmal auswürfeln. :D

Ja daran hab ich auch gedacht. Das fänd ich wieder fast witzig. Vampire, die herauszufinden versuchen, wie viel dieser Mark Rein.Hagen von der Maskerade eigentlich wirklich weiß.

Wenn Maskerade-Vampire Requiem spielen (oder umgekehrt) wäre das vielleicht nicht mal sooooooooooooooo unglaubwürdig. Aber auch die Vorstellung, daß z. B. ein Ventrue einen Nosferatu oder ein Assamit einen Malkavianer spielt, ist irgendwie amüsant.

Und wer weiß, vielleicht wurde Democracy deswegen noch nicht geliefert, weil MRH Scherereien mit dem Prinzen der Domäne Tiflis hatte. :skull: ;)
 
Ioelet schrieb:
Während auf der echten Meta-Ebene gelacht und gescherzt wird, spielt man eine Gruppe von klischee-beladenen Stimmungsspielern und würfelt fröhlich aus, wer von denen die größte Labertasche oder der schlimmste Emo ist.
Das ist ja fast die Prämisse von The Gamers.
Und wenn wir eine Sache wissen, dann dass man alles, was man verfilmen kann, auch bespielen kann.
 
Also ich weis nur dass uns bei ner Shadowrun-Gruppe so langweilig wurde (SL hat lieber mit dem einzigen weiblichen Wesen ne Solo-Runde gespielt und uns im Grunde ignoriert), dass unsere Charaktere dann inplay DSA gespielt haben;) Der Shadowrun-Troll, der die DSA-Elfe gespielt hat war legendär:D. Aber in dem Fall war der Shadowrun-SL nicht der Inplay-DSA-SL...
 
Also ich weis nur dass uns bei ner Shadowrun-Gruppe so langweilig wurde (SL hat lieber mit dem einzigen weiblichen Wesen ne Solo-Runde gespielt und uns im Grunde ignoriert), dass unsere Charaktere dann inplay DSA gespielt haben;) Der Shadowrun-Troll, der die DSA-Elfe gespielt hat war legendär:D. Aber in dem Fall war der Shadowrun-SL nicht der Inplay-DSA-SL...

Ehrlich gesagt, hört sich das für mich eher traurig an als legendär :(
 
Wie der Spieler dann als Troll die Elfe gespielt hat - das war legendär. Das andere war halt eine Einmalrunde auf nem Vereinstreff, was will ich da erwarten? So ist es wenigstens im Gedächtnis geblieben;)
 
Wenn ein SC in meiner Runde als Hobby Schlittschuhlaufen, Fernsehen oder Skyrim angegeben hätte würde ich das nicht ausspielen lassen. Also auch nicht beim Hobby Rollenspiel. Der Spieler kann gerne, wenn es zur Situation passt, mal hier und da ein Wort dazu einfließen lassen, aber was wie passiert ist würde ich ihm überlassen, gehört schließlich zu seinem Charakter.
Ansonsten gilt:
tabletop_roleplaying.png
 
Zurück
Oben Unten