Reimagining im Rollenspiel...

Kazuja

Perfect Enemy
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Ich bin ja ein Fan japanischer Popkultur im Speziellen Anime und Manga...

Nun gibt es ja diverse Rollenspiele, die mehr oder minder erfolgreich versuchen den Reiz dieses Genres (Ja, ich weiß streng genommen ist es keins) einzufangen und natürlich kommt man dabei an BESM nicht vorbei...
Die haben ja mit den Ultimate Fan Guides (von denen man halten kann was man will) angefangen bekannte Serienhelden mit Spielstats zu versehen... Das ist ja soweit nichts besonders, das hat Star Wars ja auch immer getan, aber für mich besteht da ein wesentlicher Unterschied...
Die meisten Anime bzw. Manga Welten sind langweilig! Man hängt irgendwo im modernen Tokyo oder in einer X beliebigen Fantasy Welt rum und dann passieren komische Dinge...
Das was die ganze Geschichte spannend macht, sind die Charaktere... Und zwar genau diese Charaktere...
Wenn man also einen Anime bzw. Manga spielen möchte, macht es meines Erachtens eigentlich nur Sinn, wenn man tatsächlich dann auch diese Charaktere spielt... Und dann mit ihnen eine ähnlich oder ganz neue Geschichte zu erzählen, gegebenenfalls die Beziehungen untereinander abzuändern oder auch einfach "was wäre wenn" zu betreiben und mal schauen, was passiert, wenn man sich in spezifischen Situationen anders entscheidet...

Nun ist das ganze ja nicht auf Anime beschränkt, sondern lässt sich eigentlich auf jede bekannt Serie bzw. jeden Film anwenden...

So und nach der unnötig langen Vorrede meine Fragen:
Hat irgendwer Erfahrung damit? Oder besteht überhaupt Interesse an so einer Rollenspielrunde?
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Ich habe sowas noch nie gemacht, und fände es auch furchtbar öde. Ehrlich gesagt käme es mir wie totaler Girly-Schwachsinn vor, sorry, es gibt da ja so Foren in denen User die Rollen von Seriencharakteren übernehmen und dann "rollenspielen" - sowas find ich echt gruselig.
Ich denke Du siehst es auch zu eng. Es geht m.M.n. nicht direkt um die Charaktere, sondern darum, dass die Charaktere irgendetwas COOLES an sich haben. Wenn es einem gelingt, einen Charakter zu bauen, der in den Grenzen des Anime-Genres ebenso etwas COOLES an sich hat, dann ist das nicht unterlegen, sondern imho sogar wesentlich besser, weil man sich nicht die ganze Zeit leicht peinlich berührt fühlt.

Außerdem erspart es einem die "Du spielst den total falsch!" oder "Ich will den nicht spielen, ich will lieber den spielen, den Thomas hat" Diskussionen.
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Man kann das natürlich auch in aufgeklärter Weise betreiben. Dann müssen alle mit der vorlage perfekt vertraut sein, die reflektiert haben und dann verdrehen.

Zentral ist das verdrehen. Man spielt nicht die Charaktere, sondern etwas, dass nur oberflächlich, wie die Charaktere wirkt.
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Ja, ganz genau das hab ich gemeint...

Gute Beispiele sind für mich da Neo Genesis Evangelion und Neo Genesis Evangelion Iron Maiden 2nd, Battlestar Galactica in der alten und neuen Variante, sowie auch X als Serie und Movie.

@Bathora
Was genau empfindest du daran langweilig? Die Tatsache, dass man quasi "vorgefertigte" Charaktere hat?
 
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Ich finde es nicht nur langweilig, ich finde es vor allem albern. Aber ja, es hat was damit zu tun, das ich mit vorgefertigten Charakteren agiere und immer maximal zu einer Interpretation komme, nie zu "the real thing". Es hat was damit zu tun dass ich das Gefühl hätte nicht selbst in der Lage zu sein, einen ebenso coolen Charakter hinzukriegen. Ich finde es einfach sinnlos - die Charaktere in Animes funktionieren eben in den Geschichten, die mit ihnen erzählt werden, und das ist dann auch gut. Ich hätte jetzt kein Problem damit, in einem Anime-Setting zu spielen und bekannte Charaktere als SL auftauchen zu lassen, aber direkt die Charaktere als SCs zu nutzen - nö. Es käme mir einfach halbherzig vor.

Anime lässt sich auch wunderbar ohne die Charaktere zu übernehmen machen. Man muss halt nur die Genrekonventionen befolgen und dieses spezielle "Cool" finden. Aber ich will halt mein eigenes Cool, und nicht das von jemand anders.
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Anime lässt sich auch wunderbar ohne die Charaktere zu übernehmen machen. Man muss halt nur die Genrekonventionen befolgen und dieses spezielle "Cool" finden. Aber ich will halt mein eigenes Cool, und nicht das von jemand anders.
Und das möchte ich bezeifeln...

Ich wähle jetzt mal ein Beispiel aufgrund seiner Prominenz, und du kannst mir dann gerne erklären, wen man in diesem Anime spielen kann ohne das jemand in die Rolle des Hauptcharakters schlüpft und zwar Sailor Moon...

Wie spielt man Sailor Moon - das Rollenspiel, wenn Sailor Moon und die anderen Mädchen in kurzen Röcken maximal als NSCs auftreten?
Sicherlich man kann sich an die Genre Konvention des Magical Girl Anime halten, aber dann spielt man halt irgendwelche Magical Girls und nicht Sailor Moon...

Ich versteh auch ernsthaft nicht, was daran albern ist, einen Charakter umzuinterpretieren, der schon existiert...
Und warum das nicht "the real thing" ist... Ich versteh schon, warum man sich seinen eigenen Charakter bauen will, um diesen dann auf eine Spielwelt loszulassen...
Ich seh auch den Reiz darin, aber das ist doch nicht das einzige, was mir am Rollenspiel Spaß macht... Das Ausspielen eines Charakters ist für mich zumindest ebenso reizvoll... Und das tritt bei vorgefertigten Charakteren in den Vordergrund...
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Man spielt nicht Sailor Moon. So einfach ist das.

Und bei weniger ... naja.... dummen Anime gibt die Welt auch ein bisschen mehr her.
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Ich halt jetzt nix von Animes im Allgemeinen aber wenns ums Reimaging an sich geht...

This is my bag, baby! :D
 
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Man spielt nicht Sailor Moon. So einfach ist das.

Und bei weniger ... naja.... dummen Anime gibt die Welt auch ein bisschen mehr her.
Dann nehmen wir doch mal das von mir schon genannte Neo Genesis Evangelion...

Wenn man mal die Welt genau betrachtet hat man Neo Tokyo III, ein modernes Tokyo, das militärisch total hochgerüstet ist...
Dann greifen die Engel an und nur die Evangelions können die Stadt beschützen... Richtig jetzt kann man natürlich die Piloten der Evas spielen und die ursprünglichen Charaktere ignorieren, aber dann ist man auch schon wieder bei irgendeinem x-beliebigen Mecha Setting, in dem man halt zufällig lebende Mecha spielt...
Ohne die Charaktere fehlt die Abgrenzung zu ähnlichen Genre Vertretern wie beispielsweise Gundam oder Candidate for Goddess...
Sicherlich da hat man kein Neo Tokyo III, aber wie wichtig ist das tatsächlich bei NGE, ich denke bei weitem nicht so wichtig wie die Charaktere...

Jetzt kannst du mir natürlich entgegen halten, dass NGE auch ein besonders dummer Anime ist, und dann würde ich dich fragen, was denn kein dummer Anime ist?
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Nein, ist es nicht. Aber wozu denn die Abgrenzung? Die Sachen sind halt nunmal (innerhalb ihrer Genre-Grenzen) relativ beliebig, das gehört halt auch dazu. Die Charaktere sind immer am wichtigsten, aber das gilt auch für's Rollenspiel, weswegen ich aufgewärmte Ware von jemand anderem dankend ablehne.

Wozu genau muss es denn exakt das Setting sein, wenn man eh keinen Unterschied merkt?
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Wozu genau muss es denn exakt das Setting sein, wenn man eh keinen Unterschied merkt?
Weil es mit den Charakteren erzgeil ist... und ich das spielen möchte...

Und daher auch der Kniff mit dem Reimagining... Bzw. die Frage, ob jemand damit schon Erfahrung hat...
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Es wird niemals das gleiche sein. Weil die Charaktere so cool sind, weil Sie professionelle Drehbuchautoren in der Hinterhand haben. Das macht es zu einer sinnlosen Übung - man kann einfach nie den Wortwitz einfangen, das Visuelle fehlt, und letztendlich bleibt eine extra-nerdige Variante unseres nerdigen Hobbys übrig.
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Es wird niemals das gleiche sein. Weil die Charaktere so cool sind, weil Sie professionelle Drehbuchautoren in der Hinterhand haben. Das macht es zu einer sinnlosen Übung - man kann einfach nie den Wortwitz einfangen, das Visuelle fehlt, und letztendlich bleibt eine extra-nerdige Variante unseres nerdigen Hobbys übrig.
:respekt:
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Es wird niemals das gleiche sein. Weil die Charaktere so cool sind, weil Sie professionelle Drehbuchautoren in der Hinterhand haben. Das macht es zu einer sinnlosen Übung - man kann einfach nie den Wortwitz einfangen, das Visuelle fehlt, und letztendlich bleibt eine extra-nerdige Variante unseres nerdigen Hobbys übrig.
Dieses Argument ist extrem merkwürdig, denn mal ehrlich, wenn dir beim Vergleich mit Filmen oder Serien auffällt, dass du da nicht mithalten kannst, weil die Drehbuchautoren das Ganze besser machen als du, warum spielst du denn überhaupt Rollenspiel? Nur weil bei deinen Rollenspielrunden der Filmvergleich fehlt, heißt das nicht das du auf einmal besser rollenspielst, nein, du bist genauso schlecht, wie wenn du beispielsweise Shinji aus NGE spielen würdest, nur fällt das Mangels eines Vergleiches nicht so auf...

Natürlich hast du recht, ich kann mit keinem professionellen Drehbuchautor mithalten, aber das erwartet ja auch niemand...
Und grade das mit dem extra-nerdig würde ich ebenfalls in Frage stellen... Mir würden jetzt auf Anhieb ein paar Threads hier bei den Blutschwertern einfallen, die "normale" Rollenspiele als ebenso nerdig entlarven, wie meine kleine nerdige Idee hier...
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Man spielt nicht schlecht, wenn es keinen Vergleich gibt. Wenn ich aber Jack Sparrow oder Sailor Moon oder meinetwegen Papa Schlumpf spiele, dann wird schon auffallen dass meine Performance abkackt. Und alles coole was der Charakter hatte ist für'n Arsch, weil ich es nicht rüberbringen kann. Da bau ich mir lieber eigenes Cool, das krieg ich auch glaubwürdig hin.

Und ja, ich finde es extra-nerdig, und ehrlich gesagt auch ein bisschen peinlich. Das kommt mir vor wie Achtjährige, die am Pausenhof Fernsehserien nachspielen, weil sie keine eigenen Ideen haben.
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Und ja, ich finde es extra-nerdig, und ehrlich gesagt auch ein bisschen peinlich. Das kommt mir vor wie Achtjährige, die am Pausenhof Fernsehserien nachspielen, weil sie keine eigenen Ideen haben.
Du hast mich scheinbar überhaupt nicht verstanden, worum es mir geht...
Es geht ganz und gar nicht darum, Fernsehn nachzuspielen... Das genaue Gegenteil ist der Fall...

Schau dir doch einfach mal das alte und das neue Battlestar Galactica an, oder da du scheinbar NGE kennst, ließ mal Iron Maiden 2nd...

Ich dachte bis jetzt immer das Reimagining wäre ein allgemein verständlicher Begriff... :nixwissen:
 
AW: Reimagining im Rollenspiel...

Doch, ich hab Dich schon verstanden. Aber:

Solange es dieselben Charaktere sind, find ich es doof, aus den erwähnten Gründen. Gleiches Setting, andere Charaktere - klar, gerne (wobei ich wahrscheinlich einfach ein "archetypisches" Setting verwenden würde, also meinetwegen das archetypische Magical-Girl- oder Mecha-Setting, aber das ist dann ja Geschmackssache). Aber die Charaktere müssten schon EXTREM neu aufgezogen werden, damit es nicht albern und irgendwie Möchtegern wirkt, und zwar soweit, dass es nicht mehr dieselben Charaktere sind.

Mit anderen Worten: Gandalf zu spielen ist auch dann peinlich, wenn er nicht grad mit den Gefährten unterwegs ist.
 
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