Reichweiten

Chrisael

Gott
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Ich fand schon immer die Reichweiten für Revolver und Pistolen ein bisschen überzogen aber bis jetzt ging ich immer davon aus das ein Zoll ein Meter ist, damit konnt ich leben. Hab aber gerade gelesen das ein Zoll 2 Meter ist. Mit Pistolen und Revolver fast 100m schießen und trreffen, mit einer Desert Eagle sogar 120m, das können nur die aller, aller, aller besten Schützen dieser Welt. Aber nach den SW-Regeln muss man dafür nur einen 8er Wurf schaffen was so im Schnitt jeder 7 Standardgegner schaffen sollte. Auch mäßige Spielerschützen die nur einen W6 in Schießen haben können dank Wildcardwürfel und Bennies das locker hinbekommen.
Solche Schüsse mit Pistolen auf 100m sollten aber nur die echten Gunslinger hinbekommen wenn man mich fragt.

Was für Hausregeln wären da brauchbar? Den Abzug für Lange Reichweite auf 6 erhöhen? Oder aber die Reichweiten für Pistolen und Revolver halbieren und dafür ein Gunslingertalent einführen das die Reichweiten wieder erhöht. Würde mir besser gefallen.

Umgekehrt kann man mit einer Steyr-Aug, aus eigener Erfahrung weiß ich das denn die ist beim Österreichischen Heer die Standardwaffe, auch als nicht so Superschütze nicht bewegte Ziele, auf 300m treffen. Ein Scharfschütze (in SW wohl jemand mit passenden Talent) kann damit sogar auf 600m bewegte Ziele treffen.
Die Reichweiten sind also völlig fürn Hugo und müssen wohl alle angepasst werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
für Pistolen habe ich so eine effektive Reichweite von 30 m in Erinnerung, kommt das hin?
Naja, die Lösungen sind doch alle gleich gut. Und nichts lässt sich leichter an einem RPG anpassen, als die Waffenreichweiten. Weil SW ja angeblich kein Pulp-Action-RPG ist, fände ich den Gunslinger-Edge Ansatz auch am Besten.

Auf der anderen Seite spielen solche hohen Reichweite auch quasi nie eine Rolle. Alles was außerhalb der Battlemap passiert ist sowieso reine Handwedelei und orientiert sich an den Möglichkeiten der Spieler
"wie weit ist denn die Wache weg?"
"Pffft, ach irgendwatt mit 150 m"

mit Hausregel
"wie weit ist denn die Wache weg?"
"Pffft, ach irgendwatt mit 75 m"

ein Faktor von x2 und mehr spielt rein erzählerisch praktisch niemals eine Rolle.
 
GERTA S.65: "Die angegebenen Waffenreichweiten sind „effektive“ Reichweiten für den Einsatz von Miniaturen. Die hohen Reichweiten moderner Waffensysteme würden das Ausmaß des Bodenplans sprengen. Wenn du die wirkliche Reichweite der Waffe benötigst (zum Beispiel für Schlachten, die nicht auf dem Tisch ausgetragen werden), dann multipliziere jeden Entfernungsabschnitt mit 2,5. Ein Panzergeschütz mit einer langen Reichweite von 300“ hätte zum Beispiel eine „wirkliche“ lange Reichweite von 750“, oder 1.500 Metern."

In den Regeln steht an mehreren Stellen (u.a. die obige), daß die Reichweiten und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen (GERTA S. 79) MIT ABSICHT runtergerechnet wurden, damit sie auf die Battlemaps passen. Das Spiel gewinnt nix durch eine 1:1 Umrechnung, außer das das Spiel eher auf dem Wohnzimmerteppich stattfinden müsste und ein Treffer in langer Reichweite bei Necropolis dann im Hausflur oder gar im Garten landen würde.
 
aber wenn er die Reichweitenschwellen mit den entsprechenden Abzügen auf der BM benutzt, bleibt sein Kritikpunkt ja bestehen.
 
Würde man die Reichweiten von Faustfeuerwaffen "halbieren", so wären das bei den meisten Waffen die Reichweiten 6/12/24 (in Zoll-Maßstab). Damit wäre auch schon die MITTLERE Distanz eine Entfernung, die jeder Charakter mit einer Sprint-Aktion überwinden und so in den Nahkampf überführen könnte!

Somit wären Faustfeuerwaffen schlichtweg nicht in der Lage jemanden wirklich zweimal überlegen zu lassen, ob er auf den Pistolenschützen zusprinten soll und ihm einfach eine in die Fresse hauen sollte.

Realiter ist es tatsächlich ein echtes Problem für z.B. einen Polizisten, der seine Waffe geholstert trägt, gegen einen (potentiellen) Messerstecher die Waffe rechtzeitig herauszubekommen, aus der Linie zu treten und mindestens einen Schuß zu setzen, ohne durch das Messer schwerst verletzt zu werden. (Die bekannten 21 Fuß Distanz sind hier in SW-Maßstab also 3,5 Zoll.)

Die SW-Regeln stellen eine denkbar SCHLECHTE SIMULATION von Feuerwaffen und Reichweiten (wie auch von Fahrzeuggeschwindigkeiten und dergleichen) dar.

Für mehr Simulationsinteressierte gibt es ja die entsprechend hochdetaillierten Regelsysteme "da draußen". - Savage Worlds ist an SPIELBARKEITS-Gesichtspunkten entlang gestaltet worden.

Dazu gehört, daß Reichweiten von Gewehren "lächerlich kurz" und von Pistolen "überraschend weit" sind, um eben mit dem gesamten, wie bei vielen Start-Stop-Initiative-Systemen "gequantelten" Bewegungsregelsystem zusammen ein flüssiges Gameplay zu ergeben.

Und auch das ist manchmal problematisch, wenn man z.B. bei Nekropolis eine Panzerschlacht spielen möchte, bei der die GRUNDREICHWEITE schon mit Maßband bei 2,5 METERN liegt. Das bekommt man nicht mehr so einfach auf dem Spieltisch zusammen mit Fußtruppen mit 6-Zoll-Bewegung abgebildet.

Die Reichweiten für Schußwaffen KANN man "realistischer" anhand von realweltlich recherchierten Waffeneigenschaften abzubilden versuchen. Dabei sollte man dann aber auch gleich die MASSE der Waffen, die Gewichtsangaben, komplett überarbeiten, die Reichweite von Wurfwaffen (lächerlich niedrig!) und insbesondere von Schleudern (sollten in etwa bei Langbogen-Distanzen liegen), sowie die tatsächlichen Feuerraten moderner Schußwaffen und andere Waffeneigenschaften einführen.

Dann hat man GURPS oder HERO System vorliegen. Nicht mehr FFF-Savage-Worlds!

Kann man machen, nur ist es dann halt kleinkariertes Detailwichsen.
 
Herrgott, hier geht es nicht um REALISMUS, sondern um SPIELBARKEIT. Es soll auf einen typischen Tisch passen. Schon runtergerechnet werden die 96" (fast 2,5 m) eines Flächenschlags auf der Battlemap eine Herausforderung. Ich will nicht sagen, "Jo, die mittlere Reichweite deiner Waffe fängt da hinten an der Küchenzeile an", sondern zumindestens der Mittlere Bereich muss noch auf der Map sein.

Die Angaben für Geschwindigkeiten und Waffen sind schon eine Skalierung by Design, um das Geschehen überschaubar zu machen.

Seit ihr von der beschreibenden Fraktion so ist die genaue Reichweitenangabe in Zoll eh Banane, da ohne exakte Positionierung Kurz/Mittel/Lang vollkommen ausreichen.
 
Ja das runterrechenen, dagegen hab ich ja nix, damit kann ich leben. Womit ich nicht leben kann ist das jeder bisschen bessere Schütze mit einen Pistole Sniper spielen kann. Das hat wenig mit kleinkarierter Detailwichserei zu tun.
 
Es geht nicht darum was andere Waffen für Reichweiten haben sondern das man mit einer Pistole auf 100m schießen kann. 100m sind mehr als genug um jemanden aus einen versteckten Hinterhalt zu erschießen ohne das man sofort entdeckt wird udn sich so schnell wieder zurück ziehen kann, das nennt sich dann snipen. Sowas sollte mit einer Pistole nur ein echter Gunslinger können.
 
Pistolenreichweiten: 12/24/48
Scharfschützengewehrreichweiten: 50/100/200

?? o_O
Er meint, und das durchaus zurecht, daß ein Pistolenschuß über 48" = 96 yards = 87 Meter durchaus verdammt WEIT für eine so kurzläufige, einhändige Feuerwaffe ist.

Es GIBT einige Schießexperten, die das hinbekommen. Es gibt auch Spezialkonstruktionen von Revolvern (wie Buntline mit verlängertem Lauf), die solche Reichweiten nicht total "chancenlos" erscheinen lassen.

In SW hat ein Extra mit W6 Schießen auf die 87 Meter mit einem Revolver "nur" -4 Abzüge auf den Schuß. Er trifft also mit 14% (11% normal, 3% mit Raise). - Das ist eine überaus GUTE Trefferleistung für einen Revolverschuß eines Durchschnitts-Schützen auf Extreme Reichweite!

Damit KANN man ein Problem haben. Ich habe damit KEIN Problem, denn mir sind eher die in vielen anderen Systemen zum "Nichtskönnertum" verdammten Spielercharaktere ein Dorn im Auge, als die mangelnde "realweltlich-akkurate" Abbildung von Trefferwahrscheinlichkeiten.

Denn die meisten SW-Settings treten ja eben gerade NICHT an realweltlich-akkurate Simulationen irdisch-historischer Gegebenheiten zu bieten, sondern sie treten an FILM, FERNSEHEN, COMIC oder ROMAN als Vorlage zu nehmen und die dortigen Verhältnisse abzubilden. - Mehr Genre-Emulation als Realwelt-Simulation.

Und in einem Setting wie Deadlands:Reloaded gelten dann halt NUR die "Gesetzmäßigkeiten" von Italo-Western und ähnlichen, massiv unrealistischen fiktiven Vorlagen, aber eben keine realweltliche Simulation.

Daher stellt sich MIR dieses Problem überhaupt nicht.
 
Mir auch nicht. Am Ende soll es ja Spaß machen und da kann mir der Realismus gestohlen bleiben, solange es im Rahmen der Genre-Konventionen plausibel bleibt.

Übrigens sollte man bei der Betrachtung der Reichweite eher die Mitte anschauen, denn 25" oder grob 50m sind bei den meisten Faustfeuerwaffen die Effektive Reichweite,
 
Ok, jetzt versteh ich das "Problem". Hier kennen sich anscheinend einige Leute mit Feuerwaffen ganz gut aus und wenn man dann auf die realweltlichen Vorlagen schielt kann das ein Problem geben.
Finde ich allerdings nicht sehr zielführend, da man gleiches jedem Rollenspielregelwerk in irgendeiner Facette vorwerfen kann. Da müsste ich dann auch über die medizinischen Regeln jedes beliebigen Regelwerkes herziehen.
Oder man lässt ein Spiel einfach mal Spiel sein.
 
Aber im Rahmen der Genrekonvention und der Spielwelt ist es dann doch realistisch o_O
Ohne Spielweltrealismus kann man doch gar nicht spielen.
Immerhin verhalten sich die Bewohner dann auch entsprechend (gehen z.B. näher heran, weiter weg...)
 
Ein Spiel kann nicht realisitisch sein, sondern höchstens plausibel.

Ein Spiel ist ein Spiel ist ein Spiel. Da sollte man am Ende bei allem Fünfe gerade sein lassen, denn schließlich soll es ja Spaß machen.
 
Sach' net.
Wer benutzt denn noch im RPG das Wort Realismus, um sich auf die Erde zu beziehen (es sei denn, man spielt auf der Erde, aber das läuft auf dasselbe hinaus).

Ja, ich dachte, darum ging es chrisael. Die Regeln seien unplausibel, weil er dachte, SW wäre kein Pulp-Action-RPG.
Aber das ist es ja.
Deswegem sind die Regeln ja realistisch (für den Rest: plausibel).

p.s:
Ein RPG sollte imho IMMER maximal realistisch sein und maximal Spass machen. Es gibt ja keinen GRUND auf eines zu verzichten, wenn man BEIDES haben kann, weil man ja auch beides braucht! Das eine hat mit dem anderen gar nix zu tun, also kann man auch nicht das eine mit dem anderen aufwiegen.
 
Regeln müssen für mich nicht primär realistisch sein. Aber gewisse Dinge müssen allgemein irgendwie plausibel bleiben sonst wirkt sich das für mich auf die Stimmung aus. Normale Pistolen kann ich mir beim besten willen nicht mit solchen Reichweiten vorstellen. Bei SciFi udn Fantasy-Waffen schaut das schon wieder anders aus. Da lass ich mir gerne einreden das ihre Technologie einfach so ist wie sie ist.
 
@Chrisael: Wie kannst du dann überhaupt irgendein Rollenspiel mit den mitgelieferten Verwundungs-/Heilungsregeln spielen?
 
Nachdem wir einige Jahre lang einen Kletterer (Freiklettern und alpinistisches Bergsteigen) in der Runde hatten, wurde mir bewußt, daß ALLE Rollenspiele, die ich so kannte (und kenne), wirklich vollkommen ABWEGIGE Kletter-Regeln mitliefern.

Da stimmt einfach überhaupt NICHTS! Alles "falsch"!

Dagegen sind die Revolverreichweiten bei SW wirklich kein spürbares, kein erkennbares Problem, denn Klettern ist total ANDERS als ein "mach halt mal einen Kletter-Wurf mit folgendem Modifikator". Und über die Bewegungsgeschwindigkeit beim Klettern möchte ich mich gar nicht erst auszulassen beginnen!

Und dann waren da die beiden Leute mit gleich mehreren Segelscheinen für unterschiedlichste Gewässer, welche mir darlegten, was alles an den Regeln für Segelschiffe in einer ganzen Handvoll von Rollenspielen komplett UNPLAUSIBEL VERKEHRT ist.

Wenn man erst einmal irgendwo ANFÄNGT mit realweltlicher Akkuratheitsüberprüfung Rollenspiele zu analysieren, dann kann man in fast allen Felden einfach nur FALSCHES finden.

Verwundungsregeln, Erschöpfungsregeln, Heilungsregeln, Bewegungsregeln, Kampfregeln, Fahrzeugregeln, Hacking-Regeln, Konstruktions- und Handwerksregeln, Geräte-, Waffen-, Fahrzeug-Eigenschaften, usw. - ALLES FALSCH!

Mir ist noch kein Rollenspiel untergekommen, das in der Lage wäre auch nur die Vorgänge bei einem 10-Runden Box-Kampf wirklich so abzubilden, daß hier ein auch nur halbwegs stimmiges Bild dessen vermittelt würde, was man täglich im Sportfernsehen bei Box-Berichterstattungen sehen kann.

Somit taugen ALLE Rollenspiele zur Abbildung der REALITÄT einfach nichts.

Aber SOLLEN sie das denn überhaupt leisten?

Ein Boxer-FILM wie Rocky (I, natürlich!) ist ein FILM, keine Dokumentation über echtes Boxtraining und echte Boxkämpfe!

Die Handhabung von Feuerwaffen in Filmen ist so katastrophal bekloppt, daß man schon sehr lange suchen muß, bis man mal einen Film findet, in welchem gerade NICHT alles falsch gemacht wird!

Aber will man sich dadurch die Laune, den Genuß am Film verderben lassen?

Ich betreibe seit gut 30 Jahren unterschiedliche Kampfkünste, vornehmlich Waffenkampfkünste, und seit 10 Jahren Bogenschießen. Wenn ich mir anschaue, was da so an wirklich haarsträubenden Dingen in puncto Schwertkampf, Bogenschießen oder dergleichen in Filmen, Comics, aber auch in Romanen geschildert wird, dann ist das einfach niederschmetternd.

Aber weder der Autor noch die Mehrheit der Leser/Zuschauer WISSEN es besser. Und obschon ich es besser weiß, kann ich dieses Faktenwissen AUSBLENDEN. Nennt sich hochtrabend "suspension of disbelief".

Wenn man in "Der 13. Krieger" sieht, wie die "Wikinger" mit ihren vollkommen unhistorischen, unhandlichen Pseudo-Spatha-Schwertern BAUMSTÄMME ANSPITZEN(!), dann wird meine "suspension of disbelief" schon mit verbundenen Augen und in der Zwangsjacke in die Dunkelzelle gesperrt, weil sie sonst einfach zum HULK würde angesichts solcher Beklopptheiten. - Trotzdem finde ich den Film wirklich toll!

So auch im Rollenspiel.

Ja, die Waffenregeln sind alles andere als realistisch. Die Heilungsregeln auch. - So what?

Mir reicht es, daß sie FAST! FURIOUS! und FUN! sind.
 
Sag doch einfach daß Pistolen keine lange Reichweite haben, die Entfernung von Pistolen also nur "12/24/so weit daß sich mir die Fußnägel hochrollen wenn du mit einer Pistole treffen würdest also geht es nicht" und fertig.
Nennt sich Hausregel, hat fast jede Gruppe, selbst bei Savage Worlds. :)

Die meisten haben das Problem das die Reichweiten bei Savage Worlds viel zu kurz sind. Ein geworfenes Messer zum Beispiel hat eine lächerliche Reichweite von 3/6/12. Die 3 bedeutet 6 Meter, ABER bedeutet auch NUR 3 inch auf dem Spielfeld. Ich hatte das zum Beispiel in einem Kanalisationsgang, wo ich ganz stolz meine Worldworksgames Papp-Kanäle benutzt habe. Rechts und links ein Rand zum drauflaufen, in der Mitte ein 2 inch breiter Kanal. Das Gesicht des Spielers als ich ihm erklärte das er "gerade mal so" über den Kanal werfen kann ohne daß er Abzüge hat....
 
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