Alles durchaus valide Kritikpunkte. Aber trotzdem ein großartiges Spiel. Das gute ist, dass bei Rockstar ne ziemlich lineare Progression zu erkennen ist. Jedes Spiel ist deutlich besser als die davor.
Ich hatte gerade genau so einen etwas lächerlichen (weil völlig vermeidbaren) Narrationsschnitzer:
Es gibt in Chapter V eine kleine Nebenquestreihe um Mrs. Downes (die Frau des ersten Kreditopfers). Außerdem gibt es ein zentrales Ereignis, das an einem bestimmten Punkt getriggert wird. Nach diesem Ereignis wird diese Questreihe spielbar. So weit, so gut. Soweit hat alles narrativ noch Sinn gemacht und war auch wirklich bewegend. Aber dann gibt es eine Dutch-Hauptmission, an deren Ende man nach Beaver Hollow zieht. Beaver Hollow ist eine Höhle in der Nähe des Trappers im Norden, die ich schon zwei Mal gesäubert habe. Nachdem man sie also ein drittes Mal gesäubert hat (mit einer Hinleitung die total stimmungsvoll gewesen wäre, wenn ich die Gegend nicht schon wie meine Westentasche kennen würde... die Hinterwäldler von Butcher's Creek sind nur noch halb so gruselig, wenn man deren Quest gemacht hat), zieht die Gang dort hin. Am Ende der Mission reitet Arthur nach Annesburg, der nahegelegenen Stadt, in der die Questreihe um Mrs. Downes spielt. Als Teil dieser Cutsequenz sieht Arthur Mrs. Downes zufällig in der Stadt, die ihn wie einen schrecklichen Geist aus ihrer Vergangenheit anschaut und verschwindet. Diese Reaktion wäre total plausibel, wenn ich nicht zwanzig Minuten vorher diese Questreihe mit ihr gemacht hätte. So wirkte es einfach unpassend und absurd. Und es wäre einfach zu vermeiden gewesen, wenn man die Nebenquestreihe nicht nur an das "Ereignis" gebunden hätte, sondern auch an die Dutch-Quest.
Und bei einem Spiel, das sonst so toll ist, stechen solche unnötigen Schnitzer gleich doppelt ins Auge.