Realismus contra Glaubwürdigkeit

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URPG schrieb:
Umgekehrt habe ich ja auch aufgegeben zu fragen warum bei Shadowrun ein 5 schuß clip für die Holdout und der 50 schuß bananenmagazin für das Sturmgewehr gleich schwer sind. Da kann man sich aus "unserer" realität den Mund fusselig argumentieren, in Shadowrun sind die eben alle gleich schwer.
Regeln müssen einfach sein, nicht realistisch/glaubwürdig.
 
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Es ging mir aber um etwas anderes: Wiederholt sind Fragen nach realistischerem Mittelalter, realistischen Waffen usw. aufgekommen. Ich halte diese Frage für unsinnig, denn in meinem Verständniss von Rollenspiel macht es mehr aus, das sich das Mittelalter echt anfühlt, d.i. also glaubwürdig, als dass es eine realistische Abbildung des wirklichen Mittelalters ist.
 
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Wiederholt sind Fragen nach realistischerem Mittelalter, realistischen Waffen usw. aufgekommen. Ich halte diese Frage für unsinnig, denn in meinem Verständniss von Rollenspiel macht es mehr aus, das sich das Mittelalter echt anfühlt, d.i. also glaubwürdig, als dass es eine realistische Abbildung des wirklichen Mittelalters ist.
Ich kann das nur unterstützen.

Ich würde jedoch nie den Begriff "Glaubwürdigkeit" verwenden, sondern benutze hier den Begriff "Stimmigkeit". Dieser zielt auf eine gewisse innere Konsistenz, eine innere "Logik" eines Settings ab, welche nicht gebrochen werden sollte, um nicht krasse Unstimmigkeiten(!) zu erzeugen.
 
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Ja, ich bevorzuge auch den Begriff „Stimmigkeit“. Es geht dabei um Widerspruchsfreiheit. Ich persönlich brauche Widerspruchsfreiheit aus zwei Gründen:

1) Ich will aus meinem konkreten Entscheidungshorizont heraus die Konsequenzen meiner Entscheidungen verlässlich beurteilen können, wenn ich die Entscheidungen treffe.

2) Ich will das Spielgeschehen, die Fiktion, genießen. Genauso, wie mich Logik-Fehler in Filmen und Büchern stören, stören sie mich auch im Spielgeschehen. Das hat nichts mit „Abtauchen“ zu tun, sondern mit Geschmack.

Beides hat mit Stimmigkeit zu tun. Mir persönlich sind sowohl 1 als auch 2 sehr wichtig, wichtiger als den meisten Rollenspielern, die ich kenne. Ich kenne auch Leute, denen 1 wichtig ist, aber 2 nicht. Und ich kenne Leute, denen 2 wichtig ist, aber 1 nicht.
 
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Regeln müssen einfach sein, nicht realistisch/glaubwürdig.

Sind die SR Regeln schneller weil man in der Ausrüstungstabelle - die bis Mitte 3. edition nicht mal nen Rucksack hatte aber 60 Feuerwaffen - statt magazin klein / magazin groß oder einer Regel wie grundgewicht + gewicht pro 10 schuß einfach so weit zusammengeschrumpft hat das es nur noch ein Magazin gibt und es damit lächerlich wird in der Anwendung?
Regeln sollten so realistisch/glaubwürdig sein das man nicht in lachen (oder flennen) ausbricht wenn man sie liest und so knapp und anwendbar sein das man sie auch benutzen kann...

Es ging mir aber um etwas anderes: Wiederholt sind Fragen nach realistischerem Mittelalter, realistischen Waffen usw. aufgekommen. Ich halte diese Frage für unsinnig, denn in meinem Verständniss von Rollenspiel macht es mehr aus, das sich das Mittelalter echt anfühlt, d.i. also glaubwürdig, als dass es eine realistische Abbildung des wirklichen Mittelalters ist.

Im realistischen Mittelalter will niemand spielen der bei Verstand ist. Genauso wie niemand der auf den "mittelaltermarkt" geht das mit 1cm Schlamm in den haaren und Gesicht und fauligen zähen tun will sondern jeder depp sich ein Kettenhemd umhängt (zum einkaufen!) und einen auf Adel macht - dem es zu der Zeit auch dreckig ging, nur mit mehr zu essen und bunteren Kleidern...

Eben deswegen spielt man auch nicht Mittelalter d20 sondern eben nur ein Mittelalterlich angehauchtes Fantasysetting. Was dem mittelalter am nähesten kommt ist vielleicht Ars Magica...

Das ist aber nochmal ganz was anderes als die tatsache das in manchen Spielen normale Menschen-Charaktere die ersten 5 oder 10 volltreffer vom Streitkolben mit dem blanken Kopf parrieren.
 
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URPG schrieb:
Sind die SR Regeln schneller weil man in der Ausrüstungstabelle - die bis Mitte 3. edition nicht mal nen Rucksack hatte aber 60 Feuerwaffen - statt magazin klein / magazin groß oder einer Regel wie grundgewicht + gewicht pro 10 schuß einfach so weit zusammengeschrumpft hat das es nur noch ein Magazin gibt und es damit lächerlich wird in der Anwendung?
Mal von der Formulierung abgesehen: einfach bedeutet auch kurz und damit einprägsam. ;)
 
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Ich könnte dir jetzt nicht sagen was clips in SR kosten, wohl aber was sie in CP2020 kosten obwohl ich das seltener gezockt habe...
 
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Willst du mir suggerieren, dass CP2020 von den Regeln her schwieriger ist, als SR, du dich aber dennoch besser an eine bestimmte Regel des schwereren Rollenspiels besser erinnern kannst?
....wunderbar. Und nun?
Vielleicht liegt es am generellen quantitativen Unterschied des gesamten Regelsystems. Vielleicht hast du öfters die Regel aus CP2020 angewendet, als umgekehrt. Vielleicht liegt es daran, dass du CP2020 zu einem Zeitpunkt gespielt hast, in dem du fitter warst und dein Lernverhalten dementsprechend empfänglicher war. Vielleicht liegt es am Alter beider Systeme. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass du ein Mensch bist, der kompliziertere Dinge besser versteht als die einfachen.
Und? - Addition ist einfacher als Division.
 
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Ja, sicher, die vielleicht 300 SR Sessions waren alle in nem konstitutionellen Lenrtief und die vielleicht 40 CP2020 Runden nicht... Das eine Jahr das Cyberpunk früher war kanns auch nicht ausmachen.

Vielleicht ist der Unterschied einfach das eine Regel die Sinn macht eher im Kopf bleibt als eine die Aufregt? Da hat man nämlich viel mehr Arbeit mit:

1) sich aufregen
2) haare raufen
3) SL anjammern
4) vom SL recht bekommen
5) in foren zum spiel, errata und bei selbsthilfegruppen um rat fragen
6) hausregel finden
7) sich jedes mal drüber aufregen wenn jemand die hausregel nicht mag
8) ...

Wen wundert es da das eine zwar kompliziertere Regel (Grundpreis +kostenerhöhung nach magazingröße) die aber mehr sinn macht eher in erinnerung bleibt... Man sich bei einer Regel (alles der gleiche preis, geleiches Gewicht) die so weit vereinfacht ist das es bizarr wird nur merkt wann und warum man sich aufgeret hat (ist ja auch das emotionalere Erigniss, die merkt man sich besser) aber nicht die Regel selbst?

Wenn jemand wirklich "Regeln so einfach wie möglich" haben möchte soll er TWERPS spielen, da hat man wenigstens die Freiheit das was nicht in den Regeln steht zu improvisieren statt schlechte Regeln aufgezwungen zu bekommen die zu bizarren resultaten fürhen. Wenn jemand diese Freiheit nicht haben will sollte er sich ein System mit einem Mindestmaß an Regeln und Vorgaben suchen die funktionieren und Sinn machen. So viel "Realismus" sollte schon sein, ein nicht in sich logisches System bringt die Leute doch nur zur Verzweiflung.
 
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Alles eine Frage des hermeneutischen Horizonts.

Grüße,
Hasran
 
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Ich hätte da auch noch ein paar kluge Worte, bin bereit sie günstig abzugeben!
 
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Alles eine Frage des hermeneutischen Horizonts.

Grüße,
Hasran

Die Hermeneutik (von griechisch ερμηνεύειν - hermeneuein: erklären, deuten, interpretieren) ist die Lehre vom interpretativen Verstehen, auch vom Deuten oder Auslegen. Das Wort stellt sich neben den Namen des Gottes Hermes, des Götterboten, der die Gedanken bringt, die Botschaft der Götter; es könnte auch "Hermessen" übersetzt werden. Im Gegensatz zum »einfachen«, »naiven« oder mundanen Verstehen geht hermeneutisches Verstehen von der Offenheit, Uneindeutigkeit und prinzipiellen Unabgeschlossenheit des Verstehens aus, insbesondere davon, dass sich in Texten oder Äußerungen immer mehr Sinn-Schichten zeigen als auf den ersten Blick erkennbar sind.



Der Horizont (griechisch ορίζοντας „der Gesichtskreis“) ist die Grenzlinie zwischen der sichtbaren Erde und dem Himmel. Der Begriff Horizont wurde von Philipp von Zesen durch den Ausdruck Gesichtskreis eingedeutscht.

erklärst du mir das mal? :D
 
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ICH gehöre nicht zu der Fraktion.
Ich warte nur drauf, daß wer davon ankommt.
;)
 
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Es geht dabei um Widerspruchsfreiheit.

Ist Licht dann Teilchen oder Welle?

Achja, hermeneutischer Horizont:

Der "Interpretationsrahmen" einer Person. Der Rahmen, in dessen er Dinge versteht und interpretiert.
Übrigens ein terminus technicus.

@Agroschim

Bitte, ich warte.

Grüße,
Hasran, :rolleyes:
 
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URPG schrieb:
Vielleicht ist der Unterschied einfach das eine Regel die Sinn macht eher im Kopf bleibt als eine die Aufregt?
Geschmack?
Wie viel Sinn eine Regel macht ist abhängig von ihrer Verwendung (wenn man eine Regel missachtet wird, weil sie unwichtig ist, oder nie benutzt wird, weil sie überflüssig/nicht einfach ist).
Man kann es nicht allen recht machen, aber man kann Regeln einfach (im Sinne von verständlich, einprägsam) halten.
 
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Sicher, das sollte auf jeden Fall drin sein, aber es sollte nicht regelmäßig bizarre Resultate hervorbringen, an denen ich dann doch nachdoktorn muß als SL... dann bräuchte ich auch die Regel nicht?
 
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Ist Licht dann Teilchen oder Welle?

Achja, hermeneutischer Horizont:

Der "Interpretationsrahmen" einer Person. Der Rahmen, in dessen er Dinge versteht und interpretiert.
Übrigens ein terminus technicus.

entschuldige meine unwissenheit :rolleyes:

aber es macht wenig sinn in eine diskussion einen terminus technicus einzuwerfen, wenn man nicht sicher sein kann, daß der rest der teinhemer am gespräch/ getexte den auch kennt. damit öffnet man keine gespräche sondern beschränkt sie auf die wissenden.

nichts für ungut, aber manchmal macht es einfach mehr sinn, allgemeinvrständlich zu schreiben.

:D legend:D
 
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