Qin - the Warring States
Qin ist ein Rollenspiel, das im der Zeit angesiedelt wurde, als es China noch nicht gab, sondern 7 Reiche, die ständig im Krieg miteinander liegen.
Das System:
- Das System nennt sich Yin/Yang und basiert im Prinzip auf einem Wurf mit 2 Zehnern, bei dem einer Yin und einer Yang darstellt. Vorteilhafterweise sollte einer weiß und einer schwarz sein.
Nun wird der niedrigere Wert vom Höheren abgezogen und dazu das Skilllevel und das passende Element addiert. Geschlagen werden muß natürlich eine modifizierbare Targetnumber.
- Es geht hier wie bei Legend of the 5 rings um 5 Elemente. Allerdings steht jedes Element für ein Attribut und je ausgeglichener der Charakter in den Elementen ist, desto mehr Hitpoints und Chipoints (wichtig um Magie, Combat Manöver und Taos auszuführen).
- Gekämpft wird mit vergleichenden rolls. Das Tolle ist, das man von Anfang an schon zu mehreren Aktionen in einer Runde kommen kann, aktive Paraden ausführen kann und Combat Manöver und Taos einsetzen kann. Das alles führt zu cinematischen und stylischen (Zwei-)Kämpfen, die aber regeltechnisch flott von der Hand gehen.
- Die Taos: Übernatürliche Fähigkeiten, die ein Kämpfer zeitgleich mit seinen Angriffen ausführen kann und zu spektakulären Effekten a la Tiger & Dragon und Konsorten führen.
Magie zweigt sich in 4 verschiednen Bereiche auf und funktioniert nach einfachem Spruchsystem.
- Hierbei geht es um historisch akkurates Rollenspiel in der Warring States Periode Chinas mit dem Touch Wuxia und Fantasy.
Die Welt:
Wie bereits erwähnt befinden wir uns im alten China zur Zeit der Warring States Periode. Die letzte große kaiserliche Dynastie ist untergegangen und das Imperium ist in 7 konkurrierende Staaten aufgesplittet. Der größte und mächtigste davon ist Qin im Westen. Die Staaten teilen alle das gleiche Ziel miteinander: Die Konkurrenten unterjochen und das Reich unter dem eigenen Banner zu vereinigen. Die Mittel hierzu sind offener Krieg, Spionage & Attentate und wirtschaftliche Kriegsführung.
Dazu kommt ein ständiger Kampf gegen Dämonen, Vampire, böse Geister und dergleichen, die immer mal wieder gerne aus ihren Höllen an die Oberfläche kommen und die Leute terrorisieren.
Religion und Magie gehen Hand in Hand und Magie ist eine alltägliche Tatsache, die niemanden allzu sehr in Erstaunen versetzt. Selbst die Kräuteroma aus dem nächsten Dorf beherrscht ein wenig Divination und external Alchemy.
Es gibt ein ausreichendes Bestiarium mit natürlichen und einigen übernatürlichen Kreaturen, die hauptsächlich in den Bereich "untot" fallen.
Zwar liegt das Hauptaugenmerk in dieser Welt auf dem Spielen eines Kriegers, welcher Art auch immer, doch auch für "Magier", heilige Männer, Courtiere und Beamte gibt es genug zu tun. Wie erwähnt spielen Handel, Intrigen und Spionage ebenfalls eine große Rolle in ancient China.
Charaktererschaffung:
Es gibt im Buch einige Vorschläge, aber keine direkten Charakterklassen. Vielmehr sind es Ideen, welche Fertigkeiten z.B. ein Wuxiakämpfer, Handwerker oder Lehrmeister (um nur drei von sicher 30 Klassen zu nennen) haben könnte oder sollte. Ansonsten ist die Charaktererschaffung sowohl einfach, als auch sehr frei.
Danach kaufe ich mir meine Elemente (also Traits), gefolgt von den Skills zusammen. Die Elemente bestimmen dein paar sekundäre Eigenschaften, wie eben Hitpoints, Chi, Resistenz gegen Krankheiten & Gifte und Geschwindigkeit.
Eiin Vorteil und ein Nachteil definieren den Charakter weiter.
Nächster Schritt ist dann das Kaufen von magischen Fähigkeiten, Taos und Kampfmanövern.
Manöver und Taos können kombiniert werden und sind eigentlich das Salz in der Suppe von Qin. Allein durch das Durchlesen sind mir schon 1000 Ideen und Szenen durch den Kopf geschossen, die danach schreien umgesetzt zu werden.
Magie schließlich teilt sich in 4 Bereiche auf:
Divination (Wahrsagen)
Excorsism (Untote bekämpfen)
Internal Alchemy (das Steuern der körpereigenen Chemie mittels Magie)
External Alchemy (das Herstellen von Potions, Pillen und Salben)
Da es eben genug Skills und Taos für friedfertigere Charaktere gibt, lassen sich auch solche gut spielen, wobei aber stylische Kämpfe in den wipfeln von Bambuswäldern im Vordergrund stehen.
Eine schöne Ausrüstungstabelle und eine Waffenliste mit Abbildungen runden das Ganze ab.
Das Buch stammt von einer französischen Firma und ist super aufgemacht, logisch abgestimmt und sehr ausgewogen. Leider gibt es bisher nur das Grundbuch und den Spielleiterschirm auf Englisch. Ob oder wann weiteres folgt, ist bisher nicht bekannt, aber auch mit den "Grundregel" hat man schon viel Action, Infos und Atmosphäre.
Ich würde mich freuen, wenn es noch weitere Spieler gibt, die Qin schon kenn en und ihre Erfahrungen beisteuern könnten.
Nishiko
PS: Ja, Patrick, ich habe ein wenig in deiner Rezension geräubert, ich hoffe, du bist mir nicht böse