@Kowalski:
- „Der GROSSE Unterschied ist das ein SC nicht in Bereichen schlecht ist die man nicht so im Charakterkonzept will.*1
Mein tatsächlicher Gripe mit Klassenbasierten/Life-Path, etc., Systemen ist das man kein Mix&Match machen kann, die Systeme veschlanken künstlich die Bandbreite der Möglichkeiten.
Würde man eine Pizza die nach einem Zufallssystem bestückt ist probieren, aufessen oder gar bezahlen wollen?“*2
*1: Stimmt, das ist ein Nachteil, wenn man eine bestimmte Art SC als Ergebnis haben möchte. (Für NSC kein Problem etwas zusammen zu suchen, wenn man System kennt).
Ich denke nur, das viele Spieler (auch ich selbst) häufiger zu einer nur geringen Bandbreite an Figurentypen, die sie spielen wollen, tendieren.
Also hab ich beispielsweise immer die „
flinken Gauner“ gut gefunden und
Magier & Brocken-Krieger eher abgelehnt, wenn ich konnte. Aber als ich das mal machen musste, weil so ein Typ eben noch fehlte, war es eigentlich besser, als ich dachte.
Aus dem gleichen Grund mag ich eben die tendenziell eher „zufälligen“ Lifepath-Systeme, da diese uns (zumindest öfters) auf Wege führt, die wir freiwillig nicht beschritten hätten.
*
2
Im letzten Urlaub hab ich tatsächlich mal im Restaurant zufällig in die Karte getippt, weil ich so viele Gerichte gut fand, war aber eine Ausnahme, das muß ich schon sagen.
Wenn ich das Restaurant aber öfter besuchen würde, und weiß das der Koch (SL) anständiges Essen macht (sprich: mir gefällt der Spielstil/Atmo in dieser Gruppe), würde ich das tatsächlich öfter machen!
-„ Dir ist schon klar das das diese Bücher einfach nur ziemlich "Strange" SCs entstehen lassen?
Meist war die beste Interpretationsmöglichkeit für scheinbare „Freak“-Ergebnisse, die für den Hintergrund „normalste“ Variante zu wählen. (Also beispielsweise aus einem „
Fluch“ einen
schlechten Ruf zu machen). Die Interpretation der Ergebnisse regt bei mir die Fantasie erst recht an, weil sie nicht ursprünglich „
meiner Logik“ entspringen.
-
"Kann natürlich ein guter Ersatz für die Fantasie der Spieler sein.
Als Werkzeug ganz nett.
Das ist nichts weiter als die "Da gibt es eine Tabelle für, würfeln wir es aus" Mentalität der alten Tage“
Ich habe oft den SL gemacht und denke einen ordentlichen Schuss Fantasie mitbekommen zu haben. Dennoch erwische auch ich mich (aufgrund meiner persönlichen Vorlieben)
irgendwann die gleichen Archetypen auszupacken, die einen „Wiedererkennungswert“ haben; NSC-Darstellungen, die schon durch Stimmlage und eindeutige Mimik/Gestik ihre grundlegende Rolle sofort entblössen (der jovial-dümmliche Gerüchte-Erzähler in der Kneipe, der mürrische Wachposten, die brutale Banditen-Sau…).
Mit dem wilden Sammelsurium an diversen Tabellen, habe ich mir öfter Abzweigungen/Variationen rauspicken können, auf die mein Hirn so nicht gekommen wäre.
Inspiration zum Brainstorming, welches mir Details verschafft, die den SC/NSC eben etwas überzeugender werden lässt. Manchmal gerade durch
schräges Zeug, solange ich mir als SL
zumindest ein bischen Gedanken über den Zusammenhang zwischen dem Detail, Präsentation und Zusammenhang zu dem SC/NSC gemacht habe.
Beispiel: Ich benötigte einen
Zwischenboss-Gangster, mit dem die SC über eine Geisel verhandeln müssen. In meinem Kopf entstand sofort ein bestimmter, martialischer Typ.
Was man so erwartet; wahrscheinlich groß, tiefe Stimme, ausgebeulte Kutte, etc.
Wenn man dann aber würfelt und feststellt das es sich z.B. schon mal um eine Frau handelt, stellt das bereits im ersten Schritt dieses ausgetretene Konzept in Frage.
Ein weiterer Wurf offenbart mir, das sie ein geistig-behindertes Kind zuhause hat. Das muß im Spiel mit den SC nie zur Sprache kommen. Aber es verändert sie sofort für mich in ihrer Darstellung während des Spiels. Dennoch ist sie eine die Sprecherin für das organisierte Verbrechen. Das macht sie auf jeden Fall plastischer, als meine erste Idee und mein Hirn kommt in Schwung. Es steht für sie auch etwas auf dem Spiel und ich weiß
was. Auf die Art komme ich zu einer anderen Spielweise, als nur mit Werteblöcken für Orks die bis "TP 0" kämpfen.
-„Du unterschätzt zum einen Die Phantasie der Spieler. Lass die nur machen, die überraschen dann einen meist.“
Sie sollen sich immer gern einbringen; die Hintergrund-Generatoren sind lediglich Angebote.
Auch
wenn sie benutzt werden, hat der Spieler das Sagen darüber, was wir nehmen, weglassen, verändern.
- "Zum anderen was ist falsch am 08/15 Krieger?
Der Spieler will da nach Feierabend oft nur die Sau rauslassen und sich keinen Kopf über den SC machen wollen.
Ist was falsch dran?“
Nein. Das ist – für mich – nur eine andere Art Spiel. Zum Sau raus lassen, will man keinen tiefsinnigen, „ernsten“ Hintergrund mit vielen Details.
Ich spiele dann
Machowomen with Guns, wo wir uns hormonell abgenervte Rambolinen basteln, die aus einem abgestürzten Ufo und einer kaputten Harley ein nigelnagelneues Hoverbike mit Lasern löten. Oder ein Brett-/Konsolen-Spiel, bei dem es rummst.
Die RSP`s bei denen ich jedoch langfristig mein Herzblut pumpen höre, sind meist die, bei denen es auch um Dramatik und Details geht. Und dafür habe ich lieber Abenteuer in Form von „Charakterstudien“ und Spieler, die Bock drauf haben.
„True Detective“ VS „Italian Spiderman“. Das hat in meinem Herzen beides Platz, bedient aber verschiedene Interessen.
Aber
was gespielt/erwartet wird, muss in der Gruppe abgestimmt werden.
-„Hmm. Natürlich ist die Central Casting Chose als Krücke ganz gut. Warum aber nicht gleich ein vollwertiges System nehmen?“
Das es Systeme gibt, die all das (Charakteristika, Fertigkeiten, Hintergrund & psychische Verankerung) von vorne herein sauberer miteinander verbinden, schneller, genauer, besser balanciert oder einfach toller sind, glaube ich gern. Ich kenn die nur nicht. Und bisher habe ich auch nicht das Gefühl meine krude Gerümpel-Bude aus den o.g. Oldschool-Krücken verlassen zu müssen.
Hast du Empfehlungen ? Immer her damit!
-
„Man kann das Traveller Setting mögen, ohne dem System viel abgewinnen zu können.“
Den Hintergrund zu
Traveller mag ich, habe ihn aber seit
Megatraveller nicht mehr gespielt.
Ich habe nur noch die (für mich sehr eingängigen) 2W6-Mechanismen, die Charakter-erstellung, etc. weiterhin für andere Hintergründe genutzt.
Überhaupt der ganze
GDW-Kram (T2k, Traveller 2300, New Era, etc.), gefiel mir gut.
Das sind lediglich die Systeme, die ich vor langer Zeit für mich entdeckte und kombiniere. Und es hat funktioniert, deswegen blieb ich dabei.
Traveller war mein erstes RSP, es hatte viele Mechanismen die „Spiele im Spiel“ darstellen, was dazu beitgetragen hat, das ich Lust bekam z.B. Orte und NSC zu entwerfen.
CentralCasting war ähnlich angelegt; eine Tabelle führt zur nächsten, vieles ist zufällig, aber
Modifikatoren erlauben bestimmte
Wahrscheinlichkeiten.
-
„Schade das die GURPS Traveller Lizenz erlischt. Auch schade für Traveller.“
Finde ich auch.