Rollenspieltheorie Powergaming

Skar

Dr. Spiele
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Was bezeichnet ihr als Powergaming (PG)?

Findet ihr Powergaming absolut verwerflich?

Oder bekennt ihr euch selber dazu?

Vielleicht ist Powergaming nach eurem Verständnis sogar die Vorstufe zu richtigem Rollenspiel?




Letzteres ist am ehesten meine Sichweise. Eine Vorstufe, die ca. 90% aller angehenden Rollenspieler einmal durchgemacht haben (müssen).
 
Das kommt jetzt darauf an, wie du Powergaming definierst.

In Deutschland wird offenbar alles schlechte am Rollenspiel als Powergaming bezeichnet, wobei der urpsrüngliche Begriff etwas anderes bedeutet:

Das ein Spieler im Laufe des Spieles einen so mächtigen Charakter erhalten hat (oft durch den Fehler des SLs wegen zu vielen EPs zb.) das es die gesamte Spielbalance zerstört.

Wenn z.b. der Charakter in einer Vampire-Runde hunderte von EPs gesammelt hat, es schafft sich bis auf die 5te Generation hochzudiablerieren und etliche Disziplinen erlernt hat, dann ist das ein Powergamer.

Was hierzulande als Powergamer bezeichnet wird, sind meisst Munchkins bzw. Min/Maxer
 
Ich meine eher das herkömmliche Powergaming, wie wir es damals vom (alten) D&D beigebracht bekamen:

Monster bashen, Items sammeln und rein in den nächsten Dungeon. Mehr Monster bashen, mehr items sammeln...

...das ganze natürlich mit reichlich EPs und Geld verbunden.
 
Powergamer sind keine Richtigen Rollenspieler im Herkömmlichen Sinne finde ich. Verwerflich ist es nicht, jeder soll das spielen was Ihm Spass macht.

Ein Powergamer spielt nur Figuren wie Krash den Barbaren. "Mach ich Kaputt!"

Hadmar hat auf der letzten RatCon ja einen Super Vortrag gehalten... Powergaming kam dabei ja auch nicht zu kurz.

Wenn einer PG will und das auch mit der Gruppe klarmacht, warum nicht. Allerdings ist es IMHO sehr kurzweilig. Wenn man dann der Überheld ist macht es doch keinen Spass mehr. RPG mach mehr Spass wenn der vermeindliche Held auch mal tierisch einen auf dem Sack bekommt. Ich betone am liebsten das Wort so: Rollenspiel. Ich schlüpfe in eine Rolle und spiele die. Ich will gar nicht der beste sein, denn was will man dann noch machen?

PG ist ja eigentlich nur Hack'n Slay. Mehr nicht. Das macht auf Dauer keinen Spass. Aber die meisten RPG'ler werden eine PG Phase hinter sich haben. Auch die Blutschwerter haben das. ;)
 
Ich meine eher das herkömmliche Powergaming, wie wir es damals vom (alten) D&D beigebracht bekamen:

Immer diese Vorurteile gegen D&D...

Ich kenne mindestens genausoviele DSA-Powergamer wie D&D-Powergamer...

M.M. nach ist Powergaming das als Munchkin bezeichnete Min/Maxing, der Versuch des Spielers, maximale Vorteile (meist Kampfbezogen) bei minimalsten Nachteilen zu erzielen, den Charakter auf eine spezielle Sache (meist effektives Monsterkillen) zu optimieren und dabei alles dafür irrelevante zu ignorieren.

Ein Charakter, der, im Laufe einer entsprechend Langen Abenteurerkarriere, durch das dabei unvermeidliche ansammeln von entsprechend vielen EP, Ausrüstung und hastenichtgesehn zu einem entsprechend starken Charakter geworden ist, ist nicht zwingend ein PGer Charakter, sofern er immer noch seine "Rolle" Rollengerecht ausfüllt.

PGing kann jedoch viele Faccetten haben...


Auf jeden Fall hat PGing nichts mit Rollenspiel zu tun, und ist auch nicht die Vorstufe zum Rollenspiel. Ich kenne genügend Leute, die nach 10 Jahren immer noch PGer sind, und andere, die nie eine PGer Phase hatten...


Alutius
 
Original geschrieben von Alutius
Immer diese Vorurteile gegen D&D...

Ich kenne mindestens genausoviele DSA-Powergamer wie D&D-Powergamer...
Ja, aber bei D&D gabs diese tollen +1 Schwerter an jeder Ecke. Da lag der Gedanke an +x Schwerter nicht mehr fern... ;)
 
also ich kann mich noch daran erinnern zu meinen guten alten SR Zeiten, als ein paar neue Spieler kamen, welche dann Allergien gegen Radischen und Uran hatte. Dann immer noch auf schwerster Stufe, um ordentlich Punkte herauszuschinden.

Ich persönlich finde dieses Vorteil Nachteil system nicht gut, da es viele Spieler gibt, die entweder zum PG neigen, aber es gibt auch spieler die ihren Charakter so mit nachteilen vollhauen, weil das eben zum Charakter gehört, was diesen aber meist unspielbar macht für eine Gruppe.

Also wenn ich mehr als 3 Nachteile sehe grauts mir immer schon vor dem spielen
 
Ja, aber bei D&D gabs diese tollen +1 Schwerter an jeder Ecke.

Fehler des SL, wenn er die "an jeder Ecke" rumliegen lässt...

Dafür gabs bei DSA Motoradhelme, Rätsel uber die Rolling Stones, Wunderwaffen wie Sternenschweif, zig-fache Segnung durch die Zwölwe, und, und, und...





Alutius
 
Ja ich würd auch sagen PG is maximalen Vorteil bei minimalen Nachteil, immer der beste sein. Diablo[b/] is das beste Beispiel, wenn man anfäng so WoD oder SR zu rollenspielen dann stimmt was net, DSA und D&D ... da is sowas in Massen echt geil, die Jagd auf ein +1 Schwert z.B., obwohl das jetzt kein PG is.
 
Motorradhelme? Honk??
Sprichst Du das DSA-Solo-AB "Borbarads Fluch" an? Da soll es auch Laserwaffen und ein Raumschiff und so gegeben haben.
Gut, dass ich das nie in den Händen hielt. Hätte ich bestimmt zerrissen. :(
 
Original geschrieben von Skar
Was bezeichnet ihr als Powergaming (PG)?

Findet ihr Powergaming absolut verwerflich?

Oder bekennt ihr euch selber dazu?

Vielleicht ist Powergaming nach eurem Verständnis sogar die Vorstufe zu richtigem Rollenspiel?




Letzteres ist am ehesten meine Sichweise. Eine Vorstufe, die ca. 90% aller angehenden Rollenspieler einmal durchgemacht haben (müssen).

Zu 1. Spielen auf einem hohen Powerlevel, also hochstufige Charaktere und extra knackige Gegner!

2. Nein! Aber meist extrem langweilig!

3. Ich habe meist keine all zu heftigen Chars... kommt natürlich auf den Blickwinkel an...irgendwann, wenn sie mir zu heftig werden, lege ich sie ab und mache sie entweder zu NSC's oder lasse sie einfach verschwinden.

Manchmal neige ich ein bißchen zum Min-Maxing....liegt aber definitiv an den Umständen.
Und sowas wie Radieschen oder Uran Allergie finde ich extrem peinlich!
Meist will ich auch unbedingt was von meinen Nachteilen haben!!!
:D

4. Siehe 1. Hat für mich nicht viel miteinander zu tun.
Wenn ich Dungeons, Schnetzeln und Items will, spiele ich Hero Quest Brettspiel oder Videogames.


H

Ps: Die meisten D&D Settings sind wesentlich mehr High-Fantasy als DSA und man begegnet nach meiner Erfahrung auch viel häufiger Drachen und nur durch Magie verwundbaren Gegnern..
Da finde ich das mit den +1 Schwertern nicht so schlimm....solange es passt!
 
Original geschrieben von Skar
Ich meine eher das herkömmliche Powergaming, wie wir es damals vom (alten) D&D beigebracht bekamen:

Monster bashen, Items sammeln und rein in den nächsten Dungeon. Mehr Monster bashen, mehr items sammeln...

...das ganze natürlich mit reichlich EPs und Geld verbunden.

Ja, das würde ich auch als PG bezeichnen, weil der Spieler da dann offenbar vor allem Wert darauf legt, seinen Charakter immer mächtiger zu machen, und jedes interesse daran, einen interessanten Charakter in einem tollen Setting zu spielen, vergisst.

Die Schuld liegt da aber eben oft auch an einem Monty Haul-SL (ja, ich liebe diese Keategorien) der seine Spieler einfach mit EPs, mächtigen Artefakten und Gold zuschüttet.

Original geschrieben von Alutius

Immer diese Vorurteile gegen D&D...

Weil es nun mal solches Powergaming gefördert hatte und ganze generationen von RPGlern mit dem abschlachten von Ork-armeen, dem raffen von schätzen und jagd nach dem neuesten Schutz-Medallion oder +8 Schwert verbrachten.
Eine Diskussion darüber, wie D&D gespielt werden kann, interessiert mich nicht, wer sich original D&D mal durchliesst und das potential nicht sieht, ist einfach blind.

Original geschrieben von Agroschim

Ja ich würd auch sagen PG is maximalen Vorteil bei minimalen Nachteil, immer der beste sein.

Das ist mehr Munchkinism bzw. Min/Maxing - bei der CharGen einen möglichst spezialisierten Char erschaffen (oft auf Kampf ausgelegt) alle anderen Fähigkeiten ignorieren, sinnlose nachteile ansammeln um maximale vorteile herauszuschinden.
 
Re: Re: Powergaming

Original geschrieben von blut_und_glas
Den Begriff den deutsche Rollenspieler in der Regel auf Spieler anwenden, mit deren Spielweise sie nicht übereinstimmen.

mfG
jdw

Schöne Definition. Aber ganz schön lang für Dich. ;)

Ich sach ja: Lass jeden Spielen wie er will.
 
Original geschrieben von Sentinel

Das ist mehr Munchkinism bzw. Min/Maxing - bei der CharGen einen möglichst spezialisierten Char erschaffen (oft auf Kampf ausgelegt) alle anderen Fähigkeiten ignorieren, sinnlose nachteile ansammeln um maximale vorteile herauszuschinden.

Yeah! Dann bin ich ja doch kein wirklicher Min/Maxer!!!
Mein Tag ist gerettet! X( :banane:


H
 
Unter PG verstehe ich Spieler, die sich NUR "Kampfsäue" als Char basteln und die noch nicht mal richtig spielen. Also ein Krieger, der im Kampf als erster und am stärksten draufhaut, aber während dem restlichen Spiel in einen lethargischen, fast Tranceähnlichen Zustand versinkt und in vielen Fällen unfähig zur sozialen Interaktion ist.
 
das kenn ich irgendwo her...
nen freund von mir spielt fast nur kämpfer.. und immer halborks oder so. bei dem is das aber eher psychisch bedingt... mit knapp über 1,50m hatt man(n) es halt nicht leicht.

für powergaming halte ich genau das was ter schon angedeutet hat... kampfschweine die außer kämpfen nix können.


bei D&D ist es übrigens meiner meinung so, dass ein charakter der stufe 1, wenn er nicht halbwegs aufs kämpfen ausgelegt ist sehr schlechte überlebenschancen hat.
ich glaube dieses spiel ist auch in erster linie dafür ausgelegt durch dungeons zu kriechen um monster zu schnezeln und (magische) gegenstände zu finden. ich finde ab stufe 4 werden diese charaktere erst vernünftig spielbar, weil sich da dann auch wirklich die klasse herauskristallisiert, die man spielt. und erst ab dem punkt kann man den charakter sehr gut ausspielen... vielleicht bin ich auch einfach ne rollenspiel-niete und bin zu doof zum rollenspielen... deke sich hier jeder was er will ;)
 
Original geschrieben von FalscherHeiland

für powergaming halte ich genau das was ter schon angedeutet hat... kampfschweine die außer kämpfen nix können.

Das könnt ich natürlich auch weiterhin gerne so nennen, aber im klassischen Sinne ist das halt Min/Maxing, wovon ihr redet.

Original geschrieben von FalscherHeiland

bei D&D ist es übrigens meiner meinung so, dass ein charakter der stufe 1, wenn er nicht halbwegs aufs kämpfen ausgelegt ist sehr schlechte überlebenschancen hat.

Das ist leider richtig, und auch wenn ich mir jetzt vielleicht einige Feinde mache muss ich sagen, das D&D und DSA nun einmal fast aussschliesslich auf action basierte Runden unterstützt, "Dungeon-crawling" eben (ich weiss, das theoretisch auch tiefere, z.b. politisch orietierte Szenarien möglich wären, nur habe ich davon noch nie gehört).
 
Das ist leider richtig, und auch wenn ich mir jetzt vielleicht einige Feinde mache muss ich sagen, das D&D und DSA nun einmal fast aussschliesslich auf action basierte Runden unterstützt, "Dungeon-crawling" eben (ich weiss, das theoretisch auch tiefere, z.b. politisch orietierte Szenarien möglich wären, nur habe ich davon noch nie gehört).

Also, zu D&D kann ich nichts sagen, aber unsere DSA-Runden kommen (fast) immer mit etwa einem Kampf pro AB aus.
 
Original geschrieben von Sentinel
(ich weiss, das theoretisch auch tiefere, z.b. politisch orietierte Szenarien möglich wären, nur habe ich davon noch nie gehört).

also wir haben mal so etwas ausprobiert, das hat auch bestens geklappt und hat auch viel spaß gemacht. nur haben wir da auch auf stufe 4 angefangen.
diese runde existiert leider nicht mehr, aber ich hoffe das unser sl endlich mal wieder bock hat... der penner:grmbl:
 
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