Kampfstern Galactica und der Mandalorian z.B. haben hat ja recht gut vorgemacht wie man Episoden mit einer durchgängigen Geschichte kombinieren kann.
Wobei es micht auch nicht stört wenn im Prinzip tatsächlich in der gesamten Staffel nur "eine" Hauptgeschichte erzählt wird. Das muß dann allerdings auch hinreichend spannend erzählt sein (Jessica Jones I und Punisher I sind so Beispiele wo das für mich gut funktionierte).
Und was mich stört ist einfach wie wenig Star Trek es ist wirklich ist...
Das ist mMn ein ganz schwieriger Punkt. Beim Rollenspiel z.B. hatte ich in einer Kampagne auch Spieler die sich beschwerten das es sich zu wenig nach Star Trek anfühlte.
Und da stellt sich dann die Frage was denn überhaupt "Star Trek" ist ?
Ist Star Trek eine positive Zukunftsvision ?
Ist Star Trek ein Spacewestern bei dem man Probleme löst indem man sie wegphasert oder den feindlichen Anführer im Faustkampf bezwingt (ala Kirk) ?
Geht es um tolle einzelne Folgen ?
Geht es um die vielen interessanten Charaktere und deren Geschichten ?
Geht es um die übergreifende Geschichte (Heimweg bei Voyager oder der Dominionkrieg bei DS9) ?
Geht es darum Probleme mit Technobabble zu lösen ?
Geht es darum die Werte von Gene Roddenberry zu vermitteln ?
Sind es die humoristischen Elemente an denen man Spaß hat ? (Barclay, Ferengi, Spock und Data die versuchen die Menschen zu verstehen etc., Bashir und Garak)
Oder liebt man abgedrehte Überwesen ala Q oder den Pah-Wraith / Propheten ?
Da werden 10 verschiedene Leute wohl 10 verschiedene Ansichten haben was für sie "Star Trek" ausmacht. Ich selbst finde das Star Trek sich Überwesen ala Q durchaus schenken kann bzw deren Umsetzung bislang eher mies war. Übergreifende Geschichten haben sie bislang auch nicht gut hinbekommen. Einzelne Episoden sind öfters mal ein Griff ins Klo für mich. Z.B. DS9 in der letzten Staffel... man freut sich das es ja jetzt langsam mal in Richtung Finale geht und dann kommen wieder Episoden die nur im Holodeck spielen und die für die Story an sich völlig belanglos sind. Sorry, aber das Schicksal des Holosängers interessierte mich echt so gar nicht. Gene Roddenberrys positive Zukunft finde ich meist gut... und dann hauen die so Dinger raus wie in TNG ihre halbgeformten Clone einfach wegzuballern. Sind das keine Lebewesen die ein Recht haben ihren eigenen Weg zu finden ? Was mich hingegen wirklich fesselte sind die Geschichten der Crew, ich liebe den Humor (wenn er denn vorkommt) und bisweilen sind natürlich auch richtig tolle Einzelfolgen dabei.
Ob man Picard nun mag oder nicht (oder es bislang nur "okay" findet) muß natürlich jeder selber wissen. Ist wie immer Geschmackssache. Aber ich rechne der Serie schonmal hoch an das sie bislang einiges anders machen.
- Die Hauptrolle ist alt und damit kein Actionheld. Nun gut, bislang waren die Hauptakteure ja nie echte Actionhelden, aber Kirk, Sisko und der jüngere Picard haben ja dann doch oft in Actionscenen was rausreißen können.
- Man nimmt sich Zeit. Das macht die Serie je nach Ansicht gemütlicher oder langweiliger.
- Die Hauptrollen finden scheinbar erst nach und nach zusammen (während man bisher ja eigentlich immer schon ab Folge 1 eine größere Gruppe vorgesetzt bekam).
- Keine Einzelepisoden sondern eine große Geschichte.
Wie gesagt, das muß man nicht mögen. Aber es schon mutig so sehr vom Standard abzuweichen. Vielleicht sind die Zielgruppe ja auch eher "alte" Fans die mit gemütlichem Tempe und insgesamt ruhigerer Handlung besser klarkommen ?