AW: Petition für einen Abschlussband
Mmh... Mich würde mal interessieren was die Engel-Lizenz kosten würde.
Soviel kann das ja offenbar nicht mehr sein, wenn einem eh nichts daran liegt...
Mit F&S darf man nicht rechnen, soviel ist klar.
Was gibt es denn - in euren Augen - für andere Alternativen für einen Abschlussband?
Ich habe auch schon von Leuten gehört die sich zu 50 bis 100 Menschen umfassenden Vereinen oder Genossenschaften zusammengeschlossen haben um Buchhandlungen, Stadtbibliotheken, ja manchmal sogar ganze Supermärkte in strukturschwachen Regionen auf eigene Kappe weiterzuführen.
100 Leute, jeweils mit einem anständigen Batzen Kohle und organisiert in einer solchen Truppe und schon macht man einen eigenen Spezial- bzw. Eigenverlag auf. (Zumindest DAS geht schon mit minimalen Finanzmitteln und ist bereits von einer einzigen Person zu stemmen.)
Ihr ahnt gar nicht, was 100 Idealisten mit jeweils 400 Euro so alles auf die Beine stellen können...
Ein Großteil des Geldes geht für die Lizenz drauf und dann lässt man ne Neuauflage des Grundregelwerkes (sozusagen 3.0) drucken. Einmal als Spielerhandbuch, inklusive Regeln und spärlichen Backgroundinfos und einmal als Spielleiterhandbuch, ohne Regelwerk und die Backgroundinfos aus GRW 2.0 (denn die sind weitestgehend durch das Spielerhandbuch abgedeckt), aber dafür mit allen bisherigen Ordensbüchern und "Mater Ecclesiae", der Essenz aus "Traumsaat" (also nur die Hintergründe und nicht die komplette Geschichte in dem Band), sowie einen jeweils 30 seitigen Abschlussteil, wo man zwei bis drei UNTERSCHIEDLICHE Enden entwirft, wie auch schon im Band "Gehenna" zum Abschluss von Vampire the Masquerade geschehen.
Spielerhandbuch Softcover 180 bis 200 Seiten (reicht völlig) und den dicken Spielleiterband mit bis zu 400 Seiten.
Hardcover, versteht sich.
Zu den modularen Abschlüssen: Man kann sowieso nicht alle Spieler und Spielleiter komplett zufriedenstellen, also bietet man einfach eine übernatürliche, eine naturwissenschaftliche und eine apokalyptische Auflösung an und der Spielleiter entscheidet selbst wie das Ganze endet. Faire Sache und alle sind glücklich. Fand ich damals etwas befremdlich, bei Gehenna, aber irgendwie durch und durch fair.
Spielerband 40 Euro, Spielleiterband 60 Euro, Auflage 300 zu 100 Exemplare (es gibt ja mehr Spieler als Spielleiter) und das ist in dieser geringen Auflage noch nichtmal kostendeckend, also ohne Gewinnabsicht. (Ja, auch ich kenne Druckereien die das sehr viel günstiger anbieten, aber ich rechne grundsätzlich erstmal pessimistisch.)
12000 Euro für den Spielerband, 6000 für den dickeren und noch limitierteren Spielleiterband, Personalkosten gibt es keine, weil gemeinnützig, also sind wir bei den blanken Druckkosten zwischen 18.000 und 20.000 Euro.
Bei 100 Investoren sind das 200 (geliehene!!) Euro für jeden.
Mit anderen Worten: Entweder wir haben Spender die deutlich mehr geben (denn das studentische Zielpublikum kann schon 20 Euro kaum verschmerzen) oder deutlich mehr Spender.
Bei dem Druck ist daran zu denken, dass im Besten Falle ja alle 400 Exemplare verkauft werden und das Geld nicht weg ist.
Außerdem wird jeder einzelne Spendername in den Werken aufgeführt, damit man sich auch in Jahren und Jahrzehnten noch stolz auf die Schulter klopfen kann.
Es muss - sofern dieses verrückte Experiment funktioniert - nur eines bezahlt werden:
Die Lizenz, die man F&S abluchsen muss. Ebenso das Copyright, das Einverständnis der Urheber, im Grunde alles.
Und da hört mein rationaler Sachverstand auf, denn was sowas kostet will ich mir nicht ausmalen, ich gebe daher mal die vorsichtige Schätzung ab und rechne - je nach finanzieller Situation bei F&S - mit mehreren Zehntausend Euro. Der Vorteil ist, dass die "Marke" zur Zeit brachliegt und kaum mehr was einbringt und auch meines Wissens keine Verfilmung oder sowas ansteht. Und Flops kauft man nunmal günstig ein, daher rechne ich nicht damit das die Lizenz die 100.000 € Grenze erreicht, wenn sie überhaupt die 50.000 überquert.
Außerdem könnte man gezielt die Autoren ansprechen, damit auch diese sich einbringen.
Wenn wirklich soviel Herzblut in der Sache steckt, dann lasst doch die Autoren auch ihr jeweiliges persönliches Lieblingsende schreiben! Wir haben sogar die Kohle um sie für ihre jeweils 10 Seiten angemessen zu entlohnen!
Think big!
Was ich mit meinem kleinen Beispiel verdeutlichen möchte: 20.000 Euro sind - auf viele viele Leute verteilt - locker zu stemmen, man hört immer wieder von teils winzigen Dorfgemeinschaften, welche die verrücktesten Dinge bewerkstelligt bekommen. ^^
Das Glück kommt ja nicht angeflogen, manchmal muss man ihm auch einen Arschtritt verpassen.
Ich weiss selbst, dass die Vorstellung utopisch ist, aber ich habe - vor Allem auf lokaler Ebene - die wahnwitzigsten Dinge gesehen, da muss sowas womöglich auch im virtuellen Stil möglich sein.
Und man darf zuletzt auch nicht die Publicity unterschätzen, die ein solches Projekt auslöst. Im WWW zieht sowas schnell Kreise und manchmal kommen unverhofft sogar Leute damit in Berührung, die von Engel vorher gar nix gehört haben. (Wie auch, es wurde und wird nicht (mehr) beworben und der Verlag hat nen obermiesen Ruf).
Aber ich muss nur mal das Fanprojekt Degenesis in den Raum werfen, wo das Gelächter auch zunächst groß war und das den Meisten nach ein paar Jahren im Halse stecken blieb...
Nur zur Erinnerung: Degenesis 2. Auflage ist auch schon wieder vergriffen...
Um das mal zu verdeutlichen: Ein Spiel das es GRATIS zum Download gibt ist AUSVERKAUFT!
Wie gesagt, da lacht keiner mehr.