Passendes System gesucht

Shadom

Brony
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Huhu,

sowohl ich als auch meine Lebensgefährtin spielen seit anno dazumal Rollenspiel.
Angefangen (ok jeder hatte ein System vorher aber das war zeitlich sehr kurz) haben wir beide mit Storyteller/telling Systemen.
Bei mir war das eher Unkenntnis damals und mittlerweile spiele ich lieber SW oder andere eher Action betonte Spiele. Das soziale geht mir nicht ab, aber ich hab kein Problem damit wenn halt oft gekämpft wird solange es mit einer guten Story unterfüttert ist. Meine Freundin hingegen steht eben genau auf dieses soziale. Manipulation, Flirten, Sexappeal, Intrigen.

Mit dem Ausspielen (im Falle von Sex wohl eher andeuten, da das imho nicht an den Spieltisch gehört *G*) habe ich keine Probleme. Es ist auch interessant nur sollte es eben nicht das ganze Abenteuer füllen (was für sie aber ok wäre). Insoweit ist da schon eine gemeinsame Schnittmenge vorhanden, wie man gemeinsame Runden gestalten kann. Settings, die uns beiden gefallen, gibts auch zur Genüge.

Nur das System...
Ich WILL etwas wo man mit ein bißchen Taktik arbeiten kann. Wo Kampf Spaß machen kann und etwas nachdenken erfordert ohne sich dabei bei jeder Aktion ewig hinzuziehen. Sie WILL etwas wo man einen Charakter sozial skillen kann. Also Fertigkeiten / Vor- und Nachteile ala Einschüchtern, Lügen, Sexy, Empathie usw (wie Storyteller halt).

Rausfallen:
SW (gefällt ihr nicht wirklich, vor allem die Miniatur Sache)
FATE (die Art der Steigerung und das Konzept der Aspekte sagt ihr nicht wirklich zu. Sie mags etwas vertrauter)
Storyteller (Mag ich nicht. Zu vermurkst das System. Auch Derivate wie Scion oder nWod helfen da nicht)
GURPS (irrationale Abneigung meinerseits. Ne Menge schlechter Runden erlebt und hab seitdem Berührungsängste)
Auf die drei Sachen braucht ihr also nicht ansprechen. Hat keinen Sinn.

Also hat jemand eine Idee wie ich mit meiner Freundin (ich leite übrigens) eine Gruppenrunde starten kann, so dass zumindest wir beide glücklich werden würden? Ist erstmal egal ob das System Setting gebunden ist oder nicht. Bitte keine Posts in die Richtung von "Ihr seid zu unterschiedliche, das bringt nichts." Ich will ja eben versuchen mit ihr zusammen zu zocken.
 
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Könnt ihr etwas mit W% Systemen anfangen ?
 
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Geht so. Prinzipiell in Ordnung, aber keins gesehen was mich bisher richtig überzeugt hat. Neben in paar totalen Exoten kenn ich nur CoC was mir nie wirklich zugesagt hat.
Welches meinst du denn?
 
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Wenn Ihr Euch beide auf eine (Probe-)Runde Sword&Sorcery einstellen könntet, würde ich Euch empfehlen es mal mit Barbarians of Lemuria (BoL) zu probieren.

Das ist spannend in den Kämpfen, aber bietet natürlich ganz selbstverständlich Sex den Raum wie in den entsprechenden Romanvorlagen. In Bezug auf die gewünschten Möglichkeiten sozialer Charakterausprägungen bietet das Laufbahn-System in BoL die volle Palette menschlicher sozialer Interaktion.

Es ist ein SEHR einfaches Regelsystem, das Charakter-Individualisierung über Laufbahnen (Tätigkeitsgebiete des Charakters wie Pirat, Tanzmädchen, Handelsfürst, Söldner, Barbier), Vor- und Nachteile (die im Spiel immer deutlich SPÜRBAR sind) sowie über eine Handvoll Attribute und Kampffertigkeiten anbietet.

Zudem: Der Kettenhemd-Bikini und die aus "300" bekannten "Männerstrapse" wirken in BoL tatsächlich als Rüstung schützend.

BoL spielt sich OHNE Miniaturen, aber dennoch RASANT und den jeweils unterstützten Genres angemessen detailliert. (Bei der Post-Apokalypse-Variante von BoL - Barbarians of the Aftermath - wird es wegen der modernen Bewaffnung und modernen Fahrzeugen ein kiein wenig - und notwendigerweise - detaillierter.)
 
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Spielt DSA, da habt ihr alles, was ihr braucht. Und wenn euch DSA zu DSAig ist, dann schaut mal in Pendragon rein. Das ist zwar speziell, aber sehr Kampflastig und durch die verschiedenen Personality Traits und Passions wird das "soziale" ebenso bedient. Man muss eben nur auf Ritter stehen, sonst geht es gar nicht.
 
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Wenn es ausgefeilte, sprachlich versierte soziale Taktik sein darf: Dying Earth. - Dieses Rollenspiel ist auf der "sterbenden Erde" von Vance angesiedelt - einem üppigen Sword&Sorcery-Setting, welches sich durch die markante, blumige Sprache von anderen abhebt.

Hier sind "Wortgefechte" mit einem sehr interessanten Regelmechanismus verknüpft, der denen von physischen Kämpfen kaum an Detail und Entscheidungsmöglichkeiten nachsteht.
 
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Geht so. Prinzipiell in Ordnung, aber keins gesehen was mich bisher richtig überzeugt hat. Neben in paar totalen Exoten kenn ich nur CoC was mir nie wirklich zugesagt hat.
Welches meinst du denn?

WHFRP 2ed zum Beispiel, bietet eine ganze Pallete an Sozialen Charakteren, aber unmodifiziert sind nur begrenzt viele vorteile Drin und die sind nicht so entscheiden wie im Stroyteller zumindest was Charakter ausmaxen angeht.
Und die Regeln sind wegen dem Entwicklungsystem nur schwer von der Spielwelt Welt zu trennen was es als Universalsystem nur sehr begrenzt tauglich macht.

CoC und BRP sind auch ziemlich na ja...

Ich persönlich bin nach vielen Jahren der Suche eben auf Storyteller hängen geblieben aber das schließt du ja selbst aus. Wobei ich eigentlich nur die "Sonderfähigkeiten" und Superkräfte der WoD als Vermurkst ansehe.

Akut experimentiere ich mit einer Starken Modifikation des STeller für Fantasy Szenarien... da ist Erscheinungsbild nun nur noch ein Hintergrund und man baut seine eigene "Charakterklasse" in dem der Charakter 4 Elitefähigkeiten aussucht die immer einen EP billiger sind wenn man sie kaufen will.
Ansonsten ist da jedoch nix spruchreif.
 
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"A Song of Ice & Fire" hat direkt ein Regelkapitel zum Thema Intrigen usw.
Ich habe hier im Forum Stimmen gehört, denen das zu sehr reglementiert war, die hinter Intrigen keine Mechanik wollen.
Ich fand es auf den ersten Blick gar nicht schlecht.
Die Quick-Start Rules gibt es gratis zum Download.
Mehr Infos hier:
A Song of Ice and Fire Roleplaying: Ours is the Fury!
Sorry, ich habe das komplette Regelwerk zwar auch bei mir rumstehen, habe aber noch keine Zeit gefunden, hinein zu sehen. Von daher kann ich nicht wirklich viel zu sagen.

EDIT: Zusatz:
Bei "Legend of the Five Rings" kann man - grob eingestuft - Samurai (Krieger), Shugenja (Maier/Priester), und Höflinge spielen.
Vielleicht wäre das auch was für euch? Für dich den Samurai, für deine Freundin die Hofdame?
Die Mechanik ist sehr einfach gehalten.
Auch hier gilt leider: Habe es rumstehen, aber nicht durchgelesen. Und meine erste und letzte kurze Spielerfahrung liegt JAHRE zurück. "Halloween Jack" ist hier garantiert der richtige Ansprechpartner.
/EDIT

Gruß,

Timo
 
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Evtll. wäre Dungeonslayers eine Option. Hat zwar kein ausgefeiltes Sozialsystem (will es ja auch gar nicht), aber soziale Spielwerte sind vorhanden und integrieren sich organisch ins Spiel (außerdem sind diese Werte noch fürs Zaubern gut, so dass auch ein sozial "verskillter" Charakter in Kampfabenteuern was reißen kann).
 
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Interessante Sammlung.

Ich werf dann mal B&B in den Raum. Das hat zumindest verlässliche Regeln, um Leute totzuquatschen oder für sich einzuspannen. Verlässlich heißt, dass da dann auch niemand mehr was gegen sagen kann.

Denn ob der Wert auf dem Zettel steht ist völlig wumpe, solange man ihn nicht auch gegen den Willen der anderen Leute am Tisch nutzen kann.
 
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Waaah.. das ist viel.
Ich arbeite mich mal da durch. Ein paar Sachen kenne ich schon, aber vieles ist nur vom Namen bekannt und manches... nicht mal das. Hehe es gibt immer zig Spiele die man nicht kennt wie?

Mehr davon später wenn ich mich hier und da etwas eingelesen habe.
 
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Vom System her empfehle ich die Spiele Qin - The Warring States und Unhallowed Metropolis.
Wobei die Systeme hier sehr speziell auf die Settings zugeschnitten sind.
Aber wenn euch die Settings gefallen, dann schlagt da zu.

Grüße
 
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Wundert mich, das bisher niemand 7te See genannt hat.
@Threadersteller:
Das System ist, wie bei Legend of the 5 Rings, D10 Roll/Keep. Das Setting ist eine fiktive Version von Europa ca. 1400-1500 n.Chr. und z.B. das Montaigne(= Frankreich)buch enthält ziemlich ausgefeilte Regeln zu höfischen Intrigen.

Sollte dir also das feudale Japan zusagen: +1 für L5R
Eher Errol Flynn Fan: 7th Sea

Mir gefällt bei L5R der Settingfluff nicht und beide Regelsysteme sind(relativ zu D&D betrachtet) Kindergartenniveau für Optimierer, kommen allerdings großflächig ohne Miniatureneinsatz aus(hab das noch bei keinem SL erlebt und schon bei mehr als einem halben Dutzend verschiedenen L5R bzw. 7th Sea gespielt).
 
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Ok Status update. Ich habe grade ne Menge Spielzusammenfassungen gelesen und mit meiner Süßen über alle geredet, die für mich in Frage kommen.

BoL, Barbaren! & weitere S&S Settings:
BoL kannte ich schon, habe ich ohne sie auch schon 1-2 mal gespielt. Mir kam bisher gar nicht der Gedanke, dass ihr das gefallen würde und auf Nachfrage hat sich das bestätigt. Die ganzen S&S Settings sind ihr einfach vom Genre etwas suspekt. Ich denke sie fühlt sich bei solchen Sachen wie Kettenhemdbikini einfach etwas verarscht.
Dying Earth finde ich wirklich interessant. Vielleicht kann ich ihr das trotz des Genres näher bringen...

DSA:
Hier streike ich. Kennen wir natürlich beide und haben es beide auch schon gespielt. DSA ist mit tatsächlich zu DSAig und Ritter sind nicht so mein Ding. Auch hier keine echte Begründung hier sorry.

House of Blooded:
Würde ihr vermutlich gut gefallen. Ich finde das Setting mittelmäßig interessant. Überlege ich mir noch. Bin bisher noch nicht so angefixt kann aber noch kommen. Nur.. wer sind bitte die historischen Ven? Er sagt groß, dass er es nicht an die historischen/tatsächlichen Ven anlegt aber selbst Wikipedia konnte mir unter dem Begriff nichts anlegen. Das System behauptet selbst ein Storyteller/ing System zu sein. Wie ähnlich ist das denn der Wod und Konsorten? Ihre Vorraussetzungen finden sich da bestimmt wieder.. inwieweit wird mein Drang nach Action und Taktik den bedient?

Wahrhammer Fantasy:
Mir wirkte das Tabletop vom Setting her immer etwas abgedreht, aber nach dem Lesen von ein paar Zusammenfassungen wirkt es wie solide Fantasy mit ein paar interessanten Twists. Werde ich weiter verfolgen.

Burning Empires:
Nicht interessant vom Setting für sie. Wirklich nicht. ;)
Allerdings sehe ich keinen GRund sich Burning Wheels (was ja das System ist) einmal genauer anzusehen. Kann mir da einer was vom grundlegenen Mechanismus erklären?

Song of F&I:
Die Bücher habe ich bisher nie gelesen. Nicht dass ich es komplett ausschließe, aber mir war der Hype irgendwie zu groß, ich hatte Angst enttäuscht zu werden. Inwiefern ist das gut Spielbar ohne die Bücher zu kennen?

L5R & Quin:
Würde ich spielen, aber Asia Settings leiten traue ich mir selber nicht zu. Da es aber um mich als SL geht leider aussen vor.

Dungeonslayers:
Habe ich mir nichtmal angesehen- Sorry, aber bei einem Spiel mit diesem Namen kriege ich sie nicht dazu es zu spielen selbst wenn es nur um Soziales gehen würde und weder Dungeon noch Slayer vorkommen.

B&B:
Finde ich TOLL!! Könnte mir nur keine dauerhafte Kampagne damit vorstellen. Wir aber auf meine "mal ausprobieren" Liste gesetzt.:D

7th Sea:
Mit Mantel und Degen habe ich mich bisher noch nie beschäftigt. Klingt aber auch interessant. Wie läuft das denn mit dem Würfeln jetzt?


Ich entschuldige mich erstmal für die vielen Fragen, die ich mit normalerweise selber beantwortet hätte. Google-Fu hilft ja. Aber gleichzeitig sind es sehr viele Antworten (schon jetzt!) so dass ich mir nich alles ganz genau anschauen konnte. Erstmal vielen Dank!!
 
AW: Passendes System gesucht

Reign von Greg Stolze. Selbst wenn dir/euch das Setting nicht liegt gib es einige Adaptionen und Selbstentwicklungen dazu. Und selbst was draus machen ist auch nicht so schwer.
 
AW: Passendes System gesucht

Burning Empires:
Nicht interessant vom Setting für sie. Wirklich nicht. ;)
Allerdings sehe ich keinen GRund sich Burning Wheels (was ja das System ist) einmal genauer anzusehen. Kann mir da einer was vom grundlegenen Mechanismus erklären?

Nun, man kann mit Burning Empires auch Fantasy spielen, muss dann halt anpassen.

Aber, schau bzw. lies die Review:
YouTube - Game Geeks #48 Burning Empires
Review of Burning Empires - RPGnet
Review of Sci-Fi Week: Burning Empires - RPGnet


Zu Burning Wheel:
DnD - Gate: The Burning Wheel Fantasy RPG - Revised Edition
Review of Burning Wheel Revised - RPGnet

Zu BE ist generell zu sagen, dass es mehr Player Empowerment betreibt als Burning Wheel.


Was ich gut finde an BE:
- Es wirkt atmosphärisch dicht, aber lässt Freiheiten.
- Die gemeinsame Erschaffung der Hintergrundwelt, die bespielt wird.
- Die XP-Vergabe läuft über Trial und Error. Auch fehlgeschlagene Fertigkeitsproben bringen dich weiter.
- Es wirkt stringent.
- Task vs. Intent Resolution, ist mMn sehr sinnig.
- Wenn man den Crunch mal an sich rangelassen und verinnerlicht hat, isses recht flüssig.
- Regeln für Rededuelle, Massenkampf und dergleichen. Dieselbe Mechanik, wirkt stringent, aus einem Guß.


Was ich nicht so toll an BE finde:
- Es cruncht teils heftig, allein die Kampfregeln sind zwar strategisch/taktisch, aber nicht(!) wirklich TT-tauglich.
- Das Szenen-Resourcen-System zu blicken dauert etwas.
- Es taugt nicht wirklich für Wettbewerbsmässiges Spielen. Auch unter der Maßgabe, dass der SL "gegen" die Gruppe spielt. Aufgrund der "Infection"-Mechaniken bedingt.
- Metagame ist nicht direkt mit dem Inhalt der Kampagnenabenteuer verknüpft. Benötigt Hausregel.
- Die "Let it ride"-Regel bedingt kooperative, reife Mitspieler.


Burning Wheel (Revised) ist der Vorgänger zu Burning Empires und AFAIR zu 90-95% deckungsgleich was die Regeln angeht, nur, dass es halt Fantasy ist, und der SL, anders als bei BE, mehr Kontrolle über die einzelnen Szenen hat.


BW(R) ist klassischer, aber halt Fantasy, und halt ein paar zusätzliche Quellenbücher.


Warum ich BE/BW trotzdem empfehle?

Weils einiges an Stellen leisten kann, an denen viele andere RPGs versagen, so z.B. soziale Situationen und politische Debatten.

Weitere Info im Wiki:
Fight For What You Believe

Bei weiteren Fragen, einfach PM oder posten.
 
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