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AW: Paizos Pathfinder - Blogübersetzungen
Die jüngste Unannehmlichkeit
Donnerstag, 17. Mai 2007
Obwohl er eigentlich zu sehr damit beschäftigt ist, Orcus und Iggwilv in Dungeon #149 mit Spielwerten auszustatten, um selbst zu schreiben, dachte sich Pathfinder-Chefredakteuer James Jacobs trotzdem, dass ihr an ein wenig Sandfleck (Sandpoint) Geschichte interessiert sein könntet, an der er gerade für „Burnt Offerings“ (Verbrannte Opfergaben) arbeitet:
Als Jervis Stoot seine Absicht klar machte, ein Heim auf der Insel gleich nördlich des alten Leuchtturms zu errichten, schenkten ihm die Einheimischen keine große Beachtung. Jervis hatte schon so etwas wie einen Ruf als Exzentriker dafür erworben, dass er einen Ein-Mann-Kreuzzug führte, um Vogelabbildungen an jedes Gebäude der Stadt zu schnitzen, das es verdiente. Stoot schnitzte niemals, ohne sich die Erlaubnis dafür zu verschaffen, aber seine unglaubliche Kunstfertigkeit sorgte dafür, dass man die Gelegenheit wahrnahm, wenn er jemandes Gebäude als Ort seines neuesten Projektes auswählte. Einen Stoot zu haben, wurde schnell zu einem Gegenstand für Angeberei und Jervis weitete sein Talent aus, so dass es auch Galionsfiguren und sogar Kutschen umfasste.
Diejenigen, die ihn fragten oder Bezahlung für sein Talent anboten, wurden abgewiesen. Stoot sagte ihnen dann „Da ist kein Vogel in dem Holz da, den ich befreien kann“ und zog seines Weges. Stoot wanderte oft für Tage durch die Straßen, bis er einen versteckten Vogel in einem Zaunpfahl, Fenstersturz, einer Turmspitze oder einem Türrahmen bemerkte und sich die Genehmigung besorgte, ihn mit seinen zuverlässigen Schnitzereien „freizulassen“.
Stoots Begründung dafür, auf die Insel zu wollen, erschien harmlos genug – der Ort war ein Zufluchtsort für die Vögel der Gegend und seine Behauptung „Will bei die Vögel sein“ schien Sinn zu machen. Sogar so sehr, dass die Schreinerzunft (mit der Stoot seit einigen Jahren einen freundschaftlichen Wettstreit pflegte) sich anbot, ihm kostenlos eine Treppe entlang der südlichen Klippenseite zu errichten, so dass Stoot sein neues Heim einfach betreten und verlassen konnte. Fünfzehn Jahre lang lebte Stoot auf der Insel. Seine Besuche in die Stadt wurden immer seltener, so dass es so etwas wie ein Ereignis wurde, wenn er ein Gebäude auswählte einen neuen Stoot zu beherbergen.
Sandfleck kannte Verbrechen, sogar Mord. Ein oder zweimal im Jahr gingen die Temperamente durch, Raubüberfälle liefen schief, Eifersucht wurde zu stark, um sie zu ertragen, oder es wurde das eine Glas zu viel getrunken und jemand endete als Leiche. Aber als die Zahl der Toten plötzlich stark anstieg, hatte die Stadt keine Idee, wie sie reagieren sollte. Sandflecks Wachhauptmann zu jener Zeit war ein sehr geradliniger Mensch mit Namen Casp Avertin, ein pensionierter Offizier der Stadtwache aus Magnimar. Doch selbst er war auf den Mörder schlecht vorbereitet, der als „Hackebeil“ bekannt werden sollte. Im Verlauf eines langen Wintermonats kam alle paar Tage ein neues Opfer zutage. Jedes wurde im gleichen schrecklichen Zustand mit tiefen Schnittwunden am Hals und Körper aufgefunden. Beide Hände und Füße waren abgetrennt und in der Nähe aufgestapelt, Augen und Zungen fehlten vollständig und waren brutal aus dem Kopf gerissen worden.
Im Verlauf dieses schrecklichen Monats suchte sich das Hackebeil 25 Opfer. Seine unheimliche Gabe, Fallen und Verfolgungen auszuweichen, setzte der Stadtwache bald zu und strapazierte besonders Wachhauptmann Avertin, der immer mehr dem Alkohol verfiel. Viele glauben, dass er sogar anfing, seine Frau und seine Tochter zu schlagen und das mag auf seine eigene Weise zur Entstehung des großen Sandfleckbrands beigetragen haben. Auf jeden Fall wurde Wachhauptmann Avertin selbst das letzte Opfer des Hackebeils. Er wurde getötet, als er schließlich den Mörder dabei überraschte, als er sein aktuellstes Opfer in einer Seitengasse verstümmelte, die später als Hackebeilgasse bekannt werden sollte . Im darauf folgenden Kampf schaffte es Avertin jedoch, dem Mörder eine schwere Wunde zuzufügen. Als die Stadtwache wenige Minuten später ihren Wachhauptmann tot neben einem weiteren Opfer fand, konnte sie der blutigen Spur folgen, die der Mörder hinterlassen hatte. Eine Spur, die geradewegs zur Treppe von Stoots Felsen führte.
Zuerst weigerte sich die Wache, der logischen Schlussfolgerung zu glauben und befürchtete, dass das Hackebeil gekommen sei, um den armen Jervis Stoot als 26stes Opfer zu fordern. Was die Wache dann allerdings im bescheidenen Heim auf der Insel und im größeren Raumkomplex fand, der in den Felsen darunter geschlagen worden war, ließ keinen Zweifel. Jervis Stoot und das Hackebeil waren ein und dieselbe Person und die Augen und Zungen der 25 Opfer wurden auf einem grässlichen Altar für einen vogelähnlichen Dämonen gefunden, dessen Namen niemand auszusprechen wagte. Stoot selbst wurde tot vor dem Altar aufgefunden. Er hatte sich als letzte Opfergabe die eigene Zunge und die Augen herausgerissen.
Die Wächter brachten den Eingang zu den Kammern zum Einsturz, verbrannten Stoots Haus, rissen die Treppe ab und taten ihr bestes, alles zu vergessen. Stoot selbst wurde am Strand auf einem Scheiterhaufen verbrannt, seine Asche gesegnet und danach in dem Versuch verstreut, eine unheilige Rückkehr aus dem Jenseits zu verhindern. Und in den Monaten darauf tat Sandfleck sein bestes, den Schrecken zu vergessen. Trotzdem schrecken sogar heute noch Kinder, die sich an die finstere Zeit vor sechs Jahren zurückerinnern, manchmal nachts aus Albträumen auf, in denen das Hackebeil sich unter ihren Betten versteckt.
James Jacobs,
Chefredakteur Pathfinder
Übersetzung: guennar
Lektorat: Oliver von Spreckelsen
Die jüngste Unannehmlichkeit
Donnerstag, 17. Mai 2007
Obwohl er eigentlich zu sehr damit beschäftigt ist, Orcus und Iggwilv in Dungeon #149 mit Spielwerten auszustatten, um selbst zu schreiben, dachte sich Pathfinder-Chefredakteuer James Jacobs trotzdem, dass ihr an ein wenig Sandfleck (Sandpoint) Geschichte interessiert sein könntet, an der er gerade für „Burnt Offerings“ (Verbrannte Opfergaben) arbeitet:
Als Jervis Stoot seine Absicht klar machte, ein Heim auf der Insel gleich nördlich des alten Leuchtturms zu errichten, schenkten ihm die Einheimischen keine große Beachtung. Jervis hatte schon so etwas wie einen Ruf als Exzentriker dafür erworben, dass er einen Ein-Mann-Kreuzzug führte, um Vogelabbildungen an jedes Gebäude der Stadt zu schnitzen, das es verdiente. Stoot schnitzte niemals, ohne sich die Erlaubnis dafür zu verschaffen, aber seine unglaubliche Kunstfertigkeit sorgte dafür, dass man die Gelegenheit wahrnahm, wenn er jemandes Gebäude als Ort seines neuesten Projektes auswählte. Einen Stoot zu haben, wurde schnell zu einem Gegenstand für Angeberei und Jervis weitete sein Talent aus, so dass es auch Galionsfiguren und sogar Kutschen umfasste.
Diejenigen, die ihn fragten oder Bezahlung für sein Talent anboten, wurden abgewiesen. Stoot sagte ihnen dann „Da ist kein Vogel in dem Holz da, den ich befreien kann“ und zog seines Weges. Stoot wanderte oft für Tage durch die Straßen, bis er einen versteckten Vogel in einem Zaunpfahl, Fenstersturz, einer Turmspitze oder einem Türrahmen bemerkte und sich die Genehmigung besorgte, ihn mit seinen zuverlässigen Schnitzereien „freizulassen“.
Stoots Begründung dafür, auf die Insel zu wollen, erschien harmlos genug – der Ort war ein Zufluchtsort für die Vögel der Gegend und seine Behauptung „Will bei die Vögel sein“ schien Sinn zu machen. Sogar so sehr, dass die Schreinerzunft (mit der Stoot seit einigen Jahren einen freundschaftlichen Wettstreit pflegte) sich anbot, ihm kostenlos eine Treppe entlang der südlichen Klippenseite zu errichten, so dass Stoot sein neues Heim einfach betreten und verlassen konnte. Fünfzehn Jahre lang lebte Stoot auf der Insel. Seine Besuche in die Stadt wurden immer seltener, so dass es so etwas wie ein Ereignis wurde, wenn er ein Gebäude auswählte einen neuen Stoot zu beherbergen.
Sandfleck kannte Verbrechen, sogar Mord. Ein oder zweimal im Jahr gingen die Temperamente durch, Raubüberfälle liefen schief, Eifersucht wurde zu stark, um sie zu ertragen, oder es wurde das eine Glas zu viel getrunken und jemand endete als Leiche. Aber als die Zahl der Toten plötzlich stark anstieg, hatte die Stadt keine Idee, wie sie reagieren sollte. Sandflecks Wachhauptmann zu jener Zeit war ein sehr geradliniger Mensch mit Namen Casp Avertin, ein pensionierter Offizier der Stadtwache aus Magnimar. Doch selbst er war auf den Mörder schlecht vorbereitet, der als „Hackebeil“ bekannt werden sollte. Im Verlauf eines langen Wintermonats kam alle paar Tage ein neues Opfer zutage. Jedes wurde im gleichen schrecklichen Zustand mit tiefen Schnittwunden am Hals und Körper aufgefunden. Beide Hände und Füße waren abgetrennt und in der Nähe aufgestapelt, Augen und Zungen fehlten vollständig und waren brutal aus dem Kopf gerissen worden.
Im Verlauf dieses schrecklichen Monats suchte sich das Hackebeil 25 Opfer. Seine unheimliche Gabe, Fallen und Verfolgungen auszuweichen, setzte der Stadtwache bald zu und strapazierte besonders Wachhauptmann Avertin, der immer mehr dem Alkohol verfiel. Viele glauben, dass er sogar anfing, seine Frau und seine Tochter zu schlagen und das mag auf seine eigene Weise zur Entstehung des großen Sandfleckbrands beigetragen haben. Auf jeden Fall wurde Wachhauptmann Avertin selbst das letzte Opfer des Hackebeils. Er wurde getötet, als er schließlich den Mörder dabei überraschte, als er sein aktuellstes Opfer in einer Seitengasse verstümmelte, die später als Hackebeilgasse bekannt werden sollte . Im darauf folgenden Kampf schaffte es Avertin jedoch, dem Mörder eine schwere Wunde zuzufügen. Als die Stadtwache wenige Minuten später ihren Wachhauptmann tot neben einem weiteren Opfer fand, konnte sie der blutigen Spur folgen, die der Mörder hinterlassen hatte. Eine Spur, die geradewegs zur Treppe von Stoots Felsen führte.
Zuerst weigerte sich die Wache, der logischen Schlussfolgerung zu glauben und befürchtete, dass das Hackebeil gekommen sei, um den armen Jervis Stoot als 26stes Opfer zu fordern. Was die Wache dann allerdings im bescheidenen Heim auf der Insel und im größeren Raumkomplex fand, der in den Felsen darunter geschlagen worden war, ließ keinen Zweifel. Jervis Stoot und das Hackebeil waren ein und dieselbe Person und die Augen und Zungen der 25 Opfer wurden auf einem grässlichen Altar für einen vogelähnlichen Dämonen gefunden, dessen Namen niemand auszusprechen wagte. Stoot selbst wurde tot vor dem Altar aufgefunden. Er hatte sich als letzte Opfergabe die eigene Zunge und die Augen herausgerissen.
Die Wächter brachten den Eingang zu den Kammern zum Einsturz, verbrannten Stoots Haus, rissen die Treppe ab und taten ihr bestes, alles zu vergessen. Stoot selbst wurde am Strand auf einem Scheiterhaufen verbrannt, seine Asche gesegnet und danach in dem Versuch verstreut, eine unheilige Rückkehr aus dem Jenseits zu verhindern. Und in den Monaten darauf tat Sandfleck sein bestes, den Schrecken zu vergessen. Trotzdem schrecken sogar heute noch Kinder, die sich an die finstere Zeit vor sechs Jahren zurückerinnern, manchmal nachts aus Albträumen auf, in denen das Hackebeil sich unter ihren Betten versteckt.
James Jacobs,
Chefredakteur Pathfinder
Übersetzung: guennar
Lektorat: Oliver von Spreckelsen