derZwart
Svart, Black, Noir
- Registriert
- 3. Dezember 2006
- Beiträge
- 869
Hallo zusammen,
ich weiß nicht ob es das Thema hier schonmal gab (ich denke allerdings schon), die Suchfunktion jedenfalls spuckte soweit ich das beurteilen kann, nichts brauchbares zu dem Thema aus.
Also: Bevorzugt ihr als Spieler oder SL eher wenn der SL in bestimmten Situationen, einem Kampf zum Beispiel , offen oder verdeckt würfelt?
Es ist im Moment ein großes Thema in meinen Gruppen, da ein SL quasi darauf besteht offen zu würfeln, was einige der Spieler rigeros ablehnen. Ich selbst bin da zwiegespalten.
Mit offenem Würfeln gibt man als SL immer ein Stück Kontrolle ab. Das ist etwas was nicht jedermann mag. Vorallem wenn man sehr plotorientiert spielt und wenig mit Improvisation am Hut hat. Zum einen können wichtige NSCs einfach sterben weil man als SL einfach schlecht würfelt und auf der anderen Seite kann das auch den SC passieren. Denn beim offenen Würfeln hat man als SL keinen Einfluß mehr, man kann ggf. nicht mehr an Würfeln drehen. Die Härte eines Kampfes kann ich aber auch erhöhen indem ich verdeckt würfle. Denn schließlich kann ich jeden Angriff meines Antogonisten gelingen lassen und den Schaden quasi beliebig festlegen.
Doch sicher stimmt es, das Konflikte durch offenes Würfeln in gewisserweise ernster/härter werden. Etwas dass für Viele sehr reizvoll sein kann. Das Gefühl zu einem gewissen Grad nicht mehr der Willkür eines SLs unterworfen zu sein, ist sicher auch für viele Spieler eine gute Sache, z.B. für mich der soetwas eigentlich überhaupt nicht abhaben kann und Spielern, SCs und NSCs größtmögliche Autonomie zugestehen möchte.
Zu dieser Autonomie gehört es auch das ich Spielern teilweise die Kontrolle über eine Situation gebe indem NSCs genauso funktionieren wie SCs und sie genauso normale Werte haben an die sich auch ein SL halten muss. Werte die sich natürlich durch die Würfelergebnisse abschätzen lassen und dadurch das Gegenüber/der Gegner für den Spieler berechenbarer wird. Aber das ist in einem Spiel nichts schlechtes. Wenn ich weiß welche ungefähren Fähigkeiten mein Gegner hat, kann ich mir überlegen was ich dagegen mache bzw. welche Möglichkeiten ich habe. Bei einem Gegner von dem mir nur mittgeteilt wird ob er getroffen hat und wieviel Schaden er macht, kann ich das nicht. Selbst bei einem Gegner dessen Angriffe noch so schön vom SL beschrieben werden, kann ich nicht einschätzen ob es nur Glück war oder ob er wirklich was auf dem Kasten hat. Also muss ich meinen SC auf gut Glück und SL-Willkür ggf. in sein Verderben laufen lassen. Die Werte meines Charakters bringen mir im Endeffekt garnichts, da das Gefühl aufkommen könnte der SL schummelt sowieso und dreht an den Würfel wie es ihm gerade passt um weiterhin in einer eigentlich recht taktischen Situation nichts weiter als atmosphärisches Kolorit zu produzieren. Wenn etwas aber darüber hinaus gehen soll, braucht es Regeln an die sich auch die NSCs halten müssen, da hier Konsequenzen entstehen, die für den Spieler (nicht den SC) interessant sind. Dieser muss nämlich mit den (regeltechnischen) Möglichkeiten seiner Spielfigur darauf reagieren, was bei Kolorit doch recht schwer fällt.
Aber, ich würfle als SL ebenfalls verdeckt. Warum? Weil es manchmal (zugegeben sehr selten, das beteuere ich immer wieder und es stimmt auch. Von 100 Würfen drehe ich vielleicht an einem einzigen) nötig ist einen Wurf zu drehen, um der lieben Dramaturgie willen. Zugegebenermaßen ist das irgendwo sehr sehr ambivalent bei den ganzen Vorteilen die ich im offenen Würfeln sehe, aber manche Dinge möchte ich mir als SL einfach vorbehalten. Nicht um einen Plot durchzuprügeln oder um zu verhindern das die Spieler den Gegner einschätzen können (ich könnte ihnen gerne die Werte die der Gegner benutzt einfach sagen), sondern weil ich bestimmte Szenen im Kopf habe die ich auch so durchgeführt sehen will und Oberschurken die sich selbst ihre Waffe in den Leib rammen weil ich gepatzt habe, gehören definitiv nicht dazu.
In letzter Konsequenz könnte ich allerdings auch offen würfeln. Denn letztendlich habe ich den Ansruch das NSCs genauso funktionieren wie SCs, denen z.B. auch mal ein Zauber schief gehen kann und ein misslungener Armatrutz dem bösen Schwarzmagier schon mal das Leben kostete. In meiner Gruppe haben wir uns allerdings im "Gruppenvertrag" vereinbart das der SL verdeckt würfelt und daran halte ich mich. Ich denke das ich dabei das wichtigste. Offenes Würfel, Regeleinsatz, Powerlevel, Spielwelt etc. sind alles Dinge über die man vorher offen reden und sich auf etwas einigen muss. Der letzte Punkt ist übrigens ein Totschlagargument und sollte für die weitere Diskussion ignoriert werden. Ich kam aber dennoch nicht umhin es hier zu schreiben.
gruß Zwart
ich weiß nicht ob es das Thema hier schonmal gab (ich denke allerdings schon), die Suchfunktion jedenfalls spuckte soweit ich das beurteilen kann, nichts brauchbares zu dem Thema aus.
Also: Bevorzugt ihr als Spieler oder SL eher wenn der SL in bestimmten Situationen, einem Kampf zum Beispiel , offen oder verdeckt würfelt?
Es ist im Moment ein großes Thema in meinen Gruppen, da ein SL quasi darauf besteht offen zu würfeln, was einige der Spieler rigeros ablehnen. Ich selbst bin da zwiegespalten.
Mit offenem Würfeln gibt man als SL immer ein Stück Kontrolle ab. Das ist etwas was nicht jedermann mag. Vorallem wenn man sehr plotorientiert spielt und wenig mit Improvisation am Hut hat. Zum einen können wichtige NSCs einfach sterben weil man als SL einfach schlecht würfelt und auf der anderen Seite kann das auch den SC passieren. Denn beim offenen Würfeln hat man als SL keinen Einfluß mehr, man kann ggf. nicht mehr an Würfeln drehen. Die Härte eines Kampfes kann ich aber auch erhöhen indem ich verdeckt würfle. Denn schließlich kann ich jeden Angriff meines Antogonisten gelingen lassen und den Schaden quasi beliebig festlegen.
Doch sicher stimmt es, das Konflikte durch offenes Würfeln in gewisserweise ernster/härter werden. Etwas dass für Viele sehr reizvoll sein kann. Das Gefühl zu einem gewissen Grad nicht mehr der Willkür eines SLs unterworfen zu sein, ist sicher auch für viele Spieler eine gute Sache, z.B. für mich der soetwas eigentlich überhaupt nicht abhaben kann und Spielern, SCs und NSCs größtmögliche Autonomie zugestehen möchte.
Zu dieser Autonomie gehört es auch das ich Spielern teilweise die Kontrolle über eine Situation gebe indem NSCs genauso funktionieren wie SCs und sie genauso normale Werte haben an die sich auch ein SL halten muss. Werte die sich natürlich durch die Würfelergebnisse abschätzen lassen und dadurch das Gegenüber/der Gegner für den Spieler berechenbarer wird. Aber das ist in einem Spiel nichts schlechtes. Wenn ich weiß welche ungefähren Fähigkeiten mein Gegner hat, kann ich mir überlegen was ich dagegen mache bzw. welche Möglichkeiten ich habe. Bei einem Gegner von dem mir nur mittgeteilt wird ob er getroffen hat und wieviel Schaden er macht, kann ich das nicht. Selbst bei einem Gegner dessen Angriffe noch so schön vom SL beschrieben werden, kann ich nicht einschätzen ob es nur Glück war oder ob er wirklich was auf dem Kasten hat. Also muss ich meinen SC auf gut Glück und SL-Willkür ggf. in sein Verderben laufen lassen. Die Werte meines Charakters bringen mir im Endeffekt garnichts, da das Gefühl aufkommen könnte der SL schummelt sowieso und dreht an den Würfel wie es ihm gerade passt um weiterhin in einer eigentlich recht taktischen Situation nichts weiter als atmosphärisches Kolorit zu produzieren. Wenn etwas aber darüber hinaus gehen soll, braucht es Regeln an die sich auch die NSCs halten müssen, da hier Konsequenzen entstehen, die für den Spieler (nicht den SC) interessant sind. Dieser muss nämlich mit den (regeltechnischen) Möglichkeiten seiner Spielfigur darauf reagieren, was bei Kolorit doch recht schwer fällt.
Aber, ich würfle als SL ebenfalls verdeckt. Warum? Weil es manchmal (zugegeben sehr selten, das beteuere ich immer wieder und es stimmt auch. Von 100 Würfen drehe ich vielleicht an einem einzigen) nötig ist einen Wurf zu drehen, um der lieben Dramaturgie willen. Zugegebenermaßen ist das irgendwo sehr sehr ambivalent bei den ganzen Vorteilen die ich im offenen Würfeln sehe, aber manche Dinge möchte ich mir als SL einfach vorbehalten. Nicht um einen Plot durchzuprügeln oder um zu verhindern das die Spieler den Gegner einschätzen können (ich könnte ihnen gerne die Werte die der Gegner benutzt einfach sagen), sondern weil ich bestimmte Szenen im Kopf habe die ich auch so durchgeführt sehen will und Oberschurken die sich selbst ihre Waffe in den Leib rammen weil ich gepatzt habe, gehören definitiv nicht dazu.
In letzter Konsequenz könnte ich allerdings auch offen würfeln. Denn letztendlich habe ich den Ansruch das NSCs genauso funktionieren wie SCs, denen z.B. auch mal ein Zauber schief gehen kann und ein misslungener Armatrutz dem bösen Schwarzmagier schon mal das Leben kostete. In meiner Gruppe haben wir uns allerdings im "Gruppenvertrag" vereinbart das der SL verdeckt würfelt und daran halte ich mich. Ich denke das ich dabei das wichtigste. Offenes Würfel, Regeleinsatz, Powerlevel, Spielwelt etc. sind alles Dinge über die man vorher offen reden und sich auf etwas einigen muss. Der letzte Punkt ist übrigens ein Totschlagargument und sollte für die weitere Diskussion ignoriert werden. Ich kam aber dennoch nicht umhin es hier zu schreiben.
gruß Zwart