Süchtige sind oft nicht in der Lage ihren Zustand selbst als Problem zu erkennen, ich habe viele Menschen mit stoffgebundenen Süchten kennengelernt, die trotz massiver Schädigungen im Sozialen und Körperlichen Bereichen nicht akzeptieren das sie ein Problem haben.
Bei u.a. Alkoholikern mag das zutreffen, bei Onlinesucht bin ich mir das nicht so sicher. Sicher gibt es einige, die es nicht merken, andere merken es aber, wenn sie immer, wieder online sein "müssen".
Man könnte also sagen, jemand der über ein Jahr hinweg ca. 1.200 Euro für ein Onlinespiel ausgegeben hat ist süchtig, aber jemand der 1.200 Euro für mehrere Spieletitel ausgegeben hat, hat ein Hobby?
Nein, kann man nicht. Neben dem was Ace schon gesagt hat, kommen noch ein paar Punkte hinzu.
Nur weil jemand jeden Monat einen Abonnement eines kostenpflichtigen Onlinespiel zahlt (sofern er es sich leisten kann) ist er noch nicht süchtig. Wenn er jeden Tag fast den ganzen Tag vor dem PC dieses Onlinespiel spielt, besteht eine sehr hohe Chance, dass er onlinesüchtig ist (außer er ist Hartz IVler oder Student, der sich Urlaubssemester fürs PC Zocken verordnet hat).
Wenn ein Manager 1200 Euro für z.B. ein besonderes einzigartiges Reittier zahlt oder lieber Geld zahlt, statt für einen guten Charakter ewig Zeit ins Spiel zu investieren, dann ist er nicht süchtig. Er gibt sein Geld halt für diese Dinge aus. Selbst wenn jemand für 100 Euro pro Monat Abos für unzählige Onlinespiele abgeschlossen hat, dann muss er noch nicht süchtig sein. Auch wenn er all seine Freizeit in diesen Spielen verbringt, muss er nicht zwangsläufig süchtig sein. Wenn durch das Spielen seine Arbeit leidet, er sein Leben total nach diesen Spielen ausrichtet und nicht mal einen Tag nicht spielen kann oder eine Zwangspause vom Spiel Entzugsympthome verursachen, dann ist er onlinesüchtig.
Wenn jemand für 100 Euro pro Monat Spieletitel kauft und es sich auch leisten kann, egal, ob nur für eine oder mehrere Plattformen, sagt das noch nicht aus, ob er diese Titel überhaupt spielt. Vielleicht stellt er sie auch alle nur ins Regal.
Wenn er jeden Titel anspielt oder durchspielt und er auch die Freizeit dafür hat, dann hat er als Leidenschaft oder Hobby halt Plattformname-Spiele. Problematisch wird das Spielen nur dann, wenn es so exessiv gespielt wird, dass das das Spiel das Leben des Spielenden nur noch bestimmt.