Nicht vorhandene Gräben...

Kazuja

Perfect Enemy
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6. September 2004
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Ich bin über dieses Thema gestolpert: http://www.blutschwerter.de/f91-run...36-buffed-das-magazin-fuer-rollenspieler.html

Und da ist mir wieder einmal aufgefallen, wie merkwürdig doch das Rollenspiel-Hobby zerteilt wird...
Da wird von gewaltigen Unterschieden zwischen MMORPGs und Pen & Paper RPGs gesprochen und weil wir grad dabei sind: Tabletops sind sowieso was ganz anderes und haben damit auch gar nichts zu tun.

Wieso eigentlich?
Ich meine sein wir mal ehrlich die meisten rollenspielerischen "Leistungen", denen man so beiwohnen darf, sind auch nicht von größerer literarischer Tragweite als irgendein angsty Diolog in irgendeinem x-beliebeigen JRPG. Außerdem haben die meisten P&P Rollenspiele ein Kampfsystem, wohingegen die ödeste One-Click-Combat-Engine noch unglaublich spannend wirkt. Die sieht wenigstens bunt aus...

Aber um es mal auf den Punkt zu bringen: Es ist eigentlich derselbe Scheiß!
Nur das das eine Mal ein Rechner in die Sache involviert ist... Wobei... Wenn ich an meine Rollenspielrunden denke, ist selbst das kein Unterscheidungskriterium...

Der einzige wirklich Unterschied zwischen den zwei Spielarten derselben Sache ist, - und da seziere ich mal den englischen Ausdruck RPG - dass man bei Mumorpugers den Rollplaying Anteil des Games besser ignorieren kann, weil das Game als solches mehr Spaß macht, als das beim P&P der Fall wäre...


Ich frag mich eh woher diese Angst vor den MMOs rührt?
Es wird im Chat und im Forum Rollenspiel betrieben, warum nicht auch da? Das ist auch ein Chatroom - ein sehr bunter Chatroom mit Monstern drin, die dir alle an den Kragen wollen - aber das ändert nichts daran, dass man in dem Ding auch rollenspielen kann...

Ich meine, ich verstehe, warum man nicht monatlich Geld springen lassen möchte, um ein Spiel spielen zu können, aber das ist ernsthaft kein Argument weil 1. es MMORPGs gibt die keinen monatlichen Beitrag verlangen und 2. viele P&P Rollenspiele effektiv genauso teuer sind, da ja auch in monatlichen Abständen Bücher zum entsprechenden Rollenspiel deiner Wahl veröffentlicht werden... Es sei denn du spielst SLA Industries...

Echtes und einziges Argument gegen MMORPGs ist doch, dass man sich lieber zu Hause mit seinen Kumpels um einen Tisch versammelt und gemütlich Nachos mit Käse isst, während man zockt, anstat vor seinem Rechner zu sitzen und sich darüber aufzuregen, dass grad der Voicechat Server ausgefallen ist, man Teamspeak 2 anschmeißen muss, oder besser anfängt zu tippen (ist sowieso cleverer, wenn man Crossgender Charaktere spielt)...
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Echtes und einziges Argument gegen MMORPGs ist doch, dass man sich lieber zu Hause mit seinen Kumpels um einen Tisch versammelt ...
Für mich zwar das beste Argument, aber keineswegs das einzige. :)

Ich ziehe es auch vor, sowohl das Setting als auch zumindest Teile des Systems selbst "basteln" zu
können und auch die Handlung der Kampagne selbst entwerfen zu können, um sie möglichst genau
den Wünschen der Spieler anpassen zu können.
Und dieser Anteil des "Produzierens" ist noch immer bei Pen & Paper höher als bei Computer-RPGs, wo
weiterhin eher der Aspekt des "Konsumierens" im Vordergrund steht.
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Warum fehlen die Käse Nachos in meinem Zitat... :p

Aber um mal auf deinen Einwand einzugehen... Würdest du den Anteil des Produzierens bei einem Foren- oder Chat- Rollenspiel geringer einschätzen als bei P&P RPGs und siehst du da auch den Aspekt des Konsumierens im Vordergrund?
Und wenn ja, worin siehst du das begründet?
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Für mich zwar das beste Argument, aber keineswegs das einzige. :)

Ich ziehe es auch vor, sowohl das Setting als auch zumindest Teile des Systems selbst "basteln" zu
können und auch die Handlung der Kampagne selbst entwerfen zu können, um sie möglichst genau
den Wünschen der Spieler anpassen zu können.
Und dieser Anteil des "Produzierens" ist noch immer bei Pen & Paper höher als bei Computer-RPGs, wo
weiterhin eher der Aspekt des "Konsumierens" im Vordergrund steht.

Ich schließe mich dieser meinung an ;)
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Ich zum Beispiel habe absolut nicht gegen jene Computerdinger, bei denen die Leute sich auch am Tisch treffen könnten, und da spielen, und das zum Teil nur nicht machen, weil ihnen a) eine bessere Welt geliefert wird (anschaulicher) und b) sie sonstwo wohnen. ABER es gibt auch eine Haufen anderer Leute, die schlichtweg sogar Kommentare, die nichts mit dem effektivsten Töten des nächsten Monsters zu tun haben aus ihrer Unterhalten streichen. Und sorry, nein, das ist für mich kein Rollenspiel mehr. Da fehlt völlige soziale Interaktion zwischen den Charakteren...
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

ABER es gibt auch eine Haufen anderer Leute, die schlichtweg sogar Kommentare, die nichts mit dem effektivsten Töten des nächsten Monsters zu tun haben aus ihrer Unterhalten streichen. Und sorry, nein, das ist für mich kein Rollenspiel mehr. Da fehlt völlige soziale Interaktion zwischen den Charakteren...
Der einzige wirklich Unterschied zwischen den zwei Spielarten derselben Sache ist, - und da seziere ich mal den englischen Ausdruck RPG - dass man bei Mumorpugers den Rollplaying Anteil des Games besser ignorieren kann, weil das Game als solches mehr Spaß macht, als das beim P&P der Fall wäre...

Ich sehe wir sind uns einig...
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Warum fehlen die Käse Nachos in meinem Zitat... :p
Das hat wohl mit nächtlichem Hungergefühl zu tun ... ;)

Würdest du den Anteil des Produzierens bei einem Foren- oder Chat- Rollenspiel geringer einschätzen als bei P&P RPGs und siehst du da auch den Aspekt des Konsumierens im Vordergrund?
Bei einem Foren- oder Chat-RPG ist es zwar umständlicher, System, Setting und Kampagne
auf die Spielergruppe "zuzuschneiden", und nach meinem Empfinden leidet auch die Interak-
tion während des Spiels unter den reduzierten Kommunikationsmöglichkeiten, aber ansonsten
sehe ich diese Varianten doch deutlich näher bei Pen & Paper als bei kommerziellen Online-
Rollenspielen.
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Klingt für mich als hätte da jemand zu viele 4E RPGA-Abenteuer gespielt und vergessen, dass das was zwischen den Kämpfen passiert nicht immer nur nerviger Schwachsinn sein muss. :)
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Bei einem Foren- oder Chat-RPG ist es zwar umständlicher, System, Setting und Kampagne
auf die Spielergruppe "zuzuschneiden", und nach meinem Empfinden leidet auch die Interak-
tion während des Spiels unter den reduzierten Kommunikationsmöglichkeiten, aber ansonsten
sehe ich diese Varianten doch deutlich näher bei Pen & Paper als bei kommerziellen Online-
Rollenspielen.
Wieso eigentlich? Ein MMO ist ja quasi auch nur ein (Voice-)Chat, sogar mit verdammt vielen Emoticons drin und einem Spiel was man nebenbei spielen und wahlweise ins Rollenspiel miteinbeziehen kann...

Ich übertreibe jetzt natürlich, aber warum ist den die Kommunikationsmöglichkeit eingeschränkter als in einem Chat?
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Klingt für mich als hätte da jemand zu viele 4E RPGA-Abenteuer gespielt und vergessen, dass das was zwischen den Kämpfen passiert nicht immer nur nerviger Schwachsinn sein muss. :)
Stimmt, die Skill Challanges in den RPGA Abenteuern sind schon ziemlich gut... :)
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Ich übertreibe jetzt natürlich, aber warum ist den die Kommunikationsmöglichkeit eingeschränkter als in einem Chat?
Möglicherweise mißverstehen wir uns gerade.

Ich meinte, daß bei Foren- und Chat-Spielen die Kommunikationsmöglichkeiten einge-
schränkter sind als bei Pen & Paper, beispielsweise weil alle bei Pen & Paper einsetz-
baren nonverbalen Kommunikationskanäle dort wegfallen.
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Mein Einwand bezog sich auch mehr auf diesen Teil deines Posts:
aber ansonsten
sehe ich diese Varianten doch deutlich näher bei Pen & Paper als bei kommerziellen Online-
Rollenspielen.

Das Am-Tisch-Sitzen mehr Kommunikationskanäle hat als Chats, Foren und sonstige Online-Platformen ist, denke ich, eine Tatsache, über die niemand ernsthaft streiten will...
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Mein Einwand bezog sich auch mehr auf diesen Teil deines Posts ...
Das bezog sich nur darauf, daß ich bei Foren- und Chat-Spielen wie bei Pen & Paper
eben System, Setting und Kampagne der Spielergruppe anpassen kann, wenn auch
mit wesentlich mehr Zeitaufwand, was bei kommerziellen Online-Spielen nicht möglich
ist.
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Weil?

(Eigentlich hasse ich es ja auf eine solche Art und Weise zu antworten, aber mir fällt einfach nichts besserers ein, mag der späten Stunde geschuldet sein.)
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Das sind jetzt mindestens zwei mögliche Fragen, ich beantworte mal beide ... ;)

1) Weil ich erfahrungsgemäß eben wegen der möglichen Nutzung auch nonverbaler
Kommunikationskanäle bei anwesenden Spielern sehr viel schneller herausfinden
kann, woran genau sie interessiert sind, als bei einer Kommunikation nur über ei-
nen Text (Forum) oder die Stimme (Chat) - wobei beim Forum auch noch der Fak-
tor der Ungleichzeitigkeit der Kommunikation hinzukommt.

2) Weil bei einem kommerziellen Online-Rollenspiel System, Setting und Handlung
der Kampagne weitestgehend vorgegeben und von mir nicht veränderbar sind.
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

1) Weil ich erfahrungsgemäß eben wegen der möglichen Nutzung auch nonverbaler
Kommunikationskanäle bei anwesenden Spielern sehr viel schneller herausfinden
kann, woran genau sie interessiert sind, als bei einer Kommunikation nur über ei-
nen Text (Forum) oder die Stimme (Chat) - wobei beim Forum auch noch der Fak-
tor der Ungleichzeitigkeit der Kommunikation hinzukommt.
Ja da stimm ich dir auch sofort zu...
Auf das "Weil" wäre ich auch nie selber gekommen...

2) Weil bei einem kommerziellen Online-Rollenspiel System, Setting und Handlung
der Kampagne weitestgehend vorgegeben und von mir nicht veränderbar sind.
Und das ist etwas ich anzweifle...
Setting stimmt, wobei man auch auch stark dran drehen kann...
Aber Handlung? Warum sollte ich die nicht selber vorgeben können? Es gibt genügend Leuten die sich eigene Kampangen und Abenteuer ausdenken und noch mehr Leute, die dann voller Begeisterung im wahrsten Sinne des Wortes durchs Spiel geleitet werden... Von einem Spielleiter halt...
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Aber Handlung? Warum sollte ich die nicht selber vorgeben können? Es gibt genügend Leuten die sich eigene Kampangen und Abenteuer ausdenken und noch mehr Leute, die dann voller Begeisterung im wahrsten Sinne des Wortes durchs Spiel geleitet werden... Von einem Spielleiter halt...
Ein kurzes Beispiel:

Ein Spieler ist fasziniert von den Raven Witches aus Pendragon und möchte eine Handlung,
in der er ihr Geheimnis lüften kann. Ein zweiter Spieler will einen dieser klischeehaften aus
seinem Reich vertriebenen Prinzen spielen und sein Reich zurückerobern. Der dritte Spieler
will das Königreich der Elfen gegen die Zwerge verteidigen.

Nun brauche ich eine Handlung, in der beispielsweise die von den Raven Witches beherrsch-
ten Zwerge das Reich des Prinzen erobert haben und von dort aus das Königreich der Elfen
bedrohen. Bei Pen & Paper schreibe ich so eine Story in nicht einmal dreißig Minuten spiel-
fertig, so daß ich nur noch von Abenteuer zu Abenteuer die Details in die Kampagne einzu-
fügen brauche.

Bei welchem kommerziellen Online-Rollenspiel würde das auch nur annähernd so möglich
sein ?

Edit.:
Aber den eventuellen Rest der Diskussion gibt es erst wieder nach Sonnenaufgang, man
weist mich gerade etwas mürrisch auf die Uhrzeit hin ... :rolleyes:
 
AW: Nicht vorhandene Gräben...

Ja, wenn man zusammensitzt, und gar kein Setting (außer generische Fantasy) im Kopf hat, dann ist es wahrscheinlich besser es so zu machen...

Wenn man aber Warhammer Fantasy spielen möchte, dann könne man auch einfach zu WAR greifen...
 
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