AW: Newsletter "Rollenspieltheorie für die Praxis" für "Breitensportler"
Vielleicht kann man den Newsletter um eine monatliche Systemempfehlung (freies System oder zumindes freie Demo-/Previewversion) ergänzen.
Könnte man sicher machen. Wobei Systeme ja oft direkt in den verlinkten Artikeln weiterverlinkt sind, so daß man gleich weiß, warum der Artikelautor sich gerade auf dieses Spiel bezieht.
Ein ähnliches Problem (nämlich dass kaum noch über Theorie diskutiert wird) ist mir letztens auch in den Sinn gekommen. Ein Grund ist sicherlich, dass nur wenige die Ergüsse der Blogs findet --- das wäre hiermit ja dann erledigt.
Zum einen: Ich finde Blogs verdammt unübersichtlich. Man kann eh nicht im Blog selbst diskutieren, sondern nur kommentieren. Die Blog-Artikel sind in den allermeisten Blogs völlig unstrukturiert hingeklatscht und man kommt nie von selbst auf die Idee, daß der eine interessante Artikel bei den Archiven von Mai 2006 versteckt ist.
Zum anderen: NIEMAND muß mehr über Theorie diskutieren, wo doch DIE THEORETIKER augenscheinlich ZU ENDE DISKUTIERT haben. - Nun käuen sie auf ihren Privatinsel-Blogs nur noch ihre eigene Meinung wieder ohne sie mit anderen Ansichten ins Cage-Match schicken zu müssen.
Die Theoriediskussion ist beendet.
Ich glaube, Theorie ist einfach durch. Es gab mal eine zeitlang ein Bündel an interessanten, neuartigen Gedanken, die polarisiert haben, die manche Leute sehr viel weitergebracht und andere schwer aufgeregt haben. Das war der Ideenhaufen "Forge". Der war so erfolgreich, weil er -egal, was man im einzelnen von den Inhalten hält- einen grundsätzlich neuen Ansatz vorgestellt und manche nie hinterfragte Gewissheit über den Haufen geworfen hat.
Die Diskussion darüber ist Geschichte, da gibt es nichts mehr zu sagen. Die ehemalig neuen Standpunkte sind etabliert, es gibt genügend coole, funktionierende Spiele aus dieser Ecke, die eine gangbare Alternative sind, und viele Leute haben für eher traditionellere Spiele manche Elemente übernommen, auch wenn ihnen die Forge ansonsten ganz egal war. Die Forge war ein Erfolg, weil sie die Vorstellung darüber, was gutes Rollenspiel ausmacht radikal neu diskutiert hat und zumindest teilweise neue Vorstellungen durchgesetzt hat. Und nu is einfach gut.
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Hier wird nichts mehr gepostet, weil es hier nichts mehr zu sagen gibt.
Na, das ist ja interessant. - Erst macht im Forge-Forum die Theorie-Diskussion zu. Nun im GroFaFo. - Bleibt der Rückzug ins Private (in diesem Falle OHNE Diskussion).
Schade ist es nicht drum, wenn denn schon ALLES gesagt, ALLES diskutiert, ALLE Standpunkte geklärt wurden.
Schade ist es nicht drum, wenn denn schon "genügend coole, funktionierende Spiele" existieren und auch die uncoolen, nicht funktionierenden Spiele Elemente aus der Theorie übernommen haben.
Schade ist es nicht drum, weil man so ja die völlig unnötige Spaltung, die von den Theoretikern betrieben wurde, nicht mehr vorantreiben wird.
Schade ist es nicht drum, weil man so die hitzigen, polarisierenden, und zu Nichts führenden Karussell-Threads nicht mehr sehen wird.
So, wie sich die Resignation und der Rückzug auf die Privatinseln der Seligen in der deutschen Rollenspieltheoretikerszene darstellt, bin ich schwer am Zweifeln, ob denn ein Rollenspieltheorie-Newsletter überhaupt noch gebraucht wird.
Und ob ein solcher Newsletter überhaupt noch AKTUELLE Inhalte haben kann, wenn eh schon alles gesagt und alles zu Ende diskutiert ist, alle Wahrheiten, wie man Richtiges Rollenspiel zu betreiben hat, feststehen und nur noch in einzelnen Blogs umformuliert werden, ohne aber inhaltlich irgendetwas Neues zu bringen.
Vermutlich wäre ein solcher Newsletter vor sechs oder sieben Jahren noch möglich gewesen, da damals die Theorie noch nicht FERTIG war. - Heute ist aber alles gesagt und alles fertig. Und Ergebnisse in Form von "genügend coolen, funktionierenden Spielen" hat die Theorie ja auch vorzuweisen.
Damit wäre das Thema und die Idee wohl durch. - Auch gut. - Wenn ich aber jemals wieder einen beim "Karussellfahren" erwische, dann... :evil: