Es ist zwar noch nicht Samstag, aufgrund der Update-Ausfälle in den letzten Wochen aber mehr als Zeit für ein Verlagsupdate. Trotzdem möchte ich heute nicht auf einzelne Produkte eingehen. Ich weiß, dass ihr händeringend auf Informationen zu einigen Dingen wartet und ich enttäusche euch nur sehr ungern, aber ich habe in den letzten Wochen und Monaten extrem viel in diversen Foren mitgelesen und ich denke, bevor wir mit Erscheinungsterminen und Werkstattberichten weitermachen, sollten wir ein paar Dinge klären. Anfangen möchte ich heute mit dem was wir eigentlich so den lieben langen Tag machen, wer (derzeit) Prometheus Games ist und wieso Updates manchmal am Schnürchen kommen und manchmal, wie in den letzten Wochen, nicht.
Wer arbeitet so bei Prometheus Games?
Prometheus Games verfügt derzeit über eine Vollzeitkraft, das bin ich, eine Teilzeitkraft, das ist Marcel, und gut ein Dutzend Freelancer, die in verschiedenen Bereichen arbeiten. Dazu kommen noch eine externe Buchhaltung und ein externes Lager (neben dem internen Handlager). Es gibt grob gesagt fünf Bereiche in unserer Firma: (1) Lager, (2) Buchhaltung, (3) Herstellung von Produkten, (4) Administration der Webseiten und (5) alles andere. Das Lager wird also in einer Mischung aus externen und internen Kräften gemacht. Die Buchhaltung macht unsere externe Frau Bock. Die Herstellung der Bücher wird komplett von Freiberuflern gemacht, darunter Autoren, Übersetzer, Layouter usw. Auch deren redaktionelle Organisation wird in der Regel extern von Freiberuflern erledigt. Die technische Administration unserer Webseiten und unseres Shops wird von Marcel erledigt. Alles andere mache in der Regel ich.
Warum es manchmal stiller wird
Dieser fünfte Bereich, dieses “alles andere”, umfasst ein sehr weites und extrem spannendes Feld. Kundenkommunikation, Marketing für unsere Kunden, Vertrieb an Händler und Barsortimente, Messeplanungen, Interviews geben, Lizenzgeber- und nehmer betreuen, Kundenfragen in den sozialen Medien beantworten, Druckangebote einholen, Freigaben erteilen, Ware einkaufen, Interviews geben und viele Aufgaben mehr. Unter anderem auch die Informationen für Updates einholen und diese dann schreiben. Wie man leicht sehen kann, ist das ein Arbeitspensum, das an sich schon recht amtlich ist. Jetzt gerade ist es 21:04 Uhr und ich arbeite bereits ohne relevante Pause seit 9 Uhr heute Morgen. Vermutlich werde ich auch noch bis ca. 23 Uhr arbeiten. Versteht das jetzt bitte nicht als Beschwerde. Ich habe mir das sehr bewusst so ausgesucht und wenn ich Anwalt geworden wäre, wären meine Tagen nur lukrativer, aber nicht kürzer. Ich liebe meine Arbeit und auch meine langen Tage. Ich wünsche mir mehr Zeit zum selber Schreiben, aber nicht weniger Arbeit an sich. Ich bin stolz auf unsere Produkte, und wenn ich “unsere” Spieler auf Messen und Cons sehe, weiß ich sehr genau, warum ich Spiele auf den Weg bringe und keine Klageschriften.
Worauf ich aber hinaus will, es bleibt immer irgendwas liegen. Das ist soweit nicht dramatisch, da sich immer irgendwann ein Zeitfenster findet, liegengebliebene Arbeiten aufzuarbeiten. Es wird aber problematisch, wenn der Arbeitsablauf von außerhalb irgendwie gestört wird. Eine Zeit lang war das leider der Fall, weil ich selbst irgendwann sehr angeschlagen war. Ich möchte nicht lange über die Gründe philosophieren. War es der Druck, die Enttäuschung, der Ärger? Ich habe keine Ahnung. Gearbeitet habe ich schon immer extrem viel, ob im Studium oder im Verlag, aber es war ziemlich genau zur SPIEL 2016 als plötzlich gar nichts mehr ging. In einem Moment habe ich noch den Warenbestand geplant und im nächsten lag ich mit Schüttelfrost, Krämpfen und Brustschmerzen flach. Das soll jetzt nichts entschuldigen oder relativieren. Darum geht es mir nicht. Ich möchte es einfach nur erklären. Es ist schwer mit manchen Dingen nach außen hin transparent zu sein, Manches mag man sich selbst nicht eingestehen, aber wenn ich so einige Kommentare lese, habe ich das Gefühl, dass wir anders nicht mehr zueinander finden. Es fehlt schlicht das Wissen umeinander.
So ein Ausfall wie 2016 ist für uns halt richtig schlecht. Wenn ich eine Aufgabe vergesse oder Mist baue, wenn ein Freiberufler eine Deadline verpasst oder seine Arbeit gar nicht erledigt, dann kann man das irgendwie noch auffangen. Oft genug tun das dann auch andere Freiberufler, so dass ich mir das gar nicht auf die Fahne schreiben kann oder möchte. Aber Fakt bleibt, wenn ich ausfalle, aus welchen Gründen auch immer, dann wird es schwierig. Und vor allem merkt ihr das ganz schnell, denn dann werden Mails nicht beantwortet, Updates bleiben aus und es fehlt ganz allgemein an Präsenz. Ein dann oft gehörter Vorwurf ist, dass wir keine Zeit für Updates haben, weil wir uns Projekten widmen, die aktuell für uns lukrativer sind. Dieser Eindruck ist verständlich, er stimmt aber einfach nicht. Natürlich machen wir auch andere Dinge. Wir versenden bspw. täglich eure Bestellungen, beantworten eure E-Mails oder bewerben Produkte die wir verkaufen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht mit Herzblut und Volldampf an den Crowdfunding-Artikeln arbeiten. Wenn ich nun, aus welchen Gründen auch immer, ganz oder teilweise ausfalle, dann werden immer noch die Dresden Files gelayoutet (mache ich nämlich nicht), es gehen immer noch Pakete raus (über das externe Lager) und es wird immer noch an Symbaroum übersetzt (mache ich ja auch nicht). Aber wenn ich ausfalle, warten unsere Lizenzgeber vergeblich auf Antworten, viele eurer Mails bleiben liegen und es gibt auch keine Updates. Eine solche Situation haben wir in den letzten Wochen zweimal gehabt. Zuerst ist unsere Lagerzusammenlegung (ich hatte im letzten Update darüber berichtet) extrem schief gelaufen und musste rückabgewickelt werden, was mich sehr viel Zeit gekostet hat und vor zwei Wochen musste Katarina (meine Frau) erneut ins Krankenhaus. Wer mir auf Facebook oder Twitter folgt, weiß, dass Katarina seit rund 15 Jahren eine chronische Krankheit hat und solche Situationen leider häufiger vorkommen. Wir hatten einige gute Jahre, mit langen Remissionsphasen, aber aktuell ärgert uns die Sache immer wieder. Seit vorgestern ist sie wieder hier und es ist alles gut aber mit der Frau im Krankenhaus, zwei kleinen Kindern zuhause und dazu die Firma, das war schon ein Akt.
Noch einmal, warum erzähle ich euch das alles? Zum einen, damit ihr einfach wisst, was los ist. Ihr habt mit uns zusammen Projekte finanziert und wartet zurecht auf die Realisierung und ihr solltet einfach wissen, warum manchmal Funkstille herrscht. Zum anderen habe ich in den letzten Wochen auch sehr viele Spekulationen gelesen. Ich kann das gut verstehen. Wenn man die Gründe nicht kennt, überlegt man sich halt welche, und Fantasie haben wir ja als Rollenspieler alle.
Soweit für heute. Zum Abschluss, möchte ich doch noch mal auf ein Produkt zu sprechen kommen: 50 Fathoms ist endlich angekommen!
Anbei mal ein paar Bilder. Wir warten derzeit noch auf unsere Caribdus-Posterkarten. Die liegen noch vom letzten GRT beim Ralf von Fischkrieg, aber er hat versprochen, dass er die Karten diese Woche an uns verschickt, so dass eure Vorbestellungen Montag oder Dienstag an euch verschickt werden können.
Bleibt savage!
– Christian für PG
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