Neue Geisteskrankheiten braucht das Land !

AW: Neue Geisteskrankheiten braucht das Land !

Du kennst (meinen) Bauarbeiter nicht.
Ganz abgesehen, dass er überhaupt daran interessiert wäre, dass Buch zu lesen, wäre ich nicht so sicher, dass ernicht zu dem Ergebnis kommt die ganzen Studierten seien Idioten oder er sowas nicht versteht und das damit auch keine Auswirkungen auf sein Leben hat.

Oder daran dass du glaubst, dass Menschen einen drohenden Finger von einem imaginären Übervatger in den Wolken brauchen, um sich nicht gegenseitig die Kehle aufuzschlitzen, weil man ohne metaphysische Strafe unmöglich seine Impulse kontrollieren kann?
Ich glaube daran, dass die Menschen die Furcht vor Strafe brauchen. Ich glaube nicht, dass die in den meisten Fällen von einem Übervater kommt.
Ich denke vielmehr, dass für die meisten Menschen das die Mitmenschen übernehmen.
 
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Seine Meinung ist für den politischen Diskurs ja auch mal scheißegal. Aber sollte er nun wissen, warum der wissenschaftliche Diskurs in diese oder jene Richtung geht - dafür gibt es Sachbücher die auch Laien verstanden werden können.

Und ganz ehrlich: Ich glaube Furcht vor Strafe wird überbewertet. Ist für mich, jedenfalls in Reinform, vorzivilisatorische Denke. Aus Zeiten als "Auge um Auge" noch als Fortschritt in Sachen Gerechtigkeit gelten durfte.

Und wenn ich scharf nachdenke, ist die Furcht vor Strafe sicher nicht der Grund, warum ich keine Verbrechen begehe.
 
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Seine Meinung ist für den politischen Diskurs ja auch mal scheißegal. Aber sollte er nun wissen, warum der wissenschaftliche Diskurs in diese oder jene Richtung geht - dafür gibt es Sachbücher die auch Laien verstanden werden können.
Dieser Mann ist nicht allein. Der ist eher 'Das Volk', als du oder ich.

Und ganz ehrlich: Ich glaube Furcht vor Strafe wird überbewertet. Ist für mich, jedenfalls in Reinform, vorzivilisatorische Denke. Aus Zeiten als "Auge um Auge" noch als Fortschritt in Sachen Gerechtigkeit gelten durfte.
Viel hat sich da nicht getan. Es ist nur ziselierter geworden, aber die Strafe als prägendes Element bleibt, egal was man über 'Resozialisierung' sagt.
 
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Man man... da denkt man das man in ruhe nach der Uni antworten kann und da seit ihr schon 3 Seiten weiter -.-'

Aber was ist 'zu heftig', was 'beschädigt'?
Das sind erstmal nur Dimensionen von 'anders'.
Weil wir alle die Stimmen die der Schizophrene hören mag, nicht hören, beschliessen wir, dass es die nicht gibt und der Schizophrene ein Schizophrener, ein Verrückter ist und nicht jemand der von den Götter berührt ist oder eben mehr weiß als wir.

Wir beschließen, dass es diese Stimme nicht gibt, weil es keine empirischen Beweise für diese Stimmen gibt und das sie wissentschaftlich als Halluzination nachgewiesen werden können.

Versteh mich nicht Falsch, ich bin selbst kein großer Fan von der Bezeichnung Verrückt/Wahnsinnig/ect aber wie sollte man deiner Meinung nach (bleiben wir beim Beispiel Schizophrenie und Halluzinationen) mit soetwas umgehen. Würde mich echt interessieren. Meinetwegen auch per PN damit das hier nicht weiter ins Off-Topic abrutscht.

Es ist Wahrnehmung weit über Philosophie hinaus.
Wir legen gesellschaftlich eine Norm fest, einen Rahmen von akzeptablen Verhalten. Nichtakzeptabel ist Gewalt und klar anders sein als die Anderen, das wird sanktioniert.
Notfalls wird auch umerzogen.

Und das ist im Grunde und hart gesagt auch gut so. Als Soziologie-Student muss ich sagen, Gesellschaft kann nur durch die Herausbildung und Instandhaltung von Werten und Normen funktionieren. Eine Anomie wäre in einer Gesellschaft nicht wünschenswert und es würden sich relativ schnell wieder neue Werte und Normen bilden.

Um damit gleich mal bei Darwin/Evolution/survival of the fittest anzuschließen, das selbe ist auf die Gesellschaft anwendbar (nein ich meine jetzt nicht den Sozialdarwinismus a la Hitler ect).
Unsere Gesellschaft hat sich mit all ihren Werten, Normen und Sanktionen eben so entwickelt, wie es am besten funktioniert und wird durch Sozialisierung und Institutionalisierung auch weiter fortbestehen. Das heißt natürlich nicht, dass die Gesellschaft ein starres Gebilde ist, wie auch bei der Evolution können sich viele Dinge durch sozialen Wandel ändern. Aber so wie es ist, hat es sich nunmal bewährt und wir versuchen weiterhin die zu sozialisiern, die nicht nach den Normen der Gesellschaft handeln, damit die Gesellschaft weiterhin mit ihnen existieren kann.
 
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Das ist eine sehr naiv-positive Interpretation von sozialem Wandel. Aber es ist nicht alles Hegel - es gibt auch Rückschritte und kontraproduktive Anachronismen. Die Gesellschaft funktioniert leider nicht nach dem Diktum der Evolution.
Oder bzw: Sie funktioniert nach dem Prinzip der Evolution, wenn man einzelne Ideen und Institutionen als eigene Organismen sieht, nicht als Organe in einem einheitlichen Organismus, sprich Institutionen und Ideen stehen auch in Konkurrenz zueinander - es setzen sich die hartnäckigsten Ideen durch, nicht zwingend jene, die ihren Anhängern das angenehmste Leben ermöglichen.
 
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Wir beschließen, dass es diese Stimme nicht gibt, weil es keine empirischen Beweise für diese Stimmen gibt und das sie wissentschaftlich als Halluzination nachgewiesen werden können.
Jetzt ganz ohne Hohn, aber wie weißt man nach das eine Stimme die man selbst gar nicht hören kann nicht exisitiert?
Unsere Gesellschaft hat sich mit all ihren Werten, Normen und Sanktionen eben so entwickelt, wie es am besten funktioniert und wird durch Sozialisierung und Institutionalisierung auch weiter fortbestehen.
Ich glaube so ist das richtiger.
 
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Jo gute korrektur, Smokey. Wobei ich daraus nicht den Rückschluss ziehen würde, dass alle Elemente der modernen Gesellschaft auch zu deren besserem Funktionieren beitragen.

Edit:
Jetzt ganz ohne Hohn, aber wie weißt man nach das eine Stimme die man selbst gar nicht hören kann nicht exisitiert?

Ockhams Razor & Gehirnscans. Vor allem ersteres. Man muss die Nichtexistenz nicht beweisen.
 
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Das ist eine sehr naiv-positive Interpretation von sozialem Wandel. Aber es ist nicht alles Hegel - es gibt auch Rückschritte und kontraproduktive Anachronismen. Die Gesellschaft funktioniert leider nicht nach dem Diktum der Evolution.

War auch nur kurzgefasst um hier nicht den Rahmen zu sprengen.

Oder bzw: Sie funktioniert nach dem Prinzip der Evolution, wenn man einzelne Ideen und Institutionen als eigene Organismen sieht, nicht als Organe in einem einheitlichen Organismus, sprich Institutionen und Ideen stehen auch in Konkurrenz zueinander - es setzen sich die hartnäckigsten Ideen durch, nicht zwingend jene, die ihren Anhängern das angenehmste Leben ermöglichen.

Da stimme ich dir zu
 
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Ein (Farben)Blinder kann also durch Ockhams Razor beweisen das es keine Farben (bzw. bestimmte Farben nicht) gibt?
 
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Das wäre das Gegenteil von Ockhams Razor, Knuffel.

Wenn wir beide an nem Pferdehof in der Küche sitzen und einen Tee trinken und wir hören draußen Hufgeklapper.
Dann denke ich an Pferde, nicht an Zebras.

PS: Genereller Logiktipp: Man geht in der Regel Situationen aus dem Weg, die Nichtexistenz von etwas beweisen zu müssen. Aber in deinem Beispiel würde Ockhams Razor dem Typen, der zwischen einigen Grauschattierungen keinen Unterschied erkennt (ja so funktioniert farbenblindheit nicht blabla) diktieren, dass er davon ausgeht, dass ihn nicht ALLE seine Bekannten auf einmal belügen - zumal sie konsistent nachweisen können, Farben unterscheiden zu können, die für den Farbenblinden wie der selbe Grauton aussehen - zum Beispiel.

Dein Ansatz wäre genau... Von hinten aufgezäumt, das Zebra.
 
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