Rollenspieltheorie Nervige Charaktere, Klassen und Völker

@KoppelTrageSystem : Naja, was ist das denn für eine "Heldengruppe"? Wovon "lebt" sie? Klassischerweise doch eben sloche "Monster" aufzuspüren, umzuhauen und entweder Schatzhort plündern oder Belohnung kassieren.
Hatten mal so einen ähnlichen Vorall bei DSA, hatte das AD&D-Abenteuer "Die Spukhallen von Abendstern" konvertiert. Die Spieler hatte Probleme damit daß es primär nur um Beute, also persönlichen Reichtum ging, und nicht um ein höheres, edleres Ziel. Und die Gruppe war alles andere als reich, der andere SL hielt sie ganz schön knapp. Folgende Szene ereignet sich (Hätte auch in den Thread über lustiges vom Spieltisch gepasst). DIe Heldebgruppe durchstreift die Hallen, einen Dungeon. Sie kommen an eine Abzweigung wo eine lange, steile und durch moos glitschige Treppe hinunterführt. Drei SC wagen sich hinunter, wobei zwei ausrutschen, einer davon sogar mit Patzer und sich richtig Aua tut. Unten angekommen nach dem mühevollen Abstieg ist eine Tür, ohne Schloß und nicht verriegelt. Es folgt die übliche Suche nach Fallen etc, war aber nüscht. Sie machen die Tür auf, ich beschreibe den Raum dahinter als groß und sehr dunkel. Spieler 1: "Da ist es sehr dunkel? Okay, ich mache die Tür zu und wir gehen wieder rauf." Und ich dachte erst die meinen das scherzhaft, aber ne. Dachte mir nur, daß sind Helden ... (Angst vor Dunkelheit gab es damals bei der DSA-Version noch nicht). Wurde dann aber eine Art "running gag" mir dem "Ist dunkel? Okay, ich geh dann mal wieder!" Da unten waren nur ein paar Ratten, aber man hätte eine Schatztruhe dort finden können und eine gute Klinge.

Kann ja durchaus stimmiges Charakterspiel sein. ;)
Mein studentischer Cthulhu-SC in einer lang vergangenen Runde war einmal auf ausgedehnter Recherche, während der das Team bereits in einem Fluchhaus agiert hat, und dort gestorben ist.
Der SC kam später zu dem Haus und nahm dessen Aura nach der Recherche so deutlich wahr, dass er kehrtmachte mit einem "Ich kannte diese Typen sowieso nicht gut, und mochte sie auch nicht. Die haben mich ja eh nur beleidigt. Pfh. Sind bestimmt eh schon tot!" und das Haus nicht mehr betrat.
Natürlich nicht heroisch, aber als kleiner Geschichtsstudent wirft man sein Leben ja ungern weg für Leute, die einen ständig nur angepöbelt haben und die man sonst nicht kennt.

Dagegen erkunden unsere Achtung!Cthulhu SCs natürlich schon mehr.
Oftmals allerdings nicht nur aus selbstlosen Motiven oder Abenteuerdrang, sondern weil es eben ihr Job ist, sie dafür bezahlt werden, und sie in Schwierigkeiten geraten, wenn sie eine Mission verweigern.
Zudem sind sie inzwischen deutlich erfahrener, und wagen sich daher auch eher mal an Risiken.
Und sie sind charakterlich auch eher risikofreudiger und neugieriger angelegt. Die würden schon aus eigenem Antrieb da hineingehen.
Mit Schätzen muss man denen als Motivator auch nicht kommen. Es ist cool, wenn man mal an Geld kommt. Aber spannende, okkulte Erkenntnisse oder Sabotage an faschistischen Militäroperationen schlagen das allemal.
 
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Mein studentischer Cthulhu-SC in einer lang vergangenen Runde war einmal auf ausgedehnter Recherche, während der das Team bereits in einem Fluchhaus agiert hat, und dort gestorben ist.
Der SC kam später zu dem Haus und nahm dessen Aura nach der Recherche so deutlich wahr, dass er kehrtmachte mit einem "Ich kannte diese Typen sowieso nicht gut, und mochte sie auch nicht. Die haben mich ja eh nur beleidigt. Pfh. Sind bestimmt eh schon tot!" und das Haus nicht mehr betrat.
Natürlich nicht heroisch, aber als kleiner Geschichtsstudent wirft man sein Leben ja ungern weg für Leute, die einen ständig nur angepöbelt haben und die man sonst nicht kennt.

Bei Cthulhu kann ich es tatsächlich verstehen das man gern auch mal verschwindet, aber ich leite ja Iron Kingdoms, also ein Rollenspiel in dem man einen HELD spielt. :D Manchmal stellen sich meine Spieler aber an als sein sie schreckhafte Kleinkinder die vor jedem Straßenräuber abhauen.

Meine Gruppe ist ziemlich groß (da fast immer wer ausfällt haben wir auf 7 Spieler aufgestockt):

Fraktion "versuchen wir den Plot zu verfolgen":
1.
Gregory; Mensch; Ritter, Alchemist, Pionier, seines Zeichens Feldmediziner eines Ritterordens welcher auf Rache sinnt.
2.
Harry; Gobber; Dieb, Entdecker, Pistolenschütze, Arbeitet für einen reichen Schnösel der sich gern zum Helden machen möchte aber keine Geschichte hat ... diese muss Harry schreiben.
3.
Jeremy; Mensch; Ermittler, Arkanist, Kopfgeldjäger. Hat einen lukrativen Auftrag von einer Zeitung für den er Informationen über einen abtrünnigen khadoranischen Graulord organisieren soll.
4.
Darius; Mensch; Schwarzkittel (Druide), Kundschafter. Der Zirkel ist besorgt über "gewisse Änderungen" die durch einen gewissen Graulord verursacht wurden, deswegen senden Sie einen Agenten aus der das untersuchen soll.
5.
Tyron; Mensch; Kopfgeldjäger, Gewehschütze. Sinnt nach Rache, da er seine Freunde bei einem Angriff verloren hat der von einem "gewissen" khadoranischen graulord geführt wurde.

Fraktion "ne das ist mir zu Gefährlich, ich geh mal lieber weg":
1.
Simon; Mensch; Pistolenmagier, Feldtechniker, Arkaner Mechaniker; Motivation? Was ist das?
2.
Dexter; Ogrun; Duelant, Krieger. Ich mache das was mein Buddy da tut .... .

Ja so sieht es aus, die letzteren beiden scheinen das ganze zu dominieren ... . Beides gute Spieler (sie spielen wirklich toll) aber irgendwie kann man machen was man will, ne richtige Motivation für irgendwas haben die echt nicht ....

Regt mich richtig auf und wie gesagt, ich habe versucht es anzusprechen ...
 
Mhm, wenn ansprechen nicht klappt, dann lass sie eben wegbleiben. Also die SCs. Oder sprich mit den anderen Spielern, so dass die dann eben ihr Abenteuer verfolgen ohne sich da immer stoppen zu lassen.
Wir hatten das schon oft genug dass ein Teil der Gruppe eben aktiv was reißen will, und dann gibts wen dessen SC am liebsten daheim rumsitzen will. Kann er dann auch machen. Da passiert dann halt wenig, und irgendwann wirds ihm vielleicht langweilig, wenn der Rest was erlebt während er nur den TV Kanal wechselt. ;)
(Ganz überspitzt)
 
Charaktere die als Insel gebaut werden und nicht in Hinblick auf Core Story und Gruppengefüge. Zum Beispiel kleptomanische Diebe, die dann unbedingt auch den Praiosgeweihten (Praios = Gott von Recht und Ordnung) in der Runde bestehlen wollen. Vorlaute, besserwisserische und arrogante Charaktere, vor denen man als Method Actor in der ersten Spielsitzung eigentlich weglaufen möchte anstatt mit ihnen auf Abenteuer zu ziehen.

Extrem extrovertierte und bestimmende Charaktere, die anderen keinen Raum lassen.

Charaktere, die alles um sich drehen lassen und um die man ständig herumspielen muss, damit man überhaupt mal weiter kommt (wenn man mit Plots und Abenteuern spielt). Wo nicht die Frage ist ob man Plot rusht oder normal spielt, sondern überhaupt mal einen Hauch von Plot schafft.

Spezielle Nachteile können auch im SPIEL stören. Man bewegt sich da zwischen Ignoranz/Herunterspielen des Nachteils, Albernheiten (á la Mr. T aus dem A-Team dauernd KO Schlagen um mit ihm ins Flugzeug zu können) und Nervigkeiten (alles dreht sich um das Problem des gravierenden Nachteils). Vampirismus könnte auch noch dazu gehören oder auch bestimmte Klassen, ist ja auch System- und Settingabhängig. Mir geht es hier um ein SPIEL, das möchte ich betonen.

Schelme, Kender und dergleichen habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, wüsste aber erstmal nicht, was die eigentlich so problematisch macht? Hat das vielleicht eher etwas mit den Spielern zu tun, die zu solchen Charakteren greifen? Und dass da vielleicht auch falsche Erwartungen vorherrschen, wie so ein Charakter zu sein hat, eventuell ist man da auch wieder beim Charakter als Insel? Nur weil jemand Kender oder Schelm ist, muss der ja nicht auch gleich ein Arsch sein. Und nützliche Fähigkeiten können die ja auch haben.
 
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Ich glaub, mich nerven Klassen oder Völker gar nicht prinzipiell. Mich nervt die dämliche/unstimmige Darstellung eines Volkes oder einer Klasse. Es gibt welche, die haben ein höheres Potential als andere, dazu zu verleiten, sie dämlich/unstimmig darzustellen - Schelme, Malkavianer, Barbaren, Elfen und so weiter -, aber denen kann man allen auch saugut Leben einhauchen. Hängt für mich also eher vom Spieler ab.

Beim Spieler nervt mich Inkonsequenz. Irre Charaktere, die immer nur dann irre sind, wenn die damit unangenehm auffallen und die Szene an sich reißen können und sich ansonsten völlig zielgerichtet benehmen, zum Beispiel.

Überhaupt sind Arroganz, Irrsinn und Blutgeilheit klassische Teile der Persönlichkeit eines Charakters, die manche Spieler an- und ausschalten bei ihren Figuren wie's gerade am besten passt. Und DAS nervt mich tierisch.
 
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Kann ja durchaus stimmiges Charakterspiel sein.
Also das mit der Tür und dem dunklem Raum war kein Charakterspiel ;) Also von einer eine mittelstufigen, schwerbewaffneten wie kampfstarken DSA-Heldengruppe die "Angst" (oder was auch immer) hatte weil hinter der Tür ein unbeleuchteter Raum ist erwarte ich schon etwas mehr, aber als SL hab ich die Entscheidung hingenommen, hab mich nur gewundert und fand das irgendwie ... komisch und lustig.
Den Rest vom Dungeon haben sie ja erwartungsgemäß ohne wenn und aber erforscht, auch welche wo bei jeden sofort die Alarmglocken angingen weil Gefahr durch Fallen, Monster oder Baufälligkeit gegeben war. Nur eben diesen einen Raum nicht, warum auch immer.
Bei D&D und DSA spielst Du normalerweise "Helden", darauf ist das Spiel ausgelegt, sei es ob für das Gute zu streiten, oder als Söldner für Gold und Beute, ob nun für andere für nur für sich selbst. Und manchmal hat man keine Wahl - kämpfe gegen die "Bösen", oder sie zu wie die Welt und damit auch Du (SC) vernichtet wird.

Dein Cthulhu-SC war allein, dazu der Verlust der Kameraden (Zumindest nix mehr von gehört), und bei dem Setting gehören versteckte, böstartige und tödliche Gefahren dazu, das war was anderes. Aber was hätte Euer SL gesagt wenn das Team so ähnlich reagiert hätte, also "Ihr öffnet die Tür zum Herrenhaus. Das Haus ist stockdunkel" - "Okay, dann machen wir die Tür wieder zu und gehen heim ..."

Aber es gibt so Spieler die nichts besseres zu tun haben und auch Spaß daran haben den SL zu sabotieren. Du schaffst Anhalts- und Anknüpfungspunkte, legst Handlungs-Köder aus, und diese SC spielen absichtlich anti, wohlwissend das dann das Abenteuer im Prinzip flachfällt. Du machst Dir als SL ne Menge Arbeit und investiertst ne Menge Zeit, entweder bei der Vorbereitung eines vorgefertigten Abenteuers, oder aber schreibst selbst eins, und im Intro kommt dann "Nö, kein Bock. Die Dorfbewohner sollen allein kmit dem Problem fertig werden, wir gehen lieber Blumenpflücken." Dann brauchst man auch nicht mehr spielen, ein mindestmaß an Kooperation setze ich als SL voraus, also sich auch ein Abenteuer einlassen, zumindest in klassischen Fantasy-Settings wie DSA und D&D. Ansonsten kann man auch die Spielesammlung rausholen und "Mensch ägere Dich nicht" spielen.

Bei Cyberpunk ist das was anderes, Setting und Gruppenkosntellation sind anders, und auch ier kann man sehr leicht draufgehen. Wenn da SC sagen "Nö, ich häng an meinem Leben!" oder "Ich bin doch nicht blöd!", ist das für mich als SL okay. Wobei natürlich auch hier die SC Kohle zusammenkriegen müssen um zu überleben, oder ihren Lebensstandard zu halten.
@KoppelTrageSystem : Ich würd den Spielern die Pistole auf die Brust setzen und fragen warum sie so spielen, warum sie das Spiel "sabotieren". Kenne das Setting nicht so sehr, aber falls es in die Richtung DSA/D&D geht, siehe oben.

@Halloween Jack : Inkosequenz wie Diskonituität bei SC wie Du es beschreibst mag ich auch nicht. Entweder ganz oder gar nicht. Solche Dinge zum eigene Vorteil an- und abzuschalten geht nicht. Dazwischen gibt es noch genug Spielraum. Irrsinn fordert schon rollenspielreischen Können, da erwarte ich von den Spieler schon was wenn man dieses wählt. Was natürlich gilt ist das das Konzept des SC in sich stimmig sein muss.

@Sohn des Südens : Das Beispiel mit B.A. Baracus finde ich gut, wobei ich sagen würde es darauf ankommt wie der Rest der Gruppe damit umgeht und wie man es rollenspielerisch löst. Es gibt fast immer meherer Optionen und Wege. Wenn ein SC Nachteile hat, kommen sie auch ohne wenn und aber zu tragen, da ist meist nicht viel Spielraum. Jedoch erfordern viele dieser Nachteile gutes Rollenspiel, aber sie können auch eine Menge Farbe ins Spiel bringen. Nachteile und Behinderungen sind per se erstmal nicht schlimm oder spielstörend, es kommt immer darauf an was derjenige Spieler daraus macht, wie er seinen Charakter ausspielt.

Generell bietet es sich an, wenn man neu anfängt, sich abzusprechen worauf man hinausmöchte, wie die Gruppe nach ausgerichtet ist. In einer zwielichtigen DSA-Gruppe aus Schelmen, Dieben, Gauklern, Barden, Streunern, ggf. Phexgeweihter und Söldner, ist ein Praiosgeweihter vlt. nicht optimal aufgehoben.

So, das alles ist aber meine persönliche, subjektive Meinung, und wie Eingangs erwähnt, es gibt hier weder richtig noch falsch, sondern nur unterschiedliche Meinungen, Erfahrungen und Vorlieben/Abneigungen.
 
Kender.
Ganz klar Kender.
Also ich mag Kender.
Ok zugegeben wohl weniger als Spielercharakter aber Tolpan Barfuß mochte ich in den Drachenlanze Romanen schon gerne.

Was für mich früher eine Absolute Hass Charakterklasse bei DSA war war ganz eindeutig der Schelm.
Ich mochte sie einfach nicht. Vor allem da die Meisten Spieler die Schelme gespielt haben nie wirklich verstanden haben das nur weil der Charakter Halt nix ernst nimmt und nur am Durchdrehen ist das für den Spieler nicht Automatisch auch tun müssen.

Bei Schattenjäger ist es wohl der Techpriester.
Sicher hat er auch irgendwo eine Berechtigung aber in den Meisten Fällen finde ich die Klasse eher unpassend. Desweiteren habe ich noch nie einen Wirklich glaubhaft oder auch nur ausreichend Gut gespielten Techpriester erlebt.

Ganz allgemein mag ich keine "Berufsklassen" (z.B. Händler, Bäcker, Zimmermann, Maurer, Schornsteinfeger usw.).
Das hat eher weniger mit "Fantasy-SWAT" zu tun sondern vielmehr damit das sie in so gut wie keinen Abenteuerplot passen und sich die Spieler solcher Charakter meistens auch noch Persönlich angegriffen fühlen wenn sie nicht in jedem Abenteuer mindestens 1-mal die möglichkeit erhalten ihre Berufsfertigkeit auszuspielen (ist zumindest meine Erfahrung).

Was ich auch nicht unbedingt brauchen kann aber wenigstens Akzeptieren bzw.Verschmerzen wenn sie gut gespielt sind sind One-Trick Ponys. Sprich Charaktere die nur auf eine einzige Sache ausgelegt werden und das so extrem das sie auch wirklich nur das können.
Beispiele dafür sind Typische Fantasy Barbaren-Berserker, Scharfschützen, Extrem Decker usw.

Was ich auch nicht haben kann sind Charaktere die wirklich nicht in die Bespielte Welt passen.
Atheisten in einer Welt mit Realen und Aktiven Götterwelt z.B.
Oder Praktizierende Dämonenbeschwörer in einer Welt in der sowas Klar verboten ist.

Ja wie gesagt das sind die dinge die ich nicht mag und die ich in der Regel auch nicht in Runden in denen ich der SL bin zulasse.
 
"Kender hatten kein Verständnis für "Eigentum". Wollte man, daß ein Gegenstand länger als eine STunde in einem Kenderhaus verbleib musste man ihn annageln ..."
Exakt ^^

Der Zwergen-Kämpfer hat ihn anfangs öfters in einen Kartoffelsack gestopft wenn es zuviel wurde
und hang dann für den Rest des Tages und die Nacht gefesselt und geknebelt am Baum, wie Troubardix.
Nette Lösung, führt aber, leider (so meine bisherigen wenigen Erfahrungen mit solchen Situationen) oft zu dem Geheule "öh wieso? Ich habe doch nur meinen Charakter gespielt!" - ja. Aber dann haben halt die anderen auch nur konsequent mit ihrem Charakter reagiert... und dieses Mimimi und da zu trennen, was ist notwendiges Charakterspiel, was ist einfach nur arschiges Verhalten... diese Grenze kann bei manchen Stereotypen sehr fließend sein...

Also ich mag Kender.
Ok zugegeben wohl weniger als Spielercharakter aber Tolpan Barfuß mochte ich in den Drachenlanze Romanen schon gerne.
Als Romanfigur liebe ich Tolpan! Bin ich sofort auf deiner Seite. Aber einen Tolpan mitnehmen? Würde ich nicht.

Glaube @Halloween Jack hat da den wohl wichtigsten Satz gesagt:
Mich nervt die dämliche/unstimmige Darstellung eines Volkes oder einer Klasse.
Jeder Charakter ist nur so nervig, wie er dargestellt wird. Denke das ist dann einfach das Problem, wenn verschiedene Spielertypen aufeinander treffen und mit welcher Erwartung man herangeht.
Im Endeffekt hilft eh nur: offen mal drüber sprechen, in der Theorie soll das gemeinsame Pen&Paper nämlich Spaß machen :D hab ich mal gehört...
 
Nette Lösung, führt aber, leider (so meine bisherigen wenigen Erfahrungen mit solchen Situationen) oft zu dem Geheule
Nö, was an der Gruppenzusammensetzung liegt, wir kennen uns schon seit Kindertagen, und sowohl Spieler als auch sein Charakter nehmen das mit der Portion Humor die nötig ist damit man sich Ex-Game nicht in die Wolle kriegt. Der Dieb weiß ja auch was passiert wenn ... ist ja nicht doof ... er kennt die Konsequenzen, und muss dann damit leben, was er dann auch, zwar zähneknirschend und murrend, tut. Da ist Tolpan auch ein gutes Beispiel, der kriegt auch oft genug eins über den Deckel, aber man bleibt Freunde.
Der Kleptmomanie schlägt auch nicht immer durch, bei unserem D&D-System steht da noch ein Willenswurf vorher an, mit situationsbedingten Schwierigkeitsgrad, funzt super. Wir haben alle genug Spaß, und ähnlich wie der oeben erwähnte Tolpan bringt der Dieb sich in wichtigen Momenten ein, mit seinen Fähigkeiten oder auch mit guten Ideen, so daß man ihn zwar im Zorne erst in der Kartoffelsack steckt, aber dann auch wieder rausläßt. ;) Und der Rest der Gruppe ist auch ... sehr wohlwollend umschrieben ... machmal etwas ... "unorthodox". :D Es paßt also alles, sowohl unter den SC, als auch bei den Spielern, beides verschworene Gemeinschaften - sonst wäre man nicht mehr zusammen (gilt auch für beide Seiten). (y)

Gebe Dir allerdings Recht, daß es auch Knatsch geben kann deswegen, sowohl bei dem Diebesspieler, als auch bei anderen. Kartoffelsack ist ja was ohne nennenswerte Folgeschäden, aber ein engstirnirger Gerechtigkeitsfanatiker-SC würde vielleicht zu drakonischeren Strafeb tendieren wie Brandzeichen, Handabhacken oder den Strick. Und dann gibt es Zoff.
 
Ich habe so etwas schon gesehen (Freihändler) und würde es selbst auch spielen. :)
Ja wie gesagt ich habe noch keinen gesehen (Wird aber wohl eher an den Mitspielern liegen).
Bei Freihändler oder DW stellen sie in der Regel auch kein Problem dar.
Bei Schattenjäger allerdings stehen sie in der Regel wirklich mehr im Weg als das sie Nützlich sind (Zumindest in der Art wie ich Leite).

@Captain_Jack und @Ixidor
Klar und alles was sich länger als drei Tage im besitz eines Kenders befand gilt als Familienerbstück.

Aber mal im ernst.

Für Kender gilt in meinen Augen das gleiche wie auch für Schelme, Feen, Hardcore Malkavianer und andere "Besondere" Charakter.
Wenn der SL solche Charakter zulässt dann darf der Spieler der Charakter auch diesen Auspielen (soll er sogar).
Er muss aber auch damit Leben das die anderen Spieler Charakter wie auch die NSC´s angemessen auf das was er tut Reagieren.
Wenn der Kender z.B. in einer Stadt beim Stehlen erwischt wird dann darf sich der Spieler nicht darüber beschweren das sein Charakter im Kerker landet (oder je nach Situation auch Schlimmeres).

Wenn bei mir ein Charakter dann mit der Aussage kommt "Ich hab ja nur meinen Charakter ausgespielt." käme von mir die Antwort "Richtig und ich die NSC´s."
 
Mich regen folgende Dinge auf...

Der AFK-Geher
Ohne Witz wenn man mitten in einem Bosskampf, Etc. OHNE was zu sagen einfach AFK geht, dann hat der bei mir wenn dies öfters vorkommt "verspielt". Sorry aber ich möchte gerne einen flüssigen Storyverlauf.

Der "Ich habe nie Zeit"
Wenn ich sage wir spielen jedes Wochenende dann sage ich auch wir spielen JEDES Wochenende.
Sorry aber wenn 1x oder so keine Zeit ist Ok aber sagen wir so 3x hintereinander geht es mir irgendwann so auf die Eier, dass ich als Gruppenleiter schon gesagt habe "Spielen wir ohne ihn halt weiter soll er selber sehen wo er seine EP her bekommt."

Der Noob
Ich habe nichts gegen Anfänger die gerade erst anfangen.
Aber zu sehen wie jemand Feuerattacken auf ein Wasserwesen einsetzt und sich dann wundert, warum der Schaden halbiert wird oder gar auf 0 geht finde ich selbst schon zu blöd...

Der Stille
Ist derjenige der sich eigentlich nur beteiligt wenn er angreifen soll...

Götter
Ich habe nichts dagegen wenn jemand einen Engel oder so spielt.
Aber wenn jemand einen Gott spielt regt mich das tierisch auf, weil sorry aber Götter sind für mich eher die Schöpfer des jeweiligen Landes die verehrt werden und keine Charaktere. Außerdem empfinde ich sowas ziemlich als OP.

Gestaltwandler
Sich in den Gegner (Wie Bosse) verwandeln zu können ist OP und unfair...

Bevor ich hier loslege... bei meinen Pen and Papers gab es bisher immer folgende 6 Klassen...
(1) Söldner
(2) Paladin
(3) Magier
(4) Weiser bzw. Heiler
(5) Schütze
(6) Dieb

Es gibt eigentlich nicht wirklich eine Klasse die mich stört.
Mich stört es höchstens wenn die Klasse total OP ist egal ob sie tankt oder einen Boss sogar one-hittet.
 
Als wenn Taschenlampenfallenlasser automatisch sowas wie Persönlichkeit mitbringen würden...
Das ist ein ganz klassischer, in der deutschen RPG Szene verbreiteter Fehlschluss.
Häufig tritt dieser Irrglaube gepaart mit der Einstellung "Ich hab' 15 Seiten Charaktergeschichte geschrieben, also bin ich ein guter Rollenspieler." auf.


Aber es war klar, daß bei Schlagwörtern wie "Taschenlampenfallenlasser", "Nixkönner" u.ä. bei manchen der Beißreflex einsetzen mußte. Das ist gewissermaßen ein Naturgesetz.
 
@Floki : So sehe ich das mit den Konsequenzen, und so spielen wir das auch - sofern man sich erwischen läßt. Es kommt darauf an was man daraus macht. Und man muss so fair zu sich selbst sein um auch die Konsequenzen seiner Handlungen am Spieltisch - sofern nicht Ungerechtigkeiten, Rache oder Willkür vorliegen - hinnehmen und ertragen. Wie es unser Dieb eben tut.

@Niedertracht : Das mit den 15 Seiten beweißt zumindest das er des Schreibens mächtig ist und höchstwahrscheinlich über ein gewisses Maß an (schriftstellerischer) Kreativität mitbringt, sagt aber nix aus wie er sich am Spieltisch verhält. ;) Mir wäre als SL wie als Mitspieler ein "Taschenlampenfaller" mit Hintergund der gut gespielt wird lieber als ein (Power-)Char der sich nur über seine mathematischen Systemwerte definiert. Hintergrund ist nur ein Baustein, dann wie man sich am Rollenspieltisch einbringt, wie man interagiert, wie man sich kreativ einbringt usw. Für mich persönlich ist eben die Würfelei nicht unbedingt der Kern von Rollenspiel, auch wenn es systembedingt ein wichtiger Faktor ist.

Was mir auch auf den Zeiger geht sind Leute die nicht unterscheiden können ob sie am Rollenspieltisch sitzen und Pen&Paper spielen oder am PC "World of Warcraft" ... :D
Bei mir wird nicht getankt (außer als Thorwaler in der Taverne, aber dafür umso heftiger!), gibt es keinen Damage Dealer (aber jeder der es darauf anlegt meinen SC weh zu tun müssen kriegt ordentlich was auf die Omme!), auch bevorzuge ich Beute, Gold und Artefakte anstelle von "loot". Und statt einen "Raid" zu machen beschäftigen sich meine SC lieber ganz klassisch mit rauben, plündern und brandschatzen. ;) ;) ;)

Bisher schöne Diskussion finde ich! (y) Hier geht ja auch nicht um "Recht haben", sondern einfach ganz subjektiv mal um die persönlichen Vorlieben und Abneigungen - und über (persönlichen) Geschmack läßt sich nicht streiten, darf jeder halten wie ein Dachdecker. ;)
 
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Ja den gibt es wohl tatsächlich auch.
Aber das eine bedeutet nicht zwangsläufig immer gleich das andere.

Ich habe schon Hintergrundgeschichten mit 15 und mehr seiten Gelesen die wirklich sehr gut waren.

Das Läuft wohl nach dem Motto:
"Alle Elefanten sind Grau. Aber nicht alles was Grau ist, ist ein Elefant."
 
@Niedertracht : Quantität ist nicht zwangsläufig Qualität, das stimmt. :cautious: Hinzu kommt natürlich auch sowas wie die Schriftgröße, Schriftart und Formatierung, damit kann man auch auf viele Seiten kommen ... ;)
Ersetze "höchstwahrscheinlich" durch "vielleicht (noch)", dann kämen wir denke ich halbwegs überein? :unsure:
Auf der anderen Seite, wenn jemand schon 15 Seiten grottigen Charakterhintergrund verbrochen hat, liegt die Wahrscheinlichkeit das er ebenso so grottig spielt vermutlich sehr hoch. (n)

@Floki: Ansonsten würde meine Katze des Nachts auch "Töröö!" statt "Miau!" machen ... :ROFLMAO:
 
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