Midgard Midgard

tobrise

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Wollte mal hören ob wir hier Midgard-Spieler haben, die mir etwas über dieses RSP erzählen können. Vor allem wäre für mich der Hintergrund und das Regelsystem interessant, auch im Hinblick auf die aktuelle 4. Edition.
 
Midgard. Das ist eine ganze Weile her.
Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass die neuen Bände sehr gut aussehen.

Zornhau hat, wenn ich mich recht entsinne, Midgard gespielt. Eventuell kann er mehr sagen - mein Gedächntnis lässt mich von wenigen Anekdoten abgesehen völlig im Stich.

mfG
jdw
 
(Ausnahmsweise) Statt vieler Worte: Schau mal diesen Link zum Midgard-Special des Fantasy-Guides (http://www.fantasyguide.de/taverne/spezial/midgard/start.htm). Da steht alles drin, was man über Midgard ohne es gleich spielen/kaufen zu müssen, wissen sollte. Auch warum man gerade heute mit gerade der 4. Auflage der Regeln spielen sollte. (Für den reinen Überblick reicht der - hm - Überblick hier: http://www.fantasyguide.de/taverne/spezial/midgard/ueberblick.htm allein schon aus.)

Außerdem sind in diesem Special auch einige Rezis zu alten und aktuellen Midgard-Publikationen.
 
@Zornhau
Danke für die Links! Allerdings interessiert mich natürlich auch die persönliche Meinung eines alten Hasen wie dir. :D Und sag jetzt nicht das wäre zu viel zu schreiben, die Ausrede zieht bei B_u_G aber nicht bei dir! :D
 
Ich kenne von Midgard zwar nur die 3. Edition, aber es ist wirklich ein ganz nettes RPG und ein grundsolides Low-Fantasy-Rollenspiel. Es ist auch wunderbar anfängertauglich, zumal es den SL kaum irgendwo im trockenen stehen läßt und für ast jede Lage eine regeltechnische Lösung bietet.

Ebenfalls hervorhebenswert finde ich das Kräfteverhältnis Magiebegabte - Nichtzauberer, das wirklich ausgewogen gestaltet wurde indem die ganzen Massenvernichtungssprüche aus anderen Systemen nicht existieren bzw stark abgeschwächt wurden.

Geschmackssache sind die vielen weißen Flecken auf der Landkarte. Für den einen sind sie für unnötige Arbeit, für den anderen Freiraum sich selbst zu verwirklichen.

An der dritten Edition etwas nervig war der Tabellenwust, aber so weit ich mitgekriegt habe wurde dieser in der 4. zu ein paar Formeln zusammengefasst, ein Trend der schon bei Midgard 1880 zu beobachten war.

Die Illus waren zumindest in der 3. ein ziemlicher Graus, aber andererseits kauft man sich ein RPG auch nicht wegen der schönen Bilder.

Was wirklich stört sind die festen Charakterklassen und die Tatsache dass die Charaktere ausgewürfelt werden. Schade dass hier mit der 4. Edition die Gelegenheit verpasst wurde echte Reformen durchzuführen, etwas was ich auch DSA4 ankreide.
 
tobrise schrieb:
Wollte mal hören ob wir hier Midgard-Spieler haben, die mir etwas über dieses RSP erzählen können. Vor allem wäre für mich der Hintergrund und das Regelsystem interessant, auch im Hinblick auf die aktuelle 4. Edition.
Hier! *meld*
Spiele Midgard seit 1989, war (von einer sehr kurzen Episonde mit einem vom Spielleiter selbsterfundenen System namens ARS "Advanced Roleplaying System" abgesehen) mein erstes System, und ist bis heute dasjenige, daß ich am liebsten spiele und auch das einzige, das ich selber leite.
Ich hab zwar auch die 4. Edition hier, hab aber dennoch bei einer gerade entstehenden Gruppe die Charaktere wieder nach der 3. gemacht, teilweise aus Gewohnheit, teilweise aber auch, weil die ganzen Abenteuer, die ich hier habe, halt alle auch danach geschrieben sind (und ich mir neue derzeit nicht leisten kann und es auch noch nicht wirklich viele neue gibt).
Auch ich mag an dem System, das man zwar meist mit ehr wenigen Regeln auskommt, ggf. aber für wirklich alles eine da ist, auf die man dann notfalls zurückgreifen kann. (Beispiel: Kämpfe á la 5 Abenteurer gegen 8 Orks sind Standard, gehen auch mit Standartregeln einfach und schnell. Das ganze Heer der Stadtwache, der Miliz und natürlich mit unseren tapferen Recken in vorderster Reihe kann man auch so auskämpfen - wenn man 713 W 20 und 905 W 6 zur Hand und 48 Stunden Zeit hat. Man kann aber auch einfach auf die Regeln für große Schlachten zurückgreifen, die durchaus vorhanden sind.)

Skyrock schrieb:
An der dritten Edition etwas nervig war der Tabellenwust, aber so weit ich mitgekriegt habe wurde dieser in der 4. zu ein paar Formeln zusammengefasst, ein Trend der schon bei Midgard 1880 zu beobachten war.
Was wirklich stört sind die festen Charakterklassen und die Tatsache dass die Charaktere ausgewürfelt werden.
Naja, die Tabellen brauchst Du aber - im signifikanten Gegensatz zu AD&D (zumindest 1.st Edition, die danach kenne ich nicht) - nur bei der Charaktererschaffung und beim Lernen/Steigern, aber nicht im Spiel (Außer bei nem Krit, aber da hat mir auch noch keiner ein besseres System zeigen können.)
Und was die Charaktererschaffung angeht: schon die Grundregeln lassen Spielraum mit den Mindestwerten für die Charakterklassen, bei deren Nichterreichen der Spieler eifach neu würfeln darf. Und wem das nicht reicht, der kann ja als Spielleiter jederzeit nach eigenem Gutdünken ändern! (Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, daß das sehr schnell zu "Übercharaktern" führt, weil wer hätte nicht gerne Stärke 100?)
 
Wie sieht das denn aus mit der Kompatibilität der alten Abenteuer zur neuen 4. Edition? Muss man da viel anpassen um nach den neuen Regeln zu spielen?
 
Also ganz ehrlichgesagt muß ich gestehen, mir das sorum noch nicht so genau angesehen zu haben. Ich hab nur mal anhand eines Beispielhaft erschaffenen Charakters die Unterschiede anzusehen, und fand, das sie den Aufwand nicht wert seien (die 4. Edition hat z.B. gleich mal eine Grundeigenschaft mehr, trennt Geschicklichkeit und Gewandtheit, was bei der 3. noch ein gemeinsamer Wert war, und so 'oft', wie der gebraucht wird, langt das m.E. völlig aus). Ansonsten waren aber die Unterschiede auch nicht gravierend, sodaß ich annehme, daß der Aufwand wahrscheinlich nicht sehr hoch ist. Hab aber beide Regelwerke da, und werde mal nachsehen und dann nochmal melden, kann aber was dauern (in RL-Zeiträumen gerechnet, in www-Zeiten wirds ne Ewigkeit!)
 
Die Trennung in Geschicklichkeit und Gewandtheit gab's schon bei Midgard 1880. Noch eine Idee daraus die umgesetzt wurde :)
 
Skyrock schrieb:
Die Trennung in Geschicklichkeit und Gewandtheit gab's schon bei Midgard 1880. Noch eine Idee daraus die umgesetzt wurde :)
Ich seh schon, Du magst die 4.Editon.
Bist Du denn am 12. auf dem Treffen in MA? Dann kann ich ja mal alle Editionen mitbringen, und Du kannst mir die Vorteile der 4. zeigen. (Ja, ich könnt sie mir auch selber anschauen, aber ganz ehrlich? Ich bin zu Faul!):sleep:
 
Also, die 4. hatte ich noch nicht in der Hand.

Ich kenne aber Midgard 1880, in dem schon einige Aspekte wesentlich elegenater gelöst waren als im Original der 3. Edition. (Beispielsweise ist der Schadensbonus von Tabellenkramerei zu einer simplen Formel verändert worden. Ähnliches geschah mit Angriffs- und Abwehrbonus, eine Art Ausweichsystem für Fertigkeiten die man nicht besitzt wurde geschaffen, Sprachfertigkeiten wurden konsistenter in das übliche Skillgefüge eingefügt etc. - Wenn auch nur schon diese Verbesserungen und Modernisierungen in die 4. übernommen wurden, kann ich wirklich nur den Daumen für sie hochhalten!)
 
Skyrock schrieb:
Beispielsweise ist der Schadensbonus von Tabellenkramerei zu einer simplen Formel verändert worden. Ähnliches geschah mit Angriffs- und Abwehrbonus, eine Art Ausweichsystem für Fertigkeiten die man nicht besitzt wurde geschaffen, Sprachfertigkeiten wurden konsistenter in das übliche Skillgefüge eingefügt etc.
Hm, offensichtlich hab ich letztes Wochenende meinen Midgard-Charakter nach der vierten Edition erschaffen. Ich habs nur schnell zwei Stunden gezockt, dafür halt drei Stunden Charaktererschaffung. Aber das mit den Boni stimmt schon: die sind von den Formeln her eigenschaftsbezogen, die Tabellenkrämerei hast eigentlich nur bei der Erschaffung, im Spiel hast dann nur Boni/Negativboni (naja, es steht halt Bonus drüber, und wenn ein Minus davor is, isses halt kein Malus, sondern Negativbonus, weil "Bonus" drübersteht :prof: )

Und der Spielleiter von letzter Woche erschlägt Dich, wenn Du "Skills" bei einem deutschen Rollenspiel sagst! :D
 
Huhu!

Ich spiele in AndreAas' Midgard-Runde mit und es ist das erste Mal, dass ich Midgard spiele.
Ich habe davor "nur" DSA und D&D an Fantasy-Mittelalter-Style gespielt.
Das System ist zwar für meiner einer etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, aber spätestens nach dem ersten Abend hatte ich das, was ich gebraucht hatte, auch raus.
Ich finde schade, dass manche Sachen nicht wirklich ausgearbeitet sind (wie z.B. Elfen). Aber an sich ist es kein schlechtes System.

Außerdem gilt generell beim Rollenspiel: Die Regeln sind zweitrangig und sollten nur Richtlinien geben!!! Es kommt auf gutes Rollenspiel an ;-)


Grüße sendet

Tsea
 
Amethystia schrieb:
Ich finde schade, dass manche Sachen nicht wirklich ausgearbeitet sind (wie z.B. Elfen).
Das hat aber ganz stark was mit der Entstehungsgeschichte des Systemes zu tun. Das ganze fußt nämlich auf Armageddon, dem ewigen Spiel des EDFC (erster Deutscher Fantasy Club), welches ein Wargame ist, in dem halt nunmal Menschliche Spieler spielen, und darauf aufbauend entstand dann das Rollenspielsystem. Die ganzen anderen Rassen sind da alle erst nachträglich nachgeschoben worden.
 
Naja...
Auch, wenn man Dinge nachträglich hinzufügt, sollten diese ausgearbeitet sein, finde ich.
Z.B. in Vampire: Da gibt es Clans, die auch erst später hinzugefügt wurden, die irgendwann mal gelebt haben. Diese sind dann aber auch sehr, sehr gut ausgearbeitet.
Wenn ein Midgard-Spieler nicht noch Ahnung aus anderen RPGs oder Bücher hat, dann kann er niemals einen "wahren" Elben - oder Elfen - spielen...
 
Amethystia schrieb:
Wenn ein Midgard-Spieler nicht noch Ahnung aus anderen RPGs oder Bücher hat, dann kann er niemals einen "wahren" Elben - oder Elfen - spielen...
Nun, gerade bei Elfen/Elben ist meine Meinung, dass diese zur rollenspielerischen Herausforderung reichen, ergo find ichs net schad, wenn die Option darauf wegfällt. Geht man davon aus, dass DSA damals mit der Elfenbox (okay, da waren auch die Zwerge mit drin, aber vergleichsmäßig gehen die unter) einen "Standard" oder eine Meßlatte festgelegt hat (und die Rezis damals wiesen dieses Quellenbuch als nutzbar für JEDES System welches Elfen innehat; stand so in WuWe), ist ein Elf wirklich erst vor komplett ausgearbeitetem Hintergrund als quasi-unsterbliche Rasse spielbar, nicht als magiebegabter Kämpfer wie er gerne praktiziert wurde.

Mein Eindruck von Midgard (wie gesagt: offensichtlich 4) ist (nach der hoffnungslosen Aktion des Besitzes eines Midgard 1 oder 2 - Regelwerks, welches dann verscherbelt wurde wegen Nicht-Durchblick), dass es eine sehr stimmungsvolle Fantasy-Welt ist, die nicht soooo andersartig ist, und nach ein bisserl Stöppeln beim Charakterbasteln im Spiel stimmig und einfach zu spielen ist. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass ich gut fahre, da ich weiß, dass meine Werte nicht nur das Resultat einer Tabelle sind, sondern ich auch wirklich weiß, woraus die sich ergeben (Kunststück, nach 10 gekritzelten Formeln bei einer "Massen"-Charakter-Erschaffung 8) )
 
Afaik ist die Welt von Midgard auch nicht so vorplaniert wie Aventurien, ein klarer Pluspunkt *g*
 
Ich wollte nicht damit sagen, dass ich so ein starres System wie DSA besser finde - ganz im Gegenteil. An DSA stört mich extrem, dass alles so fest vorgeschrieben ist, so nach dem Motto "Ein Krieger MUSS so und so sein und ein Mager MUSS sich so und so verhalten"
Aber ich hätte zu manchen Sachen gerne mehr Infos gehabt. Grade über die Lebensweise der Elben in Midgard. Das wird doch nicht in allen Systemen gleich gehandhabt. Z.B. auch die Schlaf-Resistenz usw.
Klar, Elfen/Elben sind eine Herausforderung, weil sie eben keine Menschen sind. Nicht jeder kann Elfen spielen. Aber vor allem jemandem, der nur Midgard gespielt hat, wird es nie gelingen, diese Rasse überzeugend zu spielen.

Ich hoffe, dass ich jetzt etwas besser verstanden wurde... ;) :rolleyes: :)
 
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