BoyScout
Dhampir
- Registriert
- 29. Oktober 2007
- Beiträge
- 4.114
Bin (leider jetzt erst) auf diese unvollständige Wiedergabe eines Talks von der RatCon22 von Markus Plötz aufmerksam geworden.
Es ging wohl darum, dass es mal wieder ganz schlecht um das Rollenspiel steht. Wobei "das Rollenspiel" vermutlich die Einnahmen meint, die man mit den eigenen Produktlinien einfahren kann. Und Schuld hat wie immer D&D, was das RPG seit Jahrzehnten dankbarerweise wahrnehmbar im Mainstream hält. Und natürlich die zu alten, zahlungsunwilligen Kunden, die keine neuen Leute im Hobby haben wollen. Nachprüfen lassen sich diese Aussagen wohl nicht mehr.
Das Ganze liest sich so, als würde man von den eigenen Fehlentscheidungen im Verlag ablenken wollen. Seit Jahrzehnten (mittlerweile) warte ich auf Lösungen, die Softwareunterstützung aktiv mit einbezieht (z.B. mit Apps am Spieltisch), seit Jahrzehnten auf funktionierende Rollenspielsysteme und Jahrzehnte darauf, dass man keine "teuren" (für Schüler und Studenten) Hochglanzprodukte für Sammler und Ins-Regal-Steller produziert. Und genauso lange auf das Unterstützen von RPGs mit Potenzial, wie Savage Worlds. Wer bitte spielt Starfinder?!
Derweil in der Realität:
Dem Hobby an SICH geht es wohl ganz gut, habe ich den Eindruck. Man muss aber auch mal sehen, dass viele Probleme eigentlich keine sind. Zum Beispiel ist es löblich, wenn alte Runden sich um neue Spieler bemühen, aber man kann es nicht von denen verlangen. Wenn ich eine Runde habe, dann habe ich eine Runde und bin glücklich. Die ganze Struktur ist nicht unbedingt darauf ausgelegt immer mehr neue Leute ranzuziehen. Nur weil ich RPG spiele, muss ich mich nicht jede Woche mit anderen Leuten rumschlagen.
Die Komplexität der RPG ist sicher auch nicht das Problem. Die Leute haben überhaupt kein Problem mit Komplexität. Die letzten Neueinsteiger, die ich bewusst mit rangeführt hab, 1-2 Jahre her (F*ck YOU, Corona!) sind z. B. auf DSA5 aufgesprungen.
Geld ist für mich persönlich auch kein Argument. Ich mache fürs RPG so gut wie alles selbst. Wenn morgen alle RPG Verlage schließen, betrifft es das Hobby für mich genau Null. Leidenschaftliche Designer, die RPGs produzieren MÜSSEN, weil es die Muse will, wird es auch weiterhin geben. Insgesamt muss man sehr sehr wenig Geld ausgeben, um RPG zu spielen, wenn man denn keines ausgeben will oder kann. Das Tut mir zwar Leid für Verlage, aber es gibt kein Naturgesetz, dass alles kommerzialisiert werden muss.
Wo wir dann auch zu D&D kommen. D&D hat zugegeben eine sehr große "Nische", aber man darf nicht vergessen, dass die übers Marketing ein ganz bestimmtes Klientel heranziehen, das zwar sicherlich Potenzial von anderen RPGs abzieht, aber auch ganz andere Interessen bedient werden. Mein Interesse, im Moment D&D zu spielen ist z.B. auch Null (wobei ich das durchaus zwischendurch ganz gerne gespielt hab). Im Optimalfall ist D&D eine Einstiegsdroge, von der an dann Dauerrollenspieler Bekanntschaft mit anderen RPGs machen und kein "Problem". In Deutschland hat die Rolle mal DSA gespielt, das geht jetzt wohl langsam dem Ende zu, aber das ist ja nichts Neues, sondern die Community hat davor schon vor 20 Jahren gewarnt.
Und Leute, die sich vor One D&D fürchten, weil Spieler über ABO-Modelle geknebelt werden, um dann bis ans Ende aller Tage Kampfencounter im Railroad Adventurepath am Fließband spielen -> keine Sorge, die würden mit euch ohnehin niemals Midgard spielen.
Wie seht ihr das?
[EDIT: Schlechtschreibung]
Wie steht es nun ums Rollenspiel?
Rollenspiel ist im Aufwind, wie kaum je. Doch während D&D sich neue Formate für die Zukunft ausdenkt, geht es DSA-Verlag Ulisses nicht gut.
penandpaper.blog
Es ging wohl darum, dass es mal wieder ganz schlecht um das Rollenspiel steht. Wobei "das Rollenspiel" vermutlich die Einnahmen meint, die man mit den eigenen Produktlinien einfahren kann. Und Schuld hat wie immer D&D, was das RPG seit Jahrzehnten dankbarerweise wahrnehmbar im Mainstream hält. Und natürlich die zu alten, zahlungsunwilligen Kunden, die keine neuen Leute im Hobby haben wollen. Nachprüfen lassen sich diese Aussagen wohl nicht mehr.
Das Ganze liest sich so, als würde man von den eigenen Fehlentscheidungen im Verlag ablenken wollen. Seit Jahrzehnten (mittlerweile) warte ich auf Lösungen, die Softwareunterstützung aktiv mit einbezieht (z.B. mit Apps am Spieltisch), seit Jahrzehnten auf funktionierende Rollenspielsysteme und Jahrzehnte darauf, dass man keine "teuren" (für Schüler und Studenten) Hochglanzprodukte für Sammler und Ins-Regal-Steller produziert. Und genauso lange auf das Unterstützen von RPGs mit Potenzial, wie Savage Worlds. Wer bitte spielt Starfinder?!
Derweil in der Realität:
Dem Hobby an SICH geht es wohl ganz gut, habe ich den Eindruck. Man muss aber auch mal sehen, dass viele Probleme eigentlich keine sind. Zum Beispiel ist es löblich, wenn alte Runden sich um neue Spieler bemühen, aber man kann es nicht von denen verlangen. Wenn ich eine Runde habe, dann habe ich eine Runde und bin glücklich. Die ganze Struktur ist nicht unbedingt darauf ausgelegt immer mehr neue Leute ranzuziehen. Nur weil ich RPG spiele, muss ich mich nicht jede Woche mit anderen Leuten rumschlagen.
Die Komplexität der RPG ist sicher auch nicht das Problem. Die Leute haben überhaupt kein Problem mit Komplexität. Die letzten Neueinsteiger, die ich bewusst mit rangeführt hab, 1-2 Jahre her (F*ck YOU, Corona!) sind z. B. auf DSA5 aufgesprungen.
Geld ist für mich persönlich auch kein Argument. Ich mache fürs RPG so gut wie alles selbst. Wenn morgen alle RPG Verlage schließen, betrifft es das Hobby für mich genau Null. Leidenschaftliche Designer, die RPGs produzieren MÜSSEN, weil es die Muse will, wird es auch weiterhin geben. Insgesamt muss man sehr sehr wenig Geld ausgeben, um RPG zu spielen, wenn man denn keines ausgeben will oder kann. Das Tut mir zwar Leid für Verlage, aber es gibt kein Naturgesetz, dass alles kommerzialisiert werden muss.
Wo wir dann auch zu D&D kommen. D&D hat zugegeben eine sehr große "Nische", aber man darf nicht vergessen, dass die übers Marketing ein ganz bestimmtes Klientel heranziehen, das zwar sicherlich Potenzial von anderen RPGs abzieht, aber auch ganz andere Interessen bedient werden. Mein Interesse, im Moment D&D zu spielen ist z.B. auch Null (wobei ich das durchaus zwischendurch ganz gerne gespielt hab). Im Optimalfall ist D&D eine Einstiegsdroge, von der an dann Dauerrollenspieler Bekanntschaft mit anderen RPGs machen und kein "Problem". In Deutschland hat die Rolle mal DSA gespielt, das geht jetzt wohl langsam dem Ende zu, aber das ist ja nichts Neues, sondern die Community hat davor schon vor 20 Jahren gewarnt.
Und Leute, die sich vor One D&D fürchten, weil Spieler über ABO-Modelle geknebelt werden, um dann bis ans Ende aller Tage Kampfencounter im Railroad Adventurepath am Fließband spielen -> keine Sorge, die würden mit euch ohnehin niemals Midgard spielen.
Wie seht ihr das?
[EDIT: Schlechtschreibung]
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