Spielfilm Kick Ass (???)

AW: Kick Ass (???)

Im Comic ist Big Daddy ein Bekloppter der seinem tristen Leben so entflieht. Im Film ist er ein Rächer gegen ein korruptes System.
 
AW: Kick Ass (???)

Zudem war der Comic bei der Gewalt doch eher kommentarlos, während die im Film durchaus gerechtfertigt wird, oder nicht?
(Berufe mich auf Fremdwissen, ich hab die Comics nicht gelesen.)
 
AW: Kick Ass (???)

Weil der Comic ohne Rechtfertigung auskommt wird die im Film dargestellte Situation 'weichgespült' und 'moralisch'? Die Begründung Big Daddys und warum er so handelt wie er handelt im Film empfinde ich jedenfalls nicht als störend ... es unterstreicht im Grunde nur, dass der Kerl selber völlig neben der Spur ist.

Ach du empfandest es weniger neben der Spur das Big Daddy im Comic seine Tochter entführt um sie als Superheldin zu erziehen, nur weil er sich für sie wünscht das sie ein aufregendes Leben führen kann?

Und das ganze finanziert er mit dem Verkauf der Erstausgaben ganz ohne bescheuertes Gatling Jetpack, das mit 5cm Düsen 2 Personen und 2 Gatlings trägt.

(Und das sind auch schon die zwei Dinge die mich an dem Film stören, auch wenn er deshalb nicht weniger Unterhaltsam wird)

Was ich am Comic im vergleich zum Film mochte war die Tatsache das Big Daddy einfach nur Kick-Ass war. Ebenfalls ein "Spinner" der meinte er müsste seiner Tochter ein Superhelden leben bieten. Das macht den Comic zumindest in meinen Augen viel cooler als den Film, wo Big Daddy anscheinend sogar mit Polizei Segen (sein Kumpel der weiß was er da macht) verbrecher Mordet und seiner Tochter einen Aktenkoffer mit 3 Millionen Dollar (oder waren es sogar Milliarden?) hinterlässt.

Es hätte der Geschichte keinen Abbruch getan das Comic ganz beizubehalten und Big Daddy ebenfalls während seiner Folter zusammenbrechen zu lassen und seine Lüge gestehen. Bei dem er sagt: Nein ich war kein Cop, sondern ein Schreitischtäter der sich alles nur ausgedacht hat.

Und man hätte den schwarzen Cop, der im Comic mit der Frau von Big Daddy verheiratet ist und gerade mal in einem Panel zu sehen ist, raus lassen können... und Kick-ass am ende die kleine wieder zu ihrer Mutter bringen, eben so wie im Comic. Das hätte imo den Film definitiv aufgewertet durch die Ironie das es eben keine Superhelden gibt und selbst der Coole Big Daddy und Hitgirl eigentlich nur Comicspinner sind.
 
AW: Kick Ass (???)

Vorbemerkung: Ich kenne den zugehörigen Comic NICHT. Daher muß für meine Beurteilung der Film für sich alleine wirken. Wenn mir der Comic bekannt wäre, weiß ich nicht, ob ich den Film noch identisch bewerten würde. Vermutlich würde ich - aus den hier gemachten Aussagen zum Comic - aber den Comic nicht so gut finden, was den Film runterziehen könnte. - Dies vorausgeschickt nun zum Film Kick Ass:


Ich habe mir diesen Film jetzt binnen zweier Tage DREIMAL angesehen.

Ja, SO GUT ist der!

Man versteht sofort die Nöte und Sorgen der Hauptfigur, man kann sich einfühlen, und man MÖCHTE, daß es den Schurken ordentlich heimgezahlt wird.

Und wenn es dann in der Hit-Girl-zerlegt-die-Dealer-Szene nicht mehr nur lustige Gewaltanwendung ohne Tote gibt, sondern es wirklich an die Nieren (und alle anderen inneren Organe) geht, da ist man schon DRIN in einem Film über eigentlich ganz sympathische Leute, deren Gefühle man nachvollziehen kann, die aber alle WAHNSINNIGER sind als die gesamten Knallchargen des Gotham City Asylums!

Ausgesprochen geschickt eingefädelt hängt man am Haken der Sympathie und der Gefälligkeit der Inszenierung, und obschon die Gewaltdarstellung noch halbwegs appetitlich ist und natürlich völlig jeglicher Plausibilität widerspricht, ist es einfach ein GENUSS die Akteure, für die man ja inzwischen etwas empfindet, in Aktion zu sehen.

Auch die Schurken sind als lebendige, mit überzeugenden Gefühlen dargestellte Persönlichkeiten so gut gezeichnet, daß man jeden einzelnen Verlust bedauert (siehe der Wachmann in "Verkleidung" als Türsteher - einfach nur gut und schade um ihn zugleich). - So SOLL es auch sein!

In Matrix werden Unschuldige und Unwissende von den "Helden" ja dutzendweise umgelegt und jeder verliert sich in einer reinen Stil-Orgie und vergißt, daß die Menschen außerhalb der Matrix dadurch ebenfalls sterben.

Hier erwischt es fast nur die Schurken und - als böse Szene - Kollateralschadensträger.

Das ist schon interessant, weil man es den Schurken einerseits gönnt, andererseits die kalte EFFIZIENZ des Tötens der HELDEN schon wieder für innere Distanzierungswünsche sorgt.

Man bekommt somit ein lecker verpacktes, aber inhaltlich einfach nur WAHNSINNIGES Handlungsgebilde geboten, daß einen solche flachen und öden Superheldenfilme wie Iron Man, X-Men, usw. einfach nur VERGESSEN läßt.

Statt mit dem erhobenen, belehrenden Zeigefinger über Gewalt etc. zu dozieren, wird hier in einer so GEISTESGESTÖRTEN NATÜRLICHKEIT mit Gewalt umgegangen, daß es einen schaudern macht. Und man kommt immer wieder auf das (vermeintlich) "sichere Terrain" der Teeny-Komödie zurück. Das gibt eine Atempause bis zur nächsten inneren Zerreißprobe. Geschickt gemacht.

Grundprinzip im Film: Gewalt ist mit ALLEN Konsequenzen ERLAUBT, wenn es die BÖSEN trifft.

Das war in Amerika schon immer so, und dieser Film zeigt nichts anderes.

Wichtig finde ich hierbei aber, daß trotz aller Gewaltinszenierung in diesem Film die Gewalt sogar noch am Schluß NICHT SELBSTZWECK ist. Darin unterscheidet sich Kick Ass wohltuend von anderen Filmen des Superhelden-Genres und generell von aktuellen Actionfilmen.

Bei Kick-Ass bekommt man zwar gestörte, aber dennoch MENSCHEN auf allen Seiten der dortigen Handlungsstränge geboten. - Das ist mehr als man über die meisten aktuellen Action-Filme sagen kann.

Ich hatte nur noch bei "Mann beißt Hund" einen schauerlicheren Zwang den Film bis zum Ende zu sehen gespürt. Kick Ass macht VERDAMMT VIEL RICHTIG GUT.

Meine Empfehlung.
 
AW: Kick Ass (???)

Der Comic wirkte auf mich auch eher halbgar und ziemlich pubertär. Der film ist in entscheidenden Details einfach durchdachter und besser.
 
AW: Kick Ass (???)

Jep. Der Film hat einfach eine bessere Logik, auch wenn manche Kämpfe überzogen sind und das Gerät am Ende so niemals funktionieren würde.
 
AW: Kick Ass (???)

Jep. Der Film hat einfach eine bessere Logik

???

Abgesehen von Big Daddy der im Comic eben alles nur erfunden und erlogen hat um seine Tochter zur Superheldin zu erziehen, weil er ebenso wie Kick Ass den gleichen Traum hegt und diesen an seine Tochter weiter geben will... ist der Film fast 1:1 zum Comic. Bis zum Punkt als sie Gefoltert werden, der Endkampf ist deutlich anders und das sie im Comic Kick-Ass verfolgen statt durch irgendwelche Ominöse Mittel die IPAdresse verfolgen können (denn selbst eine Staatsanwaltschaft bekommt nicht einfach mal so die Adresse zur IP). Achso und im Comic bekommt er das Mädel nicht, und sein Daddy legt die Tusse flach die ihn zum Drogendealer schickt (was im Comic nicht das Mädel war)

Das sind aber die einzigen Unterschiede zum Comic, die mir jetzt gerade einfallen. (Im Comic hat er nur Metall im Schädel und nicht am ganzen Körper)

Magst du mir vielleicht mal ausführen wo du deutliche Logik unterschiede gefunden hast?
 
AW: Kick Ass (???)

Wenn ich den Film nicht schon gesehen hätte, würd ich euch echt erwürgen. Aber gut, scheiß drauf, ist lang genug draußen. Fuck spoilers.
Also:
Ich muss halt sagen: Ich hab den Comic nicht gelesen. Aber wenn ich höre, dass da der Vater kein Excop war, dann ist das für mich zweischneidig:
a) Woher weiß der den Shit dann? Die Polizeiverbindungen haben da viel Logiklöcher gestopft.
b) Es ist cooler, wenn er kein Bulle ist, der reingelegt wurde. Es wäre wesentlich angenehmer, wenn er einfach verrückt wäre. Außerdem würde dann nicht die gesamte Handlung die Gewaltorgie rechtfertigen, was man zwar inzwischen gewöhnt ist, aber dennoch immer noch fragwürdig. Ich meine ich sehe die Gewaltorgie gerne, gerade wenn es so inszeniert ist. Nur wenn das alles eher sinnlos und mehr aus Action-/Blutgier entstanden wäre, wäre der Film als Satire deutlich tragender.
So ist er mehr eine Actionkomödie.

Genial fand ich ihn trotzdem. Allein schon McLovin als Red Mist zu besetzen ist ein Geniestreich.
 
AW: Kick Ass (???)

a) Woher weiß der den Shit dann? Die Polizeiverbindungen haben da viel Logiklöcher gestopft.

Weil der die bösen Jungs einen nach dem anderen zu Tode foltert und befragt.

Genial fand ich ihn trotzdem. Allein schon McLovin als Red Mist zu besetzen ist ein Geniestreich.

Ja, ich hatte vorher meine Zweifel daran, weil er mit dem Comiccharakter irgendwie nicht die geringste Ähnlichkeit hat und deutlich jämmerlicher wirkt - aber so im Nachhinein finde ich die Wahl deutlich besser. Der Comic Red Mist ist zu cool.
 
AW: Kick Ass (???)

a) Woher weiß der den Shit dann? Die Polizeiverbindungen haben da viel Logiklöcher gestopft.

Im Comic mischen sie Dealer auf und erfahren von denen was sie wissen müssen. Bzw. scheinen sich einen X-Beliebigen Mafiosi aus den Zeitungen rausgepickt haben (IIRC gesteht das Big Daddy Kick-Ass während der Folter das er den Namen aus der Zeitung hatte).

Polizeiverbindungen hat er keine. Der schwarze Cop der im Kinofilm auftaucht taucht am Ende des Comics auf, und zwar hat er die Mutter der kleinen geheiratet. Er war der ermittelnde Officer der die Entführung (durch den Vater) der Tochter untersuchte. Die Mutter hat nie aufgehört sie zu suchen und der Vater (Big Daddy) hat einfach die Lüge erfunden das die Mutter von dem Typ ermordet wurde.

Nur wenn das alles eher sinnlos und mehr aus Action-/Blutgier entstanden wäre, wäre der Film als Satire deutlich tragender.

Im Comic ist es wirklich so das Big Daddy einfach nur wie Kick Ass ist. Der Koffer, von dem Hitgirl im Film spricht (das kommentar mit den paar Millionen in einem Koffer), ist im Comic rand voll mit Erstausgaben von Comics, die Big Daddy immer dann verkauft wenn sie Geld brauchen. Er belügt seine kleine von vorn bis hinten um sie zu "Bruce Wayne" zu machen und ihr eine gescheite "Origin" Story zu geben. Etwas worüber Kick-Ass ja irgendwo bestürzt ist, weil er keine wirklich Origin Story hat, sondern einfach nur ein Spinner in nem Kostüm ist.

Genial fand ich ihn trotzdem. Allein schon McLovin als Red Mist zu besetzen ist ein Geniestreich.

Der Film ist definitiv gut. Mir gefällt lediglich der Twist im Comic besser, das Big Daddy einfach nur ein "Kick-Ass" ist. Das wertet die Story etwas auf. Da der Comic mit genau der gleichen Story beginnt wie auch der Film, mit dem "Condor" der sich vom Dach stürzt. Es unterstreicht meines erachtens einfach die Story wenn Big Daddy eben wirklich auch nur ein Spinner ist der glaubte das die Welt Superhelden bräuchte und sich deshalb nen Kostüm anzieht.

Bei der Folter im Comic gesteht Big Daddy Kick-Ass das er ebenso wie Kick-Ass die ganze Zeit darüber fantasiert hatte und dann eben seiner Tochter genau das geben wollte was er nie haben konnte.
 
AW: Kick Ass (???)

Ich meinte mit meiner Frage woher er den Shit weiß nicht, was er von den Mafiosi erfahren kann, sondern sein Training, seine Connections um an Waffen zu kommen etc. - das stelle ich mir bei nem Comicnerd etwas schwerer zu erklären vor. Also kein riesiges Loch, aber das ist für nen Ex-Cop leicht zu erklären, finde ich.

Ansonsten stimme ich dir einfach voll und ganz zu: Ich fänds cooler, wenn Big Daddy einfach ein Spinner gewesen wäre. Dann wäre es halt auch Satire gewesen. Jetzt war es eine Actionkomödie. Mit Gewalt als Lösung. Unterhaltsam ja, aber im Comic wärs wohl auch noch weniger Gewaltverherrlichend gewesen.
Stört mich nicht grandios, ich brauch keine Moral in jedem Film - aber wäre mir doch lieber gewesen, wenn's die Route in Richtung Satire genommen hätte.
 
AW: Kick Ass (???)

Habe mir den Film nun auch angsehen.
Wenn ich meine allgemeinen Ansichten über Kinder und Knarren ausblende ein guter Film.

Das mit dem Jetpack hätte nicht sein müssen.
 
AW: Kick Ass (???)

Was habt ihr alle mit dem Jetpack ... eine Meisterleistung der Filmdramaturgie und Erzählkunst war er nun nicht gerade, von der Einhaltung physikalsicher Gegebenheiten mal ganz zu schweigen ... aber: Ist das Teil nicht völlig Hupe?
 
AW: Kick Ass (???)

Der Jetpack-Einsatz war NOTWENDIG, weil hier "Kick-Ass" das erste Mal SELBST Leute GETÖTET hat!

Bis zu dieser Szene war er "nur" mit mäßig gefährlicher Körperverletzung in Aktion getreten oder hat den anderen beim Töten zugesehen. Aber mit dieser Szene ist er "endlich" zum Massenmörder geworden - etwas, wovon er ja schon vor seinem ersten "Einsatz" gegen die Autoknacker erzählt hatte.

Da seine Kampffähigkeiten ziemlich mies aussehen, wäre es nicht glaubwürdig gewesen, wenn er jetzt Hit Girl die "Gun-Fu"-Show stehlen würde. Daher gehörte eine Big-Ass-Weapon her, bei der er auch noch so ungenau draufhalten kann, und immer noch Leute TÖTEN kann.

Der moralische Abstieg von Kick-Ass ist mit dieser Szene vollendet. Nun ist er ganz da angekommen, wo - zumindest mit der Film-Vorgeschichte - Big Daddy nicht einmal ankam: Big Daddy handelt im Film aus Rache. Das ist als Motiv noch verständlich. Aber Kick-Ass handelt aus KEINEM derart verständlichen Motiv. Er tötet Leute, weil er das für eine coole Sache hält, die ihm eine scharfe Freundin und Internetpublicity einbringt. - Holy Shit! This was fucking awesome!
 
AW: Kick Ass (???)

Das hätte man aber auch mit etwas anderem ... glaubwürdigerem hingekriegt. Find ich jetzt so. Ich find den Jetpack jetzt nicht schlimm, aber cool ist er ganz sicher nicht. Weniger ist manchmal mehr ... und ne stinknormale Wumme hätts zum Leute töten auch getan.
 
AW: Kick Ass (???)

Denke ich jetzt nicht. Auch wenn mich das Ding irgendwo gestört hat (mein Facepalm impuls war recht hoch, trotz dessen das ich den mechanismus bereits frühzeitig ausgeschaltet hatte), aber die Gatling war schon Pflicht um "Kick-Ass" zu sein.

Das es sich wohl um eine Gatling handelte war mir eigentlich schon beim ersten Mal klar, als Hitgirls reaktion kam. Wirklich gestört hat mich nur der Jetpack und eine normale Wumme, wie z.b. ne AK47 wäre imo nicht "Kick-Ass" genug gewesen. Ich meine der Film ist so oder so überzogen, dazu gehört dann auch eine entsprechende Bewaffnung. Nur der Jetpack war zuviel.
 
AW: Kick Ass (???)

Der Jetpack-Einsatz war NOTWENDIG, weil hier "Kick-Ass" das erste Mal SELBST Leute GETÖTET hat!

Aus erzählerinchen Gründen ist es schon in Ordnung das Kick Ass ein Dickes Teil zieht um seine Unschuld zu verlieren. Der Rundflug durch die Stadt am Ende hätte in der form nicht sein müssen ... auch wenn damit der Bogen zur IntoSzene geschlossen wird. (Und ich hätte gerne gesehen wie die Deppen sich mit dem Katana kloppen...)
 
AW: Kick Ass (???)

Kick- Ass hatte doch noch nie ne Knarre in Händen, wie soll er da bitte schon mit ner AK umgehen und vor allem von wo? Mit dem Scharfschützengewehr hätte Big Daddy unter umständen aushelfen können, er jedoch nicht. Zugegeben mit ner Bazooka, naja... Wat ein Spaß

Geiler Film und schöne Charakterstudie.

Bzw. Zornhau:

Er fühlt sich verantwortlich für den Tod von Big Daddy. Mehr Beweggründe braucht er nicht. Zumal er vorher noch versucht hat wegzulaufen.
 
Zurück
Oben Unten