Ketten zerreißen!

AW: Ketten zerreißen!

Richard stand kurz vor der Zornesraserei. Wie kann man so blöd sein?

Richards Hand klatschte auf Estebans Wange. "Du Vollidiot! Du kommst jetzt wieder mit!" Richard drehte sich um. "Oder ich zwing dich mitzukommen, Esteban!"
 
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Hatte Richard ihn gerade wirklich geohrfeigt? Esteban war sichtlich verblüfft. Hatte der Toreador gerade einen waschechten Wutausbruch zu Tage befördert? Als Richard ihm den Rücken zudrehte, legte Esteban beschwichtigend seine Hände auf dessen Schultern. Mit dem Kopf voran beugte er sich langsam zu Richards Ohr nach vorne. Im leisen Flüsterton übermittelte er ihm eine kurze Botschaft.

"Keine Sorge, nur eine Kleinigkeit noch..."

Esteban drehte sich in Thürmers Richtung um.

"Hör zu Alfons. Es ist mir egal, was du sagst. Es ist mir egal, was du denkst. Mir ist klar, dass wir nie einer Meinung sein werden. Damit kann ich leben. Wenn Richard und Jenny es möchten, verzichte ich liebend gern auf meinen Posten. Doch sei dir bewusst, dass ich die Dinge immer auf meine Art regeln werde. Das mag nicht jedem gefallen, doch zum Glück muss es das auch nicht. Ich bin, wie ich bin und daran wirst auch du mit deinem negativen Einfluss niemals etwas ändern. Und lass deine Augen bei Gelegenheit gründlich untersuchen. Wenn du dies ein offenes Terrain nennst, bin ich der neue Prinz von Finstertal!"

Mit diesen Worten schritt Esteban sichtlich amüsiert in Richtung des Ausgangspunktes.
 
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Offen genug...
"Wenn sie das sagen, Herr Sola..."
Thürmer verschwand in einer engen Röhre und suchte sich den Weg nach oben. In dieser Gegend war er vorerst fertig. Mochten Esteban und sein Lakai doch tun, was sie wollten. Die Quittung bekämen sie schon noch rechtzeitig.
 
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"Alfons, ich hoffe wir beide können in Zukunft dennoch miteinander normal reden. Alles Gute." Richard kletterte wieder in die Oberwelt.
 
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Auch Esteban schritt zielstrebig auf den Ausgang zu. Er deckte dabei Richards Rücken. Als sie bei den metallenen Stiegen zur Oberfläche ankamen, sagte er nur:
"Nach dir!"
Oben angekommen, streckte und reckte sich Esteban ausgiebig und ließ seine Halswirbel knacken, während er mit dem Kopf nach links und rechts ruckte.
"War längst überfällig, dass jemand diesen Yuppie in die Schranken weist..."
 
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Richard sah ihn bösartig an und ging schnellen Schrittes weg von dem Gullideckel. Weg vom Reich der Nosferatu, denen es einen Scheißdreck interssierte, ob er sie als gleichberechtigt ansah, oder nicht.

Er schwieg den ganzen Rückweg bis zur Fabrik. Dann dort angekommen sah er ihn wieder mit diesen Augen an. "Wir reden drinnen!", meinte er im strengen Tonfall und ging in die Fabrik.
 
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"Nachdem ich geduscht habe", entgegnete Esteban, welcher hoch zu seinem Zimmer ging, saubere Kleidung suchte und sich gründlich waschen ging.
Frisch geduscht kam er aus einem der Badezimmer hinaus. Er trocknete sich gerade noch mit einem Handtuch die Haare, bevor er sich zu Richard auf ein Sofa setzte und die Füße auf dem Couchtisch parkte.
 
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Richard stand vom Sofa auf, als er kam. Er brauchte Distanz zu ihm. Er setzte sich auf einen Stuhl, nahe des Sofas.

"Was sollte der Scheiß!?" schrie er ihn an. "Ich weiß, Thürmer mochte nicht wirken wie das engagierteste Mitglied! Aber Scheiße!" Er sah ihn wütend an. "Was erwartest du? Hast du eine Ahnung wie alt er ist? Aus was für einer Zeit er stammt? Du hattest noch nicht mal genug Respekt vor seiner Person um ihn vernünftig anzureden."

Out of Character
Die Triade geht weiter, es sei denn du willst ihn unterbrechen
 
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"Hat er den Anstand, mich vernünftig anzureden? Hat er genug Anstand einzusehen, dass hier keiner mehr oder weniger wert ist, als der andere? Er kann sich seinen Titel sonstwo hinschieben! Für mich zählen keine Worte, sondern Taten. Und er hat nichts, rein gar nichts dazu beigetragen, unser Projekt voran zu bringen. Und ganz nebenbei erwähnt habe ich das gottverdammte Recht, ihn unausstehlich zu finden. Nur weil du und Jenny - warum auch immer - diesen Phrasendrescher aufnehmen wollt, muss ich das noch lange nicht befürworten..."

Esteban blieb trotz der kräftigen Wortwahl ruhig und gelassen. Für ihn war Thürmer nichts weiter, als ein vernachlässigbares Ärgernis.
 
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Er sah ihn immer noch verärgert an

"Was erlaubst du dir? Deine Aufgabe ist es uns zu repräsentieren und was sehe ich? Einen Mann, der rasend hinter alten Männer her rennt, die einzige Ahnin vergrault, die bereit wäre uns zu helfen..." Er schwieg kurz um sich etwas zu beruhigen. "Esteban. Du kannst nicht erwarten, dass jeder der uns bereit ist zu helfen, sein Leben dafür opfert." Er schüttelte den Kopf. "Wir müssen Kompromisse eingehen. Aber das ist gar nicht die Gefahr die ich hier sehe. Esteban. Hast du dir selbst zugehört, dich selbst beobachtet? Jedes mal, wenn du DEINEN Kopf nicht durchkriegst wirst du aggressiv. Du befürwortest Selbstjustiz? Warum willst du dann, das wir ein gerechets Gericht haben, hä? Du machst es auf deine Art? Nen Scheiß wirst du tun! Du wirst tun, was diese Mehrheit will! Ansonsten mach deinen eigenen Verein auf. Aber sei dir sicher, wenn du nicht bereit bist, Abstriche zu machen, wirst du dda sehr einsam sein." Er sah ihn traurig an. "ich habe nun eingesehen: Du bist für diesen Job nicht geignet. Ich werde ein Misstaruensbotum stellen, Esteban. Tut mir Leid."
 
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"Wir können aus meiner Sicht niemanden gebrauchen, der uns alle in Gefahr bringt. Das gilt für Alfons, das gilt für Roxana. Wir sind auf diejenigen angewiesen, die ihr Herzblut einbringen und nicht davor zurückschrecken, allen noch so großen Gefahren zu trotzen. Und ja, ich befürworte nach wie vor Selbstjustiz. Nichts anderes machen wir nämlich gerade - wir setzen unsere eigenen Gesetze durch und befolgen nicht weiter die Gesetze der Camarilla. Wie unsere Gesetze aussehen, entscheiden wir gemeinsam. Aber ich dulde es nicht, dass sich gemeingefährliche Egomanen und potentielle Verräter bei uns einschleichen, nur um uns zur sich ersten bietenden Gelegenheit an die Cammys zu verkaufen. Dafür bedeutet ihr mir zu viel. Dafür haben wir es zu weit gebracht. Und wenn du diesen Wahnsinn von Thürmer und Roxana befürwortest, sehe ich keinen Grund mehr, Verantwortung für dich zu übernehmen. In dem Fall kannst du dir das Votum sparen, denn dann trete ich freiwillig zurück. Was ist bloß los mit dir? Hat man dich so sehr zum schlechten hin beeinflusst, dass du gar nicht mehr weißt, wer wir sind?"

Esteban stand auf, ging zum Fenster und spähte nachdenklich in die Nacht hinaus. Was war nur los mit Richard?
 
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Richard sah sich Esteban ganz genau an.

"Es geht nicht darum ob sie ihr Herzblut investieren. Es geht darum Verbündete zu finden. Du mit deiner aggressiven, ablehnenden und undiplomatischen Art versuast uns jede Möglichkeit auch nur in ein Gespäch zu gehen. Du willst Krieg? Ich will keinen Krieg! Diesen krieg würden wir verlieren. Wir müssen bereit sein Riskien einzugehen. Und das heißt auch: Leute wie Thürmer zu respektieren." er schüttelte den Kopf "Ich erwarte von dir, nicht zu erwarten, dass jeder ales aufgibt was er hat! Nur weil wir das getan haben."
 
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Esteban schüttelte immer noch nachdenklich den Kopf mit Blick in die Ferne.

"Nein, wir müssen uns der Motivationen und Absichten der Mitglieder hundertprozentig im Klaren sein. Anders geht es nicht. Was ich von unseren Mitgliedern erwarte, ist, sich ganz genau zu überlegen, ob sie ebenso bereit sind, für unsere Ideale in aller Konsequenz einzustehen, wie wir es tun. Wir müssen uns gegenseitig blind vertrauen können. Denke dabei nur an alle Freiheitskämpfer, die von ihren vermeintlichen Unterstützern verraten wurden. Alles, was sie erreicht hatten, wurde durch nur einen Verrat ins Vergessen gestürzt. Das kann und darf uns nicht auch passieren. Ja, ich gehe aggressiv vor. Aus einem guten Grund: Sehr wahrscheinlich erwischt man mich früher oder später. Der weitere Ablauf ist dann ein klares Schema. Man wird mich beseitigen. Aber ihr, ihr werdet weiterhin für unsere Ideale eintreten und kämpfen. Ihr werdet auch ohne mich weitermachen, denn ihr seid vorerst nicht das Primärziel. Ich trage die Verantwortung und spiele die wandelnde Zielscheibe. Mit diesem Schicksal habe ich mich abgefunden. Es gibt nichts auf dieser Welt, das mich daran hindern könnte, diese Bürde bis zum bitteren Ende zu ertragen."

Esteban hatte endlich ausgesprochen, was er lange für sich behielt - aus Angst davor, dass man seine Entscheidung nicht verstehen würde. Zu groß war der Respekt gegenüber Jenny und Richard, die alles aufzugeben bereit waren. So glaubte er bezüglich Richard zumindest noch vor 5 Minuten.
 
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"Entweder wir spielen Terrorist, doer wir bilden eine Alternative zu dem bestehenden Systemen! Das sind unsere Möglichkeiten. Deinen Tatendrang in allen Ehren. An irgendeinen Punkt werden wir Abstriche machen müssen. Wir müssen das Risiko eingehen, verraten zu werden... Das ist die einzige Chance. Es sei denn, du willst, dass wir uns jetzt mit ein paar kalaschnikows bewaffnen und die Sturm auf die Bastille nachspielen. Das hier ist ein politisches System Esteban. Und außerdem hattest du uns eben verraten. Du hast jemanden, den sowohl ich, als auch Jenny hier in dieser Bewegung wünschen, gejagd. UND das hats du getan, weil DU, nicht WIR es für das Beste halten. Ich hab jetzt genug von dir, Esteban. Ich arbeite oben an den Plänen." Er stand auf und ging nach oben. "Wir alle müssen bereit sein, sich der Entscheidung unserer Mehrheit zu beugen!"
 
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Esteban stand noch immer am Fenster, als Richard fortging. In Gedanken versunken rezitierte er innerlich Richards Worte. Es fiel ihm schwer, doch er erkannte, dass er eine Konsequenz ziehen musste. Mit Stift und Papier setzte er sich an den Couchtisch und begann eine Nachricht zu schreiben. Danach ging er in sein Zimmer, verstaute die wenigen Habseeligkeiten in seiner Reisetasche und stellte diese auf dem Boden ab. Den Brief schob er unter Richards Tür durch. Es mochten Bruchteile einer einzelnen Minute sein, die Esteban brauchte, um am Wagen angekommen zu sein. Er verstaute die Tasche im Kofferraum, setzte sich an das Lenkrad und fuhr mit hastig durchdrehenden Reifen vom Schotterplatz los. Während der fahrt ließ er das Autoradio einen passenden Song spielen.
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Richard bemerkte indes die Notiz, die ihm hinterlassen wurde.

Richard, es war fern meiner Absicht, einen Krieg zu beginnen. Doch er wird kommen, ob wir wollen oder nicht. So viel steht fest. Irgendwann wird der Zeitpunkt da sein, an dem es kein Zurück mehr für alle Beteiligten gibt. Alles was mir wichtig war, ist eure Sicherheit gewesen. Vielleicht wirst du es jetzt nicht verstehen, aber es wird die Nacht kommen, in der du es nachvollziehen kannst. Höre auf das, was ich dir zuvor gesagt habe. Erinnere dich an meine Worte, die du aus Unverständnis überhört haben magst. Ich trete mit sofortiger Wirkung von allen Pflichten zurück. Richte Jenny bitte alles Gute von mir aus.
-Esteban
 
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Richard riss die Tür auf. Er sah nach links und rechts. Kein Esteban...

Er rannte los. So schnell er konnte. Er hörte den Motor starten. Er verließ die Fabrik. Schotter... Staub...

Konnte er den Wagen noch erreichen?
 
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Der Wagen war außer Reichweite - zumindest zu Fuß. Doch da war noch der reichlich angeschlagene Ford, den Richard bei dem Kamikazekommando gegen die Gottesanbeterin halb zu Schrott gefahren hatte. Ob er die geballte Kraft des Wagens kontrollieren konnte, um Esteban in dem angemieteten Leihwagen effektiv verfolgen zu können?
 
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"Fuck!" Richard rannte auf den Wagen zu, stieg ein... Und versuchte sein Glück... Angewürgt.... Abgewürgt... Läuft!

Er tat sein Bestes. Esteban durfte nicht entkommen... Er gehörte zu ihm!
 
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Richard konnte nun spüren, warum es nur jemandem wie Esteban so leicht von der Hand ging, ein original Muscle-Car bei voller Geschwindigkeit unter Kontrolle zu behalten. Das Heck brach bedrohlich nach rechts aus, während er vom Fabrikgelände schlitterte. Esteban bog auf die Schnellstraße ab und holte alles aus dem gemieteten VW Passat heraus. Richard konnte jedoch - sofern er ein waghalsiges Manöver in Kauf nahm, zu einem Überholmanöver auf der Schnellstraße ausholen.
 
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"Scheiße!" Er gab Gas... Und verlor fast die Kontrolle über den Wagen. Esteban sah sein Musclecar an sich vorbeziehen... Und sah dann nur das Rot der Bremslichter vor ihm... Er musste bremsen... Sonst würde es einen Unfall geben... Und vermutlich würde Richard diesen Unfall kaum überleben...
 
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