Ketten zerreißen!

AW: Ketten zerreißen!

"Ich sprach ebenfalls von der Verteidigung, Esteban. Der Angriff ist zu vermeiden. Aber das hier wird eine Burg werden. Also brauchen wir nicht nur schützende Mauern, sondern auch brennendes Teer und Ballisten. Wir werden die Camarilla nicht angreifen Esteban. Wir bieten eine Alternative. Und das wird reichen." Er sah noch nicht mal zu Esteban, als er sprach.
 
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"Die effektivste Methode dürfte es sein, Menschen mit Brandsätzen zu benutzen. Aber wahrscheinlich hat Jenny etwas dagegen. Und ich bin auch kein Fan davon, Menschen als Sklaven zu halten. Die Leute, die sich hier herumtreiben, sind schon schlimm genug dran - ganz ohne unser Zutun. Hast du eine andere Idee, wie wir uns hier ausreichend schützen können?"
Esteban merkte gerade jetzt, wie ernst ihre Lage wirklich war. Was würde passieren, wenn die Camarilla frontal angriff?
 
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"Selbstschssanlagen? Stolperdrähte an Schrotflinten? Falltüren in mit Holz gespickten Falgruben?" Hab ich das grad wirklich gesagt? "Die Idee mit den Brandsätzen finde ich zu gefährlich." Alle, was auch nur im entferntesten mit Verbrennug zu tun hat, ist zu gefährlich "Filme bieten da ne Menge Anregungen... Aber ich weiß nicht wie umsetbar die sind."
 
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"Gruben auszuheben und mit Pfählen zu versehen, dürfte verhältnismäßig einfach sein. Schwieriger wird es hingegen, an Schusswaffen zu gelagen. Hast du eine Idee, wo man an Schrotflinten und ähnliches heran kommen kann? Waffenhändler kenne ich nämlich keine. Und wahrscheinlich wird jemand diesen Handel allgemein kontrollieren..."
Esteban spürte, dass sich Richard in den letzten Nächten verändert hatte. Der Richard, den er bei seiner Ankunft in Finstertal kennenlernte, gab es nicht mehr. Richard wurde durch die letzten Ereignisse zu einem wild entschlossenen Kämpfer für eine gerechte Sache. Doch es war wenig verwunderlich - diese Ereignisse veränderten alle von ihnen. Vielleicht nicht nur zum Positiven hin, doch alle wussten insgeheim darüber Bescheid und alle wussten, dass sie mit dem Lauf der Dinge zu leben hatten.
 
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"Die Jungs und Mädels im Hovel wissen bestimmt, wie man an Kleinkaliber auf dem Schwarzmarkt kommt... Ich könnte mich da umhören. Für ne Schrotflinte müsste man wohl ein paar Jäger abklappern... und überzeugen. Ich könnte sowas. Vielleicht sollten wir uns nen Chemiker besorgen..." Richard klang nachdenklich.
 
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"Chemiker wofür? Aber es ist ein guter Ansatzpunkt, im Hovel und bei einigen Jägern anzuklopfen. Könntest du das heute Nacht noch erledigen? Die Arbeiten hier bekommen wir auch allein fertig - zumal keine Sozialkompetenz, sondern Körperkraft gefragt ist, um tiefe Löcher zu graben."
Esteban klopfte Richard aufmunternd auf die Schulter. Sein Blick war entschlossen und gab ihm ein kleines Bisschen Mut.
"Wir schaffen das schon, mein Freund."
 
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Richard drehte sich um und sah ihm in die Augen.

"Ich bring das eben noch weg, dann mach ich mich auf den Weg." Er sah ihn mit toten leeren Augen an. Wo war jetzt seine Leidenschaft?
 
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"Richard? Ich möchte mich bei dir bedanken. Auch wenn die Zeiten hart für uns sind, so scheust du dich nicht davor, dein Bestes zu geben."
Mit diesen Worten wandte sich Esteban von ihm ab und schwang erneut die Spitzhacke wieder und wieder in den Boden hinein.
 
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Als Richard weit genug von Esteban entfernt war, hörte er, wie sich Schritte näherten. Daß zusätzlich noch ein Stock auf dem Boden zu hören war, verriet ihm, daß es vermutlich der Doktor war. Als dieser dann auf den Stock gestützt, den er sich gesucht hatte, um die Ecke bog, sah er erst Richard an, und spähte dann in die Richtung, aus der der Baulärm kam.
"Was ist denn hier los ?"
Kaum paßte man mal 5 Minuten nicht auf die Kleinen auf, machten sie, was sie wollten !
 
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"Hallo Alfons. Gut, dass du da bist.", ertönte es seitens Esteban, der gerade die Spitzhacke schulterte und eine kurze Verschnaufpause einlegte. Er war von Kopf bis Fuß mit einer dicken Schmutzschicht bedeckt, sein freier Oberkörper hatte nur noch wenige saubere Stellen. Besonders die Hände und Unterarme waren ziemlich verdreckt gewesen, da er den Bauschutt teilweise mit bloßen Händen aus der Grube schaufelte.
"Was hier los ist? Nun, ich grabe einen Tunnel. Sieht man doch. Warum?"
 
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"EIn Tunnel also... Soso. Und den legen sie hier an weil... was ?"
Er sah mit betont skeptischem Blick über die Schulter. "Und warum stehen da draußen die Baumaterialien ? Wollen sie anbauen ?"
 
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"Ausbauen trifft es eher. Richard und ich sind der Überzeugung, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Camarilla uns einen Besuch abstattet. Und da ich im Moment die Verantwortung für die Sicherheit der Mitglieder trage, haben wir angefangen entsprechende Maßnahmen zu treffen. Diverse Fenster müssen zugemauert werden, es bedarf an Fallen, um Eindringlinge abzuwehren, die Türen müssen verstärkt werden und natürlich muss es auch immer einen Plan B geben. An genau diesem arbeite ich gerade. Ich dachte mir es könnte nicht schaden, einen Fluchttunnel in die Kanalisation anzulegen. Der wird nur von hier aus geöffnet werden können. Im Untergrund angekommen müssen wir nur für entsprechende Tarnung sorgen, damit nicht jeder sofort erkennt, dass es einen Notausgang gibt. Wenn du möchtest, kannst du dir gerne ein paar Eimer schnappen und mithelfen..."
 
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"Und weil sie die Mehrheit der Bewegung im Rücken haben und außerdem schon genau wissen, daß die anderen hier in der Stadt sie als primäre Bedrohung ansehen, dachten sie, sie fangen schonmal an, sich zu verschanzen, richtig ?"
Kopfschüttelnd sah er sich den aufgerissenen Boden an.
"Befindet sich unter diesem Raum überhaupt ein nennenswerter Zugang zur Kanalisation ? Lassen sie mich raten, sie wissen es nicht, aber vorsichtshalber fangen sie schonmal an ?"
 
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"Nun, was gibt es gegen Sicherheitsmaßnahmen einzuwenden? Man kann nie vorsichtig genug sein - besonders dann nicht, wenn man es mit verlogenen, machthungrigen und alten Kainiten zu tun hat. Ich gehe jedenfalls kein unnötiges Risiko ein. Und bezüglich der Frage, ob es hier einen nennenswerten Zugang gibt: Es gibt Abwasserleitungen. Das reicht vollkommen aus. Wir müssen nur energisch genug graben. Früher oder später brechen wir durch. Und Zeit ist etwas, das wir ausreichend haben, wenn man einen Blick auf unsere Natur wirft. Außerdem werden wir durch körperliche Anstrengungen nicht müde und können somit effektiver arbeiten, als ein Mensch es könnte."

Esteban dröhnte schon wieder der Kopf. Immer wenn dieser Doktor anfing zu reden, wummerte es in seinem Schädel. Immer diese Phrasendrescherei...
 
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Das war wieder typisch für Herrn Sola: Reden, ohne auf das Thema einzugehen... Er seufzte.
"Ich frage mich nur, ob es so sinnvoll ist, sich hier einzumauern und auf gut Glück an der Gebäudesubstanz herumzupfuschen. Wenn sie also nicht vorhaben, uns hier einen Brummen zu graben, dann belassen sies doch erst einmal dabei und bringen sie sich anderweitig ein."
 
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"Wenn du so viel besser darüber informiert bist, was zu tun ist, würde ich gerne ein paar anständige Vorschläge und Ideen hören - kein haltloses Gemecker. Was wir nämlich gar nicht gebrauchen können, sind ewige Schwarzseher, die jeden Plan von vornherein verurteilen, ohne eine bessere Alternative parat zu haben."

Mit diesen Worten griff sich Esteban wieder die Spitzhacke und bearbeitete das Loch weiter.
 
AW: Ketten zerreißen!

Daß ihnen an anständigen Plänen und Vorschlägen gelegen ist, sieht man ja daran, daß sie hier hinter jedermanns Rücken schonmal angefangen haben ohne wem Bescheid zu sagen. Ist dieses andere vor vollendete Tatsachen stellen ihre Vorstellubng davon, wie dieses Projekt funktionieren soll ? Ihr blinder Aktionismus i allen Ehren, aber ich persönlich halte es für falsch, sich hier einzugraben, außer natürlich, sie wollen unbedingt kämpfend abtreten."
Er stützte sich mit beiden Händen auf den Stock. Stimme und Mimik waren weiterhin neutral.
 
AW: Ketten zerreißen!

Ob es die beste Idee in Thürmers Unleben war, einem politisch engagierten Gangrel mit einer Spitzhacke in den Händen blinden Aktionismus vorzuwerfen? Wohl eher nicht...

"Wie bitte? Blinder Aktionismus? Die anderen vor vollendete Tatsachen stellen? Ich unternehme hier lediglich etwas, um uns allen eine Zuflucht zu sichern. Und auch für einen möglichen Rückzug sorge ich bereits. Was genau wirfst du mir hier eigentlich vor?!?"

Esteban schleuderte die Spitzhacke wutentbrannt gegen die Wand, stieg aus dem mittlerweile knietiefen Loch empor und rammte Thürmer den Zeigefinger immer wieder so sehr in die Brust, als wäre dieser ein Armbrustbolzen.

"Hast du auch etwas anderes gelernt, als Leuten mit gutgemeinten Absichten Boshaftigkeiten zu unterstellen? Hat dich deine Existenz schon so sehr korrumpiert? Hmmmm..?"
 
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"Ganz genau. Sie unternehmen etwas am Eigentum der Bewegung respektive Jenny ohne die Einwilligung der beteiligten Person bzw. Personen eingeholt zu haben oder die Aktion in irgendeiner Weise mit anderen, die eventuell noch eigene Pläne mit der Struktur haben, zu koordinieren. Das nennt man zumindest da wo ich herkomme blinden Aktionismus wenn nicht gar Egoismus oder Geltungsdrang, Herr Sola. Ihren Drang sich hervorzutun also mal beiseite ist das kein Grund, gleich einen Angriff ad hominem vorzunehmen. Weiterhin wäre ich dankbar, wenn sie ihren Finger bei sich behalten könnten."
Je nachdem, wie nachdrücklich Esteban seinen Finger gebrauchte, schwankte Thürmer zwar etwas, wich aber nicht zurück, sondern erwiderte Esteans Blick. War da in seinem Blick nicht sogar eine Spur Belustigung zu erkennen ?
 
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