Kälte

Kälte



Leise klimpert der Schlüssel
als ich ihn ablege,
Der Lichtschein aus der Küche
sagt mir: du bist da.

Müde von der Arbeit
erhellt dieses Licht mein Herz,
gibt mir die Kraft
weiterzumachen.

Du hörst meine Schritte
und doch drehst du dich nicht um
wendest nicht den Kopf
um nach mir zu sehen.

Wie immer fühle ich bei deinem Anblick
dieses jugendlich Kribbeln,
kitzelnde Schmetterlinge
in meinem Bauch.

Ein leises: “Schatz, ich bin da!”,
sehnsüchtig streicht meine Hand
über deine Wange.
Du nickst

nur.

Liebevoll will ich dich umarmen
wie immer,
doch du zuckst zurück
und verschränkst die Arme vor der Brust.

Zweifelnd sucht mein Blick
deine Augen,
du blickst mich an
und doch durch mich hindurch.

Für ein Lächeln in deinen Augen
hätte ich Bäume ausgerissen.
Für ein Lachen auf deinem Mund
die Sonne erklommen.

Und heute
schlägst du mich nieder
mit einem Wimpernschlag,
unbeteiligt.

Meine Freude fällt in sich zusammen,
so wie ein Haus
aus Streichhölzern
beim leisesten Windstoß stirbt.

Der Sommertag war warm,
die Mauern des Hauses sind es noch.
Und doch erfriere ich
in deiner Kälte.​

Kälte 2

Das Feuerzeug klickt,
die Zigarette knistert,
ein tiefer Zug,
dein Kopf auf meiner Brust
hebt sich mit meinem Atem.

Du hast die Bettdecke
nur bis zur Hüfte hochgezogen
und streichelst verspielt
meinen Arm
mit warmen Fingern.

Die Wärme deines Körpers
klettert
zu meinem Gesicht hinauf,
als du mich küssen willst

und ich

nehme noch einen Zug
von der Kippe.

Die zärtlich Berührung
meiner Schläfen
soll mir wohl etwas sagen,
als du die kleine Narbe
mit sanften Koppen entlang fährst.

Es kitzelt.

Die Liebe in deinem Blick
interessiert mich
etwas
als sich dein Körper gegen meinen schmiegt,

doch ich
denke an
...
Fußball.​