Regine
Tremere
- Registriert
- 23. Juli 2009
- Beiträge
- 3.952
Irgend etwas zupfte seid geraumer Zeit an Annas Nerven. Es machte sich immer wieder bemerkbar und buhlte um Aufmerksamkeit. Es war nichts wirklich wichtiges, das spürte sie, die Ereignisse in Finstertal waren dicht und zahlreich und so dauerte es eine ganze Weile, bis Anna endlich darauf kam, was da immer wieder zupfte. Nebenbei beschäftigte sich die junge Tremere immer wieder auch mit Trivialliteratur. Eine inzwischen verstorbene Schriftstellerin war ihr dabei aufgefallen. Ihre Romane waren dem Horrorgenre zu zu ordnen und handelten des öfteren von Vampiren. Mehr als einmal konnte man meinen, die Schrifstellerin nahm nicht nur Geschehnisse des aktuellen Weltgeschehens und dichtete sie passend für ihre Welt um in einen fantastischen Roman, nein, wenn man ein wenig mehr von dem hörte, was in der Welt vor ging, dann berichtete sie unter Umständen genauer von den Geschehnissen als die Presse. Die Maskerade wurde gewahrt.. so gerade eben. Es gab immer ein paar Unterschiede zur Realität.
Natürlich hatte kein Mensch sie ernst genommen, als sie in eines ihrer Bücher als Widmung schrieb:
'Mein Name ist Dark, Melina Dark und ich im Jahre 1912 in Dublin geboren. Und bevor du dich jetzt wunderst, ich bin unsterblich, schlimmer noch ich bin ein Vampir.' Dazu gab es noch ein Bild von der Autorin. Für die Öffentlichkeit hatte die Autorin sogar ein Attest über die Mondscheinkrankheit.
Das erklärte, warum Anna einige Zeit brauchte, bis der Groschen endlich pfennigweise gefallen war. An geschriebenes erinnerte sie sich häufig vorzüglich, allerdings hatte sie kein echtes eidetisches Gedächtnis. Ähnelte das Bild in den Büchern nicht doch sehr arg Helena, der hiesigen Hüterin?
Die Bücher waren sehr fesselnd und mit reissend. Sie verführten einen dazu, den Schrecken der Protagonisten zu empfinden. Handelte nicht ihr letztes Buch vor ihrem 'Tod' von Kairo? Ja, es hieß sogar die Hexer von Kairo. Nach und nach erinnerte sich Anna an die Geschichte. Sie hatte schon damals das Gefühl, es würde zum Teil von ihrem Clan erzählen. War Alexander Teil eben jener Ereignisse? Schade, dass es für Anna schwer zu erkennen war, was von der Geschichte Fiktion und was der Wahrheit entsprang.
Die Bücher von Melinda Dark wurden stets in mehrere Sprachen übersetzt. Ob Helena nach wie vor unter einem anderen Pseudonym weiter schrieb? Nachdem Anna erst einmal wusste, was da so an ihren Gedanken gezerrt hatte, bestellte sie sich zu nächst fast nur aus Neugier ein Exemplar des Buches in französischer Sprache. Das deutsche hatte sie bereits in ihrem Kopf.
Diese Mal geschah ihr das, was ihr sonst in der Regel nur beim Sehen von synchronisierten Filmen in deutsch geschah. Sie ärgerte sich über die eigentlich gute Übersetzung, die trotzdem in einigen Punkten Schwächen aufwies. Manche Dinge sollte man einfach nicht Wort wörtlich übersetzen, wenn man einen Inhalt in eine andere Sprache übertrug. Genau das war mit Helenas Werk geschehen.
Anfangs war es nur Jux und Dollerei. Ein wenig Suche bescherte ihr die französische Ausgabe auch als PDF. Alles weitere war... einfach...
Sie nahm sich lediglich die letzten drei Kapitel vor und arbeitete auf jeder Seite zweispaltig. Die linke Seite erhielt die franzöische Originalübersetzung, die rechte Seite Annas eigene Version der Übersetzung. Die geänderten Stellen waren deutlich markiert. Aus 'une main lave l'autre' wurde bei ihr 'Donnant, donnant.' Dies und mehrere weitere kleine Veränderungen, die den ursprünglichen Worten nicht mehr ganz glichen, dem echten Wortsinn aber näher kamen als die erste Übersetzung und für den französischsprachigen Leser smoothiger zu lesen waren, weil sie dem Fluss seiner Sprache entsprachen und nicht dem übersetzen Fluss der deutschen Sprache. Annas heraus ragendes Gefühl für Sprachen fand hier eine Möglichkeit sich zu entfalten. Eines Abends war sie mit den Kapiteln fertig und druckte sie auf normalem Papier aus. Das ganze wurde in einen Ordner, der einer üblichen Bewerbungsmappe frappierend ähnelte, abgeheftet und in einen Umschlag gesteckt. Die waren am Bahnhof am leichtesten zu bekommen und es ging bei diesen Seiten auch lediglich um das Prinzip. Entweder würde die Hüterin Interesse haben, oder nicht. Ihre nächsten Schritte führten sie in das Café de Trois, wo sie wenig später in ihrer gewohnt nüchternen Art im Hosenanzug auf schlug und sich nach Helena oder der Bedienung umsah.
Natürlich hatte kein Mensch sie ernst genommen, als sie in eines ihrer Bücher als Widmung schrieb:
'Mein Name ist Dark, Melina Dark und ich im Jahre 1912 in Dublin geboren. Und bevor du dich jetzt wunderst, ich bin unsterblich, schlimmer noch ich bin ein Vampir.' Dazu gab es noch ein Bild von der Autorin. Für die Öffentlichkeit hatte die Autorin sogar ein Attest über die Mondscheinkrankheit.
Das erklärte, warum Anna einige Zeit brauchte, bis der Groschen endlich pfennigweise gefallen war. An geschriebenes erinnerte sie sich häufig vorzüglich, allerdings hatte sie kein echtes eidetisches Gedächtnis. Ähnelte das Bild in den Büchern nicht doch sehr arg Helena, der hiesigen Hüterin?
Die Bücher waren sehr fesselnd und mit reissend. Sie verführten einen dazu, den Schrecken der Protagonisten zu empfinden. Handelte nicht ihr letztes Buch vor ihrem 'Tod' von Kairo? Ja, es hieß sogar die Hexer von Kairo. Nach und nach erinnerte sich Anna an die Geschichte. Sie hatte schon damals das Gefühl, es würde zum Teil von ihrem Clan erzählen. War Alexander Teil eben jener Ereignisse? Schade, dass es für Anna schwer zu erkennen war, was von der Geschichte Fiktion und was der Wahrheit entsprang.
Die Bücher von Melinda Dark wurden stets in mehrere Sprachen übersetzt. Ob Helena nach wie vor unter einem anderen Pseudonym weiter schrieb? Nachdem Anna erst einmal wusste, was da so an ihren Gedanken gezerrt hatte, bestellte sie sich zu nächst fast nur aus Neugier ein Exemplar des Buches in französischer Sprache. Das deutsche hatte sie bereits in ihrem Kopf.
Diese Mal geschah ihr das, was ihr sonst in der Regel nur beim Sehen von synchronisierten Filmen in deutsch geschah. Sie ärgerte sich über die eigentlich gute Übersetzung, die trotzdem in einigen Punkten Schwächen aufwies. Manche Dinge sollte man einfach nicht Wort wörtlich übersetzen, wenn man einen Inhalt in eine andere Sprache übertrug. Genau das war mit Helenas Werk geschehen.
Anfangs war es nur Jux und Dollerei. Ein wenig Suche bescherte ihr die französische Ausgabe auch als PDF. Alles weitere war... einfach...
Sie nahm sich lediglich die letzten drei Kapitel vor und arbeitete auf jeder Seite zweispaltig. Die linke Seite erhielt die franzöische Originalübersetzung, die rechte Seite Annas eigene Version der Übersetzung. Die geänderten Stellen waren deutlich markiert. Aus 'une main lave l'autre' wurde bei ihr 'Donnant, donnant.' Dies und mehrere weitere kleine Veränderungen, die den ursprünglichen Worten nicht mehr ganz glichen, dem echten Wortsinn aber näher kamen als die erste Übersetzung und für den französischsprachigen Leser smoothiger zu lesen waren, weil sie dem Fluss seiner Sprache entsprachen und nicht dem übersetzen Fluss der deutschen Sprache. Annas heraus ragendes Gefühl für Sprachen fand hier eine Möglichkeit sich zu entfalten. Eines Abends war sie mit den Kapiteln fertig und druckte sie auf normalem Papier aus. Das ganze wurde in einen Ordner, der einer üblichen Bewerbungsmappe frappierend ähnelte, abgeheftet und in einen Umschlag gesteckt. Die waren am Bahnhof am leichtesten zu bekommen und es ging bei diesen Seiten auch lediglich um das Prinzip. Entweder würde die Hüterin Interesse haben, oder nicht. Ihre nächsten Schritte führten sie in das Café de Trois, wo sie wenig später in ihrer gewohnt nüchternen Art im Hosenanzug auf schlug und sich nach Helena oder der Bedienung umsah.