Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Was soll man denn dazu diskutieren? Ist doch ganz stinknormales Spielleitertum. Nix neues, nix innovatives. Nur ne kleine Aufzählung von Tips mit Beispielen wie man Nachteile ins Spiel bringen kann.
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Und darum geht es eben! Jeder SL regelt es nach seinem Belieben. Und darüber kann man ja mal reden, oder?

Vergebt ihr in solchen Situationen stringenter Bennies oder geht ihr nur nach Bauchgefühl? Was gehört für Euch einfach zum Charakter und gibt keinen Bennie?
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Der verlinkte Blog-Artikel behandelt die Bennie-Vergabe unsinnig restriktiv (Spielerkleinhalten) und unfair (wer allen anderen Ärger macht, bekommt einen Bennie, die anderen müssen welche ausgeben, um mit den von dem einen ausgelösten Komplikationen klar zu kommen). Zudem ist sein Vorschlag zur Behandlung von Major und Minor Hindrances gerade bei den "always on"-Hindrance wie Einbeinig usw. einfach BESCHEUERT.

Aber ich verstehe sowieso nicht, warum manche Leute OHNE "Schmiermittel" (= guten Benniefluß) spielen wollen und sich dann über das "Bennie-Horten" der Spieler (nur für Soak-Würfe und Incapacitation-Würfe aufsparen der Bennies) beschweren. - Das Kampfsystem in SW geht von vorhandenen Bennies bei Wildcard-Charakteren aus, um deren gewollt höhere Überlebens-Chancen umzusetzen. Überall außerhalb des Kampfes sind Bennies zur Abmilderung von Konsequenzenhärten bei sonstigen Aktionen notwendig. Werden Bennies SELTENER gemacht, so werden die Spieler sich auf die ihre SCs in der Existenz gefährdenden Situationen beim Bennie-Einsatz beschränken.

Stockender Bennie-Fluß führt zu Bennie-Horten für Soaks/Incapacitation-Würfe, weil nichts annähernd wichtig ist, wie das SC-Überleben, als daß man dafür dann noch einen Bennie einsetzen würde.

Verfolgungsjagd: Gegner entkommt - da haben wir halt Pech gehabt, aber für Fahren setze ich keine Bennies ein.
Ermittlung: Investigation-Wurf nach mehreren Stunden Recherche mißlungen - tja, dann bekommen wir halt nichts raus.
Verkaufen von Beutegut: Streetwise-Wurf nach einer Woche Rumtreiben in der Stadt mißlungen - nun, dann muß ich wohl mit weniger Geld für meine Sachen klar kommen.

Wer das alles IMMER haben will, der hat durch seine karge Bennie-Vergabe genau die Weichen in das Bennie-Horten für überlebensrelevante Würfe gestellt.

Ich finde das in den allermeisten Settings für nicht angebracht. - Und dort, wo es angebracht wäre, wird es durch Settingregeln eh unmöglich gemacht Schaden zu soaken (Realms of Cthulhu in der härteren Ausprägung).
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Da hast du die Intention des Artikels etwas falsch verstanden, denn es geht hier nicht um die Begrenzung, sondern die Regulierung der Bennievergabe. Unter welchen Umständen rechtfertigen Hindrances eine Bennievergabe.

Rechtfertigt jede "blutrünstige" Tat einer Spielfigur einen Bennie - ist ja schließlich sein Charakterzug - oder eben nur wenn er vor den Augen der friedlichen Dorfbevölkerung Unschuldige getötet hat, die dann zu den Mistforken und Fackeln greifen?

Es ist ja auch im Artikel vom gesunden Menschenverstand die Rede, das Einbeinig, Einäugig, Taub etc eben gesondert betrachtet werden müssen, als von ihm vorgeschlagen.

Und Bennie-Horten war hier auch nicht das Thema!
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Wenn man die restriktive Hindrance-Anerkennung zur Bennie-Vergabe aus dem Blog-Artikel anwendet, DANN WERDEN die Spieler zu Bennie-Hortern!

Das ist ja das Problem, das ich mit der im Artikel propagierten Methode sehe. - Wenn Sean das so Spaß macht, daß er seine aktiv ihre Hindrances anspielenden Spieler kleinhält, dann ist das seine Sache. Aber ich kann diese Art NICHT empfehlen.
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Ohne auf die Details im Artikel eingehen zu wollen:

Es geht grundsätzlich um die Frage, ob Hindrances/Nachteile hauptsächlich einen "Vorteil" bei der CharGen geben (der Char erhält Bonuspunkte, Edges etc. unabhängig davon, wie oft der Nachteil später im Spiel relevant wird) oder ob sie dann "belohnt" werden, wenn sie im Spiel relevant sind (extra Bennies, extra Experience etc.).

Savage Worlds - wie die meisten RPGs - wählt traditionell die erste Option. Die verleitet zum MinMaxing - Spieler nehmen ggf. die Nachteile, die das beste Verhältnis zwischen "viele Punkte" und "wenig Ärger" bedeuten.
Einige wenige, meist "neuere" Systeme, umgehen dies, indem sie die "Belohnung" auf einen späteren Zeitpunkt verschieben - das finde ich grundsätzlich vernünftig.

Ich gebe Spielern immer einen Zusatzbennie, wenn ihre Hindrances irgendwie ins spiel kommen. Egal ob der Spieler sie selbst "anspielt" oder ich als Spielleiter eine Situation kreiere, die auf die Hindrances anspielt. Dass klappt sehr gut. Aber lieber "per Bauchgefühl" als mit FATEscher Regelungswut.

gruß, The Pat
 
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Für mich werden eher die Spieler bestraft, die keine Hindrances haben. Was ist denn schon ein Charakter ohne Hindrances?? Kein Charakter und eben dieser fehlt ihm dann. Desweiterem fehlen ihm Möglichkeiten seinen Charakter auszuspielen, denn er hat überhaupt keine.
Somit gehört es sich so für Hindrances bei der Charaktergenerierung belohnt zu werden und im späteren Spielverlauf auch bzw. erst recht. Jemand der seinem "Charakter" keine Ecken und Kanten geben möchte oder will, der braucht sich auch nicht wundern wenn er dafür dann auch nicht belohnt wird.
Und Regelungen für so etwas wie die Bennievergabe braucht es nicht. Dazu sind eigentlich die meisten Menschen zu in der Lage sowas adhoc aus dem Bauch und der jeweiligen Situation heraus entscheiden zu können. Daher sehe ich das Zeug aus dem Blog als das was es ist eine Richtlinie. Kein Neuerfundenes Rad aber eine Möglicheit wie man Bennies vergeben kann. Heißt natürlich nicht, dass man das so tun sollte aber so verkehrt ist es auch nicht. Denn es gibt auch genug Leute, die erst mal lernen müssen überhaupt Bennies zu vergeben. Gerade bei Anfängern von SW fehlt es meist am richtigen Benniefluss. Aber den muss ja jede Gruppe für sich selber finden.
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Und darum geht es eben! Jeder SL regelt es nach seinem Belieben. Und darüber kann man ja mal reden, oder?

Vergebt ihr in solchen Situationen stringenter Bennies oder geht ihr nur nach Bauchgefühl? Was gehört für Euch einfach zum Charakter und gibt keinen Bennie?
Also, ich vergebe Bennies, wenn ein wirklicher Nachteil für den Charakter entsteht (z.B. weil der Lynchmob plötzlich hinter ihm her ist) oder wenn die Summe an stimmungsvollen Hindrancespiel das Spiel bereichert. Natürlich vergebe ich Bennies nicht für mechanische Erwähnung oder langweiliges Ausspielen des Hindrance ...
Also: Im weitesten Sinne Bauchgefühl.
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Wie macht ihr das eigentlich wenn ein Bonus-Bennie durch gute Rollenspiel erst kurz vor Ende eines Spielabends vergeben wird? Gebt ihr dem Spieler beim nächsten mal den Bennie dazu?
Man könnte ja auch Einmal-Bennies verteilen, also Bennies die man so lange hat bis sie das erste mal benutzt wurden. Diese können Spieler die das gerne wollen als Sicherungspolster benutzen und haben dann ihre 3 Standardbennies für andere Dinge zur Verfügung.
 
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Wie macht ihr das eigentlich wenn ein Bonus-Bennie durch gute Rollenspiel erst kurz vor Ende eines Spielabends vergeben wird? Gebt ihr dem Spieler beim nächsten mal den Bennie dazu?
Man könnte ja auch Einmal-Bennies verteilen, also Bennies die man so lange hat bis sie das erste mal benutzt wurden. Diese können Spieler die das gerne wollen als Sicherungspolster benutzen und haben dann ihre 3 Standardbennies für andere Dinge zur Verfügung.
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Wie macht ihr das eigentlich wenn ein Bonus-Bennie durch gute Rollenspiel erst kurz vor Ende eines Spielabends vergeben wird? Gebt ihr dem Spieler beim nächsten mal den Bennie dazu?
Man könnte ja auch Einmal-Bennies verteilen, also Bennies die man so lange hat bis sie das erste mal benutzt wurden. Diese können Spieler die das gerne wollen als Sicherungspolster benutzen und haben dann ihre 3 Standardbennies für andere Dinge zur Verfügung.

Einer der Gründe, warum ich in meinen Spielrunden bei Kampagnen und passend zum Setting und Gruppengröße, zumeist die alte Bennie-zu-XP-Optionalregel weiter benutze. Damit gehen solche Bennies nicht in jedem Falle verloren.

Oder ich gebe, wenn es im Setting passt, einen extra Status-, Ruhmes- oder Erfahrungspunkt.
 
AW: Hindrances im Spiel und wann rechtfertigen sie Bennies?!

Einer der Gründe, warum ich in meinen Spielrunden bei Kampagnen und passend zum Setting und Gruppengröße, zumeist die alte Bennie-zu-XP-Optionalregel weiter benutze. Damit gehen solche Bennies nicht in jedem Falle verloren.

Oder ich gebe, wenn es im Setting passt, einen extra Status-, Ruhmes- oder Erfahrungspunkt.
Mache ich auch so ...
 
So weit wie ich es verstehe erhalte ich Bennies für Handicaps, wenn sie mich im Spiel objektiv einschränken.
Wenn ich "Zwei Linke Hände" habe, und ein Technisches Gerät bediene und Schlangenaugen Würfele dann erhalte ich keinen Bennie, weil ich auch ohne das -2 versagt hätte.
Wenn ich ein Technisches Gerät gegen Schwierigkeit 4 bedienen möchte und eine 6-2 erwürfele es also genau schaffe, dann erhalte ich auch keinen Bennie, weil das Ergebnis ohne -2 auch ein Einfacher Erfolg gewesen wäre.
Hätte ich 5-2 und dadurch keinen Erfolg gewürfelt, dann würde ich einen Bennie erhalten.
Was ist, wenn ich eine 8-2 erwürfele? Ohne das -2 wäre es eine Steigerung. Mit dem -2 ist es immer noch ein Erfolg. Ist das Trotzdem einen Bennie wert?
 
Ok, nehmen wir an, dass es bei oben beschriebenen Gedankenspiel um das Öffnen einer Obstkonserve mit einem High-Tech-Dosenöffner geht, während mein Charakter dem Hungertode nah ist. Außerdem besteht bei Fehlbedienung dieses Dosenöffners aufgrund eines Programmierfehlers bei seiner herstellung die Möglichkeit, dass er sauer wird, sich transformiert und loszieht mit dem Ziel möglichst viele Menschen zu massakrieren...

Sind meine Rechenbeispiele denn korrekt?
 
Ja, wenn du ein Dosenöffner bedienen musst der die Menschheit massakrieren könnte hast du einen Bennie verdient. Wenn es dramatisch ist. Bauchgefühl. Vermutlich nur bei der ersten Dose. Wenn da 100 Dosen stehen bekommst du keine 100 Bennies, aber hättest vermutlich einen amoklaufenden Dosenöffner.

Ich mache es ganz gerne so das es einen Bennie gibt wenn den Spieler der Nachteil auffällt. Also, alle rennen vor der rollenden Stein-Falle weg. Zwei SC's haben Nachteil "lahm". Der lahme Bogenschütze würfelt aber dauern 4 auf dem W4, der lahme Gelehrte aber nur 1. "Oh, nein, unser Lahmer Esel wieder, ich bleib stehen (einmal nicht rennen), und wirf mir den Alten Tattergreis über die Schulter und renne dann weiter!" ruft der Paladin mit Nachteil "Held".
Der Gelehrte bekommt einen Bennie, der Paladin auch, der Bogenschütze nicht.

Oder

2 SC's mit Nachteil leichte Angst vor Spinnen. 1 Raum voller Spinnweben der durchquert werden muss.
SC 1: "Wir müssen da durch, also überwinde ich mich."
SC 2:"Argh, Spinnen, wieso ausgerechnet Spinnen. Ich bücke mich tief, atme hektisch, krabbel bis zur Mitte, kreische leise auf, wisch mir panisch die Schultern ab und schmeiße mich auf der anderen Seite zu Boden."
Beide haben sich überwunden, aber SC2 würde bei mir einen Bennie bekommen, weil er den Nachteil trotzdem angespielt hat. SC1 vermutlich nicht.
 
So weit wie ich es verstehe erhalte ich Bennies für Handicaps, wenn sie mich im Spiel objektiv einschränken.
Sind meine Rechenbeispiele denn korrekt?

Der Ansatz hier ein "rechnerisches 'objektives' Vergabekriterium" für die Bennie-Vergabe herbeibeschwören zu wollen, ist leider ein Holzweg.

Bennie-Vergabe ist SUBJEKTIV. - Und zwar immer!

Einen Bennie für Zwei Linke Hände bekommt man, wenn der Vergebende (das ist meist der SL, aber oft genug in meinen Rundenerfahrungen der Spieler des betroffenen SCs selbst bzw. dessen Mitspieler, die hier auf eine "Bennie-Fälligkeit" hinweisen) das so entscheidet. - Und das kann er entscheiden, sobald auch nur der -2 Abzug in einer kritischen Situation angewandt wird. Das ist unabhängig davon, was tatsächlich gewürfelt wird!
 
Mir ist auch völlig schleierhaft, was das rumgerechne soll. Was hat denn ein Bennie mit irgendwelchen Würfelergebnissen zu tun?
 
Danke Zornhau. Das war hilfreich.


Und wie ist es bei Pech?

Pech bringt mir "Einen Bennie weniger pro Sitzung"

Wann wird das in einer Situation hinderlich.

Damit würde ich ja jedes mal dann einen Bennie erhalten, wenn ich auf 0 Bennies runter bin und gerne einen einsetzen würde. Denn ich hätte ja noch einen übrig, wenn das Handycap nicht wäre.

Hindert mich irgendetwas daran, diesen Bennie gleich in der Situation auszugeben?

Ist Pech nicht irgendwie unsinnig?
 
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