AW: Götterwelt und Lieblingsgötter
Hesha schrieb:
(weil: kein Paradies, oder?)
Das denke ich definitiv nicht. Sofern die Seele des Verstorbenen nicht vom Zugriff der Götter entwendet wird (durch Dämonen oder den Namenlosen) und sie vor Rethon auf ihre Reinheit hin überprüft werden kann, entscheidet noch immer, wie der Verstorbene gelebt hat und nicht wodurch er starb. Ein Rondrianer kann auch in Rondras Hallen gelangen, wenn er peinlichst durch eine Steinlawine starb oder ertrank oder an einer tödlichen Krankheit darb.
Hesha schrieb:
seit dem ersten Weltkrieg werden (großteils) nicht mal mehr Bajonette verwendet.
Eher seit dem zweiten Weltkrieg und das liegt an der Genfer Konvention, aber dennoch liegen Bajonette noch haufenweise in BW-Kellern herum und selbst das bisher neueste G36 hat die gleiche Bajonettaufschraubvorrichtung wie das G3, so dass sie ohne Probleme ebenfalls mit einer Nahkampfklinge versehen werden können. Sofern es wirklich hart auf hart kommt, werden solche lapidaren Richtlinien eben nicht mehr so eng gesehen. Oder wie erklärt man sich, dass Schrotflinten als Waffen verboten, aber als Türöffnungsmittel im Einsatz noch erlaubt sind. Wers glaubt!
Hesha schrieb:
aber ich glaube dieses "Torions-Gedöhns" gab es in den Vorversionen auch noch nicht... d.h. auch wenn Feuerwaffen/Sprengstoffe weiterhin künstlich zurückgehalten werden (wahrscheinlich erscheint sowieso irgendwann ein Quellenbuch "Alchemistische Waffen der Dämonenknechte" oder ähnliches mit "Brabaker Donnerpulver") wird sich die Kriegstechnologie zu Gunsten der Fernwaffen entwickeln, da alles was nach der Armbrust (als deren logische Konsequenz) folgt einfach in der Anwendung ist.
Das klingt, als wärst du Shub voll auf den Leim gegangen.
Torsionsgeschütze gab es in der irdischen Zeit schon zu Zeiten des Peloponnesischen Krieges und das war in den 430 Jahren VOR Christus. Von "kurz vor Feuerwaffen" kann also kaum die Rede sein, denn mit der Einführung von Torsionswaffen wurde mitnichten ein Schritt in diese Richtung gemacht, sondern nur eine weitere Seilbündelkraftquelle zum Abschuss von Bolzen und Kugeln "entdeckt". Zudem darf man nicht vergessen, dass viele technologische Errungenschaften, die irdisch Jahrhunderte auseinander lagen, in Aventurien gleichberechtigt nebeneinander existieren. Was ist denn beispielsweise mit den Zyklopen (den sogenannten Katapulten; nicht den Entitäten)? Sie sind in Aventurien geradezu selten und zählen als durchschlagendste Belagerungswaffe überhaupt, während sie im irdischen Früh- bis Hochmittelalter und sogar teilweise noch danach die Standardbelagerungswaffe überhaupt war (nur unter anderem Namen: Blide, Tribok, Trébouchet, etc.). Sie waren nicht nur weniger störungsanfällig und leichter herzustellen als die aufgrund von Torsionskraft funktionierenden Onager, sondern auch leichter zu warten und durchschlagender.
Hesha schrieb:
mhmmm... vielleicht bin ich auch zu schwarzmalerisch, aber ich finde es schon immer störend, dass bei Knappen und Kriegern im MBK steht, dass dies "überholte Konzepte" sind (überholt durch stehende Heere und Schwertgesellen), aber bei Rondrianer steht davon nix...
Scheiss Fortschritt... *ggg*
Tja, dass mit den Kriegern finde ich auch noch immer seltsam, denn entgegen gängiger Entwicklungen sollen in diesem Falle Akademien, in denen sofort eine große Anzahl Schüler anhand adäquaten Lehrmaterials und zahlreicher Dozenten in theoretischer und praktischer Kriegsführung ausgebildet, durch das "wandernder Einzelschüler-System" abgelöst werden?
Ich verstehe durchaus, dass das Knappentum der Akademieausbildung in einigen Punkten nachsteht und die Akademiker fundierter, aber wohl weniger in adligem Gebahren, geschult werden, doch dass das Schwertgesellentum ebenfalls als moderner als das Akademiewesen gilt, finde ich dennoch absurd. Das wäre meines Erachtens ähnlich, als würde ein Eleve, der als Einzelschüler eines Magiers ausgebildet wird, zu wesentlich größerer Kompetenz gelangen als ein Akademiezögling, der vor lauter vorhandenem Wissen kaum Zeit zu schlafen hätte. Überdies müsste sich letzterer nicht um profane Angelegenheiten, wie kleinere Besorgungen für den Lehrmeister zu erledigen, zu kümmern brauchen. Sofern der unterrichtende Mentor im Vergleich zu den Magiern als sog. "Verhüllter Meister" gälte, könnte es man vielleicht noch verstehen, aber war das wirklich so gedacht? Müsste es dann nicht enorm wenig Schwertgesellen geben? Und wäre ein Schüler des Schwertgesellen selbst wieder in der Lage, Schwertgesellen auszubilden?
Ich meine nur damit, dass Rohezal auch keinen zweiten Rohezal ausgebildet hat, der ersteren exakt als Mentor für zukünftige Schüler hätte ersetzen können.
Was die Überflüssigkeit von Rondrianern betrifft:
Sie sind so lange nicht überflüssig, wie es an "heiligen Streitern" bedarf. Rondrianer sind immer noch die gefährlichste Waffe gegen jeden Dämonen und Dämonenanbeter und in dieser Hinsicht kann kein noch so fähiger Schwertgeselle ihnen den Rang abstreitig machen (bis auf einige Ausnahmen wie Raidri beispielsweise, aber ob der nicht schon fast als Quasigeweihter ohne Karma zählen könnte?). Rondrianer haben ihr Leben komplett in den Dienst ihrer Göttin und den Zwölfen gestellt und sich damit dem Schutz der Gemeinschaft der Gläubigen verpflichtet, was sie zu bedeutenderen und altruistischeren Kämpfern macht, als jeder Ritter, Krieger oder sonstiger Schlagetot es jemals sein könnte. Als Glaubensstreiter sind sie somit auch größtenteils politisch unabhängig und lassen sich nicht von weltlichen Krisen
innerhalb der zwölfgöttlichen Gemeinschaft zum Eingriff verleiten (Achtung! Ich rede hier vom Ideal. Dass jenes ab und an mit der Praxis kollidiert ist nur geradezu... menschlich.Das heißt aber auch, dass ein Krieg gegen Novadis für Rondrianer durchaus in Betracht gezogen werden könnte.) Hierin besteht noch ein weiterer großer Unterschied zum nicht selten lokalpatriotisch angehauchten Ritter oder zum Krieger einer Akademie.