AW: Götterwelt und Lieblingsgötter
Der maraskanische Dualismus hat zwar seine philosophisch-coolen Seiten, aber ich persönlich favorisiere das offizielle mittelreichische Pantheon der Zwölf. Und - ich gestehe - ich stehe auf den militärischen Aspekt der Rondra. Wobei man bedenken sollte, daß die Sturmbringerin nicht nur die Schutzherrin des ehrenvollen Zweikampfes ist, sondern auch noch einige andere Aspekte hütet, wobei der Schutz der schwachen (Gläubigen) und Unschuldigen eigentlich ganz dringend mal ins Bewußtsein vieler DSA-Spieler gehievt werden müsste.
Ich habe keine Ahnung, wann und warum Kor ins Pantheon geschrieben wurde, aber wenn man sich mal alle Quellen zu Gemüte führt, dürfte dabei der Unterschied herauskommen, den man zu Rondra ziehen kann - geordnete Schlacht und wüste Hauerei. Meines Erachtens wird gerade bei Kor nicht weit genug über den möglichen Sinn des Gottes nach gedacht, ehe ein Held geweiht wird
Was im übrigen auch bei vielen anderen Göttern zutrifft - der stereotypische Praios-Geweihte, der so gerne hier angesprochen wird, ist ein dtl. Beispiel dafür. Es gibt sicher auch genug Praioten vom Typ "Lieber Onkel", die ihren Schäfchen lieber mit einem Augenzwinkern belehren als gleich den großen strahlenden Hammer auf den Versuchten herab zu rufen. Ja, auch der Kult des Sonnengottes hat Spielraum, und nicht alle Praios-Geweihten haben eine Ausbildung als Inquisitor erhalten
Der "verblendete" und vom Haß auf alles, was in seinen Augen nicht dem Herrn gefällig ist, getriebene Geweihte ist zwar ein guter "Böse-"wicht, aber noch lange nicht alles, was unter einen goldenen Kuppel geweiht werden kann.
"Überflüssige" Götter kann ich so auf Anhieb nicht nennen, auch das fehlen eines "Schutzpatrons" ist mir in den letzten 15 Jahren oder so nicht aufgefallen. Von daher scheint die DSA-Götterwelt einigermaßen vollständig zu sein, wobei ich mir durch LdeS noch einige Erkenntnisse verspreche (sobald ich es mir leisten kann - Shub's Spoiler machen so einen Appetit...;( ).
"Die" Echsengötter als einheitliches Pantheon mit dtl. Abgrenzung zu z. B. den Zwölfen gibt es mE nicht mehr. Ebenso wie bei den Menschen scheint es bei den Göttern Veränderungen und Verschiebungen zu geben, und die H'Ranga sind nach dem Abstieg ihrer Völker wohl ein wenig in "Munitionsmangel" geraten. Alveran, als Sitz der jeweils herrschenden Gottheiten betrachtet, hat sicher schon die eine oder andere Gottheit ein- und wieder ausziehen sehen, und die H'Ranga haben sicher einige Zeit dort "gewohnt". Aber heute nur noch einige wenige von ihnen, wie in G&D angedeutet.
Borons Kult gefällt mir in Al'Anfa besser, vlt. einfach, weil es da lebendiger zu geht (paradox, oder?
). Der Puniner Kult ist mir zu blass und bietet mir einfach zu wenig Ansatzpunkte, um ihn mir sympathisch zu machen. Nichtsdestoweniger sind bis auf einen alle meine Zwölfgötteranhänger aus dem Puniner Einflußraum.
Über den unterschiedlichen Kult der Rahja kann ich nix sagen, da meine Quellen aus dem Süden leider noch aus DSA2-Zeiten stammen (Wüste Khom und Echsensümpfe... steht nicht viel drin über die Götter). Aber nach G&D ist Rahja für mich eine der unterschätztesten Gottheiten schlechthin, und den AB-Artikel, in dem eine rahjanische Säbeltänzerin es mit einem Rondrianer aufnimmt, habe ich (trotz meines Hanges zur Sturmbringerin!) sehr genossen! Der war einfach nur 8)!!!
Sehr cool finde ich auch die Götter der Orks - in dem Kapitel von G&D könnte ich immer wieder schmökern, auch wenn es nur so kurz ist. Brazoragh rulez
Das Ding mit der Großen Mutter Sau der Goblins aber wirkt auf mich ein wenig, als wären die Goblins da sehr stiefmütterlich abgefrühstückt worden
Da wäre sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen.
Und über Rur und Gror muß ich sicher nicht viel sagen. Preiset die Schönheit, Bruderschwester
Und wer einmal "Die guten Wasser von Talued" wieder zum fließen gebracht hat, kennt auch die Schönheit einer wütenden Maraske
Allgemein finde ich die vielen unterschiedlichen und nicht immer so klar abgegrenzten Kulte bei DSA sehr interessant, gerade, weil der aufmerksame Leser über die Jahre und mehrere Bücher hinweg immer mal wieder neue Aspekte und Informationen seiner liebgewonnen Götter bekommt.
So. Und das war mein Text für mein zweites eintausendstes Posting. Welcome back, Blutschwert